Öffentliche Gelder für Israelfeinde? Teil I

Islamic Relief ist eine seit 1996 bestehende Organisation, die in Köln gegründet wurde. Nach dem Eigenmarketing tritt diese Organisation mittlerweile in vielen Ländern als muslimische Hilfsorganisation auf. Der Hauptsitz von Islamic Relief Worldwide (IRW) befindet sich in London, wo die Organisation schon etwa ein Jahrzehnt länger bestehen soll. Die Eigendarstellung der deutschen Sektion (IRD):

http://www.islamicrelief.de/ueber-uns/

Das mildtätige und liebevoll gepflegte Image steht jedoch in Kontrast zu dem Umstand, dass gegen die Organisation in Israel sehr deutliche Vorbehalte bestehen, wie die B.Z. ausführt:

Änderung/Update 25.01.2017: Eine Einordnung des israelischen Verteidigungsministeriums, die auch von der B.Z. zitiert worden war, war von IRD auch gegenüber diesem blog angemahnt worden, s.u. Vor dem LG und dem OLG F wurde eine Klage auf Unterlassung vorgebracht. Mittlerweile wurde jedoch diesbezüglich obsiegt mit maßgeblicher Unterstützung u.a. durch den Verein „Honestly Concerned e.V.“. Die Aussage des Verteidigungsministeriums ist daher wieder verfügbar, siehe auch unten:

In einem Dokument des israelischen Verteidigungsministeriums, das der B.Z. vorliegt, wird der deutsche Ableger von Islamic Relief als „Teil des Finanz-Systems der Hamas-Organisation“ genannt. Aus diesem Grund ist es ihr verboten, in Israel Geschäfte abzuwickeln. Im Juni 2014 wurde eine vormalige Entscheidung aus dem Jahr 2008 bestätigt.

„Es handelt sich um eine Organisation, die Spenden für die Hamas sammelt, dies tut sie mit weltweiten Chapters, darunter in Europa und Deutschland“, sagte ein Sprecher der B.Z

http://www.bz-berlin.de/berlin/hamas-unterstuetzer-werben-in-der-berliner-u-bahn

Diese Aussage wird weiterhin aufrecht erhalten durch das israelische Verteidigungsministerium (update 24.01.2017).

Schon aus dem Finanzbericht für 2014 von IRD geht hervor, dass Geld von IRD direkt nach „Palästina“ floß, S. 6:

IRD Palästina Finanzbericht 160630

Quelle: Screenshot Finanzbericht 2014

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Osmanen Germania – Autolyse

Die Osmanen Germania wuchsen rasant. Erst vor einem Monat gab es diesen Zwischenfall in Hamburg:

http://www.mopo.de/hamburg/polizei/rocker-unfall–das-verbirgt-sich-hinter-dem–osmanen-germania-boxclub–24101218

Eine geschlossene Facebook-Gruppe „Osmanen Germania Frankfurt – Boxclub“ hatte mittlerweile über 11.000 Mitglieder:

https://www.facebook.com/groups/1630607013864057/?fref=ts

Immer wieder gab es auch Razzien und Festnahmen:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-dinslaken-huenxe-und-voerde/polizeieinsatz-in-mehreren-staedten-gegen-osmanen-germania-id11745728.html

Zumindest war das bis vor kurzem der letzte Stand. Nun aber zeigen sich erste Gegentendenzen. Vor einer Woche gab es in Frankfurt Vorfälle, in die die Osmanen des Frankfurter Chapters verwickelt waren. Zwei Gruppen trafen aufeinander und mussten von der Polizei getrennt werden.

Die wohl kurdisch dominierte Gruppe „Bahoz“ hatte dem Anschein nach ein „Treffen“ mit den Osmanen Germania Frankfurt ausgemacht:

 

Da diese kurdische Gruppe, deren Hintergrund noch nicht ganz klar ist und die seit etwa Weiterlesen

Gekämpft wird in Falke-Socken

Siebter Verhandlungstag im Prozeß am OLG Frankfurt gegen Aria L. am 28.06.2016

Liste der bisherigen Berichte dazu s.u.

