Neues zum I.I.S
Der Frankfurter Verein „Islamischen Informations- und Serviceleistungen e.V.“ ist wiederholt Thema auf diesem blog gewesen.
https://vunv1863.wordpress.com/2015/05/09/der-nette-muslimbruder-von-nebenan/
https://vunv1863.wordpress.com/2015/09/12/ihr-bruederlein-kommet/
Aktuell plant dieser Verein eine große Moschee in Frankfurt, in Bergen Enkheim:
Nun ist dieser Verein, insbesondere in Person seines Öffentlichkeitsbeauftragten Mohamed Naved Johari, über jahrelange Betätigung nah dran an der Frankfurter Stadtgesellschaft:
https://www.iisev.de/verein/ueber-uns/vorstand/
Vertreter des Frankfurter Rats der Religionen stellten sich vor die Einrichtung, auch nachdem bekannt wurde, dass der Verein unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz steht.
https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/04/der-pudel-im-saeurebad/
Der Verein wird der Islamischen Gemeinde in Deutschland (IGD) und damit der größten Organisation, in der sich Muslimbrüder zusammenfinden, zugerechnet::
update 5.6.2019:
Beim EZW wurde der Wortlaut des Zitats im Artikel wie folgt verändert:
„IIS ist laut LfV Hessen der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und damit der mitgliederstärksten Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft hierzulande zuzuordnen.“
Die Muslimbruderschaft (MB) verfolgt weltweit eine Unterwanderungstrategie, ist panislamistisch aufgestellt und verfolgt das Ziel einer schrittweisen Ausweitung sozialer und rechtlicher Räume auf eine islamische Gesellschaft hin. Sie hat neben der legalistisch (zumindest in Minderheitenposition) islamistischen Hauptrichtung Zweige und Ableger, die auch extremistisch-jihadistisch agieren. Einige dieser Unterorganisationen oder Abspaltungen sind in Deutschland verboten. z.B. die Hizb ut Tahrir. Das ist also prinzipiell weder eine freundliche noch friedliche Gruppierung. Man agiert nur mit dem Ziel, überall das für ihre Richtung sinnvollste Mittel einzusetzen. Das ist mal die eher stille, legalistische Unterwanderungsstrategie, mal die noch extremistischere Variante. Erst kürzlich wurde das Ziel, die langfristige Errichtung eines Kalifats, erneut von einem hochrangigen Vertreter bestätigt.
Zurück nach Frankfurt.
Die Öffentlichkeitsarbeit zur Stadt ist von Ausdauer und ostentativer Freundlichkeit geprägt. Erst der Mitbegründer Mohamed Sahin, später dann Mohamed Johari vernetzten eng zum Rat der Religionen und anderen, vor allem politischen Entscheidern. Zur Community hin sieht es etwas anders aus. Sahin war in den letzten Jahren in der Kritik, als bekannt wurde, dass der Flughafenattentäter Arid Uka und der „Fussfessel-Islamist“ Hassan Masood in seinem Pflegedienst Praktika absolviert hatten:
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Der-rote-Faden-Prophet-im-eigenen-Land;art675,156015
https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/07/fussfessel-islamist-hassan-masood-wohl-tot/
Mohamed Johari wird seit einiger Zeit auf dem Extremistenportal „way to Allah“ gelistet:

Quelle: http://www.way-to-allah.com/unterricht_predigten.html , Abruf 25.10.2017
Er muss wohl im Laufe des Jahres 2016 dort aufgenommen worden sein.
Die anderen Herren, der Herr Fadil, der Herr Dr. Reidegeld und der Herr Heider (Berlin) sind seit langen Jahren einschlägig bekannt. Einrichtungen und Personen wecken immer wieder einmal das Interesse der Sicherheitsbehörden. Das ist insofern zwar keine überraschende Nähe, aber doch keine „Nachbarschaft“, die positiv zu bewerten wäre.
„way to allah“ wird vom NRW-Verfassungsschutz in das extremistisch-salafistische Zwischenfeld verortet. Der Verfassungsschutz und nachfolgend einige andere Organisationen warnten vor Jahren einmal explizit vor einer Schrift aus dem Kreis:
http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.242040.de
http://www.mi.niedersachsen.de/aktuelles/presse_informationen/95050.html
Das MIK NRW:
Klicke, um auf PolSalaf.pdf zuzugreifen
Die bpb stuft das Postal als salafistisch ein:
http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/jugendkultur-islam-und-demokratie/65161/spenden-fuer-gaza
Herr Johari selber gibt hier einem „Z TV“ ein Interview über verschiedene Sichten, speziell auch zu einem Übergriff auf einen Laden in der Leipziger Straße:
Der Interviewer erzählt nichts über Einbindungen des Betreibers Sadiq.
