Kooperationen und Kommunikation der Stadtgesellschaft mit einigen Problem-Moscheen
Prolog:
Wenn man davon ausgeht, dass jeder Berührungspunkt mit der demokratischen und offenen Gesellschaft schon eine solche Wirkmacht entfaltet, dass jeder, der mit ihr in Berührung kommt, automatisch Demokrat und ein Verfechter der offenen Gesellschaft werden muss, wird dem Dialog eine Wirkung zugeschrieben, die er meist gar nicht hat. Dialog ist zwar unabdingbar, man sollte aber seine Wirkungen nicht überbewerten. Dies gilt vor allem, wenn man auf Angebote baut, die sich gar nicht um die trennenden Inhalte drehen, sondern Annehmlichkeiten offerieren, aufgrund derer dann die freie Gesellschaft als solche wohl schmackhaft gemacht werden soll. Es wird darauf gebaut, dass man mit Entgegenkommen rechnen kann, wenn man die problematischen Inhalte nicht klar anspricht. Dies ist jedoch bei Strukturen und Organisationen, die ideologisch festgelegt sind, ein fragwürdiger Ansatz. Aus einem Islamisten wird kein Demokrat, wenn ich ihm ein Eis ausgebe.
Solche Angebote können, sofern sie wirklichen Hardlinern angeboten werden, den Pferdefuß haben, dass schon die Entgegennahme der Angebote mit eigentlich inakzeptablen Randbedingungen vergesellschaftet ist. In dieser Weise sind Angebote zu sehen, die – um ein Bild zu benutzen – den Zahnarztbesuch schmackhaft machen sollen, indem es auch ein Eis gibt. Was bei Kindern funktioniert, funktioniert nicht bei Erwachsenen. Der bedankt sich fürs Eis, geht aber trotzdem nicht zum Zahnarzt. Prolog Ende.

Bild: http://www.bonbon.co.uk/milanobedding /sofa_sofabed_models/douglas_sofa_bed.html
Die in die Schlagzeilen geratene Bilal-Moschee ist nicht die einzige Moschee in Frankfurt, die wegen ihrer Grundausrichtung unter Beobachtung und in der Kritik steht. Das betrifft geschätzt etwa ein Dutzend Einrichtungen. Die Moschee des Predigers Sadat im Riederwald, die Bilal-Moschee und die As Salam-Moschee (zu dieser demnächst mehr) werden aktuell erwirkt nicht mehr in der Vereinsliste der Stadt Frankfurt geführt. Auch das Zentrum in der Eichenstraße oder die Tarik ben Ziad Moschee standen schon wegen ihrer Grundausrichtung in der Kritik.
An diesen Einrichtungen springen immer die Männer ins Auge, vor der Moschee, im Hauptraum, auf Bildern. Das hat seinen Grund in der Geschlechtertrennung, die bei fundamentalistischen Muslimen ausgelebt wird und der auch bei den Betätigungen in der Moschee jenseits des Gebets Vorrang eingeräumt wird. Begibt man sich nun in den Kontext einer solchen fundamentalistischen Moschee, wird kein Angebot die Genehmigung des Vorstandes erhalten, in dem darauf nicht Rücksicht genommen wird.
Man könnte sich dem nun beugen und das trotzdem machen in dem Ansinnen, damit Personen ein Angebot zu machen, die man sonst nicht erreicht. Was aber ist das Ziel dieses „Erreichens“, wenn über die wirklichen Probleme nicht gesprochen wird, sondern nur über Beiwerk? Ob das im Übrigen besser funktioniert, als das gleiche Angebot auf ortsnahem, aber neutralem Boden zu machen, ist fraglich.
Das erscheint nämlich bestenfalls als ein Nullsummenspiel. Denn zum einen lockt man Personen damit erst und immer wieder in diese fundamentalistische Einrichtungen (ein Teil der Personen hätte das vielleicht auch außerhalb wahrgenommen), zum anderen beugt man sich den dortigen Gepflogenheiten, vermindert also den „Anpassungsdruck“ aller dort Beteiligten, wenn man das einmal so nennen will. Man befestigt die Stellung der Problem-Gemeinde als Ort, an dem man alles, was einen betrifft, erledigen kann. Wenn man den „Anpassungsdruck“ nicht will, sondern ins Haus der Gegengesellschaft auch noch Sofas einstellen, damit es recht gemütlich wird und nur ja keiner mehr aus diesem Kontext heraus muss, dann macht man das natürlich so, s. Prolog.
Das Internationale Familienzentrum e.v. geht nun diesen Weg: Weiterlesen