Nachgehakt: AA „Wir sind Papst“

Auswärtiges Amt lädt zweifelhafte Protagonisten

Ende Mai war im Auswärtigen Amt (AA) zu einer Konferenz religiöser Vertreter geladen worden. Wegen der Einladung von Personen, die äußerst problematische Inhalte vertreten, wurde Kritik laut:

Insbesondere die Unterstützung der antisemitischen al-Quds-Demonstration steht bei Kritikern im Fokus. Denn laut Verfassungsschutz gibt es Anhaltspunkte, dass das IZH direkt an der Organisation und Durchführung der jährlichen Demonstration beteiligt ist.
Deidre Berger, Direktorin des American Jewish Committee in Berlin, verurteilte die Einladung Torabis in Auswärtige Amt und forderte Konsequenzen. Der al-Quds-Marsch sei eine „provokante und hasserfüllte “ Veranstaltung, die weltweit demonstrativ von der iranischen Führung organisiert werde. In Berlin sei diese Demonstration gezeichnet von dem Hass gegen Juden und Israel, so Berger.

http://www.bild.de/politik/ausland/auswaertiges-amt/eklat-um-knall-hart-mullah-51920284.bild.html

Auch auf dem blog war auf einen weiteren problematischen Gast, Abdullah bin Bayyah, verwiesen worden.

https://vunv1863.wordpress.com/2017/05/25/auswaertiges-amt-wir-sind-papst/

Zur Absicht, die dahinter gestanden habe, heißt es aus dem Auswärtigen Amt:

Ziel der deutschen Außenpolitik ist es, zu Frieden und Stabilität in der Welt beizutragen. Der enge und organisierte Austausch mit Repräsentanten von Religionsgemeinschaften aus einer Vielzahl von Ländern und Regionen ist Teil einer Außenpolitik der Gesellschaften als ergänzendes Mittel der klassischen Diplomatie. Bei der Veranstaltung ging es nicht um eine „Friedenskonferenz“ bzw. eine wissenschaftliche Auseinandersetzung, sondern um Dialog und Austausch.

Hinsichtlich der Kosten wurde vom AA angegeben, man habe „die Kosten für einen Economy Flug und für die Hotelübernachtung während der Konferenz für die Teilnehmer übernommen, wie dies auch bei ähnlichen Veranstaltungen üblich ist.

Abdullah bin Bayyah nutzte die Gelegenheit auch zu weiteren Kontakten: Weiterlesen

Wachsender wahabitischer Einfluß in Indien?

Ein paar Quellen zur Einordnung der aktuellen Aufregung zur möglichen Unterstützung des Hasspredigers Zakir Naik durch Regierungskreise

Indien hat eine Geschichte blutiger Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern verschiedener Religionen hinter sich. Hindus gegen Muslime, Muslime gegen Hindus, beide gegen Christen, Sikh-Unruhen wegen der Forderung nach einem eigenen Gebiet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Indien#Religi.C3.B6se_Konflikte

Richtig zur Ruhe kommt das nicht. Radikale Töne sind da von Protagonisten aller Seiten immer mal wieder zu vernehmen. Insbesondere leiden auch Christen:

http://www1.cbn.com/cbnnews/cwn/2017/may/why-indian-christians-cant-mention-hell-heaven-or-jesus

Radikale Töne sind da von Protagonisten fast aller Seiten immer mal wieder zu vernehmen, je nach örtlicher Machtlage. Da gibt es Übergriffe, Verfolgung, Zwangskonversion. Das Kaschmir-Problem, also die Forderung eines Anschlusses an Pakistan, ist ebenfalls bislang ungelöst:

that the Kashmir problem is primarily rooted to the Jihadi ideology and religio-separatism of political Islam.

In the modern history of Kashmir, despite repeated dialogues since 1947, the Kashmir problem related to political Islam is still unresolved. The political leadership in Delhi has apparently failed to achieve any fruitful solution. Even the Rajya Sabha resolution on this issue adopted on August 10 recently also seems to be an addition to another crisis management formula to pacify the protesters in the valley temporarily. […]

The plan of wahhabi is to first wahhabise the Sufi influenced Muslim populace of Kashmir and then use them for transformation of their co-religionists in rest of India to hard-line Islam. The protracted movement for the restoration of the lost Muslim rule in the region by the pro-Wahhabi Deobandi, Jamaat-e-Islami, Tablique Jamaat and other hard-line Islamist organisations, and individuals like Zakir Naik and Owaisis under the patronage of vote greedy Indian political parties has already done the spade work to facilitate the extension of militant Jihad from Kashmir to the rest of India.

http://www.southasiaanalysis.org/node/2043

Saudi-Arabien scheint in Indien seit Jahren massiv Geld zu investieren, um ihre radikale Form des Islam zu verbreiten, auch in Indien: Weiterlesen