Der Zeuge Tolga A. wird vernommen. Tolga A., er trägt einen längeren Bart und hat die Kopfhaare zu einer Art Dutt am Oberkopf befestigt, war aus der Türkei angereist. Warum er sich zur Zeit in der Türkei aufhielt, wird leider nicht hinterfragt in der öffentlichen Verhandlung.

Militär-Socken 160629

Beispielbild: http://www.dhgate.com/product/new- retro-long-men-women-military-army-green/237175485.html#s1-3-1;onsh|4170757512

Tolga A. ist – das wird in der Vernehmung deutlich – ein enger Weggefährte von Vedat V. aus Frankfurt. Sprachmelodie und besondere Redewendungen sind so ähnlich, dass man die beiden im nur mündlichen Vortrag fast verwechseln könnte. Sogar die Angewohnheit, manche Worte in der Verdoppelung zu verballhornen, ist zu hören. Beispiel Vedat V.: „Freundin-Meundin, Solarium-Monarium“. Tolga A.: „Rückzieher-Mückzieher, Tausch-Mausch“. Das ist eine bizarre Angewohnheit und sehr weit von üblichen Sprechgewohnheiten abweichend. Eine solche Art der Sprachimitation hat man üblicherweise nur bei engstem Kontakt, die Sprachgewohnheiten werden sozusagen gespiegelt. Auch aktuell steht Tolga A. noch mit ihm im Austausch. V. habe niemanden mehr, nur ihn. Vedat sehe ihn wie einen älteren Bruder. Man rede über alles, aber nicht über Details der Kämpfe. Er habe auch den Kontakt zur Polizei vermittelt. Das, was er in der Vernehmung sagen werde, sei von Vedat V. gebilligt, er solle dies sogar aussagen. Wenn Vedat sage, er solle dies und das sagen, dann tue er das; wenn Vedat sage, er solle schweigen, dann tue er auch dies. [Hier versäumte das Gericht den Hinweis, dass nicht Vedat V. entscheidet, was gefragt wird, und dass er, Tolga A., als Zeuge der Wahrheit verpflichtet ist, nicht Vedat V. SHM]

Tolga A. war mit Vedat V. auch über Facebook befreundet. Dort habe er gesehen, dass Vedat V. die Bilder gepostet habe. Nach seiner Einschätzung habe V. das gemacht, um Weiterlesen

Darmstädter Biedermann-Aufführung

Über ein Fastenbrechen in der Stadt Darmstadt mit Islamisten

Die Netzwerkbildung in Darmstadt war schon mehrfach Thema, z.B. hier:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/22/darmstadt-gruppenbild-mit-ciftci/

In Darmstadt wurde – wie auch letztes Jahr – ein „Open Air Iftar“ veranstaltet. Vor der schönen Kulisse des Staatstheaters wurden verschiedene Aktivitäten geboten:

Klicke, um auf oai_broschure_2016.pdf zuzugreifen

Offenkundig war das Bestreben, ein schönes Fest auszurichten. Das Fest war wohl schön, die Begleitumstände sind es hingegen nicht. Das Fest ist ein weiteres Beispiel, wie auch fragwürdige und verfassungsfeindliche Vereine und Gruppierungen von der Kommunalpolitik salonfähig gemacht werden.

Die Verantwortung dafür tragen auch das Amt für Interkulturelles und Internationales der Stadt Darmstadt, der zuständige Dezernent und all jene im Stadtparlament, die das entweder nicht wissen (über manche Vorgänge sollte man als Parlamentarier informiert sein) oder einfach so hinnehmen. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Stadt Darmstadt gleichsam als Testimonial benutzt wird, dass besuchende Bürger über den Hintergrund der Organisatoren getäuscht werden. Sie sehen die Stadträtin Hang beim Spektakel – dann muss das ja seriös sein.

