Radikaler Imam in Ostfriesland aktiv

Ein in Wittmund und Wilhelmshaven tätiger Imam ist seit Jahren wegen salafistischer Bezüge einschlägig bekannt. Im Internet war er sogar bis in die jüngere Vergangenheit hinein entsprechend aktiv. Parallel dazu zeichnen örtliche Medien jedoch ein ganz anderes Bild von ihm. Dies führte offenbar zuletzt auch dazu, dass einer der involvierten Moschee-Vereine an den „Interkulturellen Wochen“ in Wittmund teilnehmen konnte.

Auch Inhalte mit dem Logo der 2015 verbotenen Gruppierung „Tauhid Germany“ finden sich bis heute auf dem YouTube-Kanal von Roman Reinders. Hochgeladen wurde dieses Video erst nach dem entsprechenden Verbot des Bundesinnenministeriums (Belegbild: YouTube-Seite Abu Bilal, Abruf 23. Mai 2022)

Die 2016 gegründete Islamische Kulturgemeinschaft Wittmund, zu dem die Moschee in der dortigen Brückstraße gehört, gilt seit Jahren als radikal. Warum, wird auf Wikipedia leicht und einfach verständlich erklärt: Der Gemeinde-Imam, der ehemalige Frankfurter Polizist Roman Reinders, wurde 2014 vom Hamburger Verfassungsschutz dem jihadistisch-salafistischen Spektrum zugeordnet. Bereits in seiner Frankfurter Zeit war Reinders durch enge Kontakte zum 2013 vom Bundesinnenministerium verbotenen salafistischen Netzwerk „Dawa FFM“ aufgefallen. Damals produzierte er als „Abu Bilal“ Videos mit Abdellatif Rouali alias „Scheich Abdellatif“, dem Anführer der später verbotenen Gruppierung. Unter welchen Umständen Reinders nach seiner Konversion zum Islam den Polizeidienst quittiert hat oder quittieren musste, ist bis heute öffentlich ungeklärt. Da er aber neben seiner Tätigkeit als Gemeinde-Imam in Wittmund auch als Imam eines gleichnamigen Vereins in Wilhelmshaven aktiv ist, dürfte die ideologische Einschätzung auf beide Moschee-Gemeinden zutreffen.

Das Verbot von „Dawa FFM“ hat allerdings weder Abdellatif Rouali noch Roman Reinders sonderlich beeindruckt oder gar zum Umdenken bewegt. So produzierten beide bis 2015, also weit über das Vereinsverbot hinaus, gemeinsame Videos. Einige der in dieser Zeit produzierten Videos sind bis heute mit dem „Dawa FFM“-Logo versehen auf dem YouTube-Kanal von Roman Reinders zu finden – was auch einen Verstoß gegen die Verbotsverfügung von 2013 darstellt, nach der dieses Loge nicht mehr benutzt werden darf. Außerdem ist bis heute auf Reinders‘ YouTube-Seite „Abu Ubayda“ als Mitbetreiber genannt. Dieser Akteur, der wohl aus der Bonner Szene stammt, hat ebenfalls Videos sowohl unter dem Logo „DAWA FFM“ als auch unter „Die wahre Religion“ veröffentlicht – also dem Portal und der Gruppe, aus der die ebenfalls verbotene “Lies!“-Kampagne hervorging.

Vorträge von Abu Ubayda wurden bis vor etwa sechs Monaten auch immer wieder auf die Szene-Plattform „Habibiflo“ hochgeladen. Auf dieser finden sich ebenfalls bis heute Reinders Konterfei sowie viele seiner Vorträge. Wesentliche Akteure von „Dawa FFM“ sind also weiterhin aktiv. Ob das im Einzelfall unterhalb der verbotenen Bildung einer Ersatzorganisation bleibt, wäre in der Gesamtschau zu betrachten.

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Mit Kind zu Hardcore-Salafisten

Ob Mine K. tatsächlich in der Haft Werbung für den IS gemacht hat, ist weiterhin ungeklärt. Die Vernehmung zweier Justizmitarbeiterinnen dazu blieb am Mittwoch ergebnislos. Dafür kam heraus, dass die mutmaßliche IS-Rückkehrerin 2013 mit ihrem kleinen Sohn eine Veranstaltung mit Hardcore-Salafisten besucht hat.

