Imam einer unter Beobachtung stehenden Moschee betreut Patienten an Heidelberger Uniklinik als Seelsorger
Krankheit und Tod sind existenzielle Herausforderungen, die auch mental stabile Personen an den Rand der Einsichtsfähigkeit bringen können. Um so mehr ist Sorgfalt darauf zu richten, wer in diesen verletzbaren Lebenslagen Zugang zu Patienten hat. Häufig greifen Kranke und psychisch beeinträchtigte Personen in Grenz-Situationen auf Seelsorger zurück. Seit einiger Zeit wird dies vielfach auch von und für Muslime angeboten. Das Angebot als solches ist korrekt, berechtigt und es ist jedem überlassen, ob er darauf zurückgreifen mag. Im Angesicht der schutzbedürftigen Lage sind das Krankenhaus oder die sonstige Einrichtung jedoch in der Pflicht, Patienten vor allem zu schützen, was ihnen schaden könnte. Seelsorger haben Zugang zu vielen Patienten und häufig sind sie rasch Vertrauenspersonen, weil sie manchmal die einzigen Besucher sind.

Amen Dali, yt-Video Bild: https://www.youtube.com/watch?v=RzNrY_7FLD0
Von Seiten eines Klinikums ist also dafür Sorge zu tragen, dass diese Aufgabe bei ihren Patienten nicht von Personen wahrgenommen wird, die neben dem Dienst am Patienten vielleicht noch eine eigene Agenda verfolgen. Zum Beispiel die der Mitglieder- oder Anhänger-Gewinnung, für viele gibt es ja eine Zeit nach dem Krankenhaus, nach der Entlassung. Wenn also muslimische Seelsorge angeboten wird, so sollte sehr genau überlegt werden, ob man Personen aus dem salafistischen Spektrum Zutritt gewährt. Zu leicht könnte eine psychisch labile Person für die radikale Auslegung des Islams gewonnen werden. Insbesondere Angstpatienten könnten durch die oftmals drastischen Höllenvorstellungen beeinträchtigt werden (die Paradiesvorstellungen wiegen das nicht sicher auf, weil da ein Zweifel bleibt). Auch mit anderen psychischen Grunderkrankungen sind Wechselwirkungen denkbar. Zwangskranke z.B., deren Angstauslöser umgelenkt werden, könnten ebenfalls besonders anfällig sein. Salafistische Seelsorger sollten somit zu Kranken, insbesondere solche mit Problemen in der Realitätswahrnehmung keinen Zutritt erhalten. Das ist somit nicht nur politisch geboten, politischer Islam muss vor der Tür bleiben, sondern auch im Sinne der Garantenstellung einer Klinik erforderlich..
Leider sind nicht alle Kliniken im Bilde, wen sie zum Patienten vorlassen. Das Uniklinikum
Heidelberg beispielsweise bietet muslimische Seelsorge u.a. durch den Imam Amen Dali* an:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Islamische-Klinikseelsorge.115345.0.html
Auch zu einem „Ethik-Symposium“ der Klinik leistete er einen Beitrag:
Klicke, um auf 130927MED_FL_RS_SymposiumKlinischeEthik_25076_2_.pdf zuzugreifen
Amen Dali ist der Imam der Mannheimer Al Faruq Moschee. Moschee und Imam werden in einem – mittlerweile geschlossenen – Extremisten-Forum mit diesen warmen Worten empfohlen:
http://www.ahlu-sunnah.com/threads/49697-Amen-Dali
Der Verfassungsschutz ist glücklicherweise nicht weit und beobachtet die Einrichtung:
Aus einer kleinen Anfrage im Landtag von Baden-Würtemberg vom März letzten Jahres:
Klicke, um auf 15_6674_D.pdf zuzugreifen
[Wobei etwas befremdet, dass rechts- und linksextremistische Taten akribisch aufgelistet sind, während man bei den islamistischen Umtrieben nur wenige dürre Sätze schreibt.]