Zunächst das Programm aus der Broschüre des Veranstalters:

DA Iftar 2016 160626

Zum Bilalzentrum und B.I.S. siehe oben verlinkten blog-Beitrag. Man ist so aufgestellt, dass man gerne in die Moschee des Grauen Wölfe-Ablegers ATIB geht und auch schon Weiterlesen

Lange Linien

Über einen Frankfurter Dachverband und die Historie

Prolog: Lange bestehende Organisationen haben gelegentlich eine Geschichte, die manchmal späterhin nicht mehr gefällt. Sei es, weil man sich anders inhaltlich aufstellt – oder auch nur so tun will. Dazu ist ein guter Internetauftritt und eine gelingende Pressearbeit nützlich. Institutionen aus der migrantischen Selbstorganisation können in Frankfurt die Unterstützung des Frankfurter Amts für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) in Anspruch nehmen, wenn sie ihre Außendarstellung verbessern wollen. Das entspricht zwar deren Rechtsgrundlage; so manches Mal scheint das AmkA jedoch über das Ziel hinauszuschießen. Auch bei Vereinen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden, meint man Hilfsgesuche dem Anschein nach nicht abweisen zu können. Für die Hilfe hat man eine Rechtsgrundlage, für das Einfordern demokratischer Spielregeln abseits der Schnittchen-Events oder eine Zurückweisung von Gesuchen wähnt man sich jedoch auf unsicherem Terrain. Da fehlt halt die Rechtsgrundlage, an der mancher sklavisch wörtlich klebt, ohne sich zu trauen, den Sinn gestaltend umzusetzen. Normalerweise wird eine solche (vermeintliche!) rechtliche Lücke durch politischen Willen ausgeglichen: Keine wie auch immer geartete Unterstützung für problematische Vereine. An diesem politischen Willen scheint es deutlich zu fehlen. Strukturen wie in Frankfurt gibt es in vielen Kommunen. Prolog Ende.

Der Deutsch-Islamische Vereinsverbund e.V., der aktuell mit Unterstützung des AmkA Gelder aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ bezieht, wächst und bindet weitere Vereine ein. Mitglieder sind bereits mehrere Vereine, die vom Hessischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet werden. Das AmkA unterstützt also aktiv, dass problematische Vereine mittelbar an öffentliche Gelder gelangen. Was man nun für einen Schildbürgerstreich halten könnte, ist leider bittere Wahrheit. Es wird zu prüfen sein, wer für diese eklatante, bizarre und eigentlich unentschuldbare Fehlleistung, die den Buchstaben, aber nicht dem Sinn entspricht, persönlich verantwortlich ist. Im Zweifelsfall sind das aber Amtsleiter und die Integrationsdezernentin.

Aktuell sind neu im DIV e.V. die Al Houda Moschee in Offenbach und die Ali Moschee in Mainz Kostheim.

http://www.div-rm.de/al-houda-moschee-offenbach-und-ali-moschee-mainz-kostheim-schliessen-sich-div-an/

Beide Moscheen sind nicht unproblematisch. Beide gehören zu den Moscheen, die den belgischen Hassprediger Tarik ibn Ali einladen:

und die Ali-Moschee: Weiterlesen

Frauenpower? Ausgepowert!

Der Druck auf Mädchen und Frauen nimmt zu – „Feministinnen“ schweigen

Es waren einmal Frauen, die verbrannten ihre Büstenhalter.* Das war ein symbolischer Akt und er sollte demonstrieren, dass sich Frauen bestimmten Normen nicht unterwarfen. Auch wenn man die Art des symbolischen Akts ein wenig merkwürdig finden kann – es stand ein Gedanke von Freiheit dahinter und von Frauensolidarität. Sozusagen pars pro toto wurde mit dieser Handlung symbolisch die ganze Frau befreit. Ein Zeitdokument von 1968:

 

Von dieser Frauensolidarität in Bezug auf Freiheitsrechte ist mancherorten in diesem Land nur noch wenig zu spüren. Ja, man beschwört die „Frauenpower“ noch, wenn es um mehr Geld für die Arbeit, Seilschaften in Parteien  oder Aufsichtsratsposten geht. Das sind jedoch meistens Luxusprobleme einer Schicht Frauen, die sowieso schon eher kariere- und machtbewußt sind. Zum richtigen Verständnis: Macht muss nichts Schlechtes sein. Man sollte sie aber, insbesondere, wenn man Solidarität in Anspruch nimmt oder genommen hat, nicht nur der eigenen Kaste zuschieben, sollte also den Benefit nicht nur „sich selber“ zuordnen.

Die normale Solidarität unter Frauen funktioniert in einigen Bereichen schlicht nicht mehr. Feminismus zeigt sich oft nur noch beim Kampf um Sprache und andere Petitessen. Alte Muster im Kampf gegen einen männlichen Chauvismus alter Schule, der sowieso nur noch Rückzugsgefechte liefert.

