Hessen relativer Spitzenreiter bei den Ausreisen nach Syrien

Wie HR-info aktuell berichtete, gab das Hessische Innenministerium neue Zahlen zu den Ausreisen nach Syrien bekannt. Danach sollen bereits 120 Hessen ausgereist sein. 30 Islamisten sollen bereits wieder im Lande sein.

 

Islamist mit IS-Flagge 150630

 

Bild: http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/defence/10966216/Unseen-enemies-are-only-part-of-the-battle-for-the-Armed-Forces.html

Damit liegt Hessen vor anderen Bundesländern, s. Bericht.

30 Rückkehrer stellen ein erhebliches Problem dar. Wollte man da in die Vollbeobachtung sind pro Person 6-12 Beamte notwendig. Das ist mit dem gegenwärtigen Personalstand definitiv nicht zu leisten. Es bestehen erhebliche Zweifel, ob es für diese Lage auch nur ein tragfähiges Konzept gibt.

Mehr dazu:

http://www.hr-online.de/website/radio/hr-info/index.jsp?rubrik=54163&key=standard_document_55840125&xtmc=siefert&mtype=d&xtcr=3

Das Wichtigste, Naheliegendste und noch Einfachste in der Lage ist es, den Nachschub zu stoppen. Moscheen, in denen bekannterweise seit etlichen Jahren radikalisiert wird, müssen geschlossen werden. Es wäre wünschenswert, hätte der Frankfurter Ordnungsdezernent Frank da etwas mehr Verve. Oder bessere Verwaltungsjuristen.

Was in Hessen gemacht wird, ist – auch wenn es mehr sein mag als in anderen Bundesländern – unzureichend, zu schwach finanziert und vor allem teilweise falsch aufgestellt. Extremismus ist nicht gleich Extremismus und alte Rezepte wirken auf eine neue Generation und andere Gemengelage manchmal sogar kontraproduktiv.

Es muss mehr und mit mehr Unterstützung auf die normalen Pädagogen zurückgegriffen werden. Diese müssen noch eingehender geschult werden. Ein Projekttag oder mal ein Tagesseminar reichen nicht, um fanatisierte Jugendliche, die kaum noch anderes konsumieren, zurückzuholen. Die Schulleiter müssen dringend angeregt werden, an der Schule vorliegende Problemzonen nicht zu verschweigen (das kommt vor) oder als Problem des Fachlehrers auszulagern. Die GEW muss dringend mehr Unterstützung durch das Innenministerium und das Kultusministerium einfordern. Da darf und muss es etwas lauter sein.

Der ehemalige Dawaffm-Chef Abdellatif Rouali baut derweil in der Lange Straße 15 in Frankfurt in aller Ruhe seine neue Logistik-Zentrale auf. Nach außen wird das ein Hijabi*-Laden. Ein ehemaliges Blumengeschäft. Ab dem 10. Juli wird dort anderes nachgezogen.

 

* Frauen-Bekleidung, wohl angemietet von der Gattin Latifa Dadi. Der „Mekka-Shop“ ist da aber wieder dabei.

Neue homezone für den Scheich

Abdellatif Rouali – Ex-Dawaffm-Chef – findet neues Domizil für seinen „Mekka Shop“

Abdellatif Rouali, der seinen „Mekka Shop“ Ende Februar in der Nähe der Frankfurter Zeil hatte aufgeben müssen, hat offenkundig nach längerer Suche ein neues Ladengeschäft gefunden. Der kleine Laden hatte nicht nur als Umschlagplatz für verschiedene, in der EU nicht erlaubt verkäufliche Waren, wie z.B. FCKW-haltige Düfte aus Saudiarabien (Strafe vom Umweltamt ca. 800 Euro) gedient, dort war auch gefälschtes „Zamzam-Wasser“* verkauft worden:

Zamzam

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_52085165

Darüber hinaus war er auch Logistik-Zentrale für die LIES!-Koranverteiler sowie Salafi-Sprechstunde werktags von 10-20 Uhr.

 

Etwas in so zentraler Lage war also wieder gefragt, weswegen man länger suchte.

In der Stiftstrasse, wo man vorher residierte, gab es einen Männer- und Frauenbereich. Man zelebrierte „cake days“ mit halaler Schwarzwälder Kirschtorte und machte Sammlungen für die syrischen Geschwister. Der Frauenbereich wurde von der Tochter unter dem klangvollen Namen „Jumanas Abayas“ betrieben, hatte einen eigenen Eingang und auch eine getrennte Kasse. Die Geschäftstätigkeit fand in der Zwischenzeit als online Shop statt. Rouali hatte sich unterdessen als Reiseveranstalter nach Mekka betätigt:

 

Aktuell wird die neue Adresse auf der Seite der Tochter bekannt gegeben:

Sie jubiliert:
Jetzt freuen wir uns darauf euch ab Mitte Juli in der Lange Straße 15, 60311 begrüßen zu dürfen. Alhamdulillah! Der Mensch plant und doch plant Allah swt. am besten!

Da möchte man beipflichten.

Auch wenn man das weniger einer höheren Macht, sondern schlichtem Leerstand und einer Ortsunkenntnis der Eheleute Rouali zuschreiben mag. Die Nachbarschaft ist nämlich interessant..

Nur wenige Häuser daneben befindet sich das Frankfurter Amt für multikulturelle Angelegenheiten:
Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AMKA)
Lange Straße 25-27
60311 Frankfurt am Main

http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=7017&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=102438

Diese Nachbarschaft wirft verschiedene spannende Fragen auf. Auf jeden Fall bedeutet das sehr, sehr kurze Wege zwischen den Gegengesellschaften. Abdellatif Rouali und Dr. von Ungern-Sternberg** in einer homezone. Man wird sehen, welche Früchte dieses bemerkenswerte Projekt tragen wird.

 

* Die Ermittlungen wegen Betruges waren zwar späterhin eingestellt worden. Es steht jedoch über jeden vernünftigen Zweifel fest, dass das kein Wasser aus der genannten Quelle war:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_54448755

** Das ist der Leiter des AmkA

Luft(nummern)hoheit

Kaum ein Bereich ist so privat, so individuell und so persönlich beglückend wie der Bereich der Sexualität. Eine Person, die sich in diesen privatesten Bereich hineinreden lässt, ist auch in sehr vielen weiteren Belangen beeinflussbar. Sie lässt sich schmackhaftes und zuträgliches Essen verbieten. Sie lässt ihren Schlaf stören. Sie beugt sich Gruppennormen, die nicht einleuchtend sind, weil sie Ritualcharakter haben. Im Grunde ist dies eine Art Lackmus-Test: Wer seine elementaren Bedürfnisse beherrschen lässt, ist auch sonst ein guter Untertan. Das muss für das Subjekt und die Gesellschaft nicht schädlich sein (sofern man eine freie Gesellschaft als erstrebenswert erachtet), wenn Platz für die Abweichung bleibt, wenn die Abweichung nicht durch Gruppendruck verhindert wird. Wenn also der mit dem anderen Essen, der mit der anderen Sexualität oder der mit anderen Gewohnheiten nicht stigmatisiert und reglementiert wird, so lange er keinen anderen stört. Das ist bei Gruppen mit religiösen Ansätzen jedoch oft nicht der Fall.

Insofern versuchen alle, die Macht über Religion zu gewinnen trachten, auch und zu allererst den Weg über die Sexualität. Natürlich existieren daneben noch vielerlei Volksmythen, die in dieses Machtspiel eingebunden werden. Kaum zu überbieten in gleichzeitigem Machtanspruch und abergläubischem Unsinn ist ein türkischer TV-Imam, der für Masturbation schwangere Hände im Jenseits herbeiwähnt:

http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2015/05/512660/hobby-imam-masturbation-fuehrt-zur-schwangerschaft-der-hand/

Sicher kann man darüber belustigt sein. Auch bietet diese Einlassung reichlich Raum für spannende Fragen. Zentral ist jedoch, dass dieser Herr versucht, anderen durch Angsterzeugung in ihren privatesten Bereich hineinzureden und so Macht über sie auszuüben. Noch unter der Decke nachzuschnüffeln, hat etwas Totalitäres.

