Extremistische Wiedergänger

Der Islamist und bekennende Al Qaida-Anhänger Bernhard Falk macht immer wieder durch extremistische Propaganda und seine spezielle Art der bundesweiten Gefangenenbetreuung auf sich aufmerksam. Mal verschafft er inhaftierten „Geschwistern“, die für ihn allesamt „politische Gefangene“ des „BRD-Apparates“ sind, Zugang zu Szene-Anwälten, mal sorgt er dafür, dass durch szeneöffentlichen Druck die Gefangenen auf ihrem fatalen Weg bleiben, mal führt er Gespräche mit Medienvertretern. Eine Eigendarstellung:

 

Falk, der alleine mit seiner Erscheinung, weniger wegen der kurzen Hosen und Militärjacke, mehr mit Körpergröße und „Verhandlungsmasse“ den einen oder anderen Inhaftierten beeindrucken könnte, ist so jedoch nicht vom Himmel gefallen. Er hat eine extremistische Vorgeschichte, die ihn von einer kleinen RAF-Nachfolge-Organisation in die Arme Bin Ladens führte.

Als Mittzwanziger und Physikstudent hatte er etliche Anschläge und Mordversuche begangen als Kopf einer „Antiimperialistischen Zelle“, einer RAF-Nachfolgegruppe:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Antiimperialistische_Zellen

 

Für diese Taten saß er viele Jahre ein. In dieser Zeit konvertierte er zum Islam.
Auch heute noch hört man diese ideologische Vorgeschichte aus seinen Vorträgen heraus. Die Sprache wurde nur leicht modifiziert und durch islamische Floskeln ergänzt. Beispielhaft sein Kurz-Vortrag vom 07.09.2013, dem Tag, als Pierre Vogel in Frankfurt auf dem Goethe-Platz war:

 

Oder kurz ein ZDF-Interview von diesem Tag, in dem aber nicht so klar wird, wo er seine ideologische Heimat hat:

 

[Man beachte die Symbolik Fahne – Weltkugel und das Messer-Geräusch.]

Das Ziel, nämlich den Kampf gegen den Imperialismus und Kapitalismus fortzusetzen, ist im Grunde ähnlich geblieben. Nur wurde das Proletariat, das er als einheitliche Gruppe wähnte, aber real wenig aktivierbar war für diese politische Idee, ersetzt durch die Ummah, also alle Muslime. Das Utopia des RAF-Ablegers wurde ersetzt durch den „Islamischen Staat“ (der von Falk gedachte ist nicht identisch mit dem derzeit real existierenden). Alter Wein im neuen Schlauch also.

Auch Falks Mittäter, Michael Steinau, soll zum Islam konvertiert sein:

http://www.beucker.de/2009/juwo09-08-20.htm

 

Was Steinau heute macht, ist nicht bekannt.

Wie Falk und Steinau werden sich auch andere aus der ultralinken und gewaltbereiten Szene neue Spielwiesen für ihren angeblich klassenkämpferischen Extremismus und ihre Menschenverachtung gesucht haben. Horst Mahler zum Beispiel, der aktuell immer noch einsitzt wegen Volksverhetzung, den sein Weg zur NPD und islamistischen Gruppen führte. Aber auch Extremisten, die weniger stark im Fokus der Öffentlichkeit stehen, könnten ihre frühe Legitimation von Gewalt gegen Personen aus einem angeblich linken Kampf gegen den Westen bezogen haben. Zum Beispiel Marc-Daniel Jungnitz, Hintermann von Millatu Ibrahim, danach Tauhid Germany. Kontakte zur terroristischen Sauerland-Gruppe werden vermutet. So schließt sich vielleicht der Kreis.

Trotz islamischer Formeln wirken diese Personen so, als habe man nur ein Etikett vertauscht. Dieses lag nahe. Da beide Gruppierungen, Millatu Ibrahim, und Tauhid Germany nun verboten sind, darf man gespannt sein, wohin Jungnitz Weg nun führt. Sicher nicht ins normale Leben, denn dazu haben all diese Protagonisten ein zu festgefahrenes Selbstbild von sich als letzte aufrechte Kämpfer.

Dabei sind sie nur Wiedergänger des extremistischen und gewaltbereiten Klassenkampfes, aus dem sie nun den Kampf der Kulturen gemacht haben.

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