Dem neuen Anti-Feminismus unter religiöser Flagge hingegen setzt man nichts Weiterlesen

Bieberer Viertelwelt

Sechster Verhandlungstag am OLG Frankfurt gegen Aria L. am 21.06.20i6

Teil 1: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/03/schoene-landschaft-mit-viel-blut/

Teil 2: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/04/ausser-kontrolle/

Teil 3: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/11/mucke-muckis-und-moschee/

Teil 4: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/17/rechenschaft-vor-den-kuffar/

Teil 5: https://vunv1863.wordpress.com/2016/06/08/offenbacher-puzzle/

Nach vergeblicher Ladung und fehlgeschlagener Vorführung wird die ehemalige Freundin Cansu A. gehört. Der Senat versuchte dies zumindest.

Die junge Frau mit dem straffen schwarzen Pferdeschwanz stöckelt auf 15 cm Absätzen braungebrannt in den Saal. Zu viel Sonnenstudio und Schminke lassen sie älter als ihre 25 Jahre wirken. Der Grund dafür, warum sie weder der Ladung nachkam noch vorgefunden wurde, als sie zu zur Vorführung aufgesucht wurde, klingt im Gegensatz zum erwachsenen Outfit sehr pubertär: Sie habe Probleme gehabt. Sie scheint gewohnt, dass eine solche Erklärung verfängt, denn als der Vorsitzende nachfragt, welche Probleme sie denn gehabt habe, geht sie den Vorsitzenden aggressiv an: Ob „sie jetzt hier ihre Privatsachen ausbreiten solle?“ In dieser Tonlage bleibt es die ganze Zeugenvernehmung hindurch. Die Zeugin fällt den Richtern und der Staatsanwaltschaft immer wieder aggressiv ins Wort, reagiert patzig, herrscht den Vorsitzenden (!) laut an. Der versucht, die Sitzungsdisziplin über etliche Androhungen von Ordnungsgeld und sogar Ordnungshaft zu wahren. Das gelingt nur partiell. Eben gezogene rote Linien werden nach kurzem Luftholen gleich wieder und wieder überschritten, Die Zeugin erscheint als eine völlig unerzogene Person, die weder den Ort noch die anwesenden Personen als Repräsentanten dieses Landes achtet.

Zwischen dem Dominanzgebrülle von Richter und Zeugin versucht dieser, wenigstens ein Minimum an Information zum Verhandlungs-gegenstand zu erhalten. Ob sie einen Beruf habe wird zunächst gefragt. Cansu A. gibt an, zu Hause zu sein. Es wird nachgehakt. Nach mehreren Versuchen wird deutlich, die junge Frau hat keinen Beruf erlernt, eine Ausbildung brach sie ab. Die Versorgung der jungen Frau mit dem Lebensnotwendigen bleibt im Unklaren – aber welche Tätigkeit könnte jemand verrichten, der derart unzuverlässig ist, ausweichend und aggressiv? Keine Achtung vor Regeln, keine Achtung vor Bildung, nicht mal Achtung vor Älteren?

Ein neuer Versuch: Wie sie und der Angeklagte sich kennenlernten? Zu lange her, ein Weiterlesen

Das Heft des Handelns

Jugendarbeit an Frankfurter Moscheen – Fortsetzung

Über das Projekt, säkulare Jugendarbeit an Frankfurter Moscheen anzubieten, war zuletzt hier berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/06/16/eine-halbe-wahrheit/

 

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Bild: https://www.theguardian.com/money /gallery/2009/oct/05/when-i-grow-up-dream-jobs

Der Verein KUBI e.V., ein säkularer Bildungsverein aus Frankfurt, war in der Darstellung der Integrationsdezernentin zuletzt nicht genannt worden. Die, die mit Arbeit und Umsetzung betraut waren, kamen weder vor noch zu Wort. Diese Parteinahme öffentlicher Stellen ist per se schon bemerkenswert und deutet auf eine mangelnde Wertschätzung des säkularen Trägers hin während jegliche Kritik am Vorgehen der Moschee-Vereine verunmöglicht werden soll. Nun hat sich der Träger KUBI e.V. zu Wort gemeldet und es ist wegen der relativ breiten Betrachtung dieser Vorgänge an diesem Ort angemessen, wenn die Pressemitteilung von gestern in Gänze wiedergegeben wird.

