Wissenschaftler in Frankfurter Problem-Moschee

Der Frankfurter Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen (IIS) kann dem Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft zugeordnet werden. Gleichzeitig wird jedoch eine ausgeprägte und langjährig eingespielte Doppelstrategie zur Stadtgesellschaft hin verfolgt. Beim IIS trat nun vor Kurzem der emeritierte Wissenschaftler Werner Schiffauer auf. Zufällig erscheint dies nicht.

Belegbild: Veranstaltungsankündigung des IIS auf Facebook

Der IIS war einer der Vereine, wegen derer ein hessischer muslimischer Dachverband, der DIV, in dem er Mitglied war, aus der Förderung durch das Bundesfamilienministerium in die Beobachtung durch den hessischen Verfassungsschutz kam. Obwohl das in Frankfurt bekannt sein sollte, verfängt die vom Verein vorgeführte Taktik einer Doppelstrategie nicht selten bei Vertretern der Stadtgesellschaft und anderen Akteuren, die nicht genau hinsehen wollen.

Im letzten April veranstaltete der Mediendienst Integration (MI) eine Informationstour für Journalisten durch Frankfurter Moscheen. Beide vorgestellten Einrichtungen waren jedoch langjährig bekannte Einrichtungen aus dem Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft. Davon sollten die eingeladenen Journalisten offensichtlich nichts merken. Der MI stellte sie als normale Einrichtungen vor, die unproblematisch seien, obwohl nach Angaben des hessischen Verfassungsschutzes etwa „der IIS Bezüge zum Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland (RIGD), der der islamistischen Muslimbruderschaft nahestehe“, hat. Diese Sachverhalte sind leicht zu recherchieren, doch der „Mediendienst“ wies nicht darauf hin.

Wer steht nun hinter diesem Mediendienst? Der Mediendienst Integration ist ein Projekt, dessen Träger der „Rat für Migration“ ist. In der Selbstdarstellung klingt das so: „Der Mediendienst Integration ist ein Projekt des „Rat für Migration e.V.“ (RfM), einem bundesweiten Zusammenschluss von Migrationsforscherinnen und -forschern. Er arbeitet unabhängig und will den Austausch zwischen Wissenschaft und Medien intensivieren.“ Wovon man unabhängig ist, wird nicht ganz klar, denn der Rat für Migration vertritt zuallererst seine Mitglieder und handelt in deren Interessen. Überspitzt kann man sagen, er dient dem Eigenmarketing dieser Personen und wohl dem Ziel, in Integrationsfragen Deutungshoheit zu erlangen. Deutungshoheit heißt auch Fördermittel, Forschungsgelder, Einfluss, aber auch Durchsetzen der eigenen Agenda. Und natürlich ist er abhängig von allerlei institutionellen Förderern. Der Rat für Migration wird aktuell von diesem Vorstand verantwortet. Lange Jahre wurde der RfM von Werner Schiffauer geleitet. Im letzten Mai wurde nach Eintrag im Vereinsregister Schiffauer als Vorsitzender abgelöst. Knapp einen Monat später wurde er jedoch als „Besonderer Vertreter nach § 30 BGB zur Führung der wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und personellen Angelegenheiten“ eingetragen. Das ist sozusagen die Prokura des Vereinsrechts. Er besorgt also noch die wichtigsten Geschäfte des Vereins mit umfangreicher Vertretungsmacht, steht aber nicht mehr in der vordersten Linie in der Außendarstellung. 

Schiffauer fällt seit vielen Jahren durch kontroverse Sichten auf, wie schon seinem Wikipedia-Eintrag zu entnehmen ist. Verharmlosende Darstellungen wie exemplarisch 2003 in der taz zu Hizb ut-Tahrir lassen den schalen Eindruck entstehen, er habe die totalitäre Wucht und die generationenüberdauernde, sich perpetuierende Indoktrination islamischer Fundamentalisten nie wirklich verstanden, sondern arbeite sich an seinen Projektionen ab.

