Vernetzungen des Berliner Vereins Inssan, Testimonials und Förderung
Der Berliner Verein Inssan war bereits mehrfach Thema auf diesem blog. Sei es als ein in einer Bertelsmann-Publikation protegiertes und propagiertes Projekt:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/08/17/bertelsmann-bad-practice/
Sei es wegen der Kooperationen mit anderen:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/08/26/bertelsmann-bad-practice-iii/
Der Verein ist muslimbrudernah, s.u.. 2007, 2008 und 2009 wurde er wegen dieser Einstufung im Berliner Verfassungsschutzbericht aufgeführt. Zur Erinnerung: Das höchste Verwaltungsgericht Hessens, der VGH, hat erst im November unmissverständlich klar gestellt, dass es nach der Sicht des befassten Senats keine unproblematischen Zweige auch der hiesigen Muslimbruderschaft gibt.
http://www.lareda.hessenrecht.hessen.de/lexsoft/default/hessenrecht_lareda.html#docid:8021065
Dieser Sicht ist gut begründet zu folgen, insbesondere auch unter Maßgabe der jüngeren Entwicklungen seitens dieser Bewegung und unter Kenntnis der hierzulande umgesetzten Strategie:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/01/01/muslimbrueder-ein-puzzle-mit-vielen-teilen/
An der Ausrichtung und strukturellen Aufstellung des Vereins Inssan hat sich seit Gründung nichts substanziell geändert, in der personellen Zusammensetzung auch wenig (es gab ein paar Rochaden): Man ist, was man war. Etwas anderes war wohl der Grund, dass der Verein seit einigen Jahren nicht mehr im öffentlichen Bericht aufgeführt wird. Die spezielle Berliner Sicht nur hinsichtlich dieses Vereins hat sich offensichtlich verändert, weniger der Verein, dem man allerdings ein respektables Marketing zugestehen muss: Das muss man erst einmal hinkriegen, das wird schon zielstrebig und umtriebig in dem Sinne umgesetzt, als dass es dem Zielen und Absichten des Vereins und seiner Kooperationspartner dient. Das wenig erwünschte Bild trat zurück, ebenso die – n.m.M. nach wie vor korrekte – damalige Einstufung des Verfassungsschutzes. Im Ergebnis wurde also das Fremdbild in jahrelanger Arbeit verändert.
Das ist meiner Ansicht nach auf die spezielle Lobby-Arbeit der Protagonisten des Vereins zurückzuführen, denen die Ohren poliitischer Entscheider dem Anschein nach zunehmend offen standen. Ein bisschen wie in der Werbung: Bei Dauerberieselung wird irgendwann die neue Schokoladensorte gekauft, auch wenn man ahnt, das sie nicht fit, schlank und schön macht.
Inssan ist mittlerweile bestens vernetzt und wird politisch und finanziell massiv gefördert. Von Berlin und vom Bund. Das geschieht leider überwiegend unter SPD-Ägide*, was das besonders traurig macht. Mittel kamen jedoch nicht nur aus hiesigen öffentlichen Händen, sondern auch aus den Golfstaaten – von der Vorsitzenden selber in älteren Interviews eingeräumt, wenn auch da für ein konkretes Projekt.
Auch bei Inssan ist die bewährte Doppelstrategie zu beobachten. Erst wird abgestritten (2004):
„Im Streit um das geplante islamische Kulturzentrum in der Neuköllner Pflügerstraße haben sich nun dessen Initiatoren zu Wort gemeldet. Der Verein Inssan, der das Kulturzentrum bauen will, bestreitet in einer PresseErklärung den Vorwurf, er unterhalte Beziehungen zur Muslimbruderschaft.
Beim Berliner Verfassungsschutz hieß es dagegen, man wisse von Verbindungen zwischen dem Verein Inssan und der „von der Muslimbruderschaft getragenen Islamischen Gemeinschaft in Deutschland“.“
Aus der gleichen Quelle, schon damals gab es Fragen:
„hat unterdessen Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) vorgeworfen, er habe das Genehmigungsverfahren für das islamische Kulturzentrum ohne Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden an sich gezogen.“
Frau Nofal äußerte sich 2008 im Tagespiegel-Interview dann so, da wurde es dann als etwas völlig normales dargestellt. Dafür dann die nächste Linie:
^Wie ist es mit Ägypten? Inssan wird eine Nähe zur Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) nachgesagt. Die gilt für den Verfassungsschutz als Hort der Muslimbruderschaft in Deutschland. Die Muslimbrüder kommen aus Ägypten, wo Teile von ihnen für einen muslimischen Gottesstaat eintreten.
Wir haben Kontakte zur IGD und zu deren Präsidenten Ibrahim al Zayat. Aber zu den Muslimbrüdern oder zu Ägypten haben wir überhaupt keine Beziehungen. Die IGD steht auf dem Boden des Grundgesetzes und wir knüpfen grundsätzlich Kontakte zu allen Gruppen, von denen wir wissen, dass sie auf der Basis des Grundgesetzes stehen und sich zur Mehrheitsgesellschaft öffnen. [—]“ Weiterlesen