Offenbacher Syrien-Rückkehrer festgenommen

Nach Berichten der Bild und des HR ist gestern vormittag ein Syrien-Rückkehrer in einem Offenbacher Wohnhaus festgenommen worden:

http://www.bild.de/regional/frankfurt/festnahme/gsg9-ueberwaeltigt-syrien-kaempfer-43012296.bild.html

http://hessenschau.de/panorama/mutmasslicher-syrienkaempfer-festgenommen,offenbach-einsatz-syrien-kampf-100.html

 

 

Pulk um 1 Polizisten

Blick auf einen kleinen Teil der Offenbacher Szene 2012 Auch auf diesem Bild ist mindestens ein junger Mann, der eine zeitlang im Ausland kämpfte.

 

Der Vorwurf im aktuellen Fall bezieht sich auf ein Bild in einem sozialen Netzwerk, auf dem Aria L. neben Köpfen posiert haben soll. Der junge Mann wohnte in der Rhönstr. 17 in Offenbach. Das ist unweit des Hauses, in dem vor Jahren bereits ein anderer Islamist verhaftet wurde (Bieberer Straße 80er Nummern).

Aus dem dünnen Bericht der Bild kann man schließen, dass wohl erst aktuell die Bilder mit dem Beleg seiner Einbindung in Kampfhandlungen gefunden worden sein müssen oder ein anderer Hinweis auf ihn kam. Er ist wohl bereits über ein Jahr wieder zurück.

Dass das GSG 9 eingesetzt wurde und nicht normale Polizei oder eine Beweismittelsicherungs- und Festnahmeeinheit kann bedeuten, dass er für weiterhin gefährlich und zumindest potentiell bewaffnet galt.

Ob und wo der junge Mann zuletzt aktiv war, wird noch zu klären sein.

Eine Gruppe aus Offenbach, die teilweise aus ehemaligen LIES!-Aktivisten bestand, ist seit Monaten abgängig. Ob da Kontakte hin bestanden, wird auch noch zu betrachten sein. Diese jungen Männer hatten vorher auf Schulhöfen Sporttrainings mit Jungen veranstaltet und in einem Boxstudio trainiert. Auch andere „Brüder“ hatten sie aufgerufen, sich für – was auch immer – fit zu machen. Das Video ist mittlerweile nicht mehr da.

In Offenbach gibt es seit etlichen Jahren eine lebhafte islamistische Szene. Die Stadtpolitik bemüht sich redlich, das Thema NICHT stärker öffentlich zu fokussieren. Immer wenn Journalisten thematisch nur abstrakt mit dem Thema umgehen, also eher nicht anlaßbezogen fragen, kommen wunderbare Redebeiträge wie für und aus dem Stadtmarketing. So sehr Offenbach in manch anderer Hinsicht besser ist als sein Ruf, so sehr wird hier die Werbetrommel bemüht und dieses Problem marginalisiert. Nach außen gibt man sich hinsichtlich dieses relevanten Zustandes zugeknöpft. Damit ist Offenbach neben Frankfurt, Hanau und Dietzenbach eine Kommune, in der man Bevölkerung und Eltern lieber nicht sensibilisiert als nur ein Jota am Image zu korrigieren. Oder einmal öffentlich auch die Eltern mehr in die Pflicht zu nehmen.

Offenbach hat mehrere, seit Jahren im Fokus von Behörden und Szenekennern stehende Problem-Moscheen. Von städtischer Seite hat man 2012 einen „Runden Tisch Islam“ installiert, dessen Teilnehmer 2012 nach einem Angriff auf ein Reporter-Team auf Drängen der Offenbacher Stadtpolitik eine Erklärung unterzeichneten.

https://www.offenbach.de/leben-in-of/soziales-gesellschaft/integration_und_zusammenleben/der-islam-gehoert-laengst-zu-offenbach.php

Schon dieses banale Schreiben, vorformuliert, wohlfeil und ohne konkrete Forderungen, dieser Minimal-Konsens mit ein bisschen „schaut halt mal“, war äußerst mühsam zu erzielen. Das allerdings wird nicht öffentlich erzählt.