Totalitäre Systeme haben die Tendenz, selbst privateste Lebensbereiche zu durchdringen. Dem Individuum soll keine Rückzugsmöglichkeit gegeben werden, kein Moment der Privatheit, der auch immer ein Moment der Individualität ist. Individualität, Privatheit sind gefährlich, weil da selbstständig gedacht und gewollt werden könnte, nicht mehr das, was befohlen wird. Wer sich seiner Individualität berauben lässt, ist Marionette, ist perfekter Untertan. Aus dem Menschen wird ein Zahnrad.

Der Frankfurter Abdellatif Rouali widmet sich denn auch dem Thema Selbstbefriedigung in ausschweifender Länge und Ausführlichkeit. Zwei Stunden, in denen er u.a. darauf abstellt, dass man jungen Leuten keinen Freiraum geben sollte, um diesen „schlechten Gewohnheiten“ nachzugehen.

Onanie-Polizei a la Sheikh Abdellatif.

Er weckt erhebliche Ängste vor Masturbation, schwadroniert über Impotenz, Schwäche, mentalen Abbau, Verlust der Jungfräulichkeit und trockene Haut (!).

Der Prediger Abul Baraa fasst das kürzer zusammen, er kommt mit etwa fünf Minuten aus. Auch er bezeichnet Selbstbefriedigung als verboten:

Zum Ausgleich hält er Sex mit Sklavinnen für legitim.
Ansonsten empfiehlt er Fasten gegen die Gelüste.
Auch in die Beziehung zueinander spielt das hinein:

Ehepaare (andere gibt es erlaubterweise nicht) sollen ihre sexuellen Betätigungen zur Zufriedenheit von Gott ausüben. Das hat schon etwas viktorianisches.

Gott ist also immer mit dabei. Man ist mit einer Frau niemals alleine, nicht mal mit sich selber. Es soll ein ständiges Gefühl der Beobachtung erzeugt werden, das von authentischen Empfindungen entfremdet: Ist diese Freude, dieser Kontakt gottgefällig? Darf ich das wollen, darf ich das machen? Das Belohnungszentrum, eigentlich Ort authentischer Empfindung, soll ausgebootet werden. Die direkte Belohnung, nämlich die über die (evolviert) freudemachende Betätigung, wird verwehrt und ins Jenseits verlagert. Das ist der Ort der Belohnung. Imaginär zwar, aber dafür überbordend in der Fülle der Verheißung. Die Prediger wissen denn auch, wie man dahin gelangt: Durch Gehorsam Gott gegenüber, der doch nur Gehorsamkeit ihnen gegenüber ist. Wie „gut“ also, dass es diese und viele andere Prediger gibt, die ganz genau zu wissen vorgeben, was Gott von den Menschen will. Die bei den Menschen Angst und Unsicherheit erzeugen und diese dann für sich zu nutzen wissen. Das ist der Geist, der aus Menschen Untertanen macht und aus Untertanen im Zweifelsfall gute Soldaten: Nicht fragen, nichts selbst entscheiden, sondern gehorchen. Sogar, wenn es um die Luftnummer geht.

Mahnwache vom 16.05.2015

Von 16-18 Uhr vor dem Brockhausbrunnen. Besonderen Dank an die Frankfurter Polizei, die uns umsichtig betreute und auch mal Ansprachen hielt, wenn nötig.

Mit dabei war wieder die Kurdisch-Israelische Freundschaft (KIFA).
Vielen Dank an die Passanten, die sich zu uns stellten, und an ein Brautpaar, dessen Braut sich 2 Minuten nahm für unsere Aktion. Noch mal alles Gute für die Zukunft!

Einige Jungen versuchten, über die Frage „Was ist Salafismus?“ zu irritieren. Die Auskunft, dass das ein gängiger Begriff sei, der Missverständnisse hervorrufen könne, aber nun mal als eben allen geläufiger Begriff akzeptiert werden solle, stellte sie nicht zufrieden. Die Alternative, den Oberbegriff „Islamismus“, wollten sie gleich gar nicht akzeptieren. Sie warfen vor, man habe den Koran nicht gelesen. Auf die Frage, welche der Übersetzungen denn genehm sei, wussten sie keine Antwort. Ihnen war nicht klar, dass es verschiedene Übersetzungen gibt. Schon als ich anfing, meine Übersetzungen aufzuzählen, damit sie mir die „richtige“ nennen könnten (ich bin da ja gerne behilflich), stieß auf Ablehnung, als ich mit A wie Ahmadiyya anfing. Es folgte höhnisches Lachen. Diese Gruppe junger Muslime lehnte also die Ahmadiyya prinzipiell ab, weswegen auch ihr Text, „ihr Koran“ ganz zweifellos eine Fälschung sein müsse in ihrem Denken. All dies natürlich ohne diesen Text und die Abweichungen zu kennen, rein aus einem Vorurteil heraus. Der von den Ahmadiyya verbreitete Text ist nämlich nahezu identisch mit dem von den LIES!-Aktivisten verteilten, der Übersetzung von ibn Rassoul.

Mindestens zweimal wurde ich gestern als Rassistin beschimpft. Und dass, obwohl ich mein T-Shirt trug mit der Aufschrift „Freiheit, Gleichheit, Mitmenschlichkeit. Das Grundgesetz ist größer“ auf der Rückseite und auf der Vorderseite: „Die Menschenrechte sind stärker“. Als Schild: „Frankfurt zeigt Gesicht gegen Islamismus“. Völlig klar, dass jemand, der von Gleichheit, Mitmenschlichkeit und Menschenrechten spricht, nur ein Rassist sein kann.

Ein in einiger Hinsicht erkennbar beeinträchtigter Mitstreiter, der sich schon mehrfach dazugesellt hatte, hielt sich trotz gesundheitlicher Probleme tapfer bis zum Ende. Mehrere Akhis, gruppiert um einen Wortführer, der schon seit Beginn fast immer und immer wieder aggressiv auftritt, hatten sich diesen als „Opfer“ auserkoren, wohl weil er ihnen das leichteste schien. Als ich versuchte, dieses eigentlich recht miese Manöver zu konterkarieren und zu unterbinden, wurde mir von eben diesem Wortführer vorgeworfen, ich sei „respektlos“. Ihm gegenüber. Anscheinend hält er das für das Zauberwort, mit dem man Gegenüber ins Unrecht setzt, auch wenn sie Recht haben.

Eine Gruppe Jungs fragte nach „Islamismus“. Sie betonten nach jedem Halbsatz, dass sie das schon wüßten. Meine Gegenfrage, warum sie dann fragten, blieb unbeantwortet. Stattdessen wurde behauptet, wenn sie „so etwas“ machten, würden sie verhaftet. Ich versuchte zu vermitteln, dass das ganz falsch sei und sie natürlich jederzeit eine Demo anmelden könnten, sofern es sich im Rahmen der Gesetze halte. Während meiner Erläuterungen verhöhnte mich ständig einer der Jungen, ich sei so hübsch, er sei ganz verliebt. Das war nicht weniger abschätzig gemeint als die sonstige Herabsetzung, man sei häßlich usw., denn er lachte sich halbtot dabei.

Zwei junge Frauen, wohl Muslimas, „westlich“ in geschmackvoller Weise auftretend, fragten mich, ob ich Deutsche sei. Ich hörte das akzentfreie Deutsch und entgegnete „ja, bin ich und sie auch“. Sie betonten: „aber mit Migrationshintergrund“ (was ICH nicht gesagt hatte). Ich erwiderte, ich hätte einen pommerschen Migrationshintergrund, wollte das also leicht scherzhaft ins Gespräch umlenken. Sie winkten dann ab. Nichtmuslime sollten sich überhaupt nicht zum Islam äußern, meinten sie abfällig und gingen.

 

Mehrere kleine Jungen postierten sich neben einer Mitstreiterin, die das Schild „Salafisten werben – Kinder sterben“ trug. Einer von den dreien sagte halblaut „Scheiss-Juden“. Als er das zum dritten Mal rief, lauter werdend, meinte die Mitstreiterin, sie sollten mal mitkommen. Erstaunlicherweise gingen sie mit zur Polizei am Rand, wo ihnen – sie waren deutlich nicht strafmündig – ein Polizist eine ernste Ansprache hielt. Vielen Dank, das war gut und notwendig.

