Islamistische Verwirrung und babylonisch Verirrte
So manchem politisch Tätigen schwirrt der Kopf: Es gibt sehr viele islamistische Gruppierungen. Aus verschiedenen Herkünften, in verschiedenen Sprachen. Nicht mal die zu ihren Hochzeiten arg zersplitterte Linke brachte es auf eine vergleichbare Anzahl unterschiedlicher Richtungen, Gruppen und Grüppchen. Und dann noch die Hinterhöfe, Prediger und ihre jeweilige Anhängerschar. Um da den Überblick zu behalten, braucht es neben den Verfassungsschutzberichten, Literatur, Vernetzung und Presseberichten vor allem – Zeit. Zeit und den politischen Willen, bei genügend Fakten dann auch Konsequenzen folgen zu lassen.
Diese Zeit nimmt sich der nette Politiker von nebenan meist nicht und so geht es oft nach dem einfachen Schema: Was noch nicht verboten ist, ist pauschal irgendwie okay. Bei Nachfrage tönen dann verwaltungsrechtlich anmutende politische Ausweichformeln: „Es steht dem nichts entgegen.“ oder „Es fehlt für ein Ausschlagen der Einladung die Grundlage.“ oder „Der Verfassungsschutz hat (noch) nichts zu diesem Verein konkret gesagt.“. Anscheinend genügt ein einfacher politischer Wille nicht mehr. Wäre ja zu banal, den Muslimbruder als einen Muslimbruder zu sehen. Fürchtet man, die Muslimbrüder klagten das Schnittchenessen ein? Wie das? Oder seien beleidigt? Ja nu.
„Irgendwie okay“ sind also Gülen-Bewegung, Milli Görus, Muslimbrüder usw. Und die Grauen Wölfe – nun ja, wenn derjenige nicht heult bei Vollmond und nicht so ganz offen zugibt, wo er hingehört? Das steht auch meistens nicht über dem Torbogen, sondern Islamischer Kulturverein der 23.678. oder Dialogforum oder „World Media Akademie“ etc. Oder gar Islamische Serviceleistungen. Alles unverfängliche Namen, deren Zuordnung und Hintergrund sich oftmals erst nach einiger Zeit auftut. Direkt gretchenfragen mag der eine oder andere politisch Tätige dann immer noch nicht. Ist nicht der eine potentielle Wähler so gut wie ein anderer? Eine Einladung etwas, was man, v.a. im Wahlkampf, gerne annimmt? Wenn man nicht genau fragt, einfach hingeht, nichts sagt und einfach zuhört, dann kann mancher politisch Aktive da durchaus über die Runden kommen. Wenn er akzeptiert, dass ihm die Frauen die Hand nicht reichen oder gar hinter einem Vorhang ihre Fragen stellen müssen, weil man auch bei politischem Besuch doch die böse Sexualität parallel am Werkeln wähnt, wenn er überhaupt sich so verhält wie im Urlaub, dann geht das durch. Dann kann man mit Grauen Wölfen beim gemeinsamen Grillen stehen so lange der Vollmond nicht aufgeht. Beispiele lassen sich in hessischen Kommunen, aber auch überall im Land finden. Die Grauen Wölfe breiten sich aus im Land:
In Rüsselsheim, wo sich so einige Umtriebe islamistischer Gruppierungen belegen lassen, herrscht zum Beispiel aktuell Abgrenzungsphobie zu den Grauen Wölfen nach Beobachtung der Mainspitze:
Auch das ist kein singuläres Ereignis.
In Wiesbaden:
Hier vor einiger Zeit schon in Wetzlar, politisch Aktive wollen gar nicht so genau wissen, wen sie vor sich haben oder helfen gar aktiv bei der Verdunkelung:
Hannelore Kraft, Tarek al Wazir und viele andere beehren die Gülen-Bewegung, nicht nur die hessischen MdL Corrado di Benedetto und Gerhard Merz gehen zu den Milli Görus, und der Hanauer OB Kaminski und viele andere, die nicht aufgeklärt wurden, essen gemeinsam mit den Muslimbrüdern belegte Brötchen bei Veranstaltungen. Geht da die Babel-Strategie auf?
Die Personen, Vereine und Organisationen sind also zunächst nicht klar zuzuordnen. Bei klarer Zuordnung wird dann wiederum nachgedacht, wie viel vom eigentlich fragwürdigen Gedankengut die Person teilen mag, beim Verein in der Vereinsarbeit relevant sei oder die Organisation tatsächlich verknüpft sei. Ja, es ist kompliziert. Und nochmal ja, das soll es auch sein. Das hat durchaus System. Wer erst einmal bekannt ist, wird noch weniger kritisch nachfragen, noch weniger bereit sein, aus unguten Antworten Konsequenzen zu ziehen. Der Babelwolf geht also um, statt Ehrlichkeit hinsichtlich der politischen Heimat wird auf den netten persönlichen Kontakt gesetzt. Der Graue Wolf im Fell des Babelwolfes, Verwirrung überall, fast schon Haushund. Fast.
Das aber kann es nicht sein. Das Auflösen dieses babylonischen Gewirrs ist tatsächlich einmal alternativlos. Die Beschäftigung kann man dem politisch Aktiven nicht abnehmen, da muss er durch. Das steht im Kleingedruckten zum Mandat. Der Bürger erwartet zu Recht, dass ein Politiker weiß, was er tut und er nicht Teelichter anzünden geht gegen autochthone Faschos und mit anderen fröhlich Feste feiert, deren Ideologie kaum weniger menschenverachtend ist, manchesmal mehr. Menschenrechte gelten universell und genauso gleichermaßen muss man ihren Gegnern entgegentreten. Die Babel-Strategie mag aufhalten bei dieser Erkenntnis. Eine Entschuldigung ist sie nicht.