Fortsetzung zu
https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/13/al-kaida-in-sontra/
und
https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/19/al-kaida-in-sontra-ii/
Der Göttinger Aktivist Murat (Name geändert) war bei verschiedenen Aktivitäten der Sontraer Gruppe beteiligt. Doch wie sieht sein Wirken in Göttingen aus? Weklche Rolle spielt Bernhard Falk? In der Eigendarstellung in einem in Göttigen gedrehten Video von „Kalifat TV“ verkündete Murat den Glaubensgeschwistern, man habe ihn ganz grundlos vorletztes Wochenende wegen des Verdachts auf illegalen Waffenbesitz durchsucht. Beim NDR wird der Vorgang so zusammengefasst:
Gleichzeitig bekundete er in diesem Video ganz frei, dass sein Paß eingezogen worden sei. Ähnlich wie das „Koran Projekt“ von Karacar gibt es auch in Göttingen ein Koran Projekt:
Neulich sprach Murat unter seiner Alias-Identität „Abu Hurayra“ mit einem Journalisten vom Bayerischen Rundfunk über eben diesen Paß-Entzug. Er war in Begleitung von Bernhard Falk, der sich in diesem Interview als „sein Rechtsbeistand“ geriert:
Der Hörfunk-Beitrag ist interessant, auch wenn der Journalist einen Aussagewert etwas verkennt: Das Ablehnen des IS bzw. eine Distanzierung von diesem hat keine Bedeutung hinsichtlich der Einschätzung von Gewaltbereitschaft und Ausreiseabsichten. Wer den IS explizit ablehnt, kann immer noch Anhänger diverser anderer kämpfender Einheiten sein. Die Ablehnung des IS ist kein Bekenntnis zum Pazifismus und einer nur spirituellen Zugewandtheit zum Salafismus.
Aus dem Beitrag des BR wird deutlich: Murat ist der Freund von Jacek S., einem jungen Göttinger, der sich 2015 in die Luft sprengte:
https://ojihad.wordpress.com/2015/06/16/von-gottingen-in-den-tod/
Die Gründe für den Paß-Entzug verliest der Journalist im Beitrag aus einem Dokument, das ihm vorlag. U.a. seien dies „… uns liegen Erkenntnisse vor, dass sie mit diesem, dem islamistischen Spektrum zuzuordnenden Gefährder vor Zeichen des verbotenen IS posieren. [Also das Foto, das ihn und seinen ehemaligen Bruder Abu Ibrahim, also Jacek S., zeigt.] … sowie den Bau sogenannter unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen beziehungsweise von Brandsätzen probten sowie Schieß-Übungen durchführten.“
Murat beklagt – wie im Video – die Einschränkungen durch den Paß-Entzug, von ihm wie von Falk als „Repressionen“ bezeichnet. Unerwähnt bleiben im BR-Interview die 65 Beratungsstunden, die er bereits absolvieren muss. Sicherlich sind diese nicht wegen Wohlverhaltens verhängt worden, sondern stehen im Zusammenhang mit Handlungen, die auch für den Paß-Entzug ursächlich waren. Aus dem Interview wird ebenfalls klar, dass hinsichtlich seines islamistischen Umfeldes bei ihm kein Umdenken eingetreten ist und dies auch für ihn derzeit nicht vorstellbar ist. Die getroffenen Maßnahmen sind demnach nicht geeignet, ihn aus dieser Szene zu lösen.
Zuhörende junge Männer bei einer Veranstaltung von Bernhard Falk in Berlin
Bestärkt wird er darin von Bernhard Falk, der sich in den letzten Jahren nicht nur damit einen weiteren Namen machte, Personen in der Szene zu halten, sondern auch als reisender Prozeßbeobachter bei vielen Verhandlungen anwesend war. Seine spezielle Sicht auf diese Prozesse, meist auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, gibt den Eindruck an die Szene wieder, alle Beschuldigten seien prinzipiell politische Gefangene und unschuldig. Falk stilisiert sie als Freiheitskämpfer hoch. Die grobe Missachtung unseres Gemeinwesens und eine Gegenhaltung schon bei alltäglichen Dingen zeigen auf, dass Falk sich weiter auf seinem alten anti-imperialistischen Kampfesweg wähnt. Nachgiebigkeit, Rechtsstaat ist ihm Schwäche. Nutzbsre Schwäche. Falk versucht, bei nutzbaren Schwächen Stärke zu demonstrieren, versucht sich dort auch als vorbildhaft darzustellen. Auch sein Selbstbild wird dadurch aufgewertet. Besonders stark kann man sich bei intellektuell unterlegenen Personen fühlen, Personen, die alleine schon wegen des Alters- und Erfahrungsunterschiedes zu ihm aufschauen, die schon – oft selbst gewählt – so weit außerhalb der Gesellschaft stehen, dass jemand, der schon und so lange im Gefängnis war, auch dadurch Respekt genießt. Falk wird diesen Nimbus beim Nachwuchs zum Leuchten zu bringen wissen.
Wenn man weiß, dass Bernhard Falk seine 13 jährige Gefängsnisstrafe nicht nur wegen 4 fachen Mordversuchs, sondern auch wegen diverser Sprengstoffanschläge erhielt, erkennt man die Brisanz dieser Konstellation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Falk_(AIZ)
Das gepflegte Selbstbild des Freiheitskämpfers, das von den Jungen nicht hinterfragt wird, die tatsächliche Erfahrung mit Sprengsätzen und Anschlägen und die Übung im Versteckspiel mit diesem Staat beim Agieren gegen ihn, das sind seine möglichen Lehrinhalte. Verbunden mit der Abwertung der „Kuffar“, der Ungläubigen, die alle nach Falk schuldig sind, „das System“ zu unterstützen, ist das der Boden, auf dem auch konkrete Anschlagspläne gedeihen könnten. Der angeblich islamische Zweck heiligt bei Falk ziemlich viele Mittel. Die „Jugendarbeit“ von Herrn Falk ist also nicht uneigennützig, sie ist nicht am Wohl der jungen Männer orientiert, sondern zielt darauf ab, seine Sache, den „antiimperialistischen Kampf“ zu der ihren zu machen. Er selber, mittlerweile Familienvater, kann sich dann zurücklehnen: Sein „Kampf“ geht weiter, auch wenn er selber direkt und offen nur noch für die übernächste Generation „Freiheitskämpfer“ verantwortlich ist: Seine Kinder, die er auch in diesem Sinne, die Namen lassen darauf schließen (ein Sohn hat u.a. den Vornamen Usama, eine Tochter heißt Shahida), großzieht.
Was aus seinen geistigen Kindern wird, wird man abwarten müssen. Falk glaubt, dass ihnen die Zukunft gehört. Diese Zukunft ist für Falk und seine Anhänger schwarz-weiß.
Anhang:
Eine Auflistung der Suchbegriffe, mit denen das Audio gefunden werden soll:
„Murat“ scheint die Lücke, die durch das Pausieren von Furkan Karacar hinsichtlich der Vorträge entsteht, ausfüllen zu wollen:
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