Wer vor dem Hintergrund von Segregation und sich verfestigender fundamentalistischer Szenen dafür eintritt, islamistische Organisationen auch bei Notwendigkeit nicht zu verbieten, überschätzt die Strahlkraft und die Beispielhaftigkeit demokratischer Verortung und Prozesse. Wer sich ein Beispiel nehmen soll, muss den anderen nicht nur mühsam und temporär tolerieren, sondern das Gegenüber und die demokratische Gesellschaft mit menschengemachten Gesetzen nicht nur als Etappe, sondern als Zielgröße annehmen; wer ein Vorbild bereits hat, das selbstempfunden alles übertrifft und nicht hinterfragbar ist, nimmt jedoch kaum ein anderes her. Auch subjektiv ist das wenig attraktiv. Wer ein autoritäres und hierarchisches Weltbild mit sich an der Spitze hat, empfindet „Augenhöhe“ nicht besonders strahlend und erstrebenswert: Der Sturz vom selbstgebauten Olymp ist zu tief. Insofern irrt Schiffauer, sollte er ostentative Freundlichkeit für mehr halten als die temporäre Dankbarkeit von Funktionären, denen seine Sicht und Zuarbeit gerade gelegen kommt. Zum Beispiel, um die Deutungshoheit der Behörden zu untergraben und auszuhöhlen. Und wenn das nicht geht, der klaren Zuordnung genügend anderes aus dem bunten Katalog des Eigenmarketings entgegenzusetzen, so dass die Stimme des Verfassungsschutzes als eine von vielen erscheint, als ein vereinzelter Misston im Chor der Dialoge und Testimonials.

Damit verwundert es auch nicht mehr, dass Werner Schiffauer am 5. März bei der IIS Frankfurt einen Vortrag zum Thema „Moscheen in der Zivilgesellschaft“ hielt. Auch wenn Weiterlesen

SOS fürs Kinderdorf?

IIS-„Bildungsleiter“ im SOS-Kinderdorf beschäftigt

Der Frankfurter Moussa Ouahmar hält immer wieder Vorträge und Predigten in dem unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz stehenden Frankfurter Verein „Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V.“ (I.I.S.). Zu dem Frankfurter Verein finden sich etliche Beiträge auf diesem blog, ältere und auch aktuelle (der Verein plant eine neue, größere Einrichtung in Frankfurt Enkheim). Das IIS-F wird vom Landesamt für Verfassungsschutz der Islamischen Gemeinde in Deutschland (IGD) und damit der größten Organisation, in der sich Muslimbrüder zusammenfinden, zugerechnet::

https://www.ezw-berlin.de/html/15_8530.php?fbclid=IwAR0vh98DZE9Cn57xsMMvycHBMI_A_Dr9DHicnHWo1czTU0YPHNmGDu01bA8

update 5.6.2019:
Beim EZW wurde der Wortlaut des Zitats im Artikel wie folgt verändert:

„IIS ist laut LfV Hessen der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und damit der mitgliederstärksten Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft hierzulande zuzuordnen.“

Ouahmar zählt zu den wiederkehrenden Predigern, wenn auch wechselnder Frequenz:

https://www.youtube.com/user/iisevDE/search?query=moussa+ouahmar

Beispielhaft:

 

Er wird vom IIS als „Bildungsleiter“ bezeichnet, hier bei der diesjährigen Einschulungsfeier:

https://www.iisev.de/startseite/einschulungsfeier-2018/

Für Kinder und Jugendliche zeichnet er für ein Programm verantwortlich, das er wohl für den I.I.S. anbietet und ist dort als Lehrkraft und Ansprechperson benannt:

http://docplayer.org/47022433-Aikju-infobroschuere-fuer-das-kursjahr-2016-2017-arabisch-und-islam-fuer-kinder-und-jugendliche-islamische-informations-serviceleistungen-e-v.html

Daraus:

Quelle: Obige Broschüre zum „Bildungsangebot“ des IIS, Abruf 30.11.2018

Solche Betätigungen sind nicht neu. Hier ein Jugendseminar mit dem Herrn Mohammed Naved Joary und Dr. Khaled Hanafy, zwei Frankfurter Akteuren (IIS und EIHW, beides Einrichtungen aus dem Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft), aus dem Jahr 2011:

Klicke, um auf jugendbildungsseminar_oktober_2011.pdf zuzugreifen

Er ist jedoch auch vielfach vernetzt mit anderen Frankfurter Akteuren aus dem Muslimbruderspektrum und auch weit darüber hinaus. Schaut man nur auf seine Startseite bei Facebook beispielsweise, fällt er zunächst mit harmlosen Bildern etc. nicht weiter einschlägig auf. Erst wenn man ihn von seinen Betätigungen u.a. beim I.I.S. kennt, springt weiteres ins Auge. Dem Anschein nach ist Herr Ouahmar erheblich für seinen Glauben in der Mission. Da er im I.I.S. predigen darf, ist das kein Glaube, der liberal wäre. Auch wird man seitens des IIS wohl niemanden zum „Bildungsleiter“ ernennen, der fernab der Linie der Einrichtung agiert. Vielmehr ist zu vermuten, dass in diesem Bereich besonderes Augenmerk auf Glaubensfestigkeit und Ausrichtung an der eigenen Linie gerichtet ist.

