Ringelpiez mit Roth

Islamische Zeitung startet kleines Ablenkungsmanöver wegen der Diskussion um die Neuköllner Begegnungsstätte

Unter dem martialischen und aufbauschenden Titel „Angriff auf Neuköllner Begegnung“ versucht die Islamische Zeitung aktuell, gegen Kritik an einer Berliner Einrichtung der Muslimbrüder Stimmung zu machen. Bei der Einrichtung handelt es sich um die Neuköllner Begegnungsstätte e.V. (NBS), der wohl intern eine erhöhte Bedeutung beigemessen wird, wenn derartige Flankenmanöver für nötig erachtet werden.

http://www.islamische-zeitung.de/angriff-auf-neukoellner-begegnung/

Da die Sichtweise der Islamischen Zeitung exemplarisch und klischeehaft ist, sei dies einmal aufgegriffen (und dekonstruiert).

Die Einrichtung wird vom Berliner Verfassungsschutz klar der IGD zugeordnet:

NBS VfS 2015 160712

Das ficht jedoch die Islamische Zeitung nicht an. Vielmehr wird versucht, den Besuch von Personen, die über die wahren Einbindungen der NBS i.d.R. nicht informiert worden sein dürften, zu instrumentalisieren: Da diese Personen zu Besuch kamen, muss die Einrichtung unproblematisch sein, so die Vorspiegelung.

Im NBS waren hingegen bereits unter anderem die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, der Vorsitzende des Zentralrast der Muslime, Aiman Mazyek, der Rabbiner Walter Rothschild, Prof. Werner Schiffauer oder die Pfarrerin Elisabeth Kruse. Weil der Name Begegnungsstätte laut der Gemeinde Programm sein soll.

Es ist ein gängiges Muster: Politische und religiöse Besucher werden hinterher kaum zugeben, dass sie getäuscht wurden oder schlicht sich nicht vorher informiert hatten. Der Terminkalender von Politikern ist voll mit solchen Fließband-Besuchsterminen. In der Regel ist der Besuch recht schnell abgehakt, sie haben ja 4 weitere Termine an dem Tag, während der Besuchte fleißig mit der Person, der Ehre Werbung macht: Seht her, wer bei uns war. Das funktioniert bei den Kleingärtnern, das funktioniert auch bei einer Moschee. Nichts dagegen, wenn, ja wenn, die Einrichtung eben nicht problematisch ist. Denn dann befördert der Besuch die Werbung für die Moschee und läßt andere Dinge in den Weiterlesen

DIV – Angriff ist die schlechteste Verteidigung

Der Deutsch-islamische Vereinsverbund geht Journalistenverband an – Fragen weiterhin ungeklärt

Der Deutsch-islamische Vereinsverbund (DIV) ist wegen seiner Zusammensetzung in die Kritik geraten. Berechtigt wurde danach gefragt, ob ein Dachverband, der Vereine, die den Muslimbrüdern angehören und andere, die „islamistisch beeinflusst“ sind, unter den Mitgliedern hat, öffentliche Gelder für Extremismus-Prävention beanspruchen kann. Der DIV hatte darauf mit einer ablenkenden Stellungnahme reagiert, die im Wesentlichen hinsichtlich der offenen Fragen keine Klärung brachte, aber die nachfragenden Journalisten herabsetzte und zu maßregeln suchte.

http://www.div-rm.de/islamisten-sitzen-mit-im-boot-eine-verleumdungskampagne-gegen-div/

Parallel wurde in Verkennung von Funktion und Aufgabe Einfluß in den Rundfunkräten gefordert. In diesem Kontext kann das kaum anders gedeutet werden als dass man imaginierte, so kritische Nachfragen unterbinden zu können. Sicher wäre es, bevor man solche Ablenkungen verfasst, seriöser und glaubhafter gewesen, sich einmal schon über die Arbeitsweise solcher Gremien zu informieren. Jenseits von Programmbeschwerden haben diese Räte mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun; schon gar nicht dienen sie dazu, sich in eine spezielle Berichterstattung bei konkreten Fragestellungen vorab einzumischen. Rundfunkräte sollen eine Kontrollfunktion ausüben; die Berichterstattung im konkreten Fall ist den Journalisten frei überlassen. Zudem wäre es, würde man selbst 1-2 Vertreter entsenden, äußerst fragwürdig, dass die anderen Mitglieder einem speziellen Ansinnen dieser Art folgten. Die Rundfunkräte sind im Gegensatz zur DIV-Phantasie keine Lobbyistenbuden, in und mit denen jeder mal die ihm nicht genehme Berichterstattung unterbinden kann; wäre dies so, hätte man gar keine kritische Berichterstattung mehr. Der ZDF-Fernsehrat beispielsweise hat derzeit 60 Mitglieder aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten. Der Einfluß einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, die entsendet, ist also recht gering.

Diese Linie, eine kritische Berichterstattung durch gewünschte Einflußnahme in Aufsichtsgremien zu unterbinden, wird vom DIV aktuell zum zentralen Ablenkungsmuster ausgebaut. Man machte gestern einen Aufruf, um Muslime in die Rundfunkräte zu bringen:

http://www.div-rm.de/aktion-muslime -in-die-medienaufsicht/

Man versucht also, mit einem durchaus bedenkswerten Anliegen die ebenfalls berechtigten Fragen, die man nicht beantworten will, zu übertünchen.

In Reaktion auf die Diffamierung der berichtenden Journalisten, die fachüblich Weiterlesen