IGD: Tabula rasa im Internet

IGD verändert Namen
s.u. update zum 31.12.2018

Die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland“ (IGD) wird nach Angaben des EPD ihren Namen ändern, meldet das Portal IslamiQ. Danach habe Ibrahim El Zayat, der gegenwärtig im Aufsichtsrat sitze. aktuell in Frankfurt verkündet, man wolle mit der Namensänderung seine Verbundenheit zu Deutschland stärker zeigen. Zugleich wird auf die Kontinuität der Ziele und Vorgaben verwiesen:

Mit der Namensänderung ginge allerdings keine inhaltliche Veränderung ihrer Agenda einher.

„Islamische Gemeinschaft in Deutschland“ ändert ihren Namen

Als neuen Namen habe man „Deutsche muslimische Gemeinschaft“ (abgekürzt wohl DMG) gewählt.

Dies ist der nunmehr dritte Namenswechsel der Gemeinschaft. Als Moscheebau-Kommission 1960 in München gegründet, änderte der Verein seinen Namen zunächst in „Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland“. Später wechselte man dann auf den Namen, der bis vor kurzem noch geführt wurde. Eine kurze Übersicht zu den ersten Gründungsjahren und anfänglichen Einbindungen:

http://www.focus.de/politik/deutschland/islam-es-begann-in-muenchen_aid_215889.html

In den letzten Jahren waren in verschiedenen Verfassungsschutzberichten die Strategien der IGD beschrieben worden. Im aktuellen Verfassungsschutzbericht des Landes Bayern heißt es unter der Überschrift „Die Muslimbruderschaft (MB) und ihr Einfluß inDeutschlamd“, S 40 f.:

Das Wesentliche der verfassungsfeindlichen Ideologie der MB ist in der – für die Organisation bis heute maßgeblichen – Schrift „Allgemeine Ordnung der Muslimbruderschaft“, die auf die Gründergeneration um Hassan al-Banna zurückgeht, festgehalten:
f Islamisierung der Gesellschaft durch Da’wa-Aktivitäten
(deutsch: Missionierung) und soziale Maßnahmen
f Beendigung der „kulturellen Verwestlichung“ (arabisch:
Taghrib)
f Umwandlung des Bildungswesens und der Bildungsinstitutionen
nach islamischen Kriterien
f Errichtung eines islamischen Staates auf der Grundlage
islamischer Prinzipien und Werte
f Anwendung des islamischen Rechts (arabisch: Scharia)

[…]Die MB tritt zwar in Deutschland nicht offen in Erscheinung, wird jedoch durch die Islamische Gemeinschaft in Deutschland e. V. (IGD) und die FIOE als Teil einer weltweiten „Islamischen Bewegung“ vertreten und ist somit auch in Deutschland aktiv. Nach außen gibt sich die MB offen, tolerant und dialogbereit und strebt eine Zusammenarbeit mit politischen Institutionen und Entscheidungsträgern an, um so Einfluss im öffentlichen Leben zu gewinnen. Ihr Ziel bleibt aber die Errichtung einer auf der Scharia basierenden gesellschaftlichen und politischen Ordnung, wobei die MB für sich die Führungsrolle für alle Muslime beansprucht. Sie steht für eine deutliche Abgrenzung gegenüber den USA, Israel, dem jüdischen Volk und Andersgläubigen. Anhänger der MB bekunden in sozialen Netzwerken zum Teil auch Sympathien für terroristische Organisationen.“

Klicke, um auf verfassungsschutzbericht_bayern_2016_mai_2017.pdf zuzugreifen

Direkt zur IGD. S. 43:

Die IGD ist um eine Verselbstständigung der ihr nachgeordneten Islamischen Zentren bemüht. Damit entstehen Vereinsstrukturen, die nur schwer kontrollierbar sind und die die tatsächliche
Anbindung an die IGD verschleiern. Dieses Vorgehen ermöglicht den neu gegründeten selbstständigen Vereinen, für sich die Gemeinnützigkeit (steuerrechtliche Vorteile) zu beantragen. Die IGD selbst verlor 1999 die Gemeinnützigkeit, eine zunächst gegen diese Entscheidung eingereichte Klage hatte sie später wieder zurückgenommen. Auch eine Klage der IGN gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für die Jahre 2009 und 2010 blieb erfolglos. Die Klage wurde mit Urteil vom 8. März durch das Finanzgericht Nürnberg zurückgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Relevant sind zur Zeit besonders zwei Projekte in einem weiteren Zusammenhang mit der IGD:

1. Die Auseinandersetzung der Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) mit dem Berliner Verfassungsschutz. Die NBS wird seit Jahren immer wieder im Berliner Verfassungsschutzbericht aufgeführt als Einrichtung, die der Muslimbruderschaft zuzuordnen sei. Dagegen wird juristisch vorgegangen:

