Wie erst Ende Juni durch eine Pressemitteilung bekannt wurde, hat sich bereits im März ein neuer Deutsch-Marokkanischer Rat (DEMARAT) gebildet. Gründungsmitglieder waren Vertreter beziehungsweise Vorstände von „neun deutsch-marokkanischen Vereinen und Organisationen aus den Bereichen Kultur, Bildung, Religion und Soziales“. Welche Organisationen und Vereine dies konkret sind, blieb jedoch unklar, da die Organisationen nicht ausdrücklich benannt werden.
Der Sitz des DEMARAT in Dietzenbach, bei dem rechts angrenzenden Gebäude handelt es sich um die Tawhid-Moschee (Bild: Privat)
Den Vorsitz des DEMARAT führt nach eigenen Angaben Abdelmalek Hibaoui. Seinen Sitz hat das Gremium im hessischen Dietzenbach – unmittelbar neben der Tawhid-Moschee, die schon vor Jahren durch radikale Bezüge aufgefallen ist. Deren Jugendarbeit ist seit einiger Zeit umgesiedelt worden. Unter dem Namen Förder- und Kulturverein Dietzenbach (FKD) wird diese Jugendarbeit jetzt von ehemaligen Beauftragten des Moschee-Vereins geleitet.
Neben Abdelmalek Hibaoui werden weitere DEMARAT-Vorstandsmitglieder aufgeführt: Abdelhak El Kouani, Mohammed Assila, Mustapha Azerfane, Rachid Madmar, Hassan Annou, Mimoun El Madaghiri, Salima Diouch sowie Hafida El Achak. Aufnahmen von der Gründungsversammlung zeigen auch Abdassamad El Yazidi, den ehemaligen Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen des Zentralrats der Muslime (ZMD) und derzeitigen Generalsekretär des ZMD Bund. Einige Mitglieder des Vorstandes sind mehr oder weniger bekannt und fielen teilweise schon durch Funktionen in Organisationen auf, die vom Verfassungsschutz beobachtet wurden oder im Geflecht der Muslimbruderschaft zu verorten sind.
Der belgische Prediger Tarik Chadlioui oder Tarik ibn Ali macht auf seinen Europareisen häufiger, so zwei-dreimal im Jahr auch Station in der Rhein-Main-Region. Er zählt zu den problematischen Figuren, die Problemvereine miteinander vernetzen. Einstieg und Zusammenfassung hier in diesem älteren Dossier:
Der Herr Chadlioui sucht dabei vornehmlich marokkanische Moscheevereine und Veranstaltungen, er gibt auch den Hochzeitsredner, auf. Hier z.B. wahrscheinlich im Frankfurter Westen:
[Hinterher hat er noch einen speziellen Dönerladen in Höchst empfohlen.]
In den Moscheevereinen wird mitunter eine kaum erklärbare Menge Geldes gesammelt. Offizielles Ziel sind immer irgendwelche Moscheebauten, für die aber noch anderorts gesammelt wird. Beispiel:
Andernorts ist man allerdings der Meinung, das viele Geld werde anders verwendet:
„He is well respected in the Salafist Berber community that spans a large part of Europe.[…]
In December 2011, at a conference in the Fourkaan Mosque in Eindhoven, the Netherlands, Chadlioui liaised with Mohammad al-Arifi. In June 2014, the United Kingdom Home Office said in a statement, “We can confirm Mohammad al-Arifi has been excluded from the United Kingdom.”
During the past year [2013] Chadloui spoke in Mosques in Belgium, the Netherlands, Germany, Denmark, Norway, France and Spain, and raised money both to build Salafist mosques in each of these countries and to support the Syrian cause.“
Er schafft es wohl, sehr eindringlich Ängste zu wecken und die Strafe Gottes zu fürchten. Da helfen einige Dinge. Spenden z.B., die er gerne entgegennimmt. Mit anderen Worten: Der Herr Chadliuoui unterhält ein schwunghaftes Geschäft, das mindestens eine Art Ablasshandel darstellt.
