Die Ahmadiyya-Gemeinde hat ihre Mitglieder aufgefordert, die Corona-Schutzmaßnahmen zu befolgen. Gleichzeitig werden auch befremdliche Darstellungen verbreitet, die nahelegen, dass eine Epidemie eine Warnung Gottes für Unglauben sein kann. Nach Hessen und Hamburg will die insbesondere wegen ihres Frauenbilds umstrittene Gemeinde jetzt auch in NRW als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt werden.

Symbolbild: Sigrid Herrmann-Marschall
In der Corona-Krise hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), besser bekannt als Ahmadiyya-Gemeinde, ihre Mitglieder bereits sehr frühzeitig aufgefordert, die behördlichen Schutzmaßnahmen zu befolgen. Auf der zur Mehrheitsgesellschaft gerichteten Internet-Seite der Gemeinde wurden zuletzt sogar die aktuellen Regelungen und Handlungsanweisungen der Bundesregierung verlinkt. Aber auch homöopathische Scheinmedikamente werden dort gegen Corona empfohlen.
Die in den letzten Wochen über die hauseigenen YouTube-Kanäle an die Mitglieder gerichteten Ansprachen des Gemeindeoberhaupts, des Kalifen Mirza Masroor Ahmad, oder hochrangiger Ahmadiyya-Funktionäre wie Sadaqat Ahmed, dem „Leiter der Imame“, zeichnen jedoch auch ein anderes Bild. Die Videos werden als Kooperation mit „Humanity First“, einer Frankfurter Hilfsorganisation, bezeichnet. Die Organisation ist den Ahmadiyya zuzuordnen, der Verein residiert am Frankfurter Sitz der Gemeinschaft. Ein Funktionär dieser Organisation fungiert oftmals als Moderator der Info-Sendungen. Gesprächspartner sind vor allem der Deutschland-Emir Abdullah Wagishauser und der „Leiter der Imame“, Sadaqat Ahmed, sowie weitere Personen, die wohl der Gemeinde zuzuordnen sind und als Experten gehört werden.
Anweisungen des Kalifen
Der inzwischen fünfte Kalif, Mirza Masroor Ahmad, gibt seinen Anhängern in den Ansprachen wesentliche Vorgaben. Sadaqat Ahmed vermittelt die Botschaft des Ahmadiyya-Kalifen in Sendungen an die deutschsprachigen Gläubigen weiter. Trotz einer Unterteilung in medizinische und spirituelle Darstellungen werden die Sichten des Kalifen als Anweisungen bezeichnet. Auch der Deutschland-Amir überträgt überträgt stellenweise die Vorgaben (vom 6.März*). Die Vorgaben werden aktualisiert.
So etwa in der Ansprache des Kalifen vom 10. April, die zwar in Hinweisen mündet, dass und warum Mundschutz jetzt wichtig sei. Aber unmittelbar davor werden religiöse Überlieferungen erläutert sowie Weiterlesen