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2017/09/berlin-neukoelln-moscheeverein-nbs-klagt-gegen-verfassungsschutz.html

2. Das geplante Neubau-Projekt in Frankfurt, dessen Trägerverein vom Hessischen Verfassungsschutz auch der Muslimbruderschaft, konkreter der IGD, zugeordnet wird:

http://ezw-berlin.de/html/15_8530.php

update 5.6.2019:
Beim EZW wurde der Wortlaut des Zitats im Artikel wie folgt verändert:

„IIS ist laut LfV Hessen der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und damit der mitgliederstärksten Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft hierzulande zuzuordnen.“

Von beiden lokalen Akteuren wird der Zusammenhang mit der IGD in Abrede gestellt und auch jedwede Verbindung zur Muslimbruderschaft bestritten. Es gibt jedoch bei beiden klare Hinweise, dass die Einstufung des jeweiligen Verfassungsschutzes völlig korrekt ist. Auch bei beiden werfen sich beherzt Kirchenvertreter und andere vor diese Einrichtungen, positionieren sich öffentlich gegen die Sicht des Verfassungsschutzes. Dort wird meist die persönliche Ebene in den Vordergrund geschoben, wird betont, dass man schon so lange miteinander gut spreche. Der Dialog wird dann zum Beleg aufgeblasen, eine klassische Testimonial-Strategie. Man spricht miteinander. Freundlich und wiederholt. Ganz als ob man die alte Volksweise umgetextet hätte*: Nur Personen mit guten Absichten führen Dialoge. Dialoge belegen jedoch rein gar nichts jenseits verbreitet der Tatsache, dass ein wenig Gespräch Kirchenfunktionäre und andere zu Fürsprechern machen kann. So etwas sagt mehr über die Suggestibilität (oder eigene Interessen) dieser Fürsprecher aus als über Muslimbruderstrukturen. Mission erfolgreich, s.o.

Aber da gibt es natürlich auch noch das Internet und die Medien, die nicht so leicht beeinflussbar sind. Da nunmehr (wieder) so klare Einschätzungen zu MB und IGD leicht auffindbar sind, mag man sich überlegt haben, wie man aus dieser Bredouille herauskommt.

Das neue verstärkte Bekenntnis der IGD zu Deutschland ist möglicherweise nur einer der Gründe (wohlwollend interpretiert), warum man nun einen neuen Namen suchte (man hatte das Adjektiv ja bereits im Namen, der ist eingeführt). Ein anderer mag sein, dass die neue Benennung als „Deutsche muslimische Gemeinschaft“ im Internet und bei oberflächlicher Sicht wie Laurins Tarnkappe wirkt: Ob all die Berichte, die hinsichtlich der IGD vorliegen, auf die DMG zutreffen, da braucht es mehr Rechchercheschritte, Zumindest, wenn man ganz neu und naiv an die Recherche herangeht. Die ganzen Altdokumente – nur noch auf einem kleinen Umweg zuordnungsfähig. Ein Abruf des neuen Namens ergibt gerade 5 Treffer bei google (Abruf 11.11.2017). Die alte Bezeichnung ergibt 19.200 Treffer (dito), mit vielen Ein- und Zuordnungen nebst Presseberichten. Mehr Tabula rasa im Internetzeitalter geht kaum noch, Glückwunsch!

Ein paar schöne, neue Presseberichte zur DMG und goggle wird das wohl nicht sehr stark frequentierte Portal IslamiQ nach unten schieben. Vielleicht hilft da ja demnächst die Wikipedia.

Es bleibt nur der Verweis darauf,dass die Agenda gleich bleibt und die ist hinlänglich bekannt.

 

 

* „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder.
Böse Menschen haben keine Lieder.“

update 31.12.2018:

Nunmehr sind die Veränderungen auch eingetragen worden:

