Einige Gedanken zu den verfügbaren Daten von Tätern
Anschlagspläne im Vorfeld zu erkennen, um einen Anschlag letztendlich verhindern zu können – das ist die bestmögliche Art, wie solchen Verbrechen begegnet werden kann. Neben konkreten Hinweisen wie durchgestochenen Informationen und eigenen Beobachtungen ist das sogenannte profiling, also die strukturierte Fallanalyse ein wichtiges Standbein der Aufklärung – vorher im besten Falle und hinterher, wenn dies nicht gelang.
Klassisch wird die Fallanalyse eingesetzt bei Straftaten, die ungeklärt sind. Welche Hinweise auf die Täterpersönlichkeit gibt es? Wo kann man den Täter suchen? Welche Gruppen von Personen kommen in Frage? Kann man örtlich, zeitlich eingrenzen, kann man Gruppen ausschließen? Fiktiv aufbereitet wurde das Thema u.a. im Film „Das Schweigen der Lämmer“, in dem eine Beamtin den Täter sucht, indem sie einen anderen Delinquenten einbindet. Jenseits dieser filmischen Aufarbeitung ist Fallanalyse normalerweise ein Fach, in dem Soziologie und Psychologie eine Rolle spielen aber auch übliche Kriminalistik. Ein Fall liegt vor. Er soll aufgeklärt werden. Es wird also meist nach einem Vorfall agiert, besonders intensiv, wenn mehrere Fälle vorliegen, bei denen ein Zusammenhang vermutet wird oder sicher scheint: bei mutmaßlichen Serientaten.
Bei Terrorismus, bei dem man Wiederholung befürchtet, ist es beides: Auseinandersetzung mit aktuellen Tätern und deren Ergreifung, aber auch die Prävention von Nachahmungen, allgemeine Analyse von sozialen Gruppen, Netzwerken und Zellen. Welche Gruppen kommen in Betracht? Gibt es ein oder mehrere spezifische Umfelder? Wer hat sich bei Fall A und B bekannt, sind weitere Zellen auszumachen? Wie war das Vorgehen, was kann man daraus lernen, um das nächste Mal schneller zu sein oder anders vorbereitet zu sein?
Auch wenn meist nur Wahrscheinlichkeiten geliefert werden können, so ist diese Vorgehensweise doch Weiterlesen