Ein junger Kopte gesellte sich hinzu. Neben anderem berichtete er, er habe gerade Abou-Nagie gesichtet, habe ihn aber jetzt aus den Augen verloren. Ich hielt dies zunächst für eine Verwechslung.

Eine Mädchengruppe, vielleicht 15 jährige, regten sich über die Schilder allgemein auf. Sie warfen mir nach der Eingangsfrage, was das solle, was wir da veranstalteten, schrill vor, ich solle erst einmal den Koran lesen. Auf meine Gegenfrage, welche meiner Übersetzungen, die Ahmadiyya-Version (abfälliges Abwinken), die von LIES!, die von Ali Ünal usw. ich denn noch mal lesen solle, führte zum aggressiven Vorwurf, es gäbe NUR EINEN Koran. Es war ihnen schlicht unbekannt, dass es mehrere Übersetzungen gibt. Sie wiederholten das mehrfach und meinten dann, man müsse ihn auf arabisch lesen. Sie behaupteten alle, arabisch zu können (was ich bezweifelte). Ich fragte dann nach, ob ihnen bekannt sei, dass das, was heute als DER Koran bezeichnet wird, erst von Uthman* zusammengestellt wurde, und anschließend andere Versionen vernichtet wurden. Uthman war der dritte Kalif und initiierte die Sammlung erst viele Jahre nach Mohammeds Tod. Er wurde aus mündlichen Überlieferungen und Erinnerungen von wenigen Personen zusammengeschrieben. Das verwirrte sie völlig, was aber nicht zur Reflexion führte, sie konnten mit dieser Erklärung nichts anfangen und behaupteten weiter, es gäbe nur DEN Koran. Auch der Hinweis, dass die Al Azhar Universität die heute verwendete Lesart bzw. die heute verwendete Verschriftlichung erst festgelegt hatte, führte nur zu weiterer Wiederholung ihrerseits. Sie waren es offenkundig nicht gewohnt, über den oder einen Text nachzudenken. Ich empfahl ihnen in das, man muss schon sagen, Gezeter hinein, sie sollten sich mal zur Textgeschichte belesen, schon die Wikipedia helfe. Sie gingen dann wohl zu einer Mitstreiterin. Diese trug eine Mütze, auf der auf der einen Seite „Shalom“ in hebräisch und auf der anderen Seite „Salam“ in arabisch zu lesen war. Sie berichtete später, dass einige Mädchen das Wort „Salam“ nicht hätten entziffern können. Das allerdings ist eines der ersten Worte, das man kann, wenn man arabisch lernt. An ein Lesen des Korans im Original ist also nicht entfernt zu denken.

Ein Mann mittleren Alters, er wirkte irgend wie „links“, fragte, was wir denn da machten.Nach der Erläuterung der Strassenradikalisierung entgegnete er, aber er habe dort mal einen Koran bekommen. Die Männer am Stand seien ganz freundlich gewesen. Ich erklärte ein weiteres Mal, dass der Stand als Werbeinstrument und Anlaufstelle diene, dass die Ansprache jedoch mehrheitlich im Umfeld ablaufe. Er verstand es wieder nicht. Diese Leute stünden doch da. Da sie dastünden, sei das erlaubt. Man müsse doch also gar nichts tun. Der Staat werde von alleine tätig. Ich fragte ihn, ob er jemals – er wirke auf mich links (was er bejahte) – überhaupt etwas z.B. gegen Faschos auf der Strasse gemacht habe. Z.B. so etwas kleines und ungefährliches wie ein Teelichtchen anzünden oder bei einer Demo mitlaufen. Ja, meinte er, aber das sei lang her. Und, fragte ich, warum haben sie das damals gemacht? Damals habe er gemeint, man müsse was in der Gesellschaft ändern. Sehen sie, das meine ich auch, erwiderte ich. Wir als Gesellschaft müssen über unser Zusammenleben sprechen und hier konkret über Islamismus. Noch nie habe ich einen derart unpolitischen Linken erlebt, der sich völlig darauf verliess, dass der Staat alle Probleme sofort sieht und lösen kann. Das grenzte schon an Gottvertrauen.

Ein Mann Mitte Dreissig, vielleicht Zentralafrikaner im Matrix-Morpheus-Look mit großem Rucksack, lief langsam an uns vorbei und beschimpfte uns wüst. Er war ganz außer sich, brüllte und schäumte förmlich vor Wut. „Ich bin für Todesstrafe!“ „Ich bin für 800 Jahre Gefängnis!“ „Wollt Ihr Krieg?“ „Nehmt das sofort runter!“ Ich trat von der Brunnenumrandung herunter, weil ich die Mitstreiter im Auge behalten wollte. Auch mich schrie er an: „Nimm das runter!“. Ich meinte nur: „Vergiß es!“, weil lange Reden von hochaggressiven Menschen gar nicht mehr wahrgenommen werden. Er schrie darauf „Fotze, nimms runter!“ ich wiederholte mich und dann war auch schon die Polizei da, weil er ein, zwei Schritte auf mich zu gemacht hatte. Er brüllte noch „fick dich“, dann wurde er weggeführt. Strafantrag ist gestellt, der Herr braucht eine Lektion wie es scheint.

Gegen Ende postierte sich uns gegenüber eine größere Gruppe (~20) junger Männer. Ein Teil von ihnen trug T-Shirts, auf denen ein bunter Aufdruck war, der u.a. das Wort „Liebe“ enthielt. Unkundige verwechselten sie mit Ahmadiyya, was aber eine Fehleinschätzung war, denn sie verteilten Material von Bilal Philips. Ich erkannte mehrere der Männer sofort als Aktivisten aus Karlsruhe, einer ein Saif Uddin. Saif Uddin reist seit längerer Zeit häufig mit und für Abou Nagie, war für ihn schon in Indien und der Türkei. Sie fotografierten ausgiebig und machten sich über uns lustig, standen da wie beim gemeinsamen Zoo-Besuch. Wahrscheinlich suchte man die Frankfurter Aktivisten zur Motivation auf, nachdem man da in letzter Zeit geschwächelt hatte. Die Erheiterung hatte – das ist meine Spekulation – den Grund, dass sie es mit ihren islamistischen Inhalten und ihrer Vorgabe in die Community hinein, sie seien ganz normale Muslime, schaffen, dass aus dem Stand heraus sich viele Muslime mit ihnen und nicht mit der freiheitlichen Gesellschaft solidarisieren. Dass sie bewirken können, nicht wenige Muslime als Gruppe zu ihrer Verteidigung agieren zu lassen auch ohne Auftrag. Und dass diejenigen, die sie als Gegenseite definieren, offensichtlich nicht in der Breite begriffen haben, dass man ihre freiheitlichen Grundwerte gegen sie benutzt.

 

*

http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFUthm%C4%81n_ibn_%CA%BFAff%C4%81n

Mahnwache vom 09.05.2015

Wieder vor dem „My Zeil“ von 16-18 Uhr. Ein herzlicher Dank an die Frankfurter Polizei für den freundlichen Schutz.

Vielen Dank auch an den Kurdisch-Israelischen Freundschaftsverein (KIFA) für die Unterstützung.

Auch gestern war der vereitelte Terroranschlag kein Thema.