Ob die mutmaßliche IS-Rückkehrerin Mine K. tatsächlich in der Untersuchungshaft versucht hat, Mithäftlinge für die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) zu rekrutieren, ist weiterhin ungeklärt. Die 47-Jährige muss sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) verantworten. Mitte September hatte die Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln-Ossendorf dem OLG mitgeteilt, Mine K. habe in der Haft „terroristisches Gedankengut verherrlicht“ und versucht, Mithäftlinge „zu einem Anschluss an den IS zu bewegen“. Sie selbst bestritt das und sprach von einer „Intrige“ gegen sich.

Die Vernehmungen zweier Justizmitarbeiterinnen brachten dazu am Mittwoch jedoch keinerlei Aufklärung. Stattdessen warfen die Schilderungen der nur mäßig informierten Zeuginnen die Frage auf, ob sich die JVA in dieser Sache überhaupt ernsthaft um eine Klärung bemüht hat. Warum die beiden namentlich bekannten Urheberinnen der Vorwürfe, zwei drogenabhängige weibliche Mithäftlinge, nicht als Zeuginnen geladen wurden, blieb ebenfalls im Unklaren.

Das „Who-is-Who“ der deutschen Salafisten-Szene besucht

Anschließend wurden im Gerichtssaal zwei TV-Beiträge gezeigt, die sich mit Mine K. und ihrem kleinen Sohn befasst hatten. Den Beiträgen des WDR sowie der ARD-Sendung Kontraste konnte Weiterlesen

Hijabi: Voll verschleiert

Zur Darstellung des Hijabi Stores in der gestrigen FAZ Frankfurt

Dreimal vor dem Schaufenster stehen geblieben, dreimal das bodenlange Kleid mit dem ungewöhnlichen Schnitt, dem dezenten Muster, dem leichten Stoff bewundert, dreimal nicht den Schritt über die Türschwelle gewagt. Der Name des Geschäfts ist es, der vom bedenkenlosen Eintreten abgehalten hat. Hijabi. Abgeleitet vom arabischen Wort „Hidschab“. Der Begriff umfasst die Verschleierung, primär die Kopfbedeckung, für muslimische Frauen. Und nein, eine Kopfbedeckung fehlte im Kleiderschrank nun wirklich nicht.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/geschaeftsgang/zurueckhaltende-mode-frankfurter-laden-fuer-islamische-kleidung-15768436.html

Derart harmlos deskriptiv steigt Mari Lisa Kehler in einen Beitrag im Lokalteil der FAZ zum Laden „Hijabi“ in der Frankfurter Lange Str. 15 ein. Ebenso wie der weitere Artikel ist das nett, eher modisch interessiert denn argwöhnisch und man kann Frau Kehler sicher zu Gute halten, dass sie ihren Eindruck frei von Vorurteilen gewann und in einer freundlich-naiven Art an Leser weitervermittelte.

Um Vorurteile geht es jedoch nicht. Journalismus sollte ja eigentlich von einer guten Portion ordentlicher Recherche und inhaltlicher Absicherung leben, auch der Lokaljournalismus. Leser erwarten in der Regel also keine vorurteilsbehafteten Momentaufnahmen, sondern überprüfte Sichten, die professionell gewonnen werden. Und wenn es doch um Vorurteile ginge, dann eher um das positive Vorurteil von Frau Kehler, die dem Anschein nach lediglich Stoffe und Eigenmarketing sah. Das Urteil, also die Einschätzung jenseits von oberflächlicher Sicht und dem Glauben an das Eigenmarketing der Inhaberin, ist jedoch begründet ein anderes.

Wie kommt man nun auf diese andere Einschätzung? Auf der aktuellen Facebook-Seite des Geschäfts eher nicht:

https://www.facebook.com/hijabistore/

Dort freut man sich auch schon – berechtigt – über den Artikel:

Da wurde also jemand genasführt, insofern freut man sich.*

Wo kann man sich weiter erkundigen? Auf der Unternehmensseite auch nicht, die ist im Wartungsmodus:

https://www.hijabistore.com/

Und so kommt man drumherum, allgemein übliche Unternehmensdaten angeben zu müssen.