Zugleich ist er nach eigener Angabe in einer Kindertagesstätte tätig: Weiterlesen

Frankfurter Bermuda-Viereck

Über die muslimische Landschaft im Frankfurter Osten an der Achse Borsigallee – eine kleine Übersicht

Im Frankfurter Osten treffen in einem Viertel gleich vier Stadtteile zusammen. Zwei sind aus Arbeitersiedlungen entstanden, die anderen waren eher bürgerlich geprägt.  An den stark frequentierten Straßen Borsigallee/Am Erlenbruch und Wächtersbacher Strasse liegen überwiegend Gewerbeflächen.

In der Berührungszone zwischen Bergen-Enkheim, Fechenheim, Riederwald und Seckbach finden sich aber auch eine Reihe islamischer Kulturvereine, z.T. mit Gebetsstätten. Der Islam wird sehr vielfältig gelebt dort im Frankfurter Osten. Eine weitere Einrichtung soll entstehen. Zu dieser Einrichtung, die im Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft zu sehen ist:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/11/06/frankfurt-muslimbrudermarketing-fuer-fortgeschrittene/

Die Muslimbruderschaft will allgemein als panislamistische Bewegung mit internationalem Anspruch durchaus Gläubige aller Richtungen (außer den liberalen und säkularen Muslimen; wohl jenseits der Verbandszusammenarbeit als sunnitische Richtung eher auch keine Schiiten) ansprechen. Natürlich mit eigenem Führungsanspruch.

Nun gibt es, mal länger, mal kürzer, bereits bestehende Strukturen in dieser Frankfurter Binnenzone, die dort vor Ort der Betrachtung lohnen und die ein überaus komplexes Bild schon im Umkreis von 500 m (Luft) um die Ecke Borsigallee/Gwinnerstraße ergeben. Als wäre das aktuelle Bild nicht komplex genug, haben manche Vereine wohl die Örtlichkeiten immer mal gewechselt und getauscht. Nimmt man also die Zeitachse hinzu, ist ein echtes Verwirrspiel komplett.

In der Friesstraße 2 befindet sich z.B. der Hauptsitz der ADÜTDF, kurz ATF. Das ist der älteste Vereinsverband aus dem Graue Wölfe-Spektrum, von dem sich die anderen abgespalten haben. Derzeit freut sich der aktuelle Vorsitzende Sentürk Dogruyol über das vierzigjährige Bestehen:

Die Grauen Wölfe sind türkisch-nationalistisch mit islamistischer Konnotation. Zwischen Grauen Wolfs-Aktiven und anderen Türkeistämmigen gibt es – allgemein – immer wieder einmal relevante Auseinandersetzungen. Im Hinblick auf die Lage in der Türkei sollte man dies im Auge behalten.

In der Friesstraße befindet sich eine weitere muslimische Einrichtung, die bei der Radikalisierung des wegen verurteilten Kreshnik B. eine Rolle gespielt haben soll:

B. soll die Frankfurter Ahmed-Ibn-Hanbal-Moschee besucht haben. Aus deren Umfeld zogen nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes bereits mehrere junge Männer in den Dschihad nach Syrien. B.s Reise nach Syrien soll auch aufgefallen sein, weil seine Eltern sich besorgt bei der Polizei gemeldet hatten.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutscher-dschihadist-nach-rueckkehr-aus-syrien-verhaftet-a-941885.html

Da könnte der Name schon Programm sein.* Der Verein scheint dem salafistischen Spektrum zuzuordnen zu sein. Es stellt sich die Frage, ob und wie der Verein diese jungen Männer wahrnahm. Manche Vereine fangen erst an, sich mit solchen Fragen zu beschäftigen, wenn öffentliche Wahrnehmung und auch Kritik erfolgen. Der junge Mann war übrigens uneinsichtig:

https://www.tagesspiegel.de/politik/deutscher-is-prozess-kreshnik-b-will-noch-immer-als-maertyrer-sterben/11050242.html

In der Edisonstraße hat ein afghanischer Kulturverein seinen Sitz mit Moschee. Der Imam der Einrichtung, Said Khobaib Sadat, ist ein hessenweit bekannter Prediger, der wegen problematischer Botschaften schon erhebliches politisches und Medieninteresse auf sich zog und auch hier bereits mehrfach Thema war:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/11/25/hassprediger-man-muss-auch-wollen/

https://vunv1863.wordpress.com/2017/11/07/gerichtsnomaden/

In der Parallelstraße  zur Friesstraße befindet sich die Moschee des Pak Darul Islam Vereins. Die Pak Darul Islam Moschee ist eine Einrichtung Pakistanisch- und Afghanischstämmiger (sie haben auch noch etwas in der Münchner Straße in der Nähe des Hauptbahnhofs).

