Ernst, blutiger Ernst

Von nicht wenigen Personen werden die jungen Männer und Frauen, die der IS-Ideologie anheim fallen, wie verirrte Kinder gesehen. Kinder, denen man noch fast alle kindlichen Eigenschaften zubilligen möchte: Noch unreif, wenig in der Lage, differenzierte Urteile zu fällen und im Grunde kindlich ungefährlich, wenn auch ein bisschen fehlgeleitet. Kinder, die durch die Diskriminierung in der Gesellschaft das wurden, was sie nun sind.

Das ist eine Sicht auf fanatisierte und bösartige Personen, die mehr über den beschreibenden Menschen aussagt als über die betrachtete Person. Sie bezieht nämlich alle Projektionen mit ein. Es ist eine Projektion, wie sie in friedlichen Gesellschaften entstehen kann, in denen schon der falsche Blick in einen Dirndl-Ausschnitt ein tagelanger Aufreger ist und ähnliche Belanglosigkeiten. Wer sich über so etwas aufregt – ohne das vergleichen zu wollen – hat als Person, als Gesellschaft keine echten Probleme, erkennt sie nicht oder will sich und andere von ihnen ablenken.

Nein, da ist nichts kindlich.
Das ist bei vielen ein Fehleindruck. Nicht wenige sind nicht diskriminiert worden, auch wenn das vorkommt, sondern haben nur keinen gesonderten Platz, keine herausragende Stellung. Sie gehen zur Schule oder Uni, machen Ausbildungen. Sie fahren normale Autos oder noch gar keines. Das Normale ist einigen aber schon persönliche Herabsetzung. Sie haben ein überbordendes Selbstwertgefühl, einen Lebensentwurf, wonach sie ohne besondere Leistung etwas besseres sein wollen. Und zwar auf klassisch faschistoide Weise: Man erkennt anderen Menschen wegen ihrer Gruppenzugehörigkeit Wert und Rechte ab, um die eigene Gruppe über sie stellen zu können. Das Normale genügt in dieser Selbstsicht nicht. Es genügt nicht, Pizzabote zu sein oder Student, Schülerin oder junge Mutter. Nein, man ist Herrenmensch, am besten imaginierter Herrscher über Leben und Tod anderer. Wer noch an der Bösartigkeit mancher dieser junger Menschen zweifelt, der betrachte sich beispielhaft dieses facebook-Profil:

https://www.facebook.com/bero.montana?fref=pb&hc_location=friends_tab

Der junge Mann, aus Dinslaken stammend wie die „Lohberger Brigade“, von denen einige mittlerweile tot sind, hat als Titelbild eine Hinrichtungsszene. Eine Szene, in der knieenden gefesselten Gefangenen nicht nur einfach in den Kopf geschossen wird, sondern wie ihnen das Gesicht förmlich weggeblasen wird. Ihr Kopf explodiert, ein Bild, wie man es nur mit einer guten Kamera überhaupt hinbekommt. Um so ein Bild zu erhalten, muss man schon einiges an Material durchforsten oder man ist Teil eines Netzwerks, dass sich durch Weiterreichen solcher Bilder gegenseitig hochschaukelt. Er selber hat sich militärisch anmutende Kleidung besorgt und stellt sich in ihr zur Schau.

Vor 6 Jahren spielte Murat Semjani Fussball, war auf einer Dinslakener Berufsschule.

Murat Demjani Disnlaken 150725:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/sport/dernjani-huetet-rws-tor-aid-1.1024440

Danach fand bei ihm eine Gehirnwäsche statt, wie sie bei einigen der Dinslakener Jugendlichen verfing. Und wie man sieht, ist dieser Schoß noch fruchtbar. Er lebt hier mitten unter uns.

In der Klarheit und Bösartigkeit dieser Selbstdarstellung muss man konstatieren, dass dieser Dinslakener sich als Soldat einer fremden Armee sieht, der nur zufällig noch in Dinslaken ist. Wer so ein fb-Profil macht, hat in seiner Wahnwelt schon etliche Male getötet, er fiebert es geradezu herbei, zu morden.

Da erscheint mindestens aktuell keine Grundsozialisation mehr verfügbar, auf die zurückgegriffen werden könnte. Die Gehirnwäsche macht aus Ersatztorwarten imaginierte Kampfroboter. Wenn dieser junge Mann töten könnte, würde er es tun.

Daran müssen wir alle ihn hindern. Dazu müssen wir als Gesellschaft aber endlich begreifen, dass das alles kein Spiel ist, sondern blutiger Ernst.

Mahnwache vom 13.06.2015

Von 17-19 Uhr vor dem „My Zeil“. Ein herzlicher Dank an die Frankfurter Polizei für umsichtigen Schutz.

