Event muslimbrudernaher Kreise und Organisationen in Bochum am 26.12.2018
Für viele islamistische Akteure ist Weihnachten eine willkommene Zeit der allgemeinen Ruhe, um ihrerseits höchst aktiv zu sein. Während salafistische Prediger und ihre Unterstützer-strukturen gerne die Seminarform wählen, auch um Konvertiten ein Alternativangebot zur vielleicht für den Glauben „gefährlichen“ nichtmuslimischen Familienrunde zu bieten*, haben andere Akteure dieses Jahr größere Planungen. So veranstaltet der Islamische Kulturverein Bochum am zweiten Weihnachtsfeiertag sein „5. Jahreskulturtreffen“, zu dem hochrangiger Besuch aus dem Ausland angekündigt ist:
Die Unterstützer noch einmal in vergrößerter Ansicht:
Zur KT Bank siehe unten *.
Die Veranstaltungsankündigung mit Video:
https://www.facebook.com/events/212107173007532/
Mit Al Qaradaghi ist an dem Tag ein hochrangiger Funktionär in Gremien der Muslim-bruderschaft geladen. Es war bis vor kurzem stellvertretender Vorsitzender des European Council for Fatwa and Research (ECFR) und war langjährig, bis dieser abdankte, Stellvertreter von Yusuf Al Qaradawi, einem der wichtigsten Vordenker der Muslimbruderschaft. Man kann vermuten, dass einerseits die Bewegungs-Prominenz teilnimmt und er auch nicht nur diesen einen Termin in Deutschland wahrnimmt.
Al Qaradaghi wird zu „Islamische Rechtsgrundlage der Finanztransaktionen im europäischen Kontext“ referieren. Interessant ist neben dem „Star“ des Tages auch der Titel des Vortrags von Imam Hedi Brik „Entwicklung eines zeitgemäßen Konzeptes für den Übergang in eine islamkonforme Wirtschaftsform“. Da fragt sich, wo dies gelten soll, denn bei allem Segregationswillen leben auch Personen mit solchen Vorhaben zunächst einmal IN dieser Gesellschaft und müssen daher in ihr wirtschaften. Es mag sein, dass man durch auch wirtschaftliche Segregation eine gesonderte (Binnen)-Wirtschaftsmacht aufbauen kann. Das kann man sich z.B. darüber vorstellen, dass eine islamische bzw. islamkonforme Wirtschaft sich in der Weise abschottet, dass Gelder aus der „normalen“ Wirtschaft in teilweise gesonderte Finanzkreisläufe (z.B. eigene Krankenversicherung, Wohlfahrt, Finanzdienstleistung, Bankwesen) sozusagen eingespeist werden (Mittelabflüsse aus den Krankenversicherungen, der anderen Wohlfahrt, Sozialleistungen, da Geld dort dann nicht mehr eingezahlt wird) und nach Möglichkeit dort weiter kreisen sollen, also im Ergebnis diesen Sektor ausweiten (oder ins Ausland gehen, z.B. über Hilfsvereine) könnten.
Bemerkenswert ist auch der Beitrag von Dr. Houaida Taraji, die über „Finanzielle Schwierigkeiten muslimischer Frauen – Realität und Lösungen“ berichten wird. Frau Taraji ist nicht nur die stellvertretende Vorsitzende der Deutschen muslimischen Gemeinschaft (DMG), früher Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), sondern sitzt auch im Vorstand des Zentralrats der Muslime (ZMD). Die entsprechenden Webseiten der IGD sind aktuell wohl nicht mehr aufrufbar, insofern ist die Weierführung des Amtes unter Vorbehalt zu sehen. Der gesonderten Betrachtung der wirtschaftlichen Lage der muslimischen Frau kann man aber eine gewisse Berechtigung nicht absprechen, sofern man Abschottung erst einmal als gegeben annimmt (der einfache Weg wäre, sich nicht abzusondern, dann wären ihre Interessen jenseits der spezifischen Versorgungsansprüche, die muslimische Frauen nach islamischem Recht gegen ihre Gatten haben, im Grunde die gleichen wie die anderer Frauen).