 

Pressemitteilung des Vereins für Kultur und Bildung e.V.

Schuldzuweisungen der Moscheen sind eindeutig unzutreffend

Als eindeutig unzutreffend bezeichnet Arif Arslaner, Geschäftsführer des Vereins KUBI e.V. der Träger des Modellprojekts „Aufbau professioneller Jugendarbeit in Moscheegemeinden“ ist, die aus verschiedenen Moscheegemeinden geübte Kritik am bisherigen Ablauf des Projektes. „Sowohl der Vorwurf, dass die Jugendarbeit der Gemeinden nicht direkt unterstützt wurde, als auch Anmerkungen dergestalt, dass in dem Projekt nichts passiert wäre, muss ich nachdrücklich zurückweisen“, so Arslaner in einer am 21. Juni übersandten Pressemitteilung.

Zutreffend sei, dass sehr viel Zeit aufgebracht wurde, um die in den Moscheen aktuell bestehenden Strukturen kennen zu lernen und Wege zur Erreichung der eigentlichen Zielgruppe, nämlich der jungen Menschen, zu finden. 

Geleistete Unterstützung wird nicht gewürdigt 

Umso mehr bedauert KUBI e.V. als Projektträger, dass offensichtlich die konkreten Hilfs- und Unterstützungsprojekte überhaupt nicht gewürdigt wurden oder werden. Arif Arslaner: „Wir haben im Rahmen des bisherigen Projektverlaufes vielfältige Aktivitäten mit Jugendlichen unternommen und auch den Gemeinden konkrete Hilfen für ihre Jugendarbeit zur Verfügung gestellt. Allein die über das Modellprojekt angeschafften Fotokameras, Beamer, Mikrofone etc. sprechen eine deutliche Sprache und zeigen auf, dass es nicht sein kann, dass nichts geschah.“ Besonders trifft Arif Arslaner der indirekte Vorwurf, dass viele Mittel an den Projektträger gingen aber nur wenig für die Arbeit der Moscheen selbst zur Verfügung stehen würde. Arslaner: „KUBI e.V. ist seit 23 Jahren ein säkularer Träger, der von Beginn an die schulischen und beruflichen Integrationschancen von jungen Menschen gleich welcher Herkunft zu verbessern sucht – und dadurch auch die Verständigung über Kulturgrenzen hinweg gefördert hat und auch weiterhin fördern wird. Das hierfür –auch im Projekt „Aufbau professioneller Jugendarbeit in Moscheegemeinden“ qualifiziertes Personal benötigt wird, das Geld kostet, dürfte allen Beteiligten klar sein.
Aber wir verdienen mit dieser Arbeit kein Geld, sondern unterstützen sie sogar wegenihrer Bedeutung mit einem jährlichen Eigenanteil in Höhe von 3.500 Euro.“Sehr stark bedauerten die bei KUBI e.V. beschäftigten Projektmitarbeiter_innen, dassihre Bemühungen um eine in den Herbstferien des letzten Jahres stattfindende Berlinreise, die gemeinsam mit den Jugendlichen unter dem Motto „Demokratie und Migration“ geplant wurde, eine knappe Woche vor dem Abreisetermin durch den Vorstand einer Moschee abgesagt wurde. Arif Arslaner: „Bus und Unterkunft waren reserviert, alle Führungen geplant, die Eltern in die Vorbereitung einbezogen und dann wurde aus Sicht des Vorstandes der Moschee die vorgesehene Eigenbeteiligung von 12 Euro je Jugendlichem die unüberwindbare Hürde, die diesen Projektbestandteil zum Scheitern brachte.“ Ebenso nicht nachvollziehbar ist es für Arslaner, dass im Zusammenhang mit der Kooperationskündigung der Moscheen, diese eine zur Kommunalwahl vorgesehene Informationsveranstaltung mit integrierter Podiumsdiskussion mit Kommunalpolitiker_innen, die mit den Jugendlichen vorbereitet wurde, kurz vor dem Termin absagten.
Arslaner: „Ausschlaggebend für den Rücktritt war aus meiner Sicht der Wunsch der Moscheen nach eigener Mittelzuwendung und eigenständiger Jugendarbeit. Dies war und ist aber nicht Bestandteil des Modellprojektes.“ Weiterlesen

Wer definiert, gewinnt

Diese alte Soziologen-Weisheit ist von unveränderter Aktualität. Begriffe ermöglichen Diskussion, ja erst das Denken. Ist etwas ohne Namen, dann bleibt es nur diffus.