Quelle: Vereinsregister, Abruf 31.12.2018

3 Gedanken zu „IGD: Tabula rasa im Internet

  1. Die Brüder von Frau Özoguz mögen zwar in der Hinsicht eine vollkommen andere (was die Konfession anbetrifft) Rolle einnehmen. Die Taktiken bleiben aber dieselben. Nur würde ich sogar so weit gehen, dass die Verwandtschaft der (ehemaligen?) Integrationsministerin sogar nochmal deutlich schwerere Geschütze auffährt. Offenkundiges und Muslimmarkt: nur um exemplarisch zwei wichtige Beispiele zu benennen. Da halten sich die sunnitischen Vertreter ja noch weitestgehend zurück, auch wenn oder gerade WEIL es so viele ideologische Überschneidungen zwischen ihnen gibt. Aber das ist auch nicht wirklich verwunderlich! Die sunnitischen Muslimbrüder erhalten schließlich deutlich mehr finanzielle wie personelle Unterstützung; sei es von Ankara oder eben Qatar. Das kommt selbstverständlich auch der Marketingstrategie zu Gute. Dagegen werden Offenkundiges und co. ja weitestgehend vom Eigenbudget der besagten Brüder betrieben. Zumindest bleiben sie noch recht authentisch, was ihre Aussagen anbelangt. Man liest beim (IGMG-nahen) Portal Islamiq beispielsweise, dass sich die islamischen Gelehrten einig seien, was Homosexualität anbelangt: Der Akt sei strengstens verboten im Islam, genauso wie die Diskriminierung von Homosexuellen. Diese Aussage stammt übrigens von einem DITIB Chef: also der lange Arm der türkischen Religionsbehörde. Deren Vorsitzender hat ja erst jüngst seine Meinung zu uns Homosexuellen plakativ von sich gegeben. Also mal wieder leere Worthülsen der Pseudomoderaten Muslime, die überhaupt gar nicht moderat sein wollen.

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  2. Oben ist sicher Frau Özoguz gemeint. Frau Özoguz Brüder sind keine Muslimbrüder, sondern zählen zum Spektrum des schiitischen Fundamentalismus.

    Auch die weiteren Ausführungen teile ich nur partiell. Das würde jetzt aber zu weites Ausholen erfordern.

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  3. Kurz und bündig gesagt:

    die Muslimbruderschaft ist verfassungsfeindlich und damit sind ihre Anhänger oder Mitglieder Feinde unserer Verfassung! Personen, die diese Organisation unterstützen oder enge Kontakte zu ihr unterhalten, egal ob wissentlich oder unwissentlich, stehen damit in der Nähe einer verfassungsfeindlichen Organisation. Ich fürchte, dass dies schon für sehr viele Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft zutrifft.
    Eine „Integrations“ministerin mit MB-Verwandten wäre unter normalen Umständen niemals in ein solches Amt gelangt. Selbstverständlich ist die Arme nicht für ihre Verwandtsschaft verantwortlich, aber ein freiheitliches System darf sich nicht durch allzu große Toleranz einer ernsten Gefahr aussetzen. Denn „Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt“ (Thomas Mann). Es würde ja auch niemand heutzutage eine Beate Zschärpe mit den Weihen eines Ministeramtes austatten. Auch wenn der Guten selbst kein verfassungsfeindliches Gedankengut nachgewiesen werden kann.
    Wer sich zu dicht ans Feuer setzt, kann schnell verbrennen, vor allem, wenn der Wind dreht.

    In Europa ließ man vom Ende des 2.WK an zu, dass sich diese Organisation ungehindert ausbreiten durfte. Ich gehe davon aus, dass sehr viele der Islamisierungen, die wir in den letzten Jahren zu beklagen haben, auf das Konto der Unterwanderung von Politik und Gesellschaft durch diese VERFASSUNGSFEINDLICHE Organisation zurückzuführen ist.

    Wie soll man nun Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft nennen, die dies zuließen und mitunter sogar noch verteidigten?

    Muslimbrüder unterwandern nicht einfach nur und bringen ihren geistigen Unrat unter die Menschen, wie es die Neonaziszene versucht hat. Sie verfolgen eine deutlich differenziertere Strategie, indem sie Informationen sammeln. Sie „schleimen sich ein“, erschleichen sich das Vertrauen der Arglosen (der Naiven?) und erhalten auf diese Art und Weise Infos, die den Betroffenen evtl. peinlich werden können, gelangten sie an die Öffentlichkeit. Um diesen Sumpf aus Angst, Abhängigkeit und Unterwürfigkeit noch fester zu machen, glauben die heutigen Entscheidungsträger wahrscheinlich fest daran, in einem islamischen Deutschland ihre Besitzstände wahren zu können.

    Unsere Demokratie würde dann wegen ihrer inneren Korrumpiertheit in gefährlich Fahrwasser gelangen. Das Beispiel Ägypten zeigt, was geschieht, wenn die MB „mit demokratischen Mitteln“ völlig legal an die Macht gelangen kann. Nach einem Jahr brach die Wirtschaft zusammen, Wirtschaftsgüter wurden knapp, an den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen. Nun hat Ägypten eine Armee, die bereit und in der Lage war, diese lebensbedrohlichen Mißstände zu beenden. Über solch‘ sehr effektive Mittel verfügen wir nicht, zumal die Eliten immer noch nicht wissen, warum man mit MB’s nicht tolerant umgehen darf.

    Genau das macht die MB’s zu einer deutlich größeren Gefahr für unser Gemeinwesen als die Neonaziszene. Ein gefährliche Entwicklung kann nämlich immer dann zu einer real tödlichen Bedrohung heranwachsen, wenn man sie nicht erkennen will.

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