So käme man also nicht weiter. Aber schon google hilft:

https://www.rtl.de/cms/undercover-auf-einer-islamischen-mode-messe-shoppen-und-spenden-fuer-eine-salafistische-hilfsorganisation-4113095.html

In dem RTL-Beitrag ist es etwas aufgelöst.
Bei weiterem googlen findet man auch Weiteres. So man denn sucht. Schon der Name der Inhaberin führt da weiter. Vor allem also käme man weiter, indem man Geschichte und Einbindungen dieses Ladens kennt, z.B. hier beschrieben:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/06/12/neue-homezone-fur-den-scheich/

Auch der HR hatte seinerzeit wiederholt berichtet zum Mekka Shop und seinem Nachfolger, eben jenem Hijabi Store.

Letztlich zielführend ist schon das Facebook-Profil der Inhaberin:

Quelle: https://www.facebook .com/latifa.maiwandi , Abruf 05.09.2018

Zusammen betrieb man – wohl Vater und Tochter – den Mekka-Shop.
Auch beim Hijabi Store ist der Vater der Inhaberin wohl einer der „Geschäftspartner“.
Er tritt aber nicht mehr im Vordergrund auf.
Abdellatif Rouali ist der ehemalige zentrale Kopf des 2013 verbotenen Netzwerks Dawaffm.
Er ist weiterhin aktiv, u.a. auf seinem youtube-Kanal:

https://www.youtube.com/channel/UC3agB4RbLeKqTCp7gioFOGA

Aber auch die Tochter selber ist eigenständig einschlägig zuzuordnen, nicht nur über den RTL-Beitrag, Weiterlesen

Abdellatif Rouali tritt Nachfolge bei Abu Walaa-Fans an

Abdellatif Rouali sendet über Abu Walaa Medienkanal

Der Prediger Abu Walaa wurde Anfang November festgenommen:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/islamischer-staat-festnahme-von-abu-walaa-ist-schlag-gegen-die-salafistenszene-a-1120283.html

Er ist seit etlichen Jahren ein wichtiger Drahtzieher und war hier schon einige Male Thema, u.a.:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/23/kassel-aufbrechen-der-strukturen/

Abu Walaa verbreitete seine Botschaften über ein Portal, das er Al Manhaj benannte

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/01/kassel-feste-strukturen/

Das Portal:

http://al-manhaj.de/

Auf dieser Seite tat sich die ganze Zeit seit der Festnahme nicht sehr viel. Auch auf der Facebook-Seite wurden vor allem alte Aufnahmen von Abu Walaa wiederholt.

Aktuell scheint jedoch Abdellatif Rouali die „spirituelle Rechtleitung“ der Abu Walaa-Anhänger übernommen zu haben:

 

Die Unterrichte für die so eingestellte Anhängerschaft werden über einen wohl einem Abu Walaa-Anhänger zuzuordnendem Account verbreitet, da wächst zusammen, was zusammen gehört: Weiterlesen

Reaktionen der Szene auf Berichte zu „Hass-Kindern“

Vor einigen Tagen war vom HR das Thema einer extremistischen Erziehung aufgegriffen worden, in Hessenschau :

http://hessenschau.de/gesellschaft/staatsschutz-warnt-vor-islamistischen-hass-kindern,hasskinder-100.html

und Maintower:

 

Die Beiträge fanden breite Wahrnehmung und wurden auch von anderen Medien aufgegriffen. Dies war darauf zurückzuführen, dass das Thema der extremistischen Erziehung, also die Erziehung auf eine Gegengesellschaft hin, mit drastischen Beispielen autoritärer und gewalttätiger Kindesmisshandlung belegt wurde. Nicht wenige Fälle solcher und ähnlicher „Erziehungsmethoden“ werden jedoch nicht aktenkundig werden, schlicht deshalb, weil diese Vorgänge familienintern gehalten werden. Dass der Staatsschutz bzw. die Polizei und das Jugendamt hinzugezogen werden, dürfte eher die Ausnahme denn die Regel sein.

Auch in den einschlägigen Kreisen erregte der Beitrag Aufmerksamkeit. So sah sich z.B. Weiterlesen

Für den kleinen Hassprediger

Fundamentalistische Erziehung

Islamistische Prediger bieten oftmals nicht nur Videos explizit für Heranwachsende und Erwachsene an, sondern beschäftigen sich auch mit Ratschlägen zur Kindererziehung oder machen gar selber ein „Kinderprogramm“.