Realität spiegelt sich in Begriffen. Der Begriff „Islamismus“ wird seit einiger Zeit offensiv bekämpft von allerlei Personen und Organisationen, die zwischen normalem Muslim und dem Terroristen keine weiteren Grenzziehungen wünschen. Überspitzt: Alles bis Jihadi-John soll nur Muslim sein. Der wiederum hat dann gar nichts mit dem Islam zu tun, denn er ist ja – Terrorist. Diese Exkommunizierung hat natürlich u.a. den Sinn, den Islam als eine Ursache von Terrorismus außen vor zu lassen. Die gleichen Personen, die den Ansatz von Olivier Roy gut finden – er sieht verkürzt im islamischen Terror ein Phänomen, das sich sozusagen nachträglich islamisiere: „Terror hat keine Religion“ – wollen gerne, dass die Muslime, alle Muslime als Schutz vor der Ideologie stehen. Ideologiekritik kann so zu Rassismus umgedeutet werden. Damit wird eine Ideologiekritik unmöglich, denn sie wird sofort in einen Rassismusdiskurs überführt. Diese Linie wird anscheinend von den großen muslimischen Verbänden verfochten, und man muss sich schon wundern, wo da die Linie gezogen werden soll: Radikale Muslime, Islamisten sollen so in Deckung gehen können zwischen allen Muslimen, seien sie auch klar säkular eingestellt oder sogar nur aus einem muslimisch dominierten Gebiet herstammend (aber womöglich Atheisten o.a.). Verfassungsfeinde gibt es dann nicht mehr, sondern nur Terroristen und fromme Brüder.

Das ist im Grunde auch die Auseinandersetzung, wie und wo sich die Muslime der Mitte positionieren können. Kann das Gemeinwesen sie als Leumundszeugen und Kombattanden für Freiheit und Demokratie benennen oder können die muslimischen, meist ultrakonservativen Verbände sie als Testimonials für sich und noch islamistischere Strömungen benennen? Welche Seite sie mitzählen kann, ist in der Einschätzung der Gemenge- und Stimmungslage ja relevant. Identifizieren sich diese liberalen oder ggf. auch nur wenig an Religion interessierten Weiterlesen

Mahnwache vom 18.06.2016

Von 15-17 Uhr vor dem „My Zeil“. Herzlichen Dank an die Frankfurter Polizei für die freundliche Betreuung.

Ein junger Mann nebst Freundin trat heran. Beide waren wahrscheinlich Muslime und Anfang 20. Er gab vor, sich informieren zu wollen, mahnte jedoch gleich an, das Wort „islamistische Gruppierungen“ müsse von meinem Plakat herunter. Er kannte die Gruppierungen offensichtlich nicht, sondern wollte nur das Wort, die Zuordnung an sich in Frage stellen bzw. diese „weg kriegen“. Das beleidige alle Muslime, den ganzen Islam. Auf den Hinweis, das sei nun mal das Wort, das zur Differenzierung notwendig sei und es werde z.B. auch von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) genutzt, behauptete er tatsächlich, er wäre von der bpb, das stimme so nicht (man bekommt wirklich bunte Behauptungen auf der Strasse im Schutz der Anonymität erzählt). Er wollte das Wort nicht akzeptieren. Auf meine Gegenfrage, was denn sein Vorschlag wäre oder ob denn alles bis Jihadi-John im grünen Bereich sei, und wenn nicht, wie er das denn nennen wolle, kam nichts.

Einige junge Mädchen, vielleicht 15, 16, fragten nach, was das solle mit dem Plakat. Ich erklärte die Straßenradikalisierung. Sie meinten, das sei persönliche Entscheidung, das ginge mich nichts an. Ob es es sie etwas anginge, fragte ich nach. Nein, das ginge Weiterlesen