Johari bezeichnet den Vorgängerladen, das Andalus, als Laden von Muslimen ohne weitere Erläuterung. Die Betreiber der beiden Frankfurter Filialen des Andalus waren Ziel von Durchsuchungen, auch gab es da mal eine Festnahme in dem Laden im Gallus:
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Razzia-bei-mutmasslichem-Islamisten;art675,1702284
Johari bezeichnet den Ausdruck „Salafisten“ als Kampfbegriff und sieht die Muslime als Opfer einer Medienkampagne. Er scheint überall Hetze zu sehen, in Medien, in der Wissenschaft. Dass es einige frühere positive (die Eigendarstellung nicht hinterfragende) und freundlich wohlwollende Presseberichte gab mit dem Mitbegründer Sahin wird völlig unterschlagen. Es sei im Grunde Rassismus (sinngemäß). Islamfeindlichkeit (was immer er alles darunter verstehen mag) sei ein Verbrechen. Der Kontakt zu salafistischen Kreisen würde nur als diskriminierendes Merkmal gebraucht. Zart angedeutet wird nach meinem Eindruck im Video, dass der Herr Johari die Frankfurter Muslime oder Muslime allgemein als Gruppe erachtet, der ein ähnliches Schicksal drohe wie den Juden. Das trotz GG und AGG, trotz eigener Teilhabe an Bildung und jedwedem Vorteil dieser Gesellschaft. Das muss man als liebevollst eingeladener Mann zu diversen Dialogrunden, „Schnittchen-Events“ und Festen erst mal hinbekommen, sich trotzdem noch als verfolgtes und rechteloses Opfer zu gerieren, nur weil einem nicht alle Menschen spontan zustimmen, der Muslimbruderschaft nicht die zweite Lage roten Teppichs ausrollt oder diverse reaktionäre Sichten unwidersprochen lässt. Umdeutungen live und in Farbe.
Der junge Mann allerdings, vor den er sich im Video als armen und diskriminierten „Bruder“, als rassitisch angegriffenen Geschäftsmann**, stellt, ist der Frankfurter Rapper Sadiq. (Sadiq Zodran). Der Herr Zodran posiert schon mal mit Waffen und wundert sich dann:
https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/08/spielen-mit-der-ak-47/
Er hat die Charlie-Hebdo-Morde „künstlerisch“ verarbeitet, so sehr, dass man das deutlich als Befürwortung und Aufruf zur Gewalt sah und auf den Index jugendgefährdender Medien setzte:
https://vunv1863.wordpress.com/2016/06/12/lied-von-frankfurter-rapper-sadiq-auf-dem-index/
„Z TV“ interviewte dann auch den Herrn Zodran, der sich ebenfalls nur als Opfer sieht:
Der Herr Zodran rechtfertigt im Grunde Gewalt. Man solle sich nicht wundern, wenn bei all der Hetze (sinngemäß) mal welche auf eine dumme Idee kommen und „zurückschießen“.
Das sind die beiden einzigen Videos, die auf diesem youtube-Kanal zu sehen sind:
In beiden Videos wird in keiner Weise auf die problematischen Einbindungen eingegangen. Beide Herrn sind für die Interviewer „normale Muslime“, die eigentlich verfolgt werden. „Z TV“ wurde von dem Frankfurter Verein „Zusammen e.V.“ auf seiner Internetseite beworben:
Da weder „Z TV“ größere Bekanntheit aufweist noch weitere Bewerbungen bekannt sind, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei „ZTV“ um ein Projekt dieses Vereins handelt.
Auch nach dieser Seite ist „Z TV“ der Kanal des Vereins „Zusammen e.V.“:
“Mein Laden ist nicht IS!”: SadiQ über Anschlag auf sein Imbiss “Free’s Bude”
Der Screenshot wurde aus dem Webarchiv geholt, da die Seite des Vereins „Zusammen e.V.“ zur Zeit nicht aufrufbar ist. Es finden sich jedoch noch webarchiv-Dokumente, die auf einen Betrieb bis vor kurzer Zeit (September) hindeuten. Da scheint also aktuell ein Problem zu bestehen. Zusätzlich wurde wohl das Programm „robots.text“ bemüht (ein Crawler-Schutz).