Das hat den Sinn, schon von ganz jungen Jahren an die Segregation aufrecht zu erhalten und eine Gegenhaltung zu verfestigen. Der junge Mensch soll sich – in Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft – zuallererst als Muslim fühlen und sich von den Ungläubigen fernhalten. Einige der Prediger werten nicht nur ab, sondern sagen explizit, man müsse – so als Muslim – Nichtmuslime per se hassen. Der Identitätsaspekt der religiösen Zuordnung soll alle anderen überwiegen. Fatal daran ist, dass nicht nur abgesondert wird, sondern auch eine Gegenhaltung zu dieser Erziehung, eine Emanzipation, ungeheuer schwer wird. Da die Umwelt stark abgewertet wird, ist eine Emanzipation von der elterlichen Linie nicht nur andere Meinung, sondern auch mit (Eigen-)abwertung verbunden: Das Kind „rebellierte“ nicht nur, sondern würde bei fundamentalistischen Eltern zugleich zum schlechtesten Menschen. Insubordination in diesen Dingen ist nicht nur verwerflich, sondern nahezu teuflisch nach Sicht von Fundamentalisten. Bestenfalls wird noch eine herablassende Haltung propagiert: Der Nichtmuslim ist per se dumm und unwissend, während der Muslim per se allen Nichtmuslimen qua religiöse Zuordnung auch intellektuell überlegen ist.

„Erfolge“ einer solchen Erziehung kann man zum Beispiel beim Wuppertaler Jungprediger Saif Eddine Chourak oder auch bei der jungen Messerstecherin aus Hannover, Safia S. (sie stach einen Polizisten nieder aus religiöser Motivation), begutachten. Bei beiden sind die Eltern selber Islamisten.

Bei dem Middle East Media Research Institute (MEMRI) kann man Beispiele auffinden von expliziter Kinderindoktrination. Solche Haltungen kommen jedoch nicht nur über Satellit nach Europa. In GB gibt es von der “Muslim Research and Development Foundation”, einer islamistischen Gruppierung, ein regelrechtes Erziehungsprogramm. In Wien gibt es bereits Probleme mit islamistischen Kindergärten. In Deutschland ist das noch nicht so stark institutionalisiert, aber auch hier gibt es bereits solche Einrichtungen. Eine breitere Präsenz ist nur eine Frage der Zeit und über die Art, wie solche Ersatzangebote öffentlich erheblich mitfinanziert werden, wird dies sogar die öffentliche Hand teilweise tragen.

Bis dahin kann man sich schon einmal anschauen, was sich Islamisten denn so unter Kindererziehung vorstellen. Die Vorträge sind sehr, sehr wortreich und weitgehend unstrukturiert. Den Gehalt muss man mühsam extrahieren. Die Sichtung aller Videos ist zum Gesamtverständnis dieses Beitrags nicht erforderlich, man kann aber einmal in den Sermon hineinhören.

Zunächst Abdellatif Rouali oder „Sheikh Abdellatif“, Ex-Chef des nunmehr verbotenen Dawaffm-Netzwerks, zu dem Thema:

 

Said El Emran alias Abu Dujana, selber Sohn eines Predigers Weiterlesen

Von den Socken

Fundamentalistisch eingestellte bzw. extrem religiöse Personen einiger Weltanschauungen vollziehen zum Teil Rituale, die befremden und die für Außenstehende kaum nachvollziehbar sind. Es werden Opfer dargebracht, Reinigungsriten vollzogen, reliquien angebetet, bestimmte Körperhaltungen eingenommen, an Körpern bleibende Veränderungen vorgenommen, um die verschiedensten Gottheiten gewogen zu stimmen. Der Nachbar, der einer anderen Weltanschauung angehört, findet diese Riten zwar meist seltsam, was ihn aber oftmals nicht dazu bringt, die eigenen Handlungen zu hinterfragen. Jeder meint von sich, die eigenen Maßnahmen zur Angstabwehr seien zweifellos die geeigneteren Handlungen, um der eigenen Gottheit, die allen anderen überlegen und sicher die einzig anbetungswürdige sei, wohl zu stimmen. Dass die Angst wiederkommt, weil jenseits der Vergewisserung durch andere Personen, die die jeweils gleichen Handlungen vollziehen, keine relevante und objektivierbare Rückmeldung zu erwarten ist, fällt auch meist nicht auf. Der Weg aus dieser speziellen Angst, deren Urgrund meist durch die Eltern gelegt wurde nebst der Tradition ihrer Methode zur Abwehr dieser selbstgeschaffenen Angst, führte für viele aber in ein Szenario, das ihnen noch mehr Angst machte: Selbstbestimmung, Freiheit und selber, als Mensch, für Gerechtigkeit sorgen helfen müssen, beansprucht mehr als Sinn und göttliches Strafgericht als vorgegeben anzunehmen und dafür allerlei rituelle Handlungen zu vollziehen.

