Darmstädter Biedermann-Aufführung

Über ein Fastenbrechen in der Stadt Darmstadt mit Islamisten

Die Netzwerkbildung in Darmstadt war schon mehrfach Thema, z.B. hier:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/22/darmstadt-gruppenbild-mit-ciftci/

In Darmstadt wurde – wie auch letztes Jahr – ein „Open Air Iftar“ veranstaltet. Vor der schönen Kulisse des Staatstheaters wurden verschiedene Aktivitäten geboten:

Klicke, um auf oai_broschure_2016.pdf zuzugreifen

Offenkundig war das Bestreben, ein schönes Fest auszurichten. Das Fest war wohl schön, die Begleitumstände sind es hingegen nicht. Das Fest ist ein weiteres Beispiel, wie auch fragwürdige und verfassungsfeindliche Vereine und Gruppierungen von der Kommunalpolitik salonfähig gemacht werden.

Die Verantwortung dafür tragen auch das Amt für Interkulturelles und Internationales der Stadt Darmstadt, der zuständige Dezernent und all jene im Stadtparlament, die das entweder nicht wissen (über manche Vorgänge sollte man als Parlamentarier informiert sein) oder einfach so hinnehmen. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Stadt Darmstadt gleichsam als Testimonial benutzt wird, dass besuchende Bürger über den Hintergrund der Organisatoren getäuscht werden. Sie sehen die Stadträtin Hang beim Spektakel – dann muss das ja seriös sein.

Zunächst das Programm aus der Broschüre des Veranstalters:

DA Iftar 2016 160626

Zum Bilalzentrum und B.I.S. siehe oben verlinkten blog-Beitrag. Man ist so aufgestellt, dass man gerne in die Moschee des Grauen Wölfe-Ablegers ATIB geht und auch schon mal Salafisten zum Vortrag bittet. Der Herr El Yazidi hat u.a. die Grauen Wölfe mit im ZMD und über „seinen Verband“ DIV e.V. auch eine Vielzahl extremistischer und vom Verfassungsschutz beobachteter Vereine mit im Portfolio. Mohamed Johari ist wohl bekennender Muslimbruder, s. Beiträge dazu hier im blog „Der nette Muslimbruder von nebenan“. Die Firma „Nour Energy“ wird von Personen, die im Umfeld obigen Bilalzentrums agieren, betrieben. „Conflict food“ ist ein Shop mit blog und einem guten Selbstmarketing.

Bei der Vorstellung der einzelnen Protagonisten in der Broschüre wird schlicht das eine oder andere Mal Unwahres behauptet. Schöne Worte, die integrativ klingen sollen und freundlich und die leider doch nur Marketing und Make up sind.

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Insbesondere bei der Vorstellung des Vereins „Islamic Care“ wird all das erzählt, was schön und bunt, aber leider nicht so ganz wahr ist.

Nachdem sich der Verein, der seit Jahren unter Beobachtung zu stehen scheint, von „Al Ansar e.V.“ in „Islamic Care e.V. “ umbenannte, ist die Verwirrung lokaler Akteure anscheinend komplett:

 

Das Programm ist zwar noch das gleiche, auch die Protagonisten sind dieselben. Der wohl unter Beobachtung stehende Prediger Muhamed Ciftci:

 

Aber mit dem neuen wohlklingenden Namen kann man auch sogleich eine neue Werbestrategie fahren, da kann man sich öffentlich präsentieren. Im Amt für Interkulturelles und Internationales scheint man sich dafür nicht zu interessieren. Anders ist es nicht zu erklären, dass man für diese Veranstaltung grünes Licht gab, weder die Stadträtin Hang warnte noch die Stiftungen, vielleicht auch den ASTA, der wohl nicht informiert ist, für wen er das Logo hergibt. Bei den Stiftungen kann man sich nicht vorstellen, dass sie das unterstützt hätten, wären sie über die Hintergründe informiert worden. Den Herren Miksch und Schwöbel hätte man auch einen Hinweis zukommen lassen können. Zumindest bei Ersterem ist es allerdings fraglich, ob dies Gehör gefunden hätte. Ob die Behauptung in der Broschüre stimmt, auch „Islamic Care“ sei Mitglied des „Interreligiösen Arbeitskreises Darmstadt“, ist fraglich.

Sponsoren waren zusätzlich die lokale ATIB-Dependance, also der Graue-Wölfe-Ableger, und andere Moscheen aus der Grauzone des Fundamentalismus. Anscheinend blickt in Darmstadt keiner mehr durch. Auch dieses Manöver hilft dabei, Dinge mit dem bunten Schleier der Exotik zu verdecken, die dringend der Transparenz bedürfen. Zum Beispiel auch, wo diese Gelder hingehen:

 

Man kann sich ausmalen, dass bei diesem „schönen“ Fest all die wichtigen Zukunftsfragen, nämlich, wie man sich das Zusammenleben vorstellt, nicht gestellt wurden. Diese Fragen mögen bei säkularen Muslimen unproblematisch zu klären sein; bei genau diesen Gruppierungen wie ATIB, den Muslimbrüdern oder Vereinen mit salafistischen Akteuren (der Herr El Yazidi hat „Die barmherzigen Darmstädter“, s. verlinkten blog-Beitrag, im Verband!) ist sie jedoch unbedingt zu stellen. Und zwar vor dem Essen. Das ist nicht nur legitim, sondern notwendig. Stattdessen gab es jedoch fröhliches Dattelessen auch mit den Extremisten unter den Organisatoren und Gästen. Überspitzt: Vielleicht kriegen auch diese problematischen Organisationen demnächst Geld aus öffentlicher Hand, man ist ja gerne behilflich. Später muss man dann nachbessern und nachbessern, damit weder die fundamentalistische Durchdringung noch die falsche politische Linie dem Bürger offensichtlich werden. An sich wäre es Aufgabe der Opposition im Darmstädter Stadtparlament, auch das einmal aufzuarbeiten. Die Frage ist, ob man das will. Beim Können gibt es Hilfe, nur Wollen muss man selber.

Der Katzenjammer wird so auf die Nachfolger verlegt, die dann ein immer undurchdringlicheres Geflecht vorfinden.

Ein Gedanke zu „Darmstädter Biedermann-Aufführung

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