Mit dabei war wieder die Kurdisch-Israelische Freundschaftsverein e.V. (KIFA). Danke für die Unterstützung.

Da uns unsere Schilder vor 2 Wochen gestohlen worden waren, hatten wir Ersatz besorgt. Neu ist, dass wir auch auf die anderen Gruppierungen, die auf der Zeil relevant sind, aufmerksam machen. Das erscheint nicht nur wegen der Verwirrung der Passanten, sondern möglicherweise auch auf der einen oder anderen Behördenseite ratsam. So mancher Passant könnte ja bei „Medizin mit Herz“ spenden und das für eine Sache wie „Aktion Sorgenkind“ (die Älteren spenden mehr, sind aber leider auch leichter zu täuschen) halten. Sein Geld wird jedoch für nicht nur für humanitäre Zwecke (auch da wohl selektiv) verwendet, sondern wohl auch für wenig humane Ziele.

Mahnwache 150613 1

 

„Jesus im Islam“ dürfte als Gruppierung nicht jedem bekannt sein. Mancher könnte das für eine christliche Aktion halten. Ist es aber nicht. Ebenso Siegel der Propheten. Hier werden diese für Frankfurt relevanten Gruppierungen einmal erklärt:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/06/14/islamistisches-panoptikum-auf-der-zeil/

Bei vielen Debatten war gestern wieder zentral, dass alle Medien der Mehrheitsgesellschaft „lügen“ würden. Da ist man also bei sehr vielen Unterstützern, aber auch nicht wenigen muslimischen Passanten ganz nah am Begriff der „Lügenpresse“. Die Verschwörungstheorien mögen dezent unterschiedlich sein, der Tenor ist jedoch sehr ähnlich. Zumindest könnten sich Islamisten und manche Pegidisten – betrachtet man die schlichteren Gemüter und deren Haltungen bei den -ida-Strömungen – sicher irgendwie darauf einigen, dass z.B. die Juden wieder einmal schuld sind oder andere Minderheiten. Der gemeinsame Nenner ist die Suche und der vermeintliche Fund eines Sündenbockes, mag das auch noch so abwegig sein. Da geht der Umweg beim einen über Bilderberger und Rothschilds und beim anderen über den amerikanischen Geheimdienst etc. Das Ergebnis ist jedoch ähnlich, die schlichte (und bösartige!) Denke aber auch.

Mehrere Mädchen z.B. gaben genau dies kund. Jedweden Beleg für die Betätigungen von LIES! taten sie als erlogen ab und wollten nur gelten lassen, wenn man sozusagen direkt dabei war. Denn Indizien galten auch nicht. Also vielleicht hätte gegolten, wenn ich von einem Frankfurter Protagonisten aus LIES!-Unterstützerkreisen getötet worden wäre. Aber nur dann, wenn ich das auch selber vorgetragen hätte, was die Sache schwierig macht. Zumindest außerhalb dieses spezifisch islamistischen Holodecks*.

Auch wurde gestern wieder äußerst großzügig mit der Wahrheit umgegangen von den Sympathisanten der LIES!-Aktivisten. Während bei der Mahnwache nach eigener Angabe fast nur Einser-Abiturienten (die Diktion ließ schon erhebliche Zweifel an nur irgendeinem Schulabschluß aufkommen mehrheitlich) auf der Gegenseite waren, wurden die Mitstreiter und auch ich durchweg als bildungslose Harzt IV Empfänger bezeichnet (man beachte in diesem Zusammenhang das Ashraf Rammo-Lied über Bilal Gümüs). Gestern waren mit einer Ausnahme als Mahnwache-Mitstreiter durchweg mehrfach akademisch Gebildete aktiv. Auf der Gegenseite bezeichnete man sich frei – je nach Gesprächslage – nicht nur als Abiturient, obwohl man erst 16 schien oder mal als promovierten Historiker (!) und einmal als Islamwissenschaftler. Letzterer wusste jedoch nicht einmal, dass das von ihm Zitierte eben nicht im Koran steht, sondern nur in Hadithen tradiert wird. Diese Unkenntnis war sicher nur Zufall.