Es gibt ein „Kompetenzzentrum zur Koordinierung des Präventionsnetzwerkes gegen (islamistischen) Extremismus in Baden-Württemberg“. Man kann berechtigt fragen, warum dieses Kompetenzzentrum und das Präventionsnetzwerk es mehrere Jahre nicht geschafft haben, das Uniklinikum Heidelberg darauf aufmerksam zu machen, wer da zum „seelsorgen“ kommt, wenn dieses schon keinen Überblick besitzt und das nicht unter Kontrolle hat.
Vielleicht wäre da von Seiten der Polizei etwas weniger „Innovationsfreude“ denn gute, alte Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit notwendig. Weniger Speed, mehr Telefon*:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Speed-Dating-mit-Polizisten;art4319,3225334
Personen wie Amen Dali sollten keinen Zugang zu Patienten haben, auch wenn sie einen kleinen Lehrgang besucht haben, um etwas vorweisen zu können:
Klicke, um auf mannheimer-institut-islamische-seelsorge-flyer.pdf zuzugreifen
Was für eine überaus günstige Eintrittskarte. Wenn Personen, die der Verfassungsschutz im Blick hat, diesen Lehrgang absolvieren können ohne aufzufallen, darf man auch getrost nach den Inhalten über islamische Theologie fragen.
Es ist zu hoffen, dass aus dieser speziellen Art der Seelsorge nicht schon konkrete Seelenfängerei wurde. Das ist ja durchaus möglich.
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* Die ebenfalls erwähnte, gewerkschaftsähnliche Funktion erstaunt darüber hinaus: Auch diese Betätigung gestattet mit Billigung der Uniklinik Heisdelberg die Ansprache von Personen, die ohne diese Ansprache vielleicht gar keine Notwendigkeit sähen, bei der Arbeit auch noch „religiöse Bedürfnisse“ zu haben oder diese dann berücksichtigt zu sehen.
.** Man gewinnt aus diesem Artikel den Eindruck, als würden die heftigen Probleme nicht recht ernst genommen. Als seien fanatisierte Personen durch ein wenig Kumpanei zu beeindrucken. Der für dieses Konzept Verantwortliche hat auch nicht begriffen, dass man einander durchaus kennen kann – mögen oder respektieren muss man sich deshalb noch lange nicht. Die Idee mutet alternativ etwas infantil oder arg verzweifelt an.
Ein Artikel zur Causa:
http://www.rheinpfalz.de/lokal/aus-dem-suedwesten/artikel/wie-ein-islamist-klinikseelsorger-wurde/
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Vielen Dank für Ihre Stellungnahme, Herr Schäfer.
Ob Herr Dali ein Fall für den Staatsschutz ist – es gibt auch noch den Verfassungsschutz mit unterschiedlichem Ansatz der Beobachtung – müssten Sie mit diesem klären. Ich bezweifle aber, dass Sie, es handelt sich um eine Einzelauskunft – Konkreteres hören als ja oder nein.
Sie kennen die die deutschsprachigen Inhalte, also das, was er Personen wie Sie und mich hören lassen will. Sie kennen auch nur das Bild, dass er bei Ihnen erzeugen will. Was in der Moschee selber aubläuft oder gar ijm Hinterzimmer, können Außenstehende eher weniger beurteilen. Die von ihm geleitete Moschee ist seit Jahren unter Beobachtung, die Vorbedingungen sind da durchaus streng.
http://www.rnz.de/nachrichten/mannheim_artikel,-Kommt-Terror-Hilfe-aus-Mannheim-_arid,66998.html
http://www.suedkurier.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/Salafisten-Islamisten-und-Syrien-Rueckkehrer-in-Baden-Wuerttemberg;art417930,8309869
Er besucht andere Problem-Moscheen und hält dort Vorträge.
Wie viele Alternativen gibt es in Mannheim hins. der Jugendleiter-Ausbildung?
Darf man erfahren, welches die strengen Auswahl-Kriterien sind?
Losgelöst vom konkreten Fall: Sie ahnen nicht, wie häufig gerade – Verzeihung – arglose Kollegen von Ihnen getäuscht werden von Hard core Imamen. Persönlich geschmeidig und konziliant im Auftreten, und dann kommt dieses und jenes heraus. Da kann ich mittlerweile eine Liste machen. Oder denken Sie nur an so einige Terroristen – häufig sagen hinterher die Nachbarn, dass sie sich dieses von dieser freundlich wirkenden Person gar nicht vorstellen konnten. Man sprach halt nie über die kritischen Punkte. Jeder Mensch kann sich irren (natürlich auch ich und ich wünschte, ich irrte mich, wenn ich an die Ausgereisten denke) – und insofern kann jeder Mensch auch getäuscht werden. Daran sollte man immer denken.
Aber vielleicht warten wir Weiteres ab. Vielleicht äußert sich ja der Herr Dali bei Gelegenheit.
P.S.: Der guten Ordnung halber mache ich Sie auch hierauf aufmerksam:
https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/06/bezahlen-und-beobachten/
Mich haben da einige Sachverhalte durchaus irritiert. Vielleicht können wir das ja klären.
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Mein Name ist Ulrich Schäfer. Ich bin ev. Pfr. i. R., Altstadtrat in Mannheim (SPD) und 1. Vors. des „Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog e. V.“, das – in Zusammenarbeit mit 4 der 5 islamisch-theologischen Fakultäten in Deutschland – die Ausbil-
dung der islamischen Seelsorger in Ba-Wü organisiert. Ich kenne Herrn Dali seit Jahren,
in denen er z. B. an einem europäischen Programm zur besseren Integration von religiösen
Führungspersonen teilnahm. Er hat im Institut den Kurs als Krankenhausseelsorger – nach unseren strengen Auswahlkriterien – absolviert, und dann eine Weile in Heidelberg diese Funktion ausgeübt. Da er diese Aufgabe terminlich unzuverlässig ausübte, hat ihn das Krankenhaus in Abstimmung mit dem Institut vor ca. 1 Jahr von dieser Aufgabe entbunden. Ich kenne seine Vortragsserie aus dem Internet. Sie ist nicht „radikalisierend“, aber sie vertritt eine Theologie, wie sie Martin Luther zu Recht bei der katholischen Kirche seiner Zeit kritisiert hat: trotz häufiger Betonung der Barmherzigkeit Gottes führt sie – in sprachlich hervorragender Darbietung – immer wieder in die Angst: „habe ich wirklich alles richtig gemacht? – lande ich nicht doch vielleicht in der Hölle?“ – produziert also eher ängstliche als befreite Menschen – aber die finde ich bei ev. evangelikalen Pfarrern genauso. Immerhin schickt er die Jugendlichen „seiner“ Mannheimer Moschee zu mir zur Ausbildung als Jugendleiterinnen und Jugendleiter. Ich halte ihn nicht für einen Fall für den Staatsschutz.
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Nun – Salafist darf man sein.
Ob man diesem aber dann den Zutritt zu Personen gewähren sollte, die mental oder psychisch nicht auf der Höhe sind, ist eine andere Frage.
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Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg, insbesondere dessen beratender Psychologe Benno Köpfer, ist schon früher durch cool-technischen Umgang mit dem Salafismus aufgefallen.
http://boxvogel.blogspot.com/2016/01/pierre-vogel-irrt-schon-wieder-diesmal.html
Hier ein Interview mit Köpfer von 2014, nach dem Auftreten des IS:
http://de.qantara.de/inhalt/interview-mit-dem-islamwissenschaftler-benno-koepfer-in-deutschland-darf-man-salafist-sein#comments
http://de.qantara.de/node/18079
Zitat daraus:
„Vieles während eines Radikalisierungsprozesses ist ja wie gesagt völlig legal.“
Auch bei der Entstehung von Hogesa (Hooligans gegen Salafisten) hat wohl der Verfassungsschutz Baden-Württemberg mitgewirkt. Nach dem Tod des Karlsruher Hogesa-Mitgründers R.S. wurde bekannt, dass er V-Mann war.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/koeln-verstorbener-hooligan-war-hogesa-gruender-und-v-mann-a-1057505.html
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