Ein seltsamer Brauch im fundamentalistischen Islam ist das Sockenstreichen. Erwachsene Menschen lassen sich in epischer Breite darüber aus, ob das Bestreichen der Socken erlaubt sei oder nicht, ob man damit eine Zustand der rituellen Reinheit erhalten könne oder nicht, welche Fristen gälten für das Sockenstreichen und wie diese Socken beschaffen sein müssten. Welche Art Socken wohlgefällig und erlaubt und welche Art Socken das Bestreichen ungültig machten. Ziel dieser Überlegungen ist es, den für das Gebet bedingenden Zustand einer rituellen Reinheit zu erzielen. Ist man nicht im Zustand der rituellen Reinheit im Gebet, verliert dieses seine Gültigkeit, wird vor Gott nach der fundamentalistischen Auslegung nicht anerkannt: Man hat demnach umsonst gebetet. Einige Beispiele:

Muhamed Ciftci, ein problematischer Prediger aus Braunschweig, relativ kurz über Befristung bestrichener Socken:

 

Der Herr Dabbagh, problematischer Prediger aus Leipzig, wie häufig relativ knapp und präzise. Er Weiterlesen

Krasse Feiertage

Salafistische Prediger und Vordenker legen großen Wert darauf, dass insbesondere Konvertiten übliche Feiertage nicht bei und mit ihren Familien verbringen. Das ist Teil der strategischen sozialen Isolation, um aus familiärer Bindung und feiertäglicher Ruhe und Gesprächen nicht eine Umkehr auf dem fundamentalistischen Weg werden zu lassen. Diese Methode der sozialen Isolation ist bekannt von vielen Sekten und äußerst effektiv: Wenn es dem Menschen schlecht geht oder er einsam ist, findet er nur noch „Brüder“ im sozialen Nahfeld vor. Das ist die mitunter tödliche, feste Umarmung des Totalitarismus. Eines der ersten Opfer ist die familiäre, die menschliche Bindung.

Ostern, Weihnachten und Silvester sollen also nicht gefeiert werden, weswegen man gerne „Alternativen“ anbietet. Seminare, Treffen, gemeinsame Aktionen.

Damit es nicht allzu offensichtlich ist, wird das verschieden begründet. Einige Highlights:

 

Abula Baraa macht klar, dass man seiner Ansicht nach nicht mit am Tisch sitzen darf, wenn Alkohol getrunken wird. Dass man keine Geschenke kaufen darf. Und dass sich ihre Identität aus der Religion ableite (etwas, was er auch Christen unterstellt). Kompromisse seien nicht statthaft, denn das Wort Allahs sei nicht abänderbar oder Gegenstand von Kompromissen. Immerhin schlägt er vor, den Eltern ein anderes Angebot zu machen und an anderen Tagen „etwas Schönes mit ihnen zu unternehmen“).

 

Abdellatif Rouali rät ab, da man bei der Teilnahme an Weihnachtsfeiern als Ungläubiger stürbe.

 

Abou Nagie sieht in der Teilnahme an Weihnachtsfeiern „Shirk“ (Beigesellung, Götzendienst). Das führe direkt in die Hölle, meint er. Auch der frohe Weihnachtswunsch ist verboten, der Besuch bei den Eltern ebenfalls, s.o.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schirk

 

Pierre Vogel ist der gleichen Meinung. Man beachte die vielen dicken Bücher, in denen sich Deutungen, Interpretationen und Erläuterungen befinden (so ähnlich wie Gesetz und Kommentare im Juristischen).

 

Abdel Adhim Camous bekundet, dass die Teilnahme generell von den Gelehrten abgelehnt werde. Unterschiedlich werde der Weihnachtsgruß bewertet, der von manchen gebilligt werde.

 

Marcel Krass erklärt Silvester so: Es ist erstens ein Geburtstag. Und zweitens der eines christlichen Papstes. Doppelt verboten und daher nach Krass´Einschätzung „schlimmer als Mord“.
[Nebenbei meint er, dass „dieses Land in den letzten 50 Jahren in ein totales Chaos verwandelt wurde von den Kuffar…]

Abu Dujana:sieht den „Zorn Allahs“ bei Silvester-Feiern insbesondere in den Kirchen herabregnen.