Mahnwache 150613 2

 

Manchmal trifft man auf der Zeil auch bekannte Gesichter. Gestern traf ich auf eine Genossin, mit der ich mich vor Jahren schon und bis vor einiger Zeit immer wieder einmal auseinandersetzte, und zwar ausschließlich zu Integrationsthemen, denn das scheint weitgehend das Einzige, was sie interessiert. Sie hat als Kopftuch-tragende Muslima (was mir egal wäre)  all die Jahre immer wieder dazu geraten, Pierre Vogel zu ignorieren. Die LIES!-Kampagne zu ignorieren. Einfach alles zu ignorieren, was mit Islamismus zu tun hat. Insofern kann man uns auch durchaus als innerparteiliche politische Gegner bezeichnen. Wir als Gesellschaft haben schon zu wenig gemacht. Hörte man auf die „Expertise“ dieser Art, kann man den jungen Männern auch gleich das Gewehr in die Hand drücken, denn Vogel und Co wollen doch nur spielen und wenn man nur tüchtig genug wegguckt, löst sich alles in Wohlgefallen auf. Ich hatte gestern mein „Freiheit, Gleichheit, Mitmenschlichkeit“-Shirt an und ein Islamismus-Erklärungs-Plakat in der Hand. Ich erkannte die Genossin am Rand. Sie schaute unfreundlich und um mich herum. Als ich in meinen Möglichkeiten neutral auf sie zulief, versuchte sie so zu tun, als erkenne sie mich nicht. Auf mein „Hallo“ meinte sie nur, sie frage sich, warum ich noch in der SPD sei. Ich meinte „Weil ich für die Grundwerte der SPD stehe. Wenn für Dich Freiheit, Gleichheit, Mitmenschlichkeit NICHT mit der SPD vereinbar sind, ist mir schleierhaft, warum DU drinnen bist und vor allem, was an diesen Werten falsch ist.“ Sie merkte in etwa an, sie wundere sich, ich hätte ja doch mehr verstanden.Das letztere verstehe ich bis jetzt nicht ganz. [Dialog sinngemäß] Wir schieden grußlos.

Insbesondere die Zuordnung auf dem einen Plakat Islamismus – Antisemitismus/Judenfeindlichkeit weckte starke Emotionen. Mehrheitlich wurde das nicht reflektiert, sondern vermeintlich gekontert, dass „wir Deutschen“ schlimmer seien. Muss man nicht mehr nachdenken über aktuelle Geschehnisse  weil es den Holocaust gab? Muss man nicht sogar besonders wachsam sein gegen Totalitarismus? Da ist sie wieder: Hier Geborene sehen sich nicht als Deutsche, wenn es darum geht. Dann muss man nichts erinnern und sich nicht auseinandersetzen. Und vor allem muss man sich mit dem real und jetzt existierenden Antijudaismus nicht befassen, allenfalls mit dem von Nazis, was ja auch schon ein Fortschritt wäre zu manchen fb-Einlassungen.

Die LIES!-Aktivisten waren gestern nur ca 100 m entfernt. Dort hatte man sich – so wurde mir berichtet – vor der Mahnwache beraten. Die Unterstützerszene sowohl männlich wie weiblich war gestern stark vertreten. Viele bekannte Gesichter, die die ebenfalls bekannten Manöver zum x-ten Mal versuchten. In der Spitze waren es wohl um die 100 (m/w), durchsetzt mit ein paar Passanten.

 

* Ein Holodeck ist eine fiktive Räumlichkeit, in der man sehr realitätsnahe Simulationen laufen lassen kann. Eine Idee/ein Konzept aus der Science Fiction, genauer Star Trek.

Häkelmütze oder Aluhut?

Sven Lau, Ex-Industriemechaniker, Ex-Feuerwehrmann, Ex-Shariah-Polizist und Ex-Kiffer laut SZ, verbreitet wie einige andere Salafisten auch nicht nur islamistische Inhalte. Lau versucht auch, suggestiblen Personen möglichst viel Angst vor einer Höllenstrafe und dem Teufel, dem Shaytan, zu machen. Inakzeptabel, wenn jemand angstfreier ist als er, da geht man doch gerne auch mal auf Mission, um anderen Menschen Angst einzujagen.

Als Beiwerk findet sich auch allerlei bizarrer Aberglaube. So verkündet Lau in einem noch nicht allzu alten Video überaus ernsthaft die Realität von Zauberei. Zumindest kann man das aus Titel und Inhalt des Videos: „Was ist das islamische Urteil für Zauberei?“ schließen. Letztlich ergäbe eine Strafe keinen Sinn, wäre die Handlung von vornherein unmöglich:

 

 

Der Herr Lau glaubt also an Zauberei. Und vermittelt dies seinen Anhängern.

Ebenso sind Jinns für ihn real. Wer nun Assoziationen hat aus „Bezaubernde Jeannie“ – nein, so nett sind diese Phantasiegebilde nicht. Sie verursachen angeblich körperliche und psychische Erkrankungen, erschrecken und verängstigen Menschen:

Abu Adam Sven Lau

Ibn Abbas (r) überliefert, dass der Prophet (s) das folgende Bittgebet zu sagen pflegte: „Oh Allah, Dir habe ich mich ergeben, an Dich glaube ich und in Dich setze ich mein Vertrauen, an Dich wende ich mich, und Dir übergebe ich mich zum Urteil. Oh Allah, ich suche Zuflucht bei Deiner Macht; es gibt keinen Gott außer Dir, auf dass Du mich davor schützen mögest, in die Irre zu gehen. Du bist der Lebendige, der nicht stirbt, wohingegen Menschen und Dschinn** (alle) sterben werden.“**** (Al- Bukhari und Muslim)

Die zitierte Fassung stammt von Muslim. Bei Al- Bukhari ist sie verkürzt.