Ein junger Mann, der wie ein Politik-Student wirkte, wohl autochthon, beschwerte sich über unsere Mahnwache. Er habe uns nun schon einige Male gesehen und finde es sehr schlecht, dass seine Steuergelder für unseren Schutz aufgewendet würden. De Entgegnung, dass wir immer wieder aggressiv angegangen werden, uns Schläge androht und man es gerne nicht nur beim Schubsen beließe, wenn die Polizei nicht da wäre, ließ ihn recht kalt. Er meinte, wir würden mit unseren Schildern provozieren. Und der Begriff Islamismus… Nach Erläuterung dieses Ausdrucks blieb er dabei. Wenn wir die Schilder nur „nicht provokant“ formulieren würden (das war nach seiner Vorstellung sinngemäß „Wir sind gegen jeden Extremismus!“, was wir ja selbstredend sind und für die freie, demokratische Gesellschaft, aber wir sind halt konkret gegen die Straßenradikalisierung und Islamismus auf der Strasse bei dieser Aktion), dann bräuchten wir keinen Schutz. Dass eine solche Mahnwache sinnlos wäre, verstand er trotz längerer Erläuterung nicht. Mit einer solchen Mahnwache würde man zwar allen zeigen, dass man ein reflektierter und differenzierter Mensch ist, ein guter Demokrat. Aber Gespräch und notwendige Debatte auch und gerade in der muslimischen Community und in der Bürgergesellschaft miteinander zu diesem Thema kämen so nicht zustande, weil der konkrete Mißstand nicht mehr benannt würde

Eine größere und sehr laute Gruppe Mädchen, die uns die ganze Veranstaltung über erhalten blieb, agierte gegen wechselnde Mitstreiter. Sehr „westlich“ aufgemacht, betonten sie ständig, dass sie als Muslimas sich durch unsere Mahnwache herabgesetzt fühlten. Sie grabschten wiederholt nach den Schildern und nutzten jede Möglichkeit, einem näher zu rücken als Gruppe, verbaten sich aber ihrerseits, wenn man einen Schritt auf sie zu machte. Die große Wortführerin war das aggressivste Mädchen. Sie bestand die ganze Zeit darauf, dass wir verschwinden müssten oder unsere Schilder herunternehmen. Und wir hätten ihr Rede und Antwort zu stehen. Sie verstand nicht, dass man auf dieser Basis gar nichts muss. Ich musste sie immer wieder einmal von allzu nahen Debatten abhalten; sie verstand nicht, dass ich sie vom Platz weisen hätte weisen können, wurde pampig. Der ganze Trupp hatte große Schwierigkeiten mit Regeln. Das eine oder andere mal gab es, wenn es allzu wild und nah wurde, auch eine kurze Ansprache von der Polizei. Die verbreitete Einstellung, Kritik an einer Einstellung sei sofort Herabsetzung der Person ist eine schwer anzugehende Sache, da sie nur einseitig als unbillig wahrgenommen wird. Nähme man Kritik mancher Diskutanden genauso persönlich, entstünde gar kein Gespräch mehr. Da hilft nur Geduld.

 

 

Ein junger Mann, vielleicht 20, beschwerte sich ebenfalls. Auch er wirkte wie ein sehr junger Student, vielleicht Philosophie. Man dürfe „so etwas“ doch nicht machen, schließlich gäbe es Pegida. Es gäbe Wichtigeres, wie die neuen völkischen Bewegungen. Ich pflichtete ihm zwar bei, dass man diese im Auge behalten müsse, meinte aber, dass diese im direkten Frankfurter Raum eine geringere Rolle spielen. Überdies fände ich es seltsam, ein Engagement damit abzutun, dass es Wichtigeres gäbe (insgeheim fragte ich mich, ob er dieses auch den etwa 500 free-Cannabis-Demonstranten vorhalten würde, die ich auf dem Hinweg gesehen hatte; sie machten mir mitnichten den Eindruck, nun alle Schmerzpatienten zu sein bzw. aus Solidarität mit Schmerzpatienten auf die Strasse zu gehen…). Er hatte sich offenkundig wenig mit der zugrunde liegenden Problematik beschäftigt (man hörte das an seinen Antworten/Fragen, die eloquent, aber inhaltsarm waren; nichts gegen Philosophie-Studenten im Allgemeinen, bitte), war aber der Meinung, dass man „so etwas“ einfach sein lassen sollte. Und natürlich hätte er Ahnung, trat aber den Beweis nicht an, sondern fühlte sich nur beleidigt, wenn ich dies bezweifelte. Er gab sich als fundamentaler Ideologiekritiker zu erkennen, er lehne jede Ideologie ab, meinte er. Meine Frage, was man denn machen solle, wenn sich eine Ideologie eben nicht ausschließlich am grünen Tisch und gepflegt besprechen ließe und wenn eben der Fanatismus an Boden gewinne, weil viele die Theoriegebilde weder verstünden noch besprechen wollten und sie einfache Erklärungsmuster vorzögen, blieb unbeantwortet. Das war so eine Person, die Nachwuchs für die Waldorf- und Stadler-Fraktion bildet: Jede Show von der bequemen Loge aus kritisieren, aber selber nicht auf die Bühne wollen.

Ein Brite (?) lief vorbei und meinte, es wäre angenehm zu sehen, dass „noch nicht alle Deutschen den Verstand verloren hätten“. Er sehe Islamismus als schweres und bleibendes Problem und man müsse darüber reden. Ich versuchte ihm zu verdeutlichen, dass es weniger am verlorenen Verstand läge, sondern an mangelnder Beschäftigung. Auch der beste Verstand braucht Fakten.

Ein Alt-Punk von der Strasse schloss sich an, obwohl er die „Diskussionen danach“ mit seinen Kumpels fürchtete. Aber da müsse er wohl durch, meinte er, es sei doch wichtig. Er beobachte häufig, wie die jungen Männer sich um den Lies-Stand träfen.

Zwei Schwestern, Muslimas, riefen mir zu, ob ich mich nicht schämen würde. Nachdem ich ruhig und wiederholt nachfragte, weswegen, kamen wir doch ins Gespräch (das zuvor bei einer Mitstreiterin ergebnislos verlief). Ich konnte ihnen den Begriff „Islamismus“ erläutern. Die Sache mit der Straßenradikalisierung war ihnen tatsächlich unbekannt. Sie waren aber durch den Umstand, dass diese zu 80 % Jugendliche aus muslimischen Familien betrifft und die Erzählung von der Mutter, die zum Zeitpunkt ihren Sohn 1,5 Jahre vermisste, zu überzeugen, dass man das nicht einfach so ignorieren könne. Dazustellen mochten sie sich nicht, aber sie gingen nachdenklich, nach Dank für den Austausch.

Ein christlicher Eiferer versuchte wieder, „unsere“ Menschenansammlung für seine aggressive Missionierung zu nutzen. Ich hatte ihn ja schon das letzte mal vom Platz gewiesen, was ihn nicht hinderte, gestern wieder zu kommen und genau so frech zu werden. Meinen erneuten Verweis nahm er nicht ernst und musste von der Polizei des Ortes gewiesen werden. Nach 15 Minuten war er wieder da. Er hatte sein Brustschild umgedreht, eine grüne Kinder-Sonnenbrille aufgesetzt und machte dezent, aber am gleichen Ort weiter. Die „Tarnung“ war wirklich unzureichend, aber da es kurz vor Ende war, hab ich dann nicht noch mal interveniert. Auch da ein Problem mit Regeln.

Etliche Menschen im Umfeld sprachen mit Mitstreitern ohne Plakate, die kleine Diskussionszirkel anregten und „betreuten“. Sie stimmten zu, trauten sich aber nicht, sich dazuzustellen. Sie blieben lieber fern, diskutierten aber eifrig und bedankten sich fürs Engagement..

Als ich Fotos machte, kam ich mit einer Muslima ins Gespräch. Sie meinte, der IS handele gegen den Koran, denn dort stünde doch, „wenn man einen Menschen tötet, ist es so, als habe man die Menschheit getötet“. Es ist erstaunlich, wie wenig textfest so einige Muslime sind. So kommt es zu Missverständnissen. Manche sind völlig irritiert, wenn man ihnen weniger menschenfreundliche Passagen zeigt.

Bekanntere Gesichter aus der Akhi-Szene fehlten. Nur ein paar Jüngere versuchten die Debatte.

Gegen Ende suchten drei junge Männer die Diskussion, einer davon sehr groß und stabil, alle leicht angetrunken und dadurch schon leicht beeinträchtigt. Sie verstanden nicht, dass wir – es war 18 Uhr – zusammenpacken mussten und wiederholten ständig: „Aber wir reden doch jetzt“. Ich sang es in allen Koloraturen, kam aber nicht gegen die sture Wiederholung an und ging dann einfach. Diese Anspruchshaltung ist also nicht so selten und auch das Unverständnis, dass es einfach Regeln gibt, an die man sich halten sollte.