Schaut man sich nur schon die öffentlich verfügbaren Summen der Eigenangaben (!) an, so kann man sich nur wundern:
Flüchtlingsunterkunft direkt neben Problem-Moschee
Die Dietzenbacher Tawhid-Moschee war schon verschiedentlich aufgefallen. So wurde dorthin wiederholt der radikale belgische Prediger Tarik ibn Ali geladen:
Der Kontakt zum Verein bleibt weiter schwierig, wenn er überhaupt zustande kommt, was in der Vergangenheit nicht immer gelang:
„Allerdings scheint es auch nicht einfach zu sein, mit den Verantwortlichen der marokkanischen Moschee ins Gespräch zu kommen. „Der Kontakt gestaltet sich schwierig“, sagt Kolmer, der aber alles daran setze, dort schnellstmöglich ein klärendes Gespräch zu führen. Keinen Kontakt zu Vertretern der Tawhid-Moschee hat jedenfalls der Ausländerbeirat, wie Vorsitzende Helga Giardino auf Anfrage bestätigte.“
Nun wird wenige Meter neben dem Neubau der marokkanischen Gemeinde eine Flüchtlingsunterkunft (neben der Unterkunft sind im Gebäude allerdings auch Büros öffentlicher Akteure) in Betrieb genommen:
Dem Anschein nach hat man in Dietzenbach jenseits der wirtschaftlichen Erwägungen weitere Umstände nicht ausreichend in Betracht gezogen. Schon in Frankfurt führte die billigende Inkaufnahme einer solchen Umgebung zu Problemen: Weiterlesen →
Der Herr Chadlioui, belgischer Staatsbürger marokkanischer Abstammung war schon häufiger hier Thema. Die Summe, die er bei einem einmaligen Besuch in Dietzenbach einwarb, sagenhafte 91.000 Euro, fand Erwähnung in der internationalen Literatur.
Was der belgische Hassprediger Tarik ibn Ali alias Tarik Chadliou alleine an einem Reise-Wochenende so einsammelt, dokumentiert er auf seinem youtube-Kanal:
20.000 Euro hier:
23.5000 Euro da:
Unbekannte Summe:
Das war das letze Wochenende. Nicht in Deutschland, aber die Art der Einwerbung und wohl auch die Summen sind überall ähnlich. Das gibt schon ein paar Flugtickets, Nachtsichtgeräte oder anderes Benötigte.
Warum da die marokkanischen Gemeinden, die ihn einladen, nicht stärker im Visier sind, ist nicht nachvollziehbar. Die deutsche Prävention, die Gegenwehr gegen solche zumindest strafrechtlich zu prüfenden Handlungen, wenn auf deutschem Boden verübt, kann doch nicht derart provinziell sein, dass man europaweit bekannte Akteure einfach so gewähren lässt.
Die Betätigungen des Herrn liegen offen vor. Warum sich da keiner zuständig fühlt, ist völlig unverständlich. Das pittoreske Äußere darf nicht täuschen: Das ist kein netter Mann. Der sammelt für Blut, Tod und Verderben. Wenn man ihn lässt. Und nebenbei gibt es ein gerüttelt Maß faschistoide Ideologie.
In Ermangelung einer deutschsprachigen, eingehenderen journalistischen Aufarbeitung zu dem belgischen Hassprediger Tarik ibn Ali, der nach wie vor unbeeinträchtigt nicht nur im Rhein-Main-Gebiet zu Gange ist, hier eine kleine Zusammenstellung meiner öffentlichen Texte zu ihm und seinen Umtrieben.
.
. Unerkannt durchs Land 16.10.2014
Die Tourneen des Hasspredigers Tarik ibn Ali
Tarik Chadlioui oder besser bekannt als „Tarik ibn Ali“ reist mehrfach im Jahr durch Europa. In Deutschland ist der Belgier nahezu unbekannt, obwohl er seit Jahren feste Stationen z.B. auch im Rhein-Main-Gebiet aufsucht. Der marokkanischstämmige Prediger, der in in Antwerpen residierte, hat beste Kontakte zu den islamistischen Szenen in verschiedenen europäischen Ländern. Wie die niederländische Zeitung „Telegraaf“ vor einiger Zeit aufdeckte, sind Verbindungen zum mittlerweile verbotenen Salafisten-Netzwerk Dawaffm sogar in Belgien und den Niederlanden bekannt. Doch im Rhein-Main-Gebiet sucht ibn Ali ungehindert und kaum beachtet von der Mehrheitsgesellschaft und leider auch den Medien immer wieder Vereine auf.
Tarik ibn Ali Bild: telegraaf, s.u.
