Islamisten stellen größte Extremistengruppe im Südwesten

In Baden-Württemberg wurde am Donnerstag ein geradezu beispielhaft präziser und detaillierter Verfassungsschutz-Bericht vorgestellt. Aber auch darin finden sich Versuche, die religiöse Komponente des Islamismus um- oder gar wegzudeuten.

Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) und Beate Bube, Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz, stellten am Donnerstag in Stuttgart den baden-württembergischen Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2020 vor. Obwohl das islamistische Personenpotential in Baden-Württemberg mit rund 4.200 Personen deutlich größer ist als die Gruppe der etwa 2.800 Linksextremisten oder die der rund 1.970 Rechtsextremisten, wurde der Islamismus auch bei der Vorstellung dieses Berichts nachrangig behandelt. Der Anstieg beim islamistischen Potential um rund 100 Personen dürfte dem Anstieg bei den Salafisten auf rund 1.300 gegenüber 1.200 im Vorjahr geschuldet sein.

„Selbstverständlich haben wir auch die Gefährdung unserer Gesellschaftsordnung durch den islamistischen Extremismus und Terrorismus weiterhin fest im Blick. Die Gefahrenlage durch den Einfluss des Islamischen Staates (IS) ist trotz seines Zusammenbruchs weiterhin äußerst angespannt. Die Anschläge in jüngerer Vergangenheit, wie zuletzt etwa in Wien am 2. November 2020, beweisen dies in furchtbarer Weise. Die größte Gefahr geht weiterhin von Einzelattentätern in psychischen Ausnahmesituationen aus, die sich von einer vermeintlichen, selbst kommunizierten IS-Nähe mediale Aufmerksamkeit versprechen“, erklärte Thomas Strobl bei der Vorstellung des Berichts.

Motivation fanatisierter Mörder verkannt?

Die von Strobl benutzte Wortwahl könnte darauf hindeuten, dass er damit auf den Anschlag am 25. Juni in Würzburg anspielte. Bei diesem Anschlag stach ein somalischer Mann in der Würzburger Altstadt zuerst in einem Kaufhaus und danach auf der Straße mit einem Messer auf mehrere Frauen ein. Dabei tötete er drei Frauen und verletzte fünf weitere Personen schwer. Ob der Mann aus einem islamistischen Motiv, aufgrund einer psychischen Störung oder der Kombination von beidem gehandelt hat, ist bislang nicht abschließend geklärt.

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Marcel Krass und die „DEEN Akademie“

2020 sorgte der Prediger Marcel Krass mit einem Eilantrag gegen Corona-Beschränkungen für Schlagzeilen. „Salafist siegt vor Verfassungsgericht“, hieß es damals. Jetzt hat Krass mit der „DEEN Akademie“ eine neue, offenbar profitorientierte Betätigung gefunden.

Der islamistische Prediger Marcel Krass sorgte zuletzt mit seinem Verein Föderale Islamische Union (FIU) für öffentliches Aufsehen, als er mit einem Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht gegen die Beschränkungen für Gottenhäuser im ersten Corona-Lockdown Erfolg hatte. Mit ihrer Klage gegen die Benennung als Salafisten-Verein im niedersächsischen Verfassungsschutzbericht scheiterte die FIU jedoch vor dem Verwaltungsgericht. Mittlerweile soll die Organisation nach Angaben ihres Vorsitzenden Dennis Rathkamp 2.500 Mitglieder haben. Krass wohnt in Hannover. In seiner neuen Aktivität für die „DEEN Akademie“ werden nun Mitstreiter eingebunden, die bislang aus anderen Zusammenhängen bekannt waren. Bei dieser „Akademie“ sollen Muslime für die Glaubensunterweisung zahlen.

Wegen der Pandemie stehen nicht nur die bekannten Reiseveranstalter unter Druck, sondern auch die kleineren Anbieter für speziellere Wünsche. Die Beschränkungen im Luftverkehr, vor allem aber die Zugangsbeschränkungen der saudischen Regierung, lassen auch die religiösen Reisen für Muslime oftmals wegfallen. Damit brechen bei Reiseveranstaltern, die sich auf derartige Angebote spezialisiert hatten, die Umsätze ein. Bei den Veranstaltern, die an Moschee-Vereine angegliedert sind, kann das vielleicht noch aufgefangen werden, da die Organisation von Reisen nicht deren hauptsächliche Erwerbstätigkeit ist. Bei Islamisten, die solche Reisen begleiten, sieht das jedoch anders aus. Auch Vortragsreisende aus dem islamistischen Spektrum, bei denen die Live-Auftritte in problematischen Moscheen oder das persönliche Spendensammeln eine wichtige Erwerbsquelle darstellen, sind von dieser neuen Entwicklung betroffen.