Sowohl für den Herrn Johari als auch „Zusammen e.V.“ scheint die Nähe bis hin zu Personen, die in indizierten Liedern Gewalt behandeln, wenig problematisch. Da wird der muslimische Zusammenhalt beschworen. „Brüder“, die den Gegner in all jenen sehen, die Muslimbrüder und Salafisten nicht gut finden und dafür Gründe haben. Die werden allerdings nicht aufgenommen, sondern zurückgewiesen, umgedeutet. Widerspruch, Nachfrage, Kritik ist in dieser Weltsicht Hetze und Islamfeindlichkeit. Es scheint, als könne der Muslim an und für sich (die Herren Johari und Zodran erscheinen da seltsam einig, einig aber auch mit den Interviewern) wenig falsch machen. Wer was anderes behauptet oder nachfragt, wer nach der Muslimbruderschaft fragt oder Gewaltlieder nicht künstlerisch findet, ist nach dieser Sicht islamfeindlich und wird zum Rassisten ernannt. Diese Schwarz-Weiß-Sicht lässt etwas ratlos zurück.
Solche Reibungspunkte tauchen natürlich nicht auf, wenn man sich auf der anderen Seite wohl nach Wunsch verhält. Also die Definitionen übernimmt, wenig über das Gesicht zur „eigenen“ Community hin weiß und sich nur vom persönlichen Eindruck blenden lässt. Eine solche kritische Nachfrage ist vom Rat der Religionen nicht zu erwarten. Verhält er sich wie früher, wird er das nicht wissen, vielleicht nicht wissen wollen und bei Konfrontation sich auf den persönlichen Eindruck zurückziehen. Ähnlich verhält es sich mit dem AmkA. Auch von dort sind Stellungnahmen eher nur zu der persönlichen Wirkung bekannt, auf die zentriert wird. Dafür wird dann auch mal auf Facebook das Bildchen geliked. Das hat mit dem unzureichenden Auftrag durch das Frankfurter Integrationskonzept zu tun, aber auch mit persönlicher Sympathie und Neigung. Dass da das Professionelle vom Privaten getrennt wird, könnte man zwar erwarten. Die Erfahrung lehrt jedoch anderes.
Bürger, die das nüchterner und weniger persönlich sehen könnten, werden allerdings eher wahrnehmen, dass dort in der I.I.S. dem Anschein nach ein doppeltes Spiel betrieben wird: Eines für die Stadtgesellschaft und eines zur „eigenen“ Community hin. Sie könnten sich wenig für die privaten Sympathien von Kirchenfunktionären und Amtsbediensteten interessieren, sondern eher fragen, warum eine solche Einrichtung in ihren Ausbauplänen unterstützt wird. Kann man doch berechtigt überlegen, dass das im Verfassungsschutzbericht erwähnte EIHW oder der RIGD die zu bauenden Räumlichkeiten mit nutzen könnte. Man kann überlegen, wie ein Verein mit 120 Mitgliedern (Eigenangabe in 2015 ggü. der FR) die laufenden Kosten decken will, wenn nicht durch Auslandsfinanzierung oder mit Geldern aus anderen Quellen.
Da ergeben sich eine Menge Fragen.
Die Kernfrage ist jedoch: Will man der Muslimbruderschaft in Frankfurt weiteren Raum geben?
Das müssen die Frankfurter für sich beantworten.
Bei der Frage ist es statthaft, sich selber als Demokrat und der FDGO am nähsten zu sein.
* Warum diese Listung hier aufgeführt wird, zur Beachtung:
1. Sie besteht seit ungefähr 1,5 Jahren, also nicht erst seit Kurzem..
2. Eine ganze Vorstellung der Person mit Kontaktadresse etc. gibt es hier:
http://www.way-to-allah.com//unterricht_predigten/m.johari.html
Es ist zwar möglich, aber lebensfern, dass eine Präsentation der eigenen Person in dieser Weise über diesen Zeitraum ohne Billigung erfolgte. Die Information ist in dieser Art einzuordnen.
Herr Johari ist langjährig bei Betätigungen mit Muslimbrudernetzwerken aufzufinden. Hier eine Reise verschiedene Funktionäre nach Katar:

Quelle: Facebookseite des u.a. Frankfurter Akteurs Dr. Khaled Hanafy, Abruf Dezember 2016 Bild ist von 2011, in Katar
Mit dabei, Ferid Heider (2.v.r), ebenfalls bei „way to allah“ gelistet.
** Bei aller deutlichen Ablehnung einer solchen Handlung: Es war nur eine Sachbeschädigung, etwas, was gegen Unterstützung für IHED, für allerlei salafistische Kreise, Gewalt-Raps und Waffenposieren doch recht harmlos ausnimmt.