Zu den üblicherweise besuchten Moscheegemeinden zählen die Abu Bakr Moschee in Frankfurt Hausen, die marokkanische Gemeinde in Dietzenbach oder auch die in der Offenbacher Waldstrasse. Es gibt etliche weitere in der Region wie dem youtube-Kanal von ibn Ali ganz offen zu entnehmen ist. Im letzten November gestaltete ibn Ali ein Event zusammen mit Pierre Vogel und Abul Baraa, einem ebenfalls bundesweit agierenden Hassprediger aus der Berliner As Sahaba Moschee. Diese Moschee ist durch Dennis Cuspert alias Deso Dogg und den dort auch verkehrenden Reda Seyam bekannter geworden und gilt als extremistische Gemeinde. Beide kämpfen mittlerweile in Syrien.
Ronald Sandee, ein Jihad-Spezialist an dem amerikanischen Kronos-Institut, sieht nach dem „Telegraaf“ Chadlioui als graue Eminenz und Drahtzieher hinter dem nun verbotenen deutschen Netzwerk Millatu Ibrahim, hinter der als gefährlich eingestuften und ebenfalls verbotenen belgischen Gruppierung „shariah4belgium“ sowie dem niederländischen Ableger „shariah4holland“. Ibn Ali steht im Verdacht, erhebliche Geldmittel einzuwerben. Nicht nur für Moscheen, sondern auch den bewaffneten Kampf unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe.
Die betreffenden Moscheegemeinden, in denen ibn Ali gern gesehener Gast ist – man küsst sich in einigen Videos herzlich unter Brüdern – müssen sich die Frage gefallen lassen, ob ihnen die Vorgeschichte, die Verknüpfungen und die Umtriebe des Herrn ibn Ali nicht bekannt sind. Warum lädt man Prediger aus dem entfernten Ausland ein? Es kann doch nicht nur um den Islam, um die Inhalte gehen. Es kann doch nicht nur um die Verknüpfung marokkanischstämmiger Migranten in der Diaspora gehen. All dies könnten auch andere leisten, andere, die nicht diese fragwürdigen Verbindungen haben, die nicht, wie vor Jahren schon in Antwerpen auffiel, versuchen, anderen Menschen ihre Lebensweise aufzudrängen und ihre Regeln.
Was bringt Moscheegemeinden wie die Abu Bakr Gemeinde dazu, einen solchen Hassprediger einzuladen? Sind die Vorgeschichte und diese Verbindungen nicht bekannt? Das sind die Fragen, mit denen man die betreffenden Gemeinden konfrontieren muss und denen diese sich zu stellen haben.
Div. Videos von Tarik ibn Alis eigenem yt-Kanal
.
.
16.10.2014
Und mal so zur Einordnung, wie das Familienleben beim Herrn ibn Ali so aussieht, Beschaulisches vom Besuch in Hessen:
Da weiß man doch, wo er den Platz der Frau sieht.
Rechts daneben in der Video-Liste die aufgesuchten Moschee-Gemeinden. Man beachte die kreative Schreibweise der besuchten Orte.
Wovon er seinen Harem finanziert, ist auch fraglich.
.
. Parfüm, Lügen und Videos 22.01.2015
Im HR gab es die letzten Tage Berichte zu den Vorgängen in Dietzenbach, s. links unten. Dankenswerterweise wurde auch die höchst problematische „Belgien-Konnektion“ erwähnt. Einige wohlmeinende Dietzenbacher vertreten nun die Ansicht, all zu viel Wahrheit über die Umtriebe störe den Stadtfrieden und mit der Presseerklärung der Stadt sei eigentlich alles gesagt. Das trifft definitiv nicht zu. Nicht wissen wollen hat noch nie zur Problemlösung beigetragen.
Es wird weiter versucht, der Stadtgesellschaft möglichst viel Sand in die Augen zu streuen. In der heutigen FNP wird z.B. sehr frech zu den Besuchen des Herrn ibn Ali behauptet, dieser habe nur Parfüm verkauft:
Die Wahrheit ist, dass der Herr alleine bei diesem Besuch im Februar 2013 in der Moschee 91.000 Euro in Dietzenbach einsammelte und 3 Stunden lang vortrug:
Kein Parfüm in Sicht. Bei Parfüm für 91.000 Euro alleine für Dietzenbach müsste man ja schon das Umweltamt einschalten.
Seine Art des Spendeneinwerbens ist außerhalb D bekannt:
In Be und NE findet man den Herrn ibn Ali unter seinem richtigen Namen: Tarik Chadlioui.
Vor Jahren gab es schon einmal Helfer in Dietzenbach, die wegen jihadistischer Planungen verurteilt wurden. Diese sind nicht nur wieder auf freiem Fuß, sondern es gab auch da sicherlich Umfeld. Vollends bizarr wird es, wenn der Vorsitzende der örtlichen „Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach“ (ARD) meint:
„Dietzenbacher fühlen sich bedroht und Nicht-Dietzenbacher dürfen ihr Ressentiment gegen die Stadt und ihre Bürger gepflegt sehen“, kritisiert er die Berichterstattung.
http://www.op-online.de/region/dietzenbach/wirbel-salafisten-treffen-dietzenbach-4658815.html
Das Problem sind also nicht die Islamisten, sondern die öffentliche Wahrnehmung. Man ist mehr um das Image besorgt als um die Umtriebe. Oder derselbe Herr Schäfer aus dem obigen FNP-Artikel:
„Zudem sei Tarik Ibn Ali kein Hassprediger, sondern vielmehr ein durch die Lande ziehender Geistlicher, den kaum einer für voll nehme.“
Herr Schäfer – von dem anzunehmen ist, dass er die Betätigungen des Herrn ibn Ali kaum kennt – spielt also bewusst dessen Bedeutung herunter. OHNE darüber hinreichend informiert zu sein. Das grenzt schon an Unterstützung. Herr Schäfer vergibt Persilscheine. Er weiß da leider so gar nicht, was er tut. Herrn Schäfer sei „Biedermann und die Brandstifter“ zur nochmaligen Lektüre und Reflexion warm angeraten.
Es ist fragwürdig und fahrlässig, vor diesen Dingen die Augen auch noch bewusst zu verschließen und so gewissermaßen Beihilfe bei der Vertuschung zu leisten. Da liegen Fakten auf dem Tisch. Seit Jahren. Noch so viel gute Meinung schaffen die nicht weg, noch so viel Sand trübt nicht die Sicht, wenn man sehen will. Verantwortung für Dietzenbach heißt, diese Probleme auch für die Bürger sichtbarer zu bearbeiten. Und vor allem im Sinne der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien (90 % kommen aus muslimischen Familien!) diese nicht solchen Personen, solchen menschenfeindlichen Ideologien zu überlassen.
Meine Fragen gestern an den Bürgermeister Herrn Rogg, der sich sehr staatsmännisch-unkonkret-informiert gab in der Pressemitteilung, lauten:
Konkret gefragt und ich bitte um konkrete Antworten:
1. Wussten Sie von diesem Treffen (Freitag/Samstag in einem „privaten Dawa-Center“ und v.a. an Weihnachten in der Moschee)?
2. Hat die Stadt Dietzenbach in diesen 4 Wochen etwas unternommen?
3. WAS genau wurde unternommen?‘
4. Wussten Sie von dieser „Belgien-Konnektion“?
.
. Tarik ibn wer? 26.01.2015
Der belgische marokkanischstämmige Hassprediger Tarik ibn Ali oder Tarik Chadlioui machte in den vergangenen Jahren immer wieder Tourneen durch das Rhein-Main-Gebiet auf seinen Europa-Reisen. Dabei wurden, wie seinem youtube-Kanal zu entnehmen ist, erhebliche Summen in den Gemeinden eingeworben, so dass man sich fragen muss, woher das Geld stammt und wohin es ging. Wenn in einer Gemeinde wie in dem Tawhid-Verein in Dietzenbach bei einer Veranstaltung 91.000 Euro zusammenkommen, sind das bei schon 200 Besuchern (Frauen und Kinder inkl.) immerhin fast 500 Euro pro Person. Gibt es so viele wohlhabende marokkanischstämmige Menschen in Dietzenbach, die einfach so mal 500 Euro übrig haben? Bei den Sammlungen der Kirchengemeinden dürfte erheblich weniger zusammenkommen, obwohl das Klientel im Schnitt älter ist und wohl auch begüterter. Zudem ist die Tawhid-Gemeinde im betrachteten Zeitraum selber bedürftig gewesen. man hätte das Geld gut für eigene Zwecke gebrauchen können. Sicher ist die Spende für ein Gotteshaus auch nach Binnenkonsens nicht wohlgefälliger als für ein anderes Gotteshaus. Die Spende für das damals geplante islamische Megazzentrum in Gouda erscheint also wenig logisch.
Schlüssiger wäre, dass für etwas die Börse geöffnet wurde, das in der Priorität höher angesiedelt war. Zum Beispiel Kriegsanleihen vom IS (TM).
Die Aufklärung über die Umtriebe von ibn Ali sind übrigens anscheinend erschwert, da er vornehmlich auf berberisch predigt. Die Schwierigkeiten sind jedoch bei näherer Betrachtung überschaubar: Es gibt genügend Dolmetscher, die diese Sprache beherrschen. Sollte die Bekämpfung organisierter Terrorunterstützung wirklich an den paar tausend Euro scheitern, die es kostete, wenn ein oder zwei Dolmetscher mal die in Frage kommenden Vorträge durchhören und prüfen?
In dem Bericht, auf dem ein Telegraaf-Artikel vom letzten September beruht, wird die Sammelaktion Februar 2013 in Dietzenbach übrigens explizit genannt:
Hier wird auf den Kontakt mit niederländischen Jihadis verwiesen:
„Ook heeft hij veel contact met Nederlandse jihadgangers.“
Es geht in diesem Bericht um eine Megamoschee in Gouda, für die TiA sammelte: http://www.trouw.nl/…/Plan-Goudse-megamoskee-zorgt-voor-ber…
Man arbeitet anscheinend an einer Finanzierungsvorschrift ähnlich der neuen österreichischen: http://www.eenvandaag.nl/binnenland/56935/cda_wettelijk_verbod_buitenlandse_financiering_moskee
Der TV-Bericht ist aufschlußreich..
Im Rhein-Main-Gebiet wurden demnach nach aktuellem Kenntnisstand erhebliche Summen eingetrieben. Von einer Person, die sehr gut in die besonders aktive belgische Jihadisten-Szene vernetzt ist und ihr zuarbeitet. Die wahrscheinlich einer ausländische Terrororganisation Gelder und Manpower verschafft. Es ist sehr merkwürdig, dass diese Sachlage von den politisch Verantwortlichen entweder nicht ausreichend wahrgenommen wird oder herabgespielt. Ersteres vielleicht, weil die unmittelbar Zuständigen vorgeben, alles sei bestens und vor allem irgendwie im Griff. Oder man, da vermeintlich jegliche Rechtsgrundlage oder verwaltungsrechtliche Phantasie fehlen, beschließt, nicht zu wollen, was man nicht zu können vermeint.
Aber selbst wenn man nichts machen könnte, könnte man zumindest offen und ehrlich über diese Problemlagen reden.
Bei einigen Gelegenheiten der letzten Zeit konnte man deutlich den Eindruck gewinnen, dass das eigentliche Problem in der Transparenz gesehen wird. Dass also die Existenz der einen oder anderen Parallel- oder Gegengesellschaft geduldet wird, wenn man als Verantwortlicher nur in Ruhe gelassen wird damit. Dass zwar sehr erwünscht ist, wenn wie in Urlaubsstimmung kleine Reisen in diese Parallelgesellschaften unternommen und darüber gesprochen wird wie aus einem fernen, exotischen Land. Wenn es jedoch um handfeste Probleme geht, darum einzufordern, was eigentlich selbstverständlich ist, nämlich solchen Hasspredigern und Terrorunterstützern keinen Raum zu geben und sich klar zu distanzieren, dann wird der eine oder andere schmallippig gegenüber der Öffentlichkeit und generös zu den Mitläufern. Das könnte daran liegen, dass es auch wenn es schwierig ist, von den Bürgern erwartet wird, dass man sich erkennbar bemüht oder auch das Problem nur wahrnimmt. Das bedeutet unerfreuliche Arbeit und im Falle von Personen, die evtl. das mit dem hiesigen Wertesystem nicht so ernst nehmen, das eine oder andere Mal schlichte Angst. Da ist man lieber ruhig und versucht sich in Eigen- und Fremdverdrängung. Hat man den Kopf im Sand, ist es so wunderbar ruhig.
Die aus Sicht der Verantwortlichen erhaltungswürdige Ruhe wird erreicht, indem man Berichterstattung vermeidet, hintertreibt, Anfragen ignoriert oder sogar den Protagonisten dieser Parallel- und Gegengesellschaften rät, nicht mit den Medien zu sprechen. Man weiß manchmal durchaus, was ans Licht kommen könnte, was aufregen oder ärgern könnte, was Diskussion und Unruhe brächte. Kommt doch einmal etwas heraus, spielt man herunter, bis die Betroffenheitsschwelle überschritten ist, also etwas nicht mehr Abzuwiegelndes passiert. Dann ist man kurz sehr, sehr betroffen, ohne jedoch maßgeblich die Grundhaltung zu hinterfragen.
Das ist nicht nur in D so. Islamisch motivierte organisierte Kriminalität braucht ja einen Boden, auf dem sie sprießen kann, vor allem, wenn sie wie im Fall von ibn Ali europaweit agiert. Neben der kriminellen oder auch sektiererischen Energie der Handelnden braucht es vor allem die Intransparenz und strukturelle Blindheit bei Aufklärern. Es wird zu wenig von den Gemeinden gefordert, weil zu wenig von denen, die da fordern könnten, erwartet und seinerseits eingefordert wird. Das kann aber nur geschehen, wenn über die problematischen Verbindungen auch ausreichend bekannt ist. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Intelligenz des Gegenübers beleidigende Ausreden und Schutzbehauptungen wie die des Vorstandes der Dietzenbacher Tawhid-Gemeinde können ja nur durchgehen, wenn das Gegenüber ohne jegliche Fakten dasteht und noch das dümmste Zeug nicht widerlegen kann. Dass solche wirklich peinlichen Versuche überhaupt erfolgen, begründet keinerlei Vertrauen in zukünftige Ehrlichkeit und Kooperation.
Es muss also den direkt damit Befassten mehr Information zur Verfügung stehen, um solche unwahren Behauptungen entlarven zu können. Ein Anfang wäre da, über die europaweiten Verflechtungen, schon gar, wenn es Erkenntnisse aus anderen Ländern gibt, mehr zu berichten.
Es verwundert schon, dass sich Medien, die sich sonst bei einem Popobild eines Promis über alle Grenzen bewegen (auch die des guten Geschmacks), dies bei manchen Dingen irgendwie nicht schaffen. Man möchte die Profis fragen: Woran liegts?
Der gegenwärtige Mammutprozess (Beginn Sept 14) in Belgien gegen die Angehörigen und Zuträger der mittlerweile verbotenen Organisation sharia4belgium mit immerhin 46 Angeklagten ist, soweit ich sah, an den deutschen Medien völlig vorbei gelaufen (das Urteil wird Anfang/Mitte Februar erwartet). http://www.bbc.com/news/world-europe-30853214
Da möchte man doch eine Runde Babelfische ausgeben.
24.02.2015
Ein link zu einem Artikel über die Urteilsverkünding des größten Anti-Terror-Prozesses in Belgien. In dem Verfahren wurden 46 Beschuldigte angeklagt. Der Haupttäter Fouad Belkacem wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt, weil er junge Belgier radikalisierte:
„In a written judgment, Judge Luc Potargent said that Sharia4Belgium wanted a “totalitarian” Islamic state in which “there is no freedom, no human rights, no place for personal development, science or culture. Their state is based on violence and fear.”“
Das also ist das ideologische Umfeld von Tarik ibn Ali. Ich selber warne eindringlich vor ihm seit Anfang 2012. Und selbstredend an den „richtigen Stellen“. Fruchtlos. Er geht im Rhein-Main-Gebiet aus und ein und an all den Dialogtischen ist man schmallippig zu der Causa. Da schwatzt man doch lieber über Netteres.
.
.
Nachtrag:
Natürlich wurden die Fragen vom 22.01.2015 nicht und schon gar nicht öffentlich beantwortet. In Dietzenbach ist wieder nach außen hin Ruhe eingekehrt, was das allererste Bestreben zu sein scheint von einigen, die sonst ostentativ gute Demokraten geben.
Mit solchen Salondemokraten allerdings ist keine wehrhafte Demokratie zu machen. Da gibt es nur die Neuinszenierung von „Biedermann und die Brandstifter“.
.
.
Update 27.05.15:
Tarik ibn Ali war wieder in Frankfurt vor 10 Tagen. Wieder einmal in der Bilal-Mosche: