Über Manöver und einige Akteure der Hilfsorganisation „Islamic Relief“
Die islamische Hilfsorganisation „Islamic Relief“ ist nicht nur in Deutschland aktiv (IRD). Nach eigenen Angaben der „Partnerorganisation“ Islamic Relief worldwide“ (IRW) mit Sitz in Birmingham wirkt man in insgesamt über 30 Ländern weltweit. Diese Organisation war schon etliche Male Thema auf diesem blog:
https://vunv1863.wordpress.com/?s=islamic+relief
Gegenüber potentiellen Spendern, Groß-Förderern und vor allem gegenüber den Testimonials aus der Politik gibt man sich glaubensmotiviert mildtätig, bekundet Transparenz und Friedlichkeit. Damit dieses schöne, selbst erzeugte Bild trotz Meldungen wie kürzlich der, man sei in Bangladesch von den Hilfsleistungen wegen befürchteter Radikalisierungsbetätung ausgeschlossen worden, erhalten bleibt, werden allerlei Maßnahmen ergriffen.
https://www.nzz.ch/international/burmas-militaerchef-dementiert-massenflucht-ld.1321620
http://www.meforum.org/6978/islamic-relief-banned-from-rohingya-relief-effort
Neben fragwürdigen Preisen
https://vunv1863.wordpress.com/2016/07/02/oeffentliche-gelder-fuer-israelfeinde-teil-iii/
werden gegen Kritiker anscheinend auch dann Klagen angestrengt, wenn diese juristisch wenig aussichtsreich sind. So beschritt IRD letztes Jahr gegen die Nennung einer Einstufung des Israelischen Verteidigungsministeriums in der B.Z. und auf diesem blog den Klageweg, obwohl es sich um eine sogenannte privilegierte Quelle handelte. Organisationen, mit denen IRD strukturell zusammenarbeitet, also IRD Mitglied ist oder Spenden in erheblicher Höhe bezieht, werden dem Anschein nach beeinflusst, sich trotz der Einschätzungen Dritter an die Seite von IRD zu stellen und auf diese Weise das Eigenmarketing zu unterstützen. Zur Verdeckung personeller Überschneidungen zwischen der international seit langem in Kritik stehenden „Partnerorganisation“ IRW und anderer nicht gewünschter Darstellungen werden auch fragwürdige Mittel eingesetzt. So legte der IRD-Geschäftsführer Tarek Abdelalem im letzten Jahr vor verschiedenen Spruchkörpern eine nach OLG Köln „unstreitig falsche“ Eidesstattliche Versicherung vor (das ist erheblich strafbewehrt!). Es wird weiterhin ein Audit in der Eigenwerbung verwendet, das IRW vollumfänglich z.B. von den israelischen Vorwürfen entlasten soll. Dieses Audit wird jedoch nicht einmal vor Gericht vorgelegt, sondern nur über dessen Inhalt gemunkelt. Statt es einfach vorzuzeigen, werden Akteure benannt, die es angeblich gesehen haben sollen. Diese Angaben erfolgten zuletzt gegenüber dem Journalisten Sascha Adamek bei der Recherche zu seinem Buch „Scharia Kapitalismus“:
„Bei unserem Treffen behauptete Tarek Abdelalem, es gebe längst ein unabhängiges Gutachten eines Wirtschaftsprüfers aus Israel, der Islamic Relief von allen Vorwürfen der Hamasfinanzierung freispreche. Das Gutachten sei auf Basis eines umfassenden Audits,
also einer Untersuchung, erstellt worden, und man habe es auch der israelischen Botschaft und dem Auswärtigen Amt in Berlin zur Verfügung gestellt. Meine Bitte, mir das Gutachten zu überlassen, wurde mit der Antwort quittiert, das gehe nur, wenn die Gutachternamen nicht veröffentlicht würden. Trotz dieser Zusage rührte sich auch Wochen später nichts. Im Auswärtigen Amt scheint eine solche Expertise unbekannt zu sein, wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe. So wie mir keine Unterlagen zur Aufklärung der Unstimmigkeiten über den Geldfluss von Islamic Relief Deutschland zur Zentrale in Birmingham vorgelegt wurden, folgte auch auf die Zusage, mir einen Islamic Relief entlastenden Audit-Bericht zu übersenden, Funkstille. Deshalb habe ich auch Islamic Relief Worldwide umfassend nach den Vorwürfen der Terrorfinanzierung gefragt und erhielt eine ausführliche Antwort. Islamic Relief Worldwide weist sämtliche Anschuldigungen sowohl aus Israel als auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zurück. Diese Anschuldigungen seien unwahr und nicht belegt: »Wir bestreiten kategorisch jegliche Verbindung zum Terrorismus oder zur Terrorfinanzierung.« Man sei dabei, in Israel und den Emiraten die Anschuldigungen anzufechten. Islamic Relief habe sich dem weltweit gültigen Verhaltenskodex des Roten Kreuzes unterworfen und habe sogar einen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Islamic Relief sei eine »rein humanitäre« Organisation, die sich der Armutsbekämpfung in 30 Ländern verschrieben habe – unabhängig von Rasse, Geschlecht, politischer Auffassung, oder Religionszugehörigkeit. Und wie bereits Islamic Relief Deutschland verweist IRW auf einen »Auditbericht« einer der »führenden Wirtschaftsberatungsfirmen weltweit«. Der sei zwar nicht überall verfügbar, aber er sei der staatlichen britischen Kontrollinstitution Charity Commission zur Verfügung gestellt worden: »Diese hat keine Maßnahmen ergriffen.« Wie bereits der deutsche Verein verweigert IRW mir Einsicht in den Audit-Bericht.„
