Tarik ibn Ali: ein „netter“ kleiner Familienbetrieb

Der belgische marokkanischstämmige Hassprediger Tarik Chadlioui alias Tarik ibn Ali war vor drei Wochen im englischen Birmingham festgenommen worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/06/28/tarik-ibn-ali-in-birmingham-festgenommen/

Hinter ihm stehen jedoch weitere Personen wie Mohamed Bouniss (ein weiterer Prediger) und ein Übersetzer:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/07/09/die-zweite-reihe/

Doch wird nicht nur der Sohn Tarik ibn Alis auf das „Familiengeschäft“ eingeschworen, nahezu dressiert. Auch ein weiterer jüngerer Verwandter, wahrscheinlich der jüngere Bruder, ist im gleichen „Marktsegment“ tätig, Tahar Chadlioui alias Tahar ibn Ali:

https://www.facebook.com/aboibrahim.chadlioui

Der Mann ist ebenfalls als Wanderprediger aktiv, auch wenn er dieses Geschäft noch nicht so lange auszuüben scheint wie der ältere Bruder.  Die offen sichtbare Tätigkeit umfasst Reden in Moscheen, im Internet und auch Auftritte bei Hochzeitsgesellschaften. Er ist eher im spanischsprachigen Raum unterwegs:

https://www.youtube.com/channel/UCd-oaQZQDqFRLEYBYnhWnlw/search?query=espana

Er scheint aber – wie Tarik ibn Ali vermutlich vor seinem Umzug nach Birmingham – in Antwerpen zu wohnen:

Quelle: Facebook-Seite von Tahar ibn Ali, Abruf 19.07.2017

 

Der Mann hat immerhin fast 35.000 Abonnenten, ist also eine bekanntere Erscheinung in den entsprechenden Kreisen. Er ist fast so bekannt wie der Bruder, aber der hat ja schon einige Jahre Vorsprung im Netzwerken:

Quelle: Facebook-Seite von Tahar ibn Ali, Abruf 19.07.2017

 

Hier eine zugehörende Community mit über 10.000 Teilnehmern:

https://www.facebook.com/Tahar-ibn-Ali-Chadlioui-1691799817700391/

Dass sich da vieles ähnelt, wenn Wanderpredigertum als Familiengeschäft entwickelt wird, wäre ja an sich noch nicht problematisch. Der jüngere Bruder scheint jedoch ganz auf der Linie des Älteren zu liegen, wenn er auch scheinbar seine eigene Anhängerschaft in seinem geographisch unterschiedlichen Terrain zu finden sucht. Die Linie ist erkennbar und hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Frühe Fotos sind weniger fromm und weltlicher. Doch arbeiten in dem Bereich erfordert auch eine Abwendung von allzu Profanem, da man sonst nicht als Autorität wahrgenommen wird.

Beispielhaft Bekenntnis eins:

 

 

Und Bekenntnis zwei, das Solidaritätszeichen der Muslimbruderschaft:

 

 

Da er im spanischsprechenden Raum unterwegs ist, kennt man relevante andere Netzwerker in dieser Region:

Quelle: Facebook-Seite von Tahar ibn Ali, Abruf 19.07.2017

 

Auch er indoktriniert wiederum seinen Sohn, ebenso wie es der Bruder mit seinem macht. Er scheint mächtig stolz, wie der 9 Jährige auswendig gelerntes wiedergibt:

 

Natürlich, wenn er auch schon jahrelang so geschult wurde und derart viel positive soziale Rückmeldung für diese Inhalte erhält, die im Wesentlichen vor allem in dieser Gegengesellschaft nützlich sind und ideologisch in ihr fixieren. Gehirnwäsche für Kinder:

.

[Man beachte auch z.B. die Rituale beim Gang auf die Toilette (kein Witz) oder beim Aufstehen – es gibt keinen glaubensfreien Raum, nicht mal auf der Toilette. Man sorgt dafür, dass sich Kinder ständig beobachtet fühlen.]

Der Bruder steht im Prinzip bereit, die Aufgaben und die Anhängerschaft des Älteren zu übernehmen. Diese Anhängerschaft ist sicherlich – betrachtet man dies einmal betriebswirtschaftlich – finanziell interessant, wenn man an einem Wochenende in einer Einrichtung schon mal 300.000 Euro zusammenbekommt. Geld, für das es weder Quittungen gibt noch ein Verwendungsnachweis gefordert wird. Alles auf der Basis des schlechten Gewissens den Gläubigen aus der Tasche gezogen. Also etwas, das Tarik ibn Ali geschickt nutzte und das seine persönliche Gelddruckmaschine war. Wer wird denn so etwas brach liegen lassen? Es werden sich sicher Projekte finden, deren Finanzierung man dringend von Anhängerseite fördern müsste. Man kann da auf eine entsprechende Kreativität gespannt sein. Nach meiner Einschätzung wird uns also – unabhängig davon, was mit ibn Ali dem Älteren geschieht – dieser kleine Familienbetrieb erhalten bleiben. Vielleicht übernimmt der Jüngere ja die deutsche Tournee-Route mit, erste Kontakte dürfte er da schon haben über Bruder und Übersetzer. Dann hätten wir wieder einen „echten ibn Ali“ hier, der die fundamentalistische Diaspora vernetzt. Solche ähnlich agierenden Brüder sind kein singuläres Phänomen – auch die Brüder Belkaid arbeiten, nun ja, synergistisch.

Mit den Söhnen steht auch die nächste Generation Personen bereit, die es schwer damit haben werden, außerhalb des „Familiengeschäfts“ ihren Weg zu gehen. Auch dies ist kein singläres Phänomen. Die ausgetretenen Pfade der Väter werden ihnen zum einzig denkbaren Weg über jahrelange Indoktrination. Diese Pfade führen im Kreis in der Gegengesellschaft, einer Gegengesellschaft, die trotz youtube- und Handy-Nutzung zutiefst altertümlich ist, patriarchalisch und die Interessen der Kinder unter ein Korsett schwarzer Pädagogik und Angst zwingt. Das macht also vor den eigenen Kindern nicht halt. Freiheit? Eigene Wahl? Nicht doch. Warum einen Weg selber suchen lassen, wenn man sich doch als Eltern im Besitz des einzig wahren Weges weiß.

Der „Familienbetrieb“ geht sicher vor. Geschäft ist Geschäft.

 

update 25.07.2017:

Quelle: Eigene Auzählung der Petitionsunterstützer

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