Diese illustre Gesellschaft ist sich also einig: Weihnachtsfeiern und -grüße führen in das persönliche Verderben. Sollte man eindeutig nicht machen. Am besten man ignoriert das oder verbringt die Feiertage in der Gesellschaft der Brüder, um den Glauben zu bestärken.

Salafisten von Dawaffm: Abfangen von Flüchtlingen

Vor einigen Tagen war hier schon auf die direkte Anwerbung ab Ankunft bzw. die direkte Ansprachemöglichkeit von Flüchtlingen durch Salafisten hingewiesen worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/09/07/frankfurter-bahnhofsmission/

Abdellatif Rouali, das Oberhaupt der verbotenen Gruppierung Dawaffm, hat einen Youtube Kanal. Dieser Kanal heißt „Wissen für alle“. Auf diesen ist nun ein Video hochgeladen worden, das belegt, dass man im Hauptbahnhof und am Flughafen vor Ort war:

 

 

 

Natürlich zeigt dieses Video nicht direkt die Anwerbung. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es Rouali und Co. nicht um eine rein humanitäre Hilfe geht. Wahrscheinlicher ist, dass man herumirrende Jüngere aufgreift bzw. gezielt anspricht.

Um eine Vorstellung zur Größenordnung des Problems zu bekommen: Dieses doch recht Frankfurt-spezifische Video wurde vor 4 Tagen hochgeladen. In diesen wenigen Tagen wurde dieses Video über 3000 mal aufgerufen.

Schlimm! Der Scheich fühlt sich diskriminiert!

Abdellatif Rouali – Ex-Dawaffm-Chef – war hier schon des öfteren Thema: Mal als Shop-Betreiber, mal als Hygiene-Experte, mal als Erziehungsfachmann. Aktuell beklagt er sich, dass er, obwohl er nach eigener Wahrnehmung nur ein normaler Muslim ist, von anderen geschnitten werde. Das macht er an der Bezeichnung „Salafist“ fest:

 

 

Er meint, es gäbe keinen, der für die „normalen Muslime wie ihn“ spräche.

Es lohnt sich, dem Herrn Rouali da einmal auf die Sprünge zu helfen, da man begründet befürchten kann, dass er es tatsächlich nicht versteht.

Normale Muslime

– sammeln in ihrem Laden nicht für Fragwürdiges in Syrien

– unterhalten keine Verbindung zu Personen, die Geld sammeln für die Unterstützung des Jihad (Tarik ibn Ali)

– unterhalten kein Netzwerk mit Abou Nagie, Pierre Vogel und wie sie alle heißen

– ziehen keine Jugendlichen in dieses Netzwerk hinein

– billigen nicht das Schlagen von Kindern (Jungs) spätestens ab 10

– billigen nicht das Schlagen der Ehefrau

– schwadronieren nicht ernsthaft über schleichende Shaytane, Jinns und andere Fabelwesen

Normale Muslime sind mit anderen Worten anders als Sie, Herr Rouali. Sie sind, wenn sie z.B. säkular sind, gute Staatsbürger, Personen, die die Rechte der Ehefrau und der Kinder nicht nach der Scharia herleiten und die über Nicht- und Andersgläubige auch nicht abfällig als „die Kuffar“ sprechen. Die Fremdheit ist mit anderen Worten selbstverschuldet, weil man nie ankam.

Es wundert wenig, wenn diese normalen Muslime, die normalen Staatsbürger muslimischen Glaubens, mit Ihnen nichts zu tun haben wollen. Die wollen nämlich mit Extremisten nichts zu tun haben, die ihnen die Kinder verblenden und stehlen (80 % der Kinder, die bei Lies etc. geworben werden, stammen aus muslimischen Familien) und die ihnen vorschreiben wollen, wie der einzig wahre Islam zu leben ist.

Sie, Herr Rouali, sollten an den genannten Punkten arbeiten. Dann klappts auch mit dem Nachbarn, mit dem Gemeinwesen, überhaupt mit allen. Dann fühlt man sich auch nicht mehr fremd, denn man wirkt und ist nicht mehr innerlich und äußerlich der inkarnierte Anachronismus.