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Nachdem wir schon länger vom Platz waren, tauchten die LIES!-Aktivisten doch noch auf, wenn auch in Minimalbesetzung (5). Auch da nur 2 bekanntere Gesichter.
Sie zogen aber nach einer Stunde wieder ab, zumal es auch schon dunkel wurde und zu regnen anfing.
Aufgefahren auf die Zeil war man – nach meiner Kenntnis ist das nicht erlaubt – mit einem Transporter, der die Materialien anlieferte.

Der nette Muslimbruder von nebenan

Die Muslimbrüder sind ein 1928 in Ägypten gegründeter Verein, der klar dem politischen Islam zuzuordnen ist. Man will Macht und hat sie auch schon verschiedentlich inne gehabt.
Der Hessische Verfassungsschutz schreibt zu den Zielen:

„Die MB ist in zahlreichen Staaten der Welt, dabei in nahezu allen Ländern des Nahen Ostens, vertreten. Sie ist die einflussreichste und älteste islamistische Bewegung unter den Sunniten. Ziel ist die Errichtung eines weltumspannenden Gemeinwesens als Gottesstaat auf der Grundlage von Koran und Sunna. In Deutschland ist die IGD die größte Organisation, welche die Ideologie der MB vertritt. In Anlehnung an ihre ägyptische Mutterorganisation versucht die IGD durch soziales und religiöses Engagement sowie durch Dialogangebote Akzeptanz in der Gesellschaft zu finden. Letztlich zielen diese Versuche darauf ab, die Ideologie der MB gesellschaftsfähig zu machen.“

VfS Hessen, Quellen unten

„Nach Ansicht von Islamismusexperten und Sicherheitsorganen ist der IIS e.V. salafistisch ausgerichtet. Ibrahim Hassan ist einer der Prediger dieses Vereins.“

Deutschlandradio Kultur

Im Rhein-Main-Gebiet ist man seit vielen Jahren aktiv. In den letzten Jahren gibt es aber vermehrte Aktivitäten der Ausbreitung. Es werden örtliche neue Zweigstellen gegründet, die jeweils nicht sofort der Muslimbruderschaft zuzuordnen sind. Das hat System: Man versucht, örtliche Akteure aus der Politik und auch den Kirchen anzusprechen, einzubinden und sich so hoffähig zu machen. Die Betroffenen wissen meist nicht, wen sie da vor sich haben bzw. dass sie beim Muslimbruder von nebenan Schnittchenessen waren. Das bekannte Testimonial-Spiel. Dass die Hemmschwelle, sobald erst einmal ein persönlicher Kontakt da ist, steigt, wird bewußt einkalkuliert: Unfreundlich werden UND sich korrigieren? Das ist unangenehm, da macht doch lieber weiterhin die Augen zu und singt sich das schön.

In Frankfurt ist dieser Prozess am weitesten gediehen. Das hängt damit zusammen, dass man dort schon am längsten aktiv ist. Und naürlich daran, dass das Integrationskonzept der Stadt Frankfurt i.W. nur die Umsetzung der Interessen der Verbände vorsieht, jedoch jenseits von Allgemeinplätzen keine politischen Grundlagen bietet, aktiver eine Abkehr von problematischen Inhalten einzufordern. Frankfurt hat eigentlich eine – betrachtet man den Gegenstand – sehr große eigene Behörde, die aber durch das Integrationskonzept (und politische Unkenntnis und Unlust) an die Leine gelegt wird: Fördern, nichts fordern. Ein zahnloser Tiger ist wehrhaft dagegen.

Strukturiert und langfristig agierenden Organisationen wie den Muslimbrüdern hat man somit nichts entgegenzusetzen. Wie es scheint ist man sogar beim Eigenmarketing behilflich. Der Pressesprecher Johari der örtlichen Niederlassung, dem I.I.S. in der Mainzer Landstraße, verkündete etwas in der Art einmal in einer Freitagspredigt.

Beim I.I.S. handelt sich um einen Moscheeverein mit angeschlossenem Laden. Dieser Verein ist durch langjährige emsige Tätigkeit in erheblichem Maße in die Frankfurter Stadtgesellschaft eingebunden, wie man z.B. anhand der Betätigungsauflistung 2014 ersehen kann:

https://www.iisev.de/startseite/referenzen-2014/

Viele dieser Betätigungen hätten sicher nicht die gewährte breite Unterstützung, wenn die Ausrichtung des Vereins wahrheitsgemäß bekannt wäre. Zur Stadtgesellschaft hin wird die Zuordnung zur Muslimbruderschaft geleugnet und die Behörde sieht sich auch nicht bemüssigt, diese klar zu stellen. Der I.I.S. macht sich nach außen hin nämlich weniger angreifbar, weil er verschiedene Gastprediger lädt und auch einen Teil der Predigten auf deutsch hält. Jenseits böser Medienschelte findet man da offen kaum etwas. Man übt sich in Pseudotransparenz, zeigt der Mehrheitsgesellschaft das, was man gelernt hat sie sehen möchte und verfolgt unterdessen wohl seine eigene Agenda.

Durch das Schweigen der Behörden wird dieser Prozeß unterstützt, denn die städtischen Akteure schauen meist nur auf die Referenzliste und erkundigen sich n.m.A. nicht aktiv beim Verfassungsschutz: Wohl dem, der Testimonials hat!
Viele dieser Einbindungen wären sicher nicht erfolgt, wenn breiter bekannt wäre, dass immer wieder genau dort extremistische Umtriebe stattfinden und mindestens geduldet werden.
So war dort der Chef des verbotenen Netzwerks dawaffm eine Zeit lang aktiv. Verschiedene junge Männer, die nach Syrien reisten, trafen sich dort. Einige LIES!-Aktivisten sollen dort aktuell zugange sein.

Die fragwürdige Ausrichtung des assoziierten „Grünen Halbmondes gGmbH“, eines muslimischen Pflegedienstes, ist ebenfalls nicht breiter bekannt. Einem „24-jährigen Offenbacher gelang zuletzt trotz Fußfessel die Ausreise nach Syrien. Die Mitarbeit beim „Grünen Halbmond“ war für den Haftrichter ein Grund, Hassan Masood auf freien Fuß zu setzen.“

http://www.giessener-anzeiger.de/politik/hessen/militante-muslime-missionieren-massiv_14738637.htm

Auch Arid Uka (Flughafen-Attentäter) war dorthin gegangen.
Von einem Bürger wird berichtet, dass aktuell Flüchtlinge aus einer nahen Unterbringung dort eine ideologische Heimat finden sollen.

Einige der Verantwortlichen des Vereins sind klar der Muslimbruderschaft zuzuordnen. Die wesentlichen Vorhalte dieses Artikels wurden im Januar, also vor mehr als 3 Monaten, mit Vorstandmitgliedern hier diskutiert und z.K. gegeben:

Der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Herr Johari bekennt sich seit kurzem offen zu dieser Zugehörigkeit.

https://www.facebook.com/groups/1533744320239098/

Herr Johari scheint sich auch persönlich den „Brüdern“ der LIES!-Szene verbunden zu fühlen. Das wird nicht nur – so meine Meinung – bei fb so sein, wo das nachweislich der Fall ist. Man ist ja der Muslimbruder von nebenan und Herr Johari beschwört denn auch die „Einheit des Islam“ nicht nur in einem gesonderten Vortrag „Vereint im Islam und vereint durch den Islam“. Schöne neue Welt.

Ein anderer häufiger Prediger machte aus seiner Ablehnung von Israel bzw. den Juden keinen Hehl:

 

Bild El Bakri I.I.S. 2014

Quelle: fb-Seite des Herrn Elbakry

Der Herr, der bei fb Khaled Elbakry heißt, agiert im wirklichen Leben unter dem Namen Khaled El Sayed. Er war bis vor kurzer Zeit im Frankfurter Rat der Religionen:

http://web.archive.org/web/20141003184651/http://rat-der-religionen.de/ueber-den-rat/mitglieder/

Diese Haltung führte – verständlich – zu einem Dissens mit der jüd. Gemeinde.