Über den Anbieter Bakkah-Reisen aus Mannheim wurde auf dieser Seite schon berichtet. Verantwortet wird Bakkah-Reisen, das seit 2017 regelmäßig im baden-württembergischen Verfassungsschutzbericht aufgeführt wird, von Abdirahman Farah, damals mit der lame gUG, derzeit mit einer HTG Group mit neuem Sitz in der Carl-Reuter-Straße 3 in Mannheim. Bakkah bietet Reisen in Begleitung von Ahmad Armih alias Abul Baraa sowie Pierre Vogel alias Abu Hamza an. Beide sind seit vielen Jahren als Prediger bekannt und haben ihre jeweils eigene Fan-Gemeinde. Die als Kontakt angegebene Telefonnummer ist dieselbe, wie sie auch bei der Hilfsorganisation Islamischer humanitärer Entwicklungsdienst/Islamic Development Service e.V. als Kontakt genannt wird. Für diese Organisation ist wiederum Marcel Krass viel unterwegs gewesen. Er bot allerdings auch Reisen wie Hajj und Umrah an, also muslimische Reisen zu den ihnen heiligen Stätten. Ebenso wie Ahmad Armih und Pierre Vogel wurde auch Marcel Krass immer wieder als Referent in problematische Moschee-Vereine eingeladen. 

Die neue „Akademie“ ist unter seiner Leitung nun eine weitere Möglichkeit, von spirituell bedürftigen Muslimen, die ihn entweder nicht kennen oder seine Haltungen gut finden, Geld abzuschöpfen. „DEEN Akademie“ kann sinngemäß mit „religiöse Akademie“ übersetzt werden. Mit im Boot sind Weiterlesen

Warnung vor Hamburger Al-Azhari-Institut

Der Hamburger Verfassungsschutz warnte diese Woche vor einem „Institut“, das extremistische Bezüge hat. Das Institut, ein seit 2016 eingetragener Verein, soll als Zielgruppe seiner Aktivitäten auch „Behörden, Lehrkräfte und Schulklassen“ anvisieren. Schon aus dem Eindruck, die die Eigenveröffentlichungen des Leiters des „Instituts“ in den sozialen Medien hinterlassen, stellt sich eine Organisation im Zwischenfeld von Muslimbruderschaft und Salafisten dar. Doch die Einbindungen reichen weiter.

Der Hamburger Verfassungsschutz veröffentlichte am Donnerstag eine eindringliche Warnung vor dem Al-Azhari-Institut. Kernpunkte der behördlichen Einordnung sind die wiederkehrenden Bezüge zu radikalen Gruppen und Akteuren sowie antisemitische Klischees. Der Verein sei breit aktiv. „Das Lehrangebot richtet sich dabei ausdrücklich auch an Lehrer, Erzieher, Eltern, Schulklassen, Behörden oder kulturelle Einrichtungen„, heißt es in dem Beitrag. Daneben habe man eine Partei gegründet, eine „Friedenspartei“, mit der man an der diesjährigen Hamburger Bürgerschaftswahl habe teilnehmen wollen. Gescheitert sei dies nur an den unzureichenden Unterstützerunterschriften, einer notwendigen Formalie. Auch mit dem Hinweis auf die Doppelstrategie, die der Verein verfolgt, wurde der Verfassungsschutz deutlich: „So ist das Al-Azhari-Institut als „Kooperationspartner“ des ursprünglich für den 24. bis 26. April 2020 geplanten „Ramadan-Pavillon“ aufgeführt. Dieser Pavillon ist eine Zeltstadt, die im muslimischen Fastenmonat Ramadan in St. Georg aufgebaut wird und seit 2013 stattfindet. Insofern strebt auch der Institutsleiter die von zahlreichen extremistischen Gruppierungen verfolgte Strategie der „Entgrenzung“ – der gezielten Besetzung gesellschaftlich relevanter Themen, um mit demokratischen Initiativen Bündnisse zu schließen.

Auch wenn in der Warnung des Verfassungsschutzes vor allem das Institut zentriert wird, so steht dieses nicht alleine, sondern ist in einem radikalen Aktionsgeflecht, das zur Gesellschaft hin entgrenzt, während keine Distanz zu den extremistischen Mitgliedern eingehalten wird. In dem erweiterten  Aktionsgeflecht, ausgehend vom Al-Azhari-Institut als zentralem Akteur, ist Raum für verschiedene extremistische Bezüge, die der Vorsitzende Mahmoud Ahmed und der Kassenwart Zeki Ay (nach Vereinsregister) zu verantworten haben. Deutlich wird das an den vertretenen Haltungen, Einladungen und Unterstützung Dritter. Bei der Kampagne gegen ein Verbot des Kinderkopftuchs an Schulen aus dem Jahr 2018 etwa positionierte sich Ahmed an der Seite der Hizb ut-Tahrir-nahen Initiatoren.