**Dschinn sind immaterielle Geschöpfe Gottes.
****Auf Arabisch lautet dieses Bittgebet: „Allahumma laka aslamt, wa bika amant, wa alaika tawakkalt, wa ilaika anabt, wa bika khdsamt: Allahumma inm. a’udhu bi’izzatik; la ilaha illa anta an tudulanl, antal-hayyul-ladhi la tamut, wal-dschinnu wal-insu yamutun.“

[Riyad us-Salihin Nr. 75]“

Quelle: fb-Seite von Sven Lau

Ebenso phantastisch wie die Imagination ist die Heilung von einer Besessenheit oder die Abwehr der Zauberei: Man löst beschriebenes Papier in Wasser auf oder bespricht es. Das ergibt dann „belesenes Wasser“. Das gibt aber einen Patentstreit mit dem Meister Emoto*.

 

 

Nicht zu vergessen den Ayn, den „bösen Blick“. Das kann dann schon mal alles sein, was widrig ist. So arbeiten Sekten: Misstraue deiner Umwelt, sie will dir Böses. Alle haben sich gegen dich verschworen außer uns.

Das alles bereitet den Boden für Herrschaften wie den folgenden Herrn, die dann, wie der BR vor einiger Zeit berichtete, ganze Gruppen Jugendlicher beeinflussen können. Mustafa Topal, selbsternannter „Quranheiler“ aus Dinslaken:

http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/salafisten-junge-muslime100.html

Dies hier ist der Herr, der die Dinslakener Jugendgruppe „behandelte“ bei einem Vortrag:

 

 

Man macht Angst und heilt sie dann. Praktisch.
Er deutet Halluzinationen, die meist Ausdruck ernsthafterer psychischer Erkrankungen sind und die dringend in psychiatrische Hand gehören, als Erkrankungen, die „zuerst zu Allah“ (also zum Imam) führen sollten. Das darf der Imam nicht, das darf auch er nicht, selbst wenn er Heilpraktiker wäre. Das wahrscheinlich alles ohne irgendeine abgeschlossene Ausbildung seriöser Art oder Genehmigung. Vielleicht hatte er einmal ein Medizin- oder Psychologie-Studium begonnen. Sind die Opfer dann so weich im Kopf wie frischer Hefeteig, kann man diesen beliebig formen: Aus einem Menschen wurde ein Untertan, der ängstlich nur noch erlaubt und verboten kennt, was man ihm sagt, und sich ständig von Imaginärem kontrolliert wähnt. Oder den Glaubensbrüdern, oftmals in diesem Stadium den einzigen noch verbliebenen Sozialkontakten, die wahrgenommen werden. Die, in deren Kopfkino derselbe Gruselfilm gegeben wird.

Wie die Dinslakener Geschichte endete, weiß man: Etliche reisten aus, einige sind bekannt tot.

Insofern sollte man auch über diese abstrusen Nebenerzählungen nicht (nur) schmunzeln. Es gibt Personen, die das ernst nehmen und über ihre Ängste zu manipulieren sind.
.
.

* „Emoto stellte die Behauptung auf, dass Wasser „lebe“ und Emotionen und Informationen durch Musik, Gebete oder Gedanken aufnehmen könne,“ Natürlich ist das abstrus und wird nicht durch irgendwelche Fakten getragen.

https://www.psiram.com/ge/index.php/Masaru_Emoto

Die ganze Abstrusität wird an den Einlassungen zur Tinte deutlich: Die angeblich heilenden Worte sind nicht mal geeignet, die Giftigkeit der Tinte hinwegzunehmen, vor der Topal ausdrücklich warnt?

fb-Seite des Herrn Topal:

https://www.facebook.com/MustafaAbuSafiyya?fref=ts

Assoziierte pages:

https://www.facebook.com/muslimaktivquranheilung

„Der Amir (Führer) dieser Seite ist Mustafa Topal und Ansprechpartner für Sihr (Magie), Al-A´yn (Böser Blick) und Mass (Wahn) uvm.“

https://www.facebook.com/pages/MuslimAktiv-Seelsorge/452406311458541

https://www.facebook.com/pages/MuslimAktiv-Erziehungsberatung/411164632252174

Webseite:

http://www.quranheilung.de/

Der Herr Topal war oder ist anscheinend prächtig in die örtlichen Strukturen eingebunden.