Nach Information gab es da wohl kürzlich eine Änderung, die medial nicht erfasst wurde. Der I.I.S. ist aktuell offiziell nicht mehr im Rat der Religionen vertreten*:

http://rat-der-religionen.de/ueber-den-rat/mitglieder/

Die Tatenlosigkeit führt zu immer weiterer Einbindung und immer weitergehendem Hoffähigmachen dieses Vereins. Eltern schicken ihre Kinder dorthin, ohne zu wissen, welche Ideologie dort vertreten wird jenseits der Freitagspredigt.

Die Medien schauen teilweise auch nur noch auf diese Einbindungen und nicht mehr nach der Ideologie, was zu weiterer Verbreitung nur des gewünschten
Eigenmarketings führt (wie vor einigen Wochen in der FR; der Journalist hat sich zu seinem letzten Artikel um 180 Grad gedreht, keine kritischen Nachfragen mehr).

Das Europäische Institut für Humanwissenschaften (EIHW) in Frankfurt, das wahrheitswidrig eine zeitlang behauptete, einen Bachelor anbieten zu können, ist eine Einrichtung der Muslimbrüder, der HR berichtete. Auch dorthin gibt es erhebliche personelle Querverbindungen.

Es gibt weitere Vereine in Mainz, neu wohl in Wiesbaden und auch in Hanau hat man einen Verein, der zumindest nahe steht. Es besteht der begründete Verdacht, dass auch dort Muslimbrüder versuchen, unter Täuschung der Stadtgesellschaft Fuß zu fassen.

Man denkt also langfristig. Sobald man stark genug vernetzt ist, kann man auch Laurins Tarnkappe heben. Die Frage ist, ob der nette Muslimbruder von nebenan dann noch so nett ist.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbr%C3%BCder#Muslimbr.C3.BCder_in_Deutschland

https://lfv.hessen.de/sites/lfv.hessen.de/files/Bericht2013/html/02_Islamismus/02_Beobachtungsobjekte/02_Muslimbruderschaft/index.html

http://www.deutschlandradiokultur.de/salafisten-auf-dem-vormarsch.1001.de.html?dram:article_id=248795

* dazu auch:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/05/09/das-schweigen-des-rates/

Mahnwache vom 02.05.2015

Von 16-18 Uhr vor dem Brockhausbrunnen auf der Zeil. Ein herzlicher Dank an die Frankfurter Polizei für die freundliche Betreuung.

Mit dabei waren eine kleine Delegation syrischer Kopten und der Kurdisch-Israelische Freundschaftsverein (KIFA), Vielen Dank für das Ausharren im Namen des gemeinsamen Anliegens!

Kaum ein Bürger dürfte den vereitelten Terroranschlag auf das Radrennen in Oberursel nicht wahrgenommen haben. Bei den Diskussionen gestern spielten diese Vorgänge jedoch wiederum keine Rolle (exakt das gleiche Bild wie nach den Anschlägen von Paris). Über die ganzen zwei Stunden kein Gesprächsansatz, der darüber begonnen wurde oder dazu geführt würde. Stattdessen die immer gleiche Zurückweisung des Begriffs Islamismus als erster Einstieg. Das Wort wird als Angriff verstanden auf die Religion und auf die Person. Die Trennung zwischen Religion(szugehörigkeit) und Person wird von so enigen nicht vollzogen: Ich bin Muslim, also bin ich.

Das ist eine Haltung, die immer zu Diskussionen führt. Über Haltungen, die über die private und privat ausgelebte Frömmigkeit hinausgehen, muss man reden können. Dafür braucht man den Ausdruck Islamismus.

Eine Gruppe junger Frauen forderte die Herausnahme des Wortes „Islamismus“ aus unseren Schildern. Es folgte leider eine stereotype Abfolge: Immer aggressiveres Fordern, wenn man auf dem Recht, mit genau diesem Schild so dazustehen, beharrte. Die Stimme überschlägt sich, aus der Gruppe kommen weitere Fragen parallel und der Umstand, dass man als einzelne Person nicht alle Fragen gleichzeitig beantworten kann, wird als „Sieg“ verbucht.

 

Ganz am Anfang:

Eine besonders engagierte junge Frau, sehr stark geschminkt und noch mit Zahnspange, machte sich über meine Zähne lustig. Auch das ist leider eine sehr verbreitete Vorgehensweise: Körperliche Merkmale werden hergenommen, um herabzusetzen und zu verunsichern. Auf meine Anmerkung, für seine Zähne könne man ja nichts und das wisse sie ja wohl, wurde sie etwas ruhiger. Und auch als ich anbot, wir könnten gerne mal über Make up sprechen, das in der freien Wahl stünde. Das musste in der Situation mal sein.

Zwei Mitstreiterinnen wurden wegen ihrer Herkunft gesondert angegangen.

Als eine jüdische Mitstreiterin von einer unfreundlichen Muslima trotz ihres Widerspruchs aufgenommen wurde, fotografierte diese dann zurück. Dieses nun führte zu erheblichen Beschwerden (auch bei der Polizei). Wenn zwei das Gleiche tun…

Ein etwa 6 jähriger Junge, der bei einer Mädchengruppe war, versuchte mich zu schubsen und sagte, er hasse mich. Nun ja, armes Kind.

Einer Gruppe Jungen, die dann bei beharrlichem und ruhigem Erklären nach anfänglichem verbalen Säbelrasseln doch zuhörten, konnte ich vielleicht ein paar Gedanken mit auf den weg geben.

Als mehr Passanten da waren, waren verteilt auch drei Bodybuilder-Typen an den Diskussionen beteiligt. Sie agierten aber nicht gemeinsam, auch wenn sie „ihre“ Gruppen dabei hatten. Sie blieben aber trotz Anspannung, die ihnen anzumerken war, im Rahmen. Vielleicht lag das auch daran, weil die Polizei sie auch ausgemacht hatte und ein Schrittchen näher rückte.

Zwei junge Türken, Muslime sunnitischen Glaubens, aber wohl nicht sehr religiös, sprachen mit einer Mitstreiterin. Sie waren sehr interessiert an KIFA und lehnen sowohl die LIES als auch Erdogan ab und waren beunruhigt, was sich in Deutschland mit diesen Fanatikern aktuell entwickelt. Ich würde mir mehr Menschen bei uns wünschen, die ihre Befürchtungen artikulieren und auf die Strasse tragen. Nicht zuletzt geht es um Meinungsfreiheit, Deutungshoheit und auch um die Macht auf der Strasse: Gehört diese noch den Bürgern oder schon einer Masse, die dort mitten auf der Zeil bei einfacher Diskssion schon das Lebensrecht aberkennt und aggressiv zu werden droht?

Eine Gruppe junger Frauen, Muslimas, hatte eine immer schriller sprechende Wortführerin. Diese Gruppe hatte auch drei Muslimas mit engem Kopftuch dabei, die sich weniger beteiligten Die eine nahmen meine ruhigen Erklärungen einfach nur darüber, was Islamismus sei, emotional so mit, dass sie zu weinen anfing. In manchen Momenten wird die bei einigen wohl vorliegende Gehirnwäsche so deutlich, dass einen das Mitleid ergreift: Wenn es keine Worte gibt für Kritik, wenn es keine geben kann, dann ist man als Person natürlich sofort beteiligt. Kritik und Kritikfähigkeit müssen auch eingeübt sein.
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Einige Männer, die teils ordentlich mit Mitstreiterinnen diskutierten, mal allgemein, mal mit der jüdischen Mitstreiterin über Israel, verfingen sich dann doch in Verschwörungstheorien. Sie sahen Völkerbund und dann UNO als Handlanger Israels und USA. Geschichtsrevisionimus, immer mit Verweis auf You Tube, da „Bücher, Zeitungen, etc.“ alle manipuliert seien.

Die Unterstützer-(„Akhi“-)Szene fehlte weitgehend, es waren nur einzelne Protagonisten zu sehen. Einer, der in letzter Zeit besonders schlechte Laune hatte und sie auch gerne bei uns rauslies, bekam von einem zwei Kopf längeren Polizisten eine kleine Ansprache, die ihn sichtlich verblüffte. Er machte sich dann langsam von dannen, nicht ohne – hinter dem Rücken des Polizisten versteht sich – diesem noch einen Figer zu zeigen. Nicht den zeigefinger. ich war leider nicht geistesgegenwärtig genug, um Bescheid zu sagen. Das ist einer von den Herren, die durchaus einmal ein wenig Folgen ihrer Handlungen als Rückmeldung erhalten sollten.
Ein Diskussionspulk, wie er sich typischer Weise rasch bildet:

 

Der LIES!-Stand selber wurde am Samstag jedoch nicht aufgebaut, der Cheforganisator war zu Besuch in London mit Abou-Nagie. Vielleicht zum five o clock tea mit Anjem Chowdry und für den Frankfurter evtl. das „Damen-Programm“ am dortigen LIES!-Stand.

Vielleicht war es dadurch weniger aggressiv als sonst.

Lies? Höre!

Geistige Brandstifter auch in einigen Problem-Moscheen

Wer meint, Radikalisierung fände nur im Verschwiegenen statt im Rhein-Main-Gebiet oder dann ganz öffentlich übers Internet, der irrt. In einigen Moscheen nicht nur in Frankfurt gehen seit Jahren diverse Aufwiegler ein und aus, werden Jugendlichen, Menschen die Abgrenzung zur und die Ablehnung der demokratischen Gesellschaft vorgegeben. Da wird natürlich auch Frömmigkeit vermittelt, aber weniger als spiritueller Weg der persönlichen Lebenshilfe, was wohlmeinende, aber kenntnislose Zeitgenossen gerne projizieren, sondern als Unterwerfung unter gesellschaftliche Ziele, als im Grunde politischer Ansatz.

Beispielhaft sei die 10 Jahresfeier der Griesheimer Bilal-Moschee vom Juni letzten Jahres genannt. Seit etlichen Jahren im Fokus, ist man offensichtlich bemüht, den Rechtsstaat und unsere Demokratie regelrecht vorzuführen. Ernste Gespräche mit diesem Moschee-Verein gab es die letzten Jahre durch alle behördlichen Akteure immer wieder, denn auch Abdellatif Rouali (Dawaffm) war dort vor einiger Zeit häufiger. Schwestern-Unterrichte der radikalen Art gab es ebenfalls dort. Anders als mit Missachtung dieser Gesprächsversuche und deren Ergebnissen ist es kaum zu erklären, dass zu dieser Großveranstaltung verschiedene „Hassprediger“ zur dreitägigen Feier geladen waren, darunter insbesondere auch dieser „nette“ Herr:

http://web.archive.org/web/20140517004259/http://bilal-moschee.de/

Nun kennt man den Herrn Al-Muslih in unserer Öffentlichkeit hier eher nicht. Dafür ist er in Großbritannien bekannt und auch in einigen anderen Ländern. Und zwar u.a. für so menschenverachtende Aussagen wie:

„Saudi Sheikh Abdallah Al-Muslih, chairman of a MWL commission on the Koran, argued that suicide bombings against non-Muslim enemies were permitted under Islamic law.

“Regarding a person who blows himself up, I know this issue is under disagreement among modern clerics and jurisprudents,” he said, according to a translation provided by the Middle East Media Research Institute (MEMRI).

“There is nothing wrong with [martyrdom] if they cause great damage to the enemy. We can say that if it causes great damage to the enemy, this operation is a good thing. This is when we talk of Dar Al-Harb. But, if we speak of what happens in Muslim countries, such as Saudi Arabia … this is forbidden, brothers!” (Islam divides the world into Dar al-Islam, the house of Islam, and Dar al-Harb, the house of war.)“

http://cnsnews.com/news/article/group-behind-interfaith-conference-has-record-intolerance

Dieses und ähnliche Stellungnahmen sind aus mehreren Quellen belegt. Der Herr Al-Muslih sieht uns, d.h. weniger radikale Muslime, Anders- und Nichtgläubige, als legitime Ziele einer Kriegführung ohne Kriegserklärung. Oder kurz: des Terrors.

Zugeschlagen wird mit dem Schwert der Gewalt, gedeckt wird mit dem Schild der Religionsfreiheit. Die Werte unserer freien Gesellschaft werden gegen uns verwendet.

So jemanden wie den Herrn Al-Muslih brauchen wir in der islamistischen Szene Rhein-Main als noch beigeholte „Fachkraft“ natürlich wie einen Kropf.

Personen wie der Herr Al-Muslih sind die geistigen Brandstifter, die Leute wie Halil D. nebst Gattin so richtig anheizen, sich ihre Fahrkarte ins Paradies holen zu wollen:

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_55272787

Nicht mal ihre kleinen Kinder genügten als Anker ins Leben, als Grund für leben und leben lassen. In ihrer Sicht haben sie nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Wie die Vernetzungen in die Frankfurter Szene sind, wird noch herauszufinden sein. Fakt ist, dass die gesamte Szene letztes Wochenende zur gewohnten Zeit fehlte.

Al-Muslih ist kein Einzelfall und auch diese Moschee steht leider für so einige. Die Tourneeroute manchen Predigers zieht sich wie ein roter Faden durch die die Problemmoscheen der Region. Immer wieder werden Personen geladen, die an anderer Stelle schon durch extremistisches Gedankengut auffielen. Fällt dies denn doch mal auf oder wird das von außen problematisiert, wird regelhaft so getan, als habe man von nichts gewußt. Der gute Bruder ein Extremist? Nein?! Eine radikale Jugendgruppe? Doch nicht bei uns, die müssen sich nachts eingeschlichen haben.

Solche Mätzchen sind natürlich keine vertrauensfördernden Maßnahmen. Wir müssen da nicht nur genauer hinschauen, sondern auch mehr einfordern und evtl. auch den einen oder anderen Verein schließen. Es ist natürlich eine Abwägung, ob man sich dann nicht nach Hydra-Art einfach woanders trifft und das Verbot sinnlos wird. Ein kürzlich verbotener Verein hatte ja nach kurzer Bedenkzeit einfach mit der Schulter gezuckt und öffentlich verkündet, dann mache man halt unter anderem Namen weiter. Da muss man dann auch fragen, ob unser Instrumentarium ausreicht, um uns ausreichend zu schützen.

Highway to hell

Erste Früchte der neuen Berliner Kooperation von LIES! mit der Rapper-Szene

 

Vor einigen Tagen war hier die Rede von einer vor etwa zwei Monaten aufgefallenen neuen Bekanntschaft zwischen Ashraf Rammo und Bilal Gümüs, also Berliner Halbwelt und LIES!-Projekt:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/04/23/massive-probleme/

Verschiedene ungute Modelle sind in dieser Konstellation denkbar. Ein davon genanntes war der ideologische Zugang zu Clan und Fans von „Massiv“, einem Rapper, dessen Manager Ashraf Rammo war oder ist.

Die ersten Früchte dieser neuen Freundschaft, wohl der eine Teil des Deals, wurden bereits sichtbar. Seit 14 Tagen online, bereits 85.000 mal gesehen. Wenn das keine Werbung ist:

Dieser Liedtext wurde von von Bilal Gümüs Geschichte inspiriert. Aber natürlich sehr geschönt und verzerrt. Gümüs hat nicht studiert. Und ob er in Sossenheim, wo er aufwuchs, jemals solche wie die beschriebenen Diskriminierungserfahrungen wegen seiner Herkunft machen musste, darf bezweifelt werden. Es wird aber die Identifikation geboten für diejenigen, die solche Erfahrungen machen mussten oder auch diejenigen, die sich nur herabgesetzt fühlen. Eine ältere Schilderung, wie er zum Islam fand und wie er in der Jugend wirklich war, also eine ehrliche Selbstsicht:

Aggressiv, zu jedermann respektlos, keine Achtung vor Regeln und Gesetzen. Mit 19 dann als vorläufigen Endpunkt zu 2,5 Jahren Jugendhaft verurteilt. U.a. wegen versuchtem Totschlag und Raubüberfällen. Das hört sich etwas anders an als die Umschreibung, er sei „grundlos gehasst“ worden. Er hat sich ja sogar in Haft noch mit einem Mithäftling geprügelt. Man kann ahnen: Auf dem Schulhof war er eher kein Friedensengel. Beachtlich auch die anderen Umdeutungen.