Qaradaghi war 2015 schon mal vor Ort in Bochum:
Damals auch ein weiteres nettes Gruppenbild vom Event:-
Und noch mal groß:
Der Herr im karierten Hemd war hier bereits Thema mit seinem Berliner Hilfsverein „Die barmherzigen Hände“ , der mit der Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) kooperiert:
https://vunv1863.wordpress.com/2017/04/28/berlin-nil-novi-sub-sole/
Einer der früheren Funktionäre des Islamischen Kulturvereins Bochum ist Boutaleb El Bachir. Dieser Herr war bereits Thema auf diesem blog, da er Strukturen zur segregativ wirkenden Kinderbetreuung aufbaut:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/05/31/bochum-duesseldorf-kein-harmloser-kinder-unterricht/
Hier beim IKV:
Gegenwärtiger Vorsitzender ist nach Vereinsregister Driss Houssini Sqali.
https://www.ikv-online.net/ikv/ansprechpartner/7.html
Das Event findet in Rönesans Eventhallen statt, einer Location, in der nach eigener Angabe alles von 300-3000 Besucher möglich ist:
http://www.virtualnights.com/bochum/location/eventcenter.63171
Einige Eindrücke:
https://www.facebook.com/roenesans/
Vor drei Monaten war man schon mal da:
Als Redner war zu dieser Gelegenheit der einschlägig bekannte Abdelhay Fadil angekündigt worden.
Man beachte den Sponsor vodafone – da weiß man offensichtlich nicht, was man tut. Ob dem Veranstalter so klar ist, wer da am Mittwoch zur Veranstaltung lud und wer da so kommt, darf durchaus bezweifelt werden.
Ergänzend zum einladenden Verein:
Der Verein und seine Funktionäre sind also klar zuzuordnen und auch aktiv in der „eigenen“ Community. Zur Mehrheitsgesellschaft hin wird jedoch die klassische Doppelstrategie verfolgt, d.h. interreligiöser Dialog von Ort und Schritte, um an öffentliche Mittel zu gelangen:
Oder so was:
Vielleicht ist der Herr Al Qaradaghi nicht „radikal“ genug? Doch, obwohl, man ist ja in der Eventhalle. Vielleicht zählt das nicht. Auch das Momentum mit einer „Grünen Moschee“ wird verfolgt, was sicher weitere Kirchenkreise und grüne Akteure einbinden wird.
Die muslimbrudernahen Akteure und Organisationen sind also hübsch dabei, einen sehr ordentlichen Filz in Bochum herzustellen und auszubauen. Kommunale Enstcheider und auch die lokalen Medien sollten dies einmal wahrnehmen und sich auch von interreligiösen Dialogpartnern da nicht täuschen lassen. Politische Verantwortung für diese Betätigungen kann man nicht delegieren, nicht aufschieben und auch nicht ignorieren. Man denke an die klaren Worte von Burkhard Freier neulich, der explizit und in sehr deutlichen Worten vor der Muslimbruderschaft warnte. Am 26. kondensiert sich das Muslimbruderfeld in Bochum. Da sollten alle hinschauen.
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https://www.ruhrbarone.de/nicht-nur-zur-weihnachtszeit/118583
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Die KT Bank hat Zweigstellen in Frankfurt, Köln, Berlin und Mannheim:
https://de.wikipedia.org/wiki/KT_Bank
Zweigstellen:
Die Gesamtprokura mit einem Vorstandsmitglied hat seit Mitte des Jahres der Mainzer Dursun Baskaya, während die Prokura der Dietzenbacherin Anke Jacobs erloschen ist:. Dem Aufsichtsrat sitzt ein Ufuk Uyan vor.
Offenlegungsbericht und Jahresabschluss sind im Unternehmensregister einsehbar und interessant zu lesen. Zur Einbindung und zu den Begleitumständen:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/09/21/multilevel-dawa/
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Unterstützungsmöglichkeiten für diesen blog:
https://vunv1863.wordpress.com/2018/11/29/in-eigener-sache-2/