S. 231 f., Scharia Kapitalismus, Sascha Adamek, 2017
Der Pressesprecher von IRD, Nuri Köseli, wiederum hat dem Anschein nach wenig Bedenken, auch mit Akteuren zu konferieren, die äußerst fragwürdig sind, wie z.B. der türkischen Vertretung der in Deutschland verbotenen IHH:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/10/29/graue-zukunft/
Über Ibrahim El Zayat, der nach dem britischen Handelsregister bis September dieses Jahres Funktionen im NGO-Geflecht von Islamic Relief innehatte, war bereits geschrieben worden:
https://vunv1863.wordpress.com/2016/07/01/oeffentliche-gelder-fuer-israelfeinde-teil-ii/
Mittlerweile scheint er alle öffentlich erkennbaren Funktionen in dem NGO-Geflecht niedergelegt zu haben. Als eines von wenigen Gründungsmitgliedern von IRD bleibt er jedoch nach Satzung im Hintergrund eine Person, die bei IRD eine maßgebliche Rolle spielt. Nach dieser Satzung sind nur die Gründungsmitglieder ordentliche Mitglieder, also solche mit Stimmrecht.
Interessant jenseits des öffentlich kommunizierten Bildes sind die Einsichten, die man durch Betrachten des Facebook-Profils des gegenwärtigen Vorsitzenden von IRD anschaut. Dr. Almoutaz Tayara (verschiedene Schreibweisen) ist zugleich einer von 5 Direktoren von IRW. Er war nicht nur IGD-Funktionär (Islamische Gemeinde in Deutschland, eine Organisation, die nach Verfassungsschutzämtern als Organisation gilt, in der sich Muslimbrüder organisieren, Mitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), sondern geht auf diesem Profil auch recht offen mit seinen Bekundungen um. Das mag daran liegen, dass dieses Profil nicht leicht auffindbar ist:
https://www.facebook.com/DrAbuElizz
Exemplarisch für das Auftreten zur Mehrheitsgesellschaft hin:
v.l.n.r.: Dr. Almoutaz Tayara, Frau Leutheuser-Schnarrenberger, Aiman Mazyek
Ein recht anderes Bild zeigt sich zur eigenen Community:
Neben vielfachen Bekenntnissen zur Muslimbruderschaft (al Banna-Bilder, andere Protagonisten und Symbole) bezeichnet Dr. Tayara den Herrn Qutb auch als Märtyrer.
Der Herr Qutb ist ein prominenter ägyptischer Muslimbruder, der viele Grundlagen islamistischen Denkens formulierte:
https://en.wikipedia.org/wiki/Sayyid_Qutb
Eine kurze Zusammenschau relevanter Haltungen, vor allem auch auf seine Rechtfertigungs-Narrative für den bewaffneten Kampf bezogen:
https://www.ict.org.il/Article/1097/Offensive-Jihad-in-Sayyid-Qutbs-Ideology#gsc.tab=0
Bilder von Qutb finden sich häufiger.
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Er teilt Aufrufe der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland (PGD), die als deutsche Repräsentanz der Hamas gilt z.B. nach den Sichten des Berliner Innensenats*:
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Weiterhin finden sich eine Reihe netter Selfies. Hier mit dem Herrn Al Qaradaghi, der in fundamentalistischen Gremien Verantwortung trägt (z. B. im ECFR, s. Beiträge auf diesem blog)
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Und hier mit dem Herrn El Zayat (Mitte), beide mit IR-Nädelchen in gülden:
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Zum Abschluss etwas ganz „Nettes“, wohl eine kleine Solidaritätsadresse mit den Kassam-Brigaden:
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Google-Übersetzung:
Zu dieser Gruppierung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kassam-Brigaden
Und, etwa ein halbes Jahr alt, deren Mitbegründer rückt bei der Hamas auf:
http://www.n-tv.de/politik/Hardliner-wird-Hamas-Chef-in-Gaza-article19700933.html
Und noch eines:
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Da fällt solche anti-westliche und anti-israelische Hetze fast gar nicht mehr ins Gewicht:
Da da Profil gelöscht wurde, hier das beweisende Archivbild:
Man könnte das im übertragenen Sinne für einen Biss in die Hand, die einen füttert (Fördergelder!), halten. Ob die ganzen Spender, deren „Aktion Deutschland hilft“-Groschen zu einem relevanten Anteil (i.d.R. hunderttausende Euro jedes Jahr!) bei Islamic Relief Deutschland und darüber wesentlich bei Islamic Relief worldwide landen, das gut finden? Der „Deutsche Spendenrat“ und die „Aktion Deutschland hilft“ wissen nachweislich um die israelischen Vorwürfe und einige andere. Man distanziert sich nicht, gibt weiter Gelder und verleiht Zertifikate, deren Aussagekraft, nicht aber deren Werbewirksamkeit fragwürdig ist.