Wenn jemand natürlich länger einsaß, wird die Jobsuche schwierig. Das hat weniger mit der Herkunft zu tun (die das generell schwieriger machen mag, vor allem, wenn man wenig gelernt hat), sondern mit dem Misstrauen, im Streit einen womöglich nicht beherrschten Mitarbeiter zu erhalten, der einen halb tot schlägt im Zorn. Sogar das Sitzen an der sprichwörtlichen Aldi-Kasse wird bei einem verurteilten Räuber nicht in Aussicht sein.

Bilal Gümüs wurde einmal von der Polizei in Frankfurt festgenommen vom LIES!-Stand weg. Er hatte gegen die Sondernutzungssatzung verstoßen und sich dann wohl sehr, sehr falsch verhalten. Zudem war es so, dass wir ordentlich angemeldet waren und er nicht. Da muss man schon mal weichen, wenn man in 5 m Entfernung campiert. Das ist der Kern der Geschichte, vom 13.09.2014. Ein Foto von dem Tag, ich hatte mein lustiges „Achmed, the dead terrorist“-Shirt an:

Da war eigentlich nur ich mit ein paar Mitstreitern. Kein Nazi weit und breit. Nur Menschen mit ihrer friedlich artikulierten Meinung in einer angemeldeten Mahnwache 5 m neben einer Gruppe von LIES!-Aktivisten. Hätte ich einen Nazi gesehen, hätte ich ihn weggeschickt (was ich in der Folgezeit manchmal tun musste, einen habe sogar angezeigt). Steine gibts da auch nicht. Wie man aus einer kleinen Demo mit Plakaten, einem Widerstand gegen die Polizei bei Verstoß gegen die Sondernutzungssatzung und einer folgenden – kurzen! – Festnahme eine solche Räuberpistole machen kann, ja, das ist dann schon… Kunst. Sieht man genauer hin, so ist es Propaganda für LIES!.

Seine Sicht der Dinge damals hatte er in einem Video dargelegt, noch ganz unter dem Eindruck der Ereignisse. Auch da war nicht von einem steinewerfenden Nazi die Rede, sondern (das Video wurde inzwischen auf „privat“ gestellt, aber natürlich habe ich das noch) nur von Stasi-Methoden der Polizei.

So weit also die Realität.

Die Ashraf Rammo- und „Massiv“-Version ist eine andere, ein Heldenmythos. Es wird in dem Lied massiv gegen die Gesellschaft Stimmung gemacht. Aus einem Täter in der Realität wird ein Opfer der Umstände gemacht, ein schwarz-weiß-Denken wird angeboten und perpetuiert. Die LIES!-Leute werden als normale Muslime dargestellt und die Ummah beschworen als Gegengesellschaft, in der Gerechtigkeit widerfährt. Die Medien werden als „Mist“ herabgesetzt, die undifferenziert seien. Vielleicht, weil sie Täter Täter nennen und nicht Opfer. Am besten deren Sicht ausblenden, für unwahr heißen. Beste ideologische Vorbereitung also für die „netten Brüder“ vom LIES!-Stand. Die, die dann doch den einen oder anderen Syrien-Trip vermitteln können und als Reise nach Utopia mit Paradies-Option verkaufen.

Für alle anderen erscheint das jedoch als highway to hell. Und Ashraf Rammo macht die Musik dazu.

Mahnwache vom 25.04.2015

Vor dem „My Zeil“, diesmal zu späterer Zeit von 17:30 bis 19:30 Uhr. Wir bedanken uns bei der Frankfurter Polizei für die freundliche Betreuung.

Mit dabei waren wieder eine kleine kurdische Delegation und der Kurdisch-Israelische Freundschaftsverein (KIFA), sowie ein Mitstreiter, der eine erhebliche Anreise in Kauf genommen hatte. Herzlichen Dank für das außerordentliche Engagement.

Kurz nach Beginn, die ersten Passanten waren da und diskutierten, lief ein junger Mann laut schreiend an uns vorbei und konnte sich gar nicht beruhigen. Er versuchte, andere aufzuwiegeln, indem er ständig rief, dass „man“ das nicht hinnehmen könne und dass „man“ was gegen und unternehmen müsse. Sein Erfolg war eher bescheiden. Einige bewegten sich eher langsam auf ihn zu. Dass sich da nicht mehr fanden, war allerdings Zufall und wäre bei stärkerer Frequentierung durch Unterstützer sicher auf fruchtbareren Boden gefallen. Die Polizei ließ da aber nichts anbrennen und klärte den Herrn am Rande auf.

Ganz am Anfang:

Eine Gruppe junger Männer und Jungen hatte sich einen hochgewachsenen jüngeren Mitstreiter ausgesucht und bedrängte ihn. Da es sehr lautstark wurde, stellte ich mich hinzu, was nur wenig milderte. Ein Teil zog sich dann zur Beratung zurück an den Rand und palaverte mindestens eine halbe Stunde lang. Anscheinend überlegte man, was man zweckmäßigerweise unternehmen könne. Dabei fiel ein Junge auf, der in der Gruppe dabei war, aus der mir vor einigen Wochen ein Bub das eigenhändige Köpfen angekündigt hatte, wenn die Polizei nicht da wäre. Manche Gesichter vergisst man auch bei einmaligem Sehen nicht.

Einige ezidische Mitbürger berichteten – sie kamen nicht das erste Mal – von der Situation, wie sie ihre Familien erleben. Sie sind noch im Irak und leben in ständiger Furcht.

Einer jüdischen Mitbürgerin wurde mehrfach gesagt, sie dürfe eigentlich gar nicht hier leben nach den Zuständen und Vorfällen in Gaza. Gängige Behauptung: In Gaza würden „von den Israelis täglich 1000 Babys ermordet“. Ihre Entgegnung, wonach das 365.000 Babys im Jahr wären und das selbst bei maximaler Reprodukutionsfokussierung nicht stimmen könne, wird meist abgetan. Es war der Tag, an dem man gerne einmal aus Deutschland verwiesen wurde. Auch mir wurde dies zweimal angeraten, weil ich das Schild „Frankfurt zeigt Gesicht gegen Islamismus“ hielt und dies nicht sogleich herunter nahm auf Befehl.

Dazwischen immer wieder gute Gespräche wie das mit zwei jungen Männern, beide Muslime, die kritisch beäugten, dann herüberkamen und mit denen dann doch ein wirklich gutes Gespräch möglich war. Wir bedankten uns gegenseitig für den Austausch und sie liefen dann noch ein wenig bei den anderen Mitstreitern herum und lauschten. Mehrere gute Gespräche waren mit Passanten mögich, die sich wunderten, dass so wenige sich anschließen, dann aber selber Angst hatten.

Ein Mitstreiter, vor einigen Jahren aus einer Diktatur nach Deutschland gekommen, wunderte sich auch. Er habe Tage Dunkelhaft erlitten für eine freie Meinung, habe hinter sich nichts gehabt als die Ungewissheit, und hier sei man mit dem Rechtsstaat hinter sich so ängstlich, so verzagt.

Verzagt waren Samstag auch die LIES!-Aktivisten. Sie tauchten nicht auf. Auch die männliche und die weibliche Unterstützerszene fehlten komplett.

Wie sich allerdings insbesondere jüdische Mitstreiter fühlen, wenn, wie geschehen, mehrere kleine Jungs an Hitler erinnern und „Gas, Gas macht Spaß“ rufen, kann man nur erahnen.

Eins ist allerdings sicher: In manchen Familien scheinen Kinder schon früh mit einem brutalen Antisemitismus aufzuwachsen. Da ist es anscheinend normal, andere Menschen abzuwerten und über den Holocaust Witze zu machen. Unvorstellbar.
Ich vermute, die Abwertung wird alle „anderen“, alle Nichtmuslime betreffen, wenn auch nicht mit gleicher Wucht.
Ob Schulbücher so etwas aufnehmen?
Wie kann Schule da nur gegenwirken? Kann sie das überhaupt?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort etwas so Elementares besprochen wird, dem anderen sein Lebensrecht anzuerkennen. Es wird schlicht vorausgesetzt.

Es scheint, wir müssen bei manchen ganz, ganz vorne beginnen.