Das war nicht immer so. In der Bergedorfer Zeitung etwa wurde Ahmed 2011 noch als als Vorzeige-Imam bezeichnet. Inzwischen sind jedoch entweder die Haltungen radikaler geworden oder auch nur besser sichtbar. Schließlich bezeichnet sich Ahmed jetzt als „Scheikh“ und bietet neben Unterricht auch religiöse Reisen in seiner Begleitung an. Da mag also auch ein finanzielles Interesse eine Rolle spielen.

Die radikalen Bezüge des Instituts sind im Feld zwischen Muslimbruderschaft und Salafisten Weiterlesen

Straßenmission in Hamburg

Eine islamistische Hamburger Gruppierung missioniert immer wieder auf den Straßen Hamburgs und Kiels. Es bestehen Verbindungen zur „Föderalen Islamischen Union“ von Marcel Krass. Doch auch andere problematische Bezüge lassen sich beobachten. Propagiert wird ein fundamentalistisches Islambild.

Die in Nordeutschland aktive Gruppierung „Muslime im Dialog“ war hier bereits zum wiederholten Male Thema:

https://vunv1863.wordpress.com/2019/02/27/kiel-der-marsch-durch-die-institutionen/

Vor wenigen Tagen wurde in der Hamburger Spitälerstraße wiederum in voller Öffentlichkeit eine Aktion durchgeführt:

Die interviewten Muslime machen mehrfach – der Sprache nur unzureichend mächtig – den zaghaften Versuch, dem Interviewer, der mit Suggestivfragen arbeitet, zu widersprechen. Nach Kurzem ist dies jedoch nicht mehr von Erfolg beschieden. Sie stimmen schließlich zu, gegen ein Verbot des Kinderkopftuchs zu sein. Was die Gruppierung unter einem schützenswerten, da angeblich freiwilligen Kinder-Kopftuch versteht, wird auf derer Twitter-Account deutlich:

Quelle/Belegbild: Twitteraccount „Muslime im Dialog“ https://twitter.com/muslimeimdialog , Abruf 28.6.2019

Ankündigung einer Straßen-Aktion auf dem Facebook-Account der Gruppierung: Weiterlesen

Eindruck schinden mit Hasspredigern

Über neue, kleine Medien-Kooperationen in NRW

Ambitionen, ähnlich wie in anderen Ländern ein visuelles Angebot für fundamentalistische Kreise zu gestalten, gibt es reichlich. Muslim Mainstream, das Video-Angebot der Gebrüder Özoguz, nicht zuletzt auch das Ahmadiyya-Video-Format MTV sind weitere Versuche, strömungsnah, also für die jeweils eigene Community, auch die eigene Sicht auf den Lauf der Welt zu artikulieren. Es gibt also immer wieder neue Versuche, Muslime und auch Islamisten anzusprechen. Zuletzt fiel damit Muhamed Ciftci auf:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/19/gegengesellschaft-on-air/

Der Erfolg von Predigern wie dem derzeit gesuchten indischstämmigen Akteur Dr. Zakir Naik weckt ebenfalls bei anderen Personen Begehrlichkeiten. Naik hat Millionen Anhänger weltweit. Auch der in Deutschland vereinzelt auftretende Dr. Haitham Al Haddad hat ein Portal, das allerdings allermeist englische Angebote bereit hält:

https://www.islam21c.com/

Al Haddad ist ein europaweit aktiver britischer Hassprediger, der zuletzt im Juni in Niedersachsen für ein Medienecho sorgte. Kontakte zwischen Al Haddad und Cifti, aber auch Naik sind belegt.

Das relativ neue Angebot „Eindruck TV“ sitzt nun nach eigener Angabe in Duisburg:

Quelle: Facebook-Seite Eindruck TV“, Abruf 30.11.2017

Diese Angabe kann, muss aber nicht stimmen, denn auch bei der zugehörenden Internetseite hält man sich hinsichtlich des Urhebers und des genauen Sitzes bedeckt:

Startseite

Der youtube-Kanal:

https://www.youtube.com/channel/UCdvDVAgeFDA5dG2IekyYxXg?pbjreload=10

Klarer ist da schon die ideologische Verortung. Mit der Auswahl der bislang bereitgestellten Videos zeigt sich die Grundlinie auf. Vieles von Marcel Krass, vieles von Muhamed Ciftci.

Beteiligt sind als jüngere Akteure ein Tobias Ibrahim, ein Mehdin M.*, ein Abdelilah Belatouan und ein Sameh Elbehouti. In einer selbst bezeichneten Kooperation mit einem Medien Kanal „Muslim Media“ wird ein Kurzfilm zur Verfügüg gestellt:

 

Verantwortlich für den Film zeichnet Coskun Gezer.

Das Motto wird nachgereicht: „Integration zum Ablachtarif“, „Gib Vorurteilen keine Chance“ und „Sei kein Abnicker der Medien“. Interessanterweise spielt den „Shaikh“ Talha Kemiksiz

https://www.facebook.com/talha.kemiksiz.79

Er machte wohl früher einiges** mit Sabri ben Abda, der ja auch in Form von „irgendwas mit Medien“ (zur Zeit „Believers Place) weiterhin aktiv ist. Kemiksiz ist häufiger bei „Muslim Media“ als Protagonist, macht aber – da schließt sich der Kreis zu Marcel Krass – mittlerweile dem Anschein nach auch Umrah-Reisen, auch organisiert über Kaaba-Reisen.

Könnte man das – für sich genommen und ohne Kenntnis der Personen – noch akzeptieren, kehrt sich das durch die Betreiber und das Umfeld, in dem dieser Kurzfilm präsentiert werden, in das Gegenteil: Weiterlesen

Wuppertal: Ein Lehrstück über Grenzen der Deradikalisierung

Wuppertaler Jungprediger weiter in problematischem Umfeld

Ein Junge, Saif Eddine Chourak, der sich von Wuppertal aus ins Licht zumindest der islamistischen Szeneöffentlichkeit begeben hatte, war auf diesem blog schon mehrfach Thema. Sein Beispiel ist deshalb relevant, weil sich der Zugang des Jungen zum einen von ihm selbst gewollt öffentlich abspielt, zum anderen weil die Personen seines Umfeldes durchaus prominent sind in Salafi-Kreisen (z.B. Sven Lau, Abou Nagie). Zum Dritten zeigt sein Beispiel, wie solche Prozesse voranschreiten, wenn weder der Junge selber noch seine Eltern dem Anschein nach mit Behörden kooperieren bzw. Hilfsangebote annehmen. Dies schlicht deshalb, weil in der Familie offenkundig kein Hilfsbedarf gesehen wird (abgesehen von Verwandschaft, die wenig Einfluß hat: Der Junge beklagte einmal bei Abou Nagie, er hätte Debatten zu Hause). Über den Jungen, der dem Anschein nach weiterhin in Wuppertal wohnt:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/23/essen-jungprediger-im-pott/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/24/wuppertal-ein-jungprediger-viele-vaeter/

und einige weitere.

Solche Konstellationen sind nicht so selten. Auch bei anderen Predigern bzw. deren Nachwuchs zeigt sich, dass die Erziehung wirkt und manche Söhne aus ihrem „eigenen“ Willen heraus in die Fussstapfen der Väter treten. Genannt seien beispielhaft Said El Emrani über Mohanned Ayyub* bis hin zu Taha Zeidan, deren Väter schon auf gleichem Terrain ihre Beiträge lieferten (muslimbrudernahes bis anders fundamentalistisch konnotiertes Umfeld). In Zeiten vor Internet und sozialen Medien fiel dieses jedoch weniger auf.

Saif Eddine Chourak ist also weiterhin aktiv. Letztes Jahr verließ er die Realschule. Die Schule, an der er seinen Abschluß machte, war dem Anschein nach überfordert und hatte auch einige Umstände wohl schlicht nicht erkannt. So machte der Junge am Tag der offenen Tür an seiner Schule einen kleinen LIES!-Stand:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/25/wuppertal-die-offene-tuer-fuer-die-gegengesellschaft/

Der weitere Werdegang in Ausbildungshinsicht ist nicht bekannt bzw. wird nicht öffentlich zentriert. Öffentlich zelebriert wird jedoch die „muslimische Identität“, die für den jungen Chourak dem Anschein nach weiterhin den wichtigsten Identitätsaspekt darstellt. Vielleicht ist auch mittlerweile das soziale Umfeld so beschaffen, dass man nur noch Glaubensbrüder ähnlicher Strenge bis hin zum extremistischen Umfeld um sich hat. Mit Mitschülern ist man ja wahrscheinlich nicht mehr täglich konfrontiert.