Essen: Lippenbekenntnisse zu Hasspredigern II

Fortsetzung zu

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/02/essen-lippenbekenntnisse-zu-hasspredigern/#more-3808

In Essen besteht die „Kommission Islam und Moscheen“ seit einiger Zeit. Das hört sich wichtig an und vermittelt einen nahezu behördlichen Nimbus. Faktisch ist dies jedoch eine „Kommission“, die eine Ausgliederung darstellt:

KIM – Essen
c/o Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.
Westfalenstr. 202-204
45276 Essen

In dieser Konstellation irritiert dann nicht mehr die doppelte Vorstandsfunktion der Herren Balaban und Karioh. In diesem Migrantenvereine-Dachverband sind derzeit 67 Vereine Mitglied:

http://www.immigrantenverbund.de/mitgliedsvereine/mitgliederliste.html

Es ist dann nicht mehr verwunderlich,  dass mit dieser Kommission dem Anschein nach wenig bewirkt wird (man muss sich fragen, warum OB Kufen Medienberichten zufolge dorthin ging – die Gemeinde ist nicht Mitglied). Es ist eine Interessenvertretung, kein Gremium der Stadt, wie man zunächst vermuten könnte. Der Kenntnis- und Berichtsstand in dieser „Kommission“ ist somit vermutlich gewollt sehr überschaubar, auch ein weiterer Auftritt ibn Alis schon im Juni letzten Jahres in der Uthman-Moschee war dort sicherlich nicht Thema.

 

 

 

Zum einen ist die Uthman-Gemeinde nicht in genanntem Immigrantenverbund, zum anderen ist das wahrscheinlich kein Thema, das dort forciert würde. Vielleicht, wenn Anregung von außen das bewirkt.

Sicher sprechen dort die Mitglieder nicht über eigene Probleme, sondern mehr gemeinsame Anliegen. Das ist statthaft, aber als Stadt kann man sich davon wenig erhoffen. Man bestärkt sich dort eher gegenseitig in einer gemeinsamen Haltung gegenüber der Stadt. Ernsthafte Problembesprechung machte nach außen kein schönes Bild. Eine Interessenvertretung ist keine Selbsthilfegruppe. Nicht mal in dieser „Kommission“ wird also wahrscheinlich über wirkliche Problemzonen gesprochen. Schaut man sich die Zusammensetzung an, so fällt neben dem stellvertretenden Vorsitzenden, Herr Karioh von der El-Moahidin-Gemeinde, die Mitgliedschaft des „Islamischen Bundes e.V.“ auf.

Dieser „Islamische Bund“ betreibt die Essener Abu Bakr Moschee. Diese Moschee ist lokal und auch überregional als Problem-Moschee bekannt:

Ob beim Verfassungsschutz, bei der Polizei oder im Rathaus: Die Abu Bakr-Moschee gilt seit langem als extremistisch angehaucht – mit einer angeblich bedenklichen Nähe zum politischen Salafismus. Symptomatisch: Als die „Kommission Islam und Moscheen in Essen“ vor zwei Jahren zum Fastenbrechen einlud, blieb der Tisch des Oberbürgermeisters demonstrativ leer. Auch andere Politiker mieden die Veranstaltung – mit Hinweis auf die Teilnahme des „Islamischen Bundes Essen“.

http://www.derwesten.de/staedte/essen/abu-bakr-moschee-vergroessert-sich-und-will-umziehen-id11166808.html#plx1334458767″

Auch Sven Lau und ein weiterer Hassprediger waren schon vor Ort, das war 2010:

http://www.maroczone.de/forum/archive/index.php/t-7900.html

Im Jahre 2005 bekannte man sich zur Esssener Erklärung. Damit hielt man also Lau & Co für kompatibel.

http://www.islamischer-bund.de/home/ueber-uns/selbstdarstellung.html

Man kann also völlig unbehelligt in dieser Kommission seinen Aktivitäten nachgehen – nur besser verborgen. So gut verborgen, dass eine Radio-Redaktion etwas von „Überprüfung“ verbreitet:

„Dann wird die Gemeinde auch regelmäßig überprüft. “

http://www.radioessen.de/essen/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2016/03/30/article/-7ab084b6b3.html

Wenn die „Überprüfung“ so gut ist, dass der Islamische Bund und die El Moahidin Moschee zu den „geprüften“ Essener Moscheen zählen, kann man das getrost als Tarnmanöver und ambitionierte Schutzbehauptung ausweisen. Man kann an einer wie auch immer gearteten „Überprüfung“ aber berechtigte Zweifel haben. Wahrscheinlicher ist, dass die der Imagination des Journalisten entsprang oder – vielleicht – vom Vorstand der „Kommission“ vorschwadroniert wurde.

Die Frage wird sein, ob OB und Stadt auf diese Tarn-Manöver hereinfallen. Den Herrn Kufen zumindest hat keiner von seinem Stab, keiner von den Verfassungsschützern darauf hingewiesen, wohin er sich letzten Oktober begab. Dass er damit für eine Moschee den Testimonial gibt, die den gleichen Hassprediger auch wiederholt einlud. Vergangenes kann man nicht mehr ändern. Die gleiche Tonlage wäre allerdings auch gegenüber den anderen problematischen Moschee-Gemeinden notwendig, die schon in der Kommission sitzen. Deren freundliches Aufnahme-Angebot der gemaßregelten Gemeinde kann man nämlich verschieden verstehen; eine der Alternativen ist der Schulterschluß. All dies muss dringend besprochen werden.

Dann gibt es vielleicht weniger entspannte Fotos:

aber dafür mehr Ehrlichkeit und Klarheit darüber, was man so tut und mit wem.

2 Gedanken zu „Essen: Lippenbekenntnisse zu Hasspredigern II

  1. Einlassung vom Herrn Karioh laut WAZ vom 24.03:

    „Der Mann ist kein Gewaltprediger, sagt der Essener Rechtsanwalt Azzadine Karioh, der wie Tarik Ibn Ali aus Marokko stammt und ihn von Kindesbeinen an kennt. „Er ist ein Schwätzer“ mit einem rückwärtsgewandten Rollenverständnis, ungefährlich, dennoch in der Szene von Molenbeek ein Star, einer, den die Ermittler einfach nicht übersehen konnten. Deshalb sei er mit der Radikalisierung eines Paris-Attentäters in Verbindung gebracht worden, meint Karioh, der den Prediger, wäre er Chef der marokkanischen Gemeinde, allerdings „nicht eingeladen“ hätte. Ausladen geht immer noch.“

    Zum einen Journalisten der WAZ das eine, zu einem anderen der gleichen (!) Zeitung Tage später (06.04.)weiß er nicht, dass TiA zweimal in die el Moahidin-Moschee eingeladen wurde. Aha.

    http://www.derwesten.de/staedte/essen/ausladen-geht-immer-noch-aimp-id11679020.html

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