Vor dem „My Zeil“ von 17-19 Uhr. Herzlichen Dank an die Frankfurter Polizei, die unter erschwerten Bedingungen ausharrte.
Einige junge Frauen erkundigten sich, ob ich mich nicht schämen würde, solch ein Schild zu halten. Es handelte sich um ein Schild, auf dem die verschiedenen Gruppierungen, die in Frankfurt in der Straßen-Dawa aktiv sind, aufgelistet sind. Bis auf LIES! konnten sie keine der Gruppierungen zuordnen, kannten sie nicht, forderten aber Beweise dafür, dass diese Brüder Islamisten seien. Argumenten, wie dem Verweis auf die Dokumentation „Sterben für Allah“, waren sie nicht zugänglich. Das Differenzierungsangebot Muslim – Islamist bzw. Islam – Islamismus wurde nicht angenommen.
Etliche Passanten unterstützten explizit, trauten sich aber nicht, sich hinzuzustellen mit Schild bis auf zwei Personen. Danke für die Unterstützung.
Trotz der Hitze konnten auch etliche passable, aufklärende Gespräche geführt werden.
Die LIES!-Koranverteilung war zum wiederholten Male Samstags nicht präsent. Üblicherweise treten die Akhis als Gruppe meist nur auf, wenn auch die LIES!-Aktivisten mit Verteilung vor Ort sind.
Das war diesmal anders. Man war auch so anteilig (nur so ~ 20) vor Ort bei uns und debattierte eifrig mit einer Unterstützerin unserer Seite, die einen Koran der aktuellen Ausgabe parat hatte. Zwei Mahnwache-Teilnehmerinnen, Christinnen aus den aktuell von IS bedrohten Ländern, gerieten in diese Runde. Die Akhis rückten ihnen sehr nahe, es sollte wohl bedrohlich wirken. Die jungen Frauen harrten jedoch tapfer aus und verteidigten ihren Standpunkt.
Wie immer spielte die aktuelle Berichterstattung zu salafistischen Umtrieben nicht nur in unserer Region keine Rolle. Es ist als fände diese Berichterstattung gar nicht statt. In allgemeinen Gesprächsrunden wird zwar häufig die negative Medienbegleitung des Islam bemängelt, gar Verschwörungen bemüht. Im konkreten Anlass ist jedoch häufig keiner betroffen. Man schweigt darüber bzw. spricht es nicht selber an. Man könnte meinen, von den betroffenen Bevölkerungsschichten würden Mainstream-Medien gar nicht wahrgenommen. Zweiteilung, Segregation schon bei der Informationsbeschaffung.