Organisationen als Tarnstrukturen islamistischer Bestrebungen
Auch auf diesem blog war vielfach über die sogenannte Doppelstrategie von legalistischen Islamisten die Rede. Das ist eine Handlungsweise, die ein unterschiedliches Auftreten und unterschiedliche gesellschaftliche Zielvor- und -angaben beinhalten, je nachdem ob man mit einem Vertreter der Mehrheitsgesellschaft spricht oder mit einem aus der „eigenen“ Community. Es entstehen also zwei unterschiedliche Images von einer Organisation, ein Doppelbild, mit dem Zweck, die Vorteile der hiesigen Mehrheitsgesellschaft zu nutzen und zugleich das organisationseigene Fernziel, das den Interessen dieser Gesellschaft zuwider läuft, zu verbergen. Bei islamistischen Organisationen ist dies die Gestaltung der Gesellschaft nach islamischen Regeln, ein islamistisches Menschenbild und letztlich Gott als Souverän dieses Gemeinwesens. Die Regeln sind also nicht mehr hinterfragbar und wurden in der Vergangenheit schon festgelegt; allenfalls geht es um die Auslegung, das Erkennen des göttlichen Willens und dessen Umsetzung. Neben den Organisationen der Muslimbruderschaft wird diese Strategie auch von einigen anderen Legalisten verfolgt.
Daneben gibt es jedoch Institutionen und Organisationen, bei denen auch schon der Bezug zu einer religiös konnotierten oder motivierten Betätigung nicht ins Auge sticht. Diese Organisationen werden zunächst als nichtreligiöse Organisationen wahrgenommen.
Oftmals wird dies bereits durch eine geschickte Namenswahl bewirkt, die erst einmal keinerlei religiösen Bezug aufweist. Neben Vereinen bieten sich Begriffe an, die weitgehend ungeschützt sind, also keine definierten Bezüge aufweisen oder ganz frei in der Verwendung sind. Da gibt es
– Institute
– Stiftungen
– Zentren
– Verbände
– Gesellschaften
– Bildungsstätten
– usw.
Das „Europäische Institut für Humanwissenschaften“ (EIHW) mit Sitz in Frankfurt zum Beispiel. Der Name ließe arglos vermuten, dass es da vielleicht um anthropologische oder ethnologische Forschungen geht. Mitnichten. Es ist eine Schulungseinrichtung, die klar dem Aktionsnetzwerk der Muslimbruderschaft zuzuordnen ist:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/09/03/eihw-breiter-aufgestellt/
Oder „Time tp help e.V.“, ein Hilfsverein, dessen Bezüge zur Gülen-Bewegung erst bei genauem Hinsehen auffallen:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/05/22/time-to-look/
„Nourenergy e.V.“ das als Umweltschutzverein auftritt, aber zum Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft gehört:
https://vunv1863.wordpress.com/2016/10/12/erneuerbarer-islamismus/
Ein „Erziehungszentrum Maria e.V.“ lässt eher etwas christliches anmuten. Verdeckt wird damit jedoch schiitisch-fundamentalistische Betätigung:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/10/22/frankfurt-kindererziehung-zur-selbstschaedigung/
„Nordlichter e.V.“, lässt an einen norddeutschen Traditionsverein denken. Mitnichten, es werden problematische Referenten wie Dr. Farid Hafez oder Dr. Abdurahman Reidegeld geladen:
Mehr Kontext:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/02/22/einmal-mitte-hamburger-art/
Auch hinter der Einrichtung „Die Zwerge“ in Wiesbaden würde man nicht das vermuten, was tatsächlich dahinter steht:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/06/03/wiesbaden-keine-bannmeile-fuer-muslimbrueder/
Die mittlerweile verbotene Koranverteilungsaktion „Lies“ trat teilweise als Stiftung auf – wobei dort der Bezug alsbald durch die Betätigung offenbar wurde.
Bei all den legalistischen Organisationen, bei denen die religiöse Betätigung jedoch nicht so offensichtlich ist, ist die Einordnung oftmals erst durch Fachkenntnisse möglich. Das ist durchaus Absicht, will man doch mit der Organisation nicht selten an öffentliche Förderung oder versucht andere Marktteilnehmer oder öffentliche Stellen über den Charakter der Betätigung zu täuschen. So werden diese Organisationen eingebunden in lokale Netzwerke und können von diesen Vernetzungen profitieren.
All jene, die Entscheidungen über Fördermittel oder Kooperationen treffen, sollten daher durchaus eine erhöhte Wachsamkeit entwickeln. Denn dass die kostbaren eigenen Ressourcen bei der Muslimbruderschaft landen für deren Netzwerkausbau oder unangenehme Situationen entstehen, sollte man vermeiden wollen. Über viele Strukturen geben die Verfassungsschutzberichte keine Auskunft, weil so mancher Verein, der schon problematisch ist, noch nicht genügend Relevanz für die Benennung erreicht hat. Übersieht man solche Betätigungen jedoch, sofern man damit konfrontiert ist, gehen Gelder an die falschen Strukturen oder man hat das Problem im eigenen Netzwerk. Mittel- und erst recht langfristig ist dies jedoch ein relevanter Faktor gesellschaftlicher Fehlentwicklungen.