Es könnte weiterhin sein, dass – mal als freundliche Imagination – auch der muslimische Gott da mit seinem Bodenpersonal unzufrieden sein könnte. Zumindest der, den nicht wenige Muslime als Inbegriff der Barmherzigkeit und des Friedens sehen. Der Chef von Islamic Relief scheint da aber mehr bei dem großen Vorbild Qutb als diese Muslime, obwohl er und seine Organisation deren Spendenbereitschaft ausnutzen. Das sollte man gerade als spendenwilliger Muslim zur Kenntnis nehmen, welche Personen hinter dem Image stehen – und welche Haltungen sie vertreten. Teilt man diese Haltungen? Schließlich ist das insbesondere für den Vorsitzenden einer Organisation, die im Eigenmarketing immer betont, wie friedvoll man doch sei, recht irritierend. Wie auch schon an anderer Stelle könnte es sich aber auch einfach um die Diskrepanz zwischen schönem Schein und der Realität der Akteure handeln. Die Schlüsse, ob solche Haltungen zum Eigen-Image und zu der Distanzierung in den Organisations-Pressemitteilungen passen, seien dem Leser überlasen.
*
Sicher ist das nur Spekulation, aber ich gebe Ihnen durchaus Recht, wenn Sie schreiben, dass hier die öffentliche Meinung beeinflußt werden soll.
Die Vorgehensweise, sofort Klage zu erheben, erschreckt ganz sicher auch viele Akteure und erzeugt Angst, mindestens aber Vorsicht. Nach dem Motto: dieser Hund bellt nicht, er beißt gleich zu.
Ich freue mich, daß Sie sich allzusehr davon ins Bockhorn jagen lassen!
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Nun – ich sehe da eher eine andere Strategie.
Das ist natürlich Spekulation.
Man versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen (was ja auch statthaft ist – die Pharma-Industrie macht das und viele andere auch). Das kann man auch tun, in dem man gewünschte Inhalte, deren Wahrheitsgehalt aber i.d.R. niemand prüft, propagiert. Im Übrigen arbeitet man mit Leumundszeugen, sog. Testimonials. Deren Bekenntnis ist nicht prüfbar und wirkt durch den Status der beteiligten Person. Das kenne ich aus der Alternativmedizin- und Nahrungsergänzungsmittel-Branche.
Üblicherweise genügt das. Genügt das nicht, geht man gegen den Kritiker, besser aber noch sein Medium juristisch vor, damit diesem Medium die Lust vergeht, das durchzufechten.
Das Problem ist bei mir: Je mehr Gegenwehr gegen nachweislich zutreffende Inhalte, desto stärker werde ich motiviert, weiteres zu finden (und da gibt es sicher noch das eine oder andere). Hätte IR nicht den Prozeß gegen mich angestrengt, wäre mein Kenntnisstand ein schlechterer, weil man durch diese Verfahren sehr viel lernt und sieht.
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„….werden gegen Kritiker anscheinend auch dann Klagen angestrengt, wenn diese juristisch wenig aussichtsreich sind.“
Das könnte eine Strategie sein. Man kann dann darüber klagen, man hätte sich bemüht, die Gesetze anderer Länder zu respektieren, sei aber immer nur abgelehnt worden. Daraus kann man dann eine absichtliche „Verfolgung und Bekämpfung“ friedfertiger Moslems konstruieren, als „Beweis“ für die „Judenrolle“ armer Moslems in Europa. Mit dieser falschen „Theorie“ kann man dann in die eigenen Gemeinden gehen und den jungen Moslems davon erzählen. Wenn die dann so aufgehetzt „zum Schwert greifen“ um ihren reinen, wahren und einzigen Glauben zu verteidigen, kann man sich für nicht verantwortlich für die Handlungen dieser jungen Menschen aus der Affäre ziehen.
Und für die meisten Mainstream-Medien wären das von uns ausgegrenzte junge Leute, die wir nicht genug intergriert haben.
Das Motto dieser Strategie könnte lauten: ich mach‘ mich mal zum Opfer, dann kann ich mich ausführlich zur Wehr setzen und bin niemals schuld.
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