Man macht einiges an Jugendarbeit, die jedoch wahrscheinlich recht identitär ausgerichtet ist. Alles eins zum Unabhängigkeitstag: Weiterlesen

Hanau ganz brüderlich

Der Hanauer Verein Islamisches „Informations- und Begegnungszentrum e.V.“ (IIB) war bereits einmal Thema auf diesem Blog im Zusammenhang mit den Vorkommnissen um den Dachverband „Deutsch-islamischer Vereinsverband Rhein-Main“ (DIV). Dessen Beobachtung durch das hessische Landesamt für Verfassungsschutz wurde im August 2016 bekannt:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/29/unbelehrt/#more-6876

Das IIB war nach letztem Kenntnisstand – die Internetpräsenz des DIV ist seit geraumer Zeit nicht mehr zugänglich – Mitglied im DIV:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/29/praevention-boecke-und-gaertner-i/

Weiterhin „Wartungsarbeiten“ beim DIV:

http://www.div-rm.de/

Auch ein „Islamisches Jugend- und Informationszentrum (IJIZ) e.V.“ war Mitglied und betreibt die Badr Moschee. Auch dieser Verein wird in der Auflistung der Stadt Hanau unter Moschee-Vereinen geführt:

http://www.hanau.de/lih/gesellschaft/kirchen/064937/index.html?print=1

Auf dieser Seite der Stadt ist lediglich die Selbstdarstellung wiedergegeben; eine Einordnung durch die Kommune fehlt. Nach eigenen Angaben des Vorsitzenden im FR-Interview 2014 ist das IIB aus dem Islamischen Arbeiterverein hervorgegangen:

Das IIB ist aus der Jugendgruppe des Islamischen Arbeitervereins hervorgegangen. Schon vor der Gründung des IIB wollten wir Projekte initiieren.

und weiter, zu den Einbindungen:

Wir bestellen einen Referenten vom Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen (IIS) in Frankfurt. Es sind Leute, die in Mainz Islamistik studiert haben. Zum IIS bestand schon früh eine enge Kooperation. Er war auch Vorbild für uns bei der Gründung des IIB.

http://www.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/main-kinzig-kreis/hanau-verqueres-bild-vom-islam-a-538461

Der „Islamische Arbeiterverein“ wurde in Hanau 2004 eingetragen:

Islamischer Arbeiterverein Hanau VR HE-Hanau_VR_1302+Chronologischer_Abdruck-20180211094820

Neben den IIB-Seiten im Internet allgemein:

http://iibev.de/

Schaut man sich die Betätigungen des IIB an, so fällt eine starke Dialogorientierung zur Mehrheitsgesellschaft hin auf, bei der man sich modern und moderat gibt. Die Akteure des IIB werden bei entsprechenden Anlässen auch von den Medien kontaktiert und geben sich auch dort wenig Blößen. Die Betätigungen zur eigenen Community hin zeigen jedoch ein anderes Bild: Man ist mittendrin in muslimbrudernahen Kreisen, wichtige Vereinsmitglieder betätigen sich auch selbst derart. So finden sich unter den Vortragenden Akteure wie Mohamed Naved Johari, der für die Frankfurter IIS in verschiedenen Funktionen auffiel und der auch überregional als Vortragsredner in einschlägigen Kontexten bekannt ist:

http://iibev.de/aktivitaeten/fuer-muslime/vortraege/

Neben Johari wird auch der bundesweit bekannte Ferid Heider aufgeführt, der v.a. in Berliner Institutionen tätig ist, die vom dortigen Verfassungsschutz beobachtet werden.

Der IIB weist mit IIS Frankfurt und IIS Mainz eine erhebliche Schnittmenge bei den Referenten auf. Was hinsichtlich der Einordnung des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz zum IIS gilt, trifft meiner Einschätzung nach ebenso für das IIB zu. Dies scheint in Hanau jedoch wenig Thema zu sein. Vielmehr wurde dem IIB vom Ausländerbeirat (ALB) ein Preis verliehen. Unkenntnis oder Absicht beim ALB?

Neben Jaoid Darsane als Vorsitzendem, der auch schon beim IIS Redner war, ist als „ehrenamtlicher Geschäftsführer“ Youness Rahbaoui eingetragen: Weiterlesen

Frankfurt – Berlin: Kurze Wege

NBS, I.I.S. und ihre ähnliche Doppelstrategie

Seit einiger Zeit tritt für die Pressearbeit der Neuköllner Begegnungsstätte eine eigene Pressesprecherin auf, Frau Juanita Villamor-Meyer. Sie gibt z.B. solche schönen und freundlich-verbindlich scheinenden Interviews wie hier im August. Da ist alles schön und warm, die NBS ein Opfer finsterer Verfasssungsschützer, die wegen der Nennung im Verfassungsschutzbericht natürlich verklagt werden sollen:

Mehr Religion als Mittel gegen Terrorismus? Und dann genau dann natürlich die eigene Variante? Spannend.

Frau Villamor-Meyer wird auf der Seite der NBS direkt aufgeführt:

http://www.nbs-ev.de/kontakt/2-pressekontakt

Frau Villamor-Meyer war einem größeren Publikum erstmals im Frühjahr bekannt geworden:

 

Dazu:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/03/30/berlin-verkennungen-einer-begegnungsstaette/

Auch in der aktuellen Frage übernimmt sie für die NBS die Kommunikation mit der Presse:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/12/24/nbs-zurueck-in-die-zukunft-iii/

Vorher war Frau Villamor-Meyer für das „Berliner Forum für Religionen tätig“:

Klicke, um auf villamor-meyer-170330-verein-e28093-berliner-forum-der-religionen.pdf zuzugreifen

Auf der Seite der „franziskanische Initiative 1219. Religions- und Kulturdialog e.V.“ zeichnete sie die guten Wünsche zum Jahreswechsel 2015/6 mit

http://1219.eu/gruesse-zu-weihnachten-und-zum-jahreswechsel/

Der Mitzeichner Dr. Thomas Schimmel ist einer derjenigen, die sich derzeit vehement für die NBS und auch Herrn Sabri persönlich einsetzen. Dies geschieht, in dem man zum Beispiel Journalisten, die ihren Job machen und kritische Fragen – die mehr als berechtigt sind – stellen, persönlich angeht mit „Offenen Briefen“. Diese Briefe stellen genau die in

https://vunv1863.wordpress.com/2017/12/24/nbs-zurueck-in-die-zukunft-iii/

beschriebenen Manöver dar. Es wird angegangen, die Berichterstattung angeprangert und dann eine dicke neue Schicht Marketing drübergepinselt. Das Wahre soll hinter dem vielen, angeblich Schönen und Guten zum Verschwinden gebracht werden. Potemkin in der live-Schalte.

Schaut man bei Frau Villamor-Meyer noch weiter zurück, so wirkte Frau Villamor in den Jahren zuvor in Hessen: Weiterlesen

Nah, näher, am nächsten

Neues zum I.I.S

Der Frankfurter Verein „Islamischen Informations- und Serviceleistungen e.V.“ ist wiederholt Thema auf diesem blog gewesen.

https://vunv1863.wordpress.com/2015/05/09/der-nette-muslimbruder-von-nebenan/

https://vunv1863.wordpress.com/2015/09/12/ihr-bruederlein-kommet/

Aktuell plant dieser Verein eine große Moschee in Frankfurt, in Bergen Enkheim:

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Bergen-Enkheim-Moscheeplaene-neben-Wohngebiet-sorgen-fuer-Kritik;art675,2767013

Nun ist dieser Verein, insbesondere in Person seines Öffentlichkeitsbeauftragten Mohamed Naved Johari, über jahrelange Betätigung nah dran an der Frankfurter Stadtgesellschaft:

https://www.iisev.de/verein/ueber-uns/vorstand/

Vertreter des Frankfurter Rats der Religionen stellten sich vor die Einrichtung, auch nachdem bekannt wurde, dass der Verein unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz steht.

https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/04/der-pudel-im-saeurebad/

Der Verein wird der Islamischen Gemeinde in Deutschland (IGD) und damit der größten Organisation, in der sich Muslimbrüder zusammenfinden, zugerechnet::

https://www.ezw-berlin.de/html/15_8530.php?fbclid=IwAR0vh98DZE9Cn57xsMMvycHBMI_A_Dr9DHicnHWo1czTU0YPHNmGDu01bA8

update 5.6.2019:
Beim EZW wurde der Wortlaut des Zitats im Artikel wie folgt verändert:

„IIS ist laut LfV Hessen der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD) und damit der mitgliederstärksten Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft hierzulande zuzuordnen.“

Die Muslimbruderschaft (MB) verfolgt weltweit eine Unterwanderungstrategie, ist panislamistisch aufgestellt und verfolgt das Ziel einer schrittweisen Ausweitung sozialer und rechtlicher Räume auf eine islamische Gesellschaft hin. Sie hat neben der legalistisch (zumindest in Minderheitenposition) islamistischen Hauptrichtung Zweige und Ableger, die auch extremistisch-jihadistisch agieren. Einige dieser Unterorganisationen oder Abspaltungen sind in Deutschland verboten. z.B. die Hizb ut Tahrir. Das ist also prinzipiell weder eine freundliche noch friedliche Gruppierung. Man agiert nur mit dem Ziel, überall das für ihre Richtung sinnvollste Mittel einzusetzen. Das ist mal die eher stille, legalistische Unterwanderungsstrategie, mal die noch extremistischere Variante. Erst kürzlich wurde das Ziel, die langfristige Errichtung eines Kalifats, erneut von einem hochrangigen Vertreter bestätigt.

Zurück nach Frankfurt.
Die Öffentlichkeitsarbeit zur Stadt ist von Ausdauer und ostentativer Freundlichkeit geprägt. Erst der Mitbegründer Mohamed Sahin, später dann Mohamed Johari vernetzten eng zum Rat der Religionen und anderen, vor allem politischen Entscheidern. Zur Community hin sieht es etwas anders aus. Sahin war in den letzten Jahren in der Kritik, als bekannt wurde, dass der Flughafenattentäter Arid Uka und der „Fussfessel-Islamist“ Hassan Masood in seinem Pflegedienst Praktika absolviert hatten:

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Der-rote-Faden-Prophet-im-eigenen-Land;art675,156015

https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/07/fussfessel-islamist-hassan-masood-wohl-tot/

Mohamed Johari wird seit einiger Zeit auf dem Extremistenportal „way to Allah“ gelistet:

Er muss wohl im Laufe des Jahres 2016 dort aufgenommen worden sein.

Die anderen Herren, der Herr Fadil, der Herr Dr. Reidegeld und der Herr Heider (Berlin) sind seit langen Jahren einschlägig bekannt. Einrichtungen und Personen wecken immer wieder einmal das Interesse der Sicherheitsbehörden. Das ist insofern zwar keine überraschende Nähe, aber doch keine „Nachbarschaft“, die positiv zu bewerten wäre.

„way to allah“ wird vom NRW-Verfassungsschutz in das extremistisch-salafistische Zwischenfeld verortet. Der Verfassungsschutz und nachfolgend einige andere Organisationen warnten vor Jahren einmal explizit vor einer Schrift aus dem Kreis:

http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.242040.de

http://www.mi.niedersachsen.de/aktuelles/presse_informationen/95050.html

Das MIK NRW: Weiterlesen

Hase und Igel

Über das Versteckspiel islamistischer Strukturen in Frankfurt und Darmstadt

Die Struktur und die Einbindungen des Deutsch-Islamischen Vereinsverbandes Rhein-Main e.V. (DIV) waren bereits etliche Male Thema auf diesem blog. Nachdem die offizielle Beobachtung durch das Landesamt für Verfassungsschutz im August öffentlich wurde, wurde erst noch ebenfalls öffentlich geklagt. Mittlerweile ist es sehr still geworden um den Verband. Die Verbandsseite ist seit Monaten im Wartungsstatus:

https://www.div-rm.de/

Da scheint nicht nur der Internetauftritt komplett überarbeitet zu werden. Prominente Vertreter des Verbandes, die vorher sehr lautstark und öffentlich vernehmbar agierten, sind nahezu in der Versenkung verschwunden. Die Vereine selber treten meist wieder einzeln in Erscheinung. Das Frankfurter Europäische Institut für Humanwissenschaften (EIHW) und der Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V. (I.I.S.) beispielsweise machen ihre Veranstaltungen unbeirrt weiter*. Gemeinsam mit dem neuen Gremium „Deutsche Koran Gesellschaft“:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/06/neue-struktur-in-frankfurt/

veranstaltet man z.B. solche Events für die Glaubensgenossen aus dem Ruhrgebiet anreisten und sogar aus Kalifornien:

 

Zumindest die problematischeren und muslimbrudernahen Vereine im DIV scheinen also schon eine neue gemeinsame überregionale Struktur aufgebaut zu haben. Es wird sicher weitere Kooperationen und absehbar wahrscheinlich auch einen neuen, anderen Dachverband geben: Protagonisten, Strukturen und Motivation sind weiterhin vorhanden. Jetzt fehlt es nur noch an einer Struktur, mit der man erneut gegenüber der Mehrheitsgesellschaft gemeinsam auftreten kann und darauf pochen kann, dass man als Gremium, als Organisation neu betrachtet werde.

Ähnliches scheint sich nun in Darmstadt abzuzeichnen. Das B.I.S. ist ein Dachverband aus Bilal e.V., Weiterlesen

Erneuerbarer Islamismus

Nicht ganz neu als Vehikel und Tarnung für islamistische Betätigungen sind manche Aktivitäten, die man auch als „grün-alternativ“ bezeichnen kann. Ist es bei anderen Muslimen völlig normal und auch nicht Gegenstand einer Betrachtung hier, sind Betätigungen, die von bestimmten Einrichtungen und Personen ausgehen, durchaus geeignet, zumindest Interesse und Nachfragen auszulösen. Das Landesamt für Verfassungsschutz merkt z.B. an:

In Anlehnung an ihre ägyptische Mutterorganisation versucht die IGD durch soziales und religiöses Engagement sowie durch Dialogangebote Akzeptanz in der Gesellschaft zu finden. Letztlich zielen diese Versuche darauf ab, die Ideologie der MB gesellschaftsfähig zu machen.

https://lfv.hessen.de/sites/lfv.hessen.de/files/Bericht2013/html/02_Islamismus/02_Beobachtungsobjekte/02_Muslimbruderschaft/index.html

Global denken, lokal handeln.

So versucht die Frankfurter Einrichtung Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V. I.I.S. etwa seit Jahren, über einen „Fair trade“-Shop und entsprechende Angebote den Gang durch die jeweiligen grünen Institutionen. Über gemeinsame „faire“, hier wohl eher katholisch geprägte, Betätigung werden dem Anschein nach wertvolle Fürsprecher gewonnen:

https://www.iisev.de/aktivitaeten/fairtrade/

https://www.iisev.de/news/die-tour-de-fair-macht-halt-im-iis/

Man kann sicher zu Recht vermuten, dass über solche Aktionen

https://www.iisev.de/48-0-Fairtrade-Produkte-im-IIS-Infoladen.html

und solche Broschüren

Klicke, um auf Fair-Trade-und-Islam-Aufl-2016.pdf zuzugreifen

besonders wohlwollende Mitstreiter gewonnen werden können. Mitstreiter, die wohl wenig Fragen über den ideologischen Hintergrund stellen und das vermeintlich gemeinsame große Ganze im Blick haben. Es grünt so grün. Parallel kann man über den Mitstreiter dann politische Entscheider zu Grußworten, Glückwünschen und anderem bringen: mehr Testimonials.

Frankfurt ist nicht die einzige Kommune, in der so etwas funktioniert. In Darmstadt gibt es den Verein „Nour energy“. Nach Eigenangabe widmet man sich mit Hingabe der Verbreitung „alternativer Energien“:

http://www.nour-energy.com

http://www.nour-energy.com/team/

Man kann sich schon etwas wundern, wenn bei etwas so vermeintlich Harmlosem wie grünem Engagement die Beteiligten nur bildlich, aber nicht namentlich erwähnt werden. Grün, aber nicht transparent.

Das grüne Engagement ist es aber wohl nicht ganz oder nicht alleine, was die seltsam im Dunklen bleibenden Akteure des Vereins antreibt. Auf Tagungen werden andere „alternative“ Akteure eingebunden und in Darmstadt die evangelische Kirche zu gemeinsamen Tagungen gebracht:

http://www.nour-energy.com/wp-content/uploads/2015/09/Flyer-NE-Tagung-2015.pdf

Da finden sich dann auch Beflissene, die aus anderen Zusammenhängen bekannt sind:

 

Man beachte auch den Abspann: Die Robert Bosch Stiftung sponserte und – Islamic Relief war auch Weiterlesen

Unbelehrt

Hanauer Verein versucht dieselbe Vorgehensweise wie der DIV e.V.

Der Deutsch-islamische Vereinsverband e.V. (DIV) wurde Mitte August offiziell unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz gestellt, siehe Beiträge hierzu auf diesem blog.

Neben der finanziellen Förderung durch das Bundesfamilienministerium aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ vergab auch die Bundeszentrale politische Bildung (bpb) über das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ (bfdt) etwas Geld an den Verband für ein Projekt bzw. als Preisgeld:

http://www.buendnis-toleranz.de/themen/demokratie/170119/ich-waehle-anerkennung

Man machte also ein paar Plakate etc. Ob die Projektangaben so stimmen, sei einmal dahingestellt. Relevanter ist, dass der nunmehr unter Beobachtung stehende Verband weiterhin mit dem Preis wirbt:

bfdt DIV 160714

Screenshot von der DIV Seite

Das bfdt lässt es demnach zu, dass ein unter Beobachtung stehender Verein mit ihrem Logo für sich wirbt und Spender täuscht. Das ist inakzeptabel und deutlich anzumahnen.

Aus diesem Fall kann man nun lernen, dass das bfdt es wohl bis auf Weiteres nicht beabsichtigt, diese Auszeichnung, die damals zwar auf den guten Glauben hin erfolgte, aber unter aktuellen Gesichtspunkten etwas definitiv falsches suggeriert, an die aktuellen Sichten anzupassen. Darunter leidet der Ruf des bfdt: Wenn Verfassungsfeinde dieses Siegel weiterhin tragen dürfen, wird das Logo völlig entwertet, denn es ist genau nicht mehr geeignet, den guten Demokraten vom Verfassungsfeind zu scheiden. Das muss also definitiv entfernt werden, soll der Ruf des bfdt nicht fortgesetzt beeinträchtigt werden. Man kann weiterhin daraus lernen, dass der DIV durch die Verfassungsschutzbeobachtung wenig beeindruckt ist und das Logo weiterhin nutzt.

In diese Grundlinie passt auch, dass nun ein Verbandsmitglied des DIV genau dieselbe Vorgehensweise versucht: Das Hanauer Islamische Informations- und Begegnungszentrum e.V. I.I.B bewirbt sich um genau denselben Preis: Weiterlesen

Muslimbrüder in Frankfurt: Gut vernetzt ist halb gewonnen I

Als vor einigen Tagen die Förderung des Deutsch-islamischen Vereinsverbandes e.V. (DIV) gestoppt wurde, war eines der interessanten Details der Meldung, dass das hessische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) nun neben dem „Europäischen Institut für Humanwissenschaften e.V.“ (EIHW) die Einrichtung “ Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V.“ (IIS) klar „der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e. V.“ (IGD) zuordnet. Der IIS ist Mitglied beim DIV:

Außerdem gehört dem DIV der „Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V.“ (IIS) in Frankfurt an.

Der Verein wird vom LfV „der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e. V. (IGD) zugeordnet“. Die IGD wiederum gilt als die mitgliederstärkste Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft in Deutschland.

https://www.tagesschau.de/inland/bundesprogramm-islamisten-101.html

Das ist nicht nur für Frankfurt interessant, weil der IIS bestens vernetzt ist. Nicht nur in die Frankfurter Stadtgesellschaft, sondern auch mit weiteren Strukturen in Frankfurt und Hessen, die in einem weiteren Beitrag thematisiert werden.

wilson-ken-exterior-of-the-replica-trojan-horse-troy-anatolia-turkey-minor

In dem enger betroffenen Teil der Frankfurter Stadtgesellschaft scheint die Kunde, dass man jahrelang mit Verfassungsfeinden den Dialog führte, wenig beeindruckt zu haben. So mag sich der Islambeauftragte des Bistums Limburg, der Frankfurter Professor und Herr des „Hauses am Dom“, Dr. Joachim Valentin, der neuerdings gegenüber der DITIB den markigen Rote-Linien-Zieher gibt:

Die Geduld kirchlicher und staatlicher Gesprächspartner, die die DITIB jahrelang mit viel Aufwand in die Rolle eines geschätzten Kooperationspartners gebracht haben, ist zu Ende.

http://www.katholisch.de/aktuelles/standpunkt/ditib-muss-sich-entscheiden

zum IIS anscheinend nicht äußern und wird unwirsch:

Valentin will sich nicht zu dem Extremismus-Verdacht äußern. Er sehe es nicht als seine Pflicht an, Gemeinden „auf ihre Verfassungsstreue zu überprüfen“.“

http://hessenschau.de/gesellschaft/islamismus-verdacht-schwesig-streicht-foerdermittel-fuer-moschee-dachverband,moscheedachverband-100.html

Interessanterweise wird über das IIS in dem folgenden Artikel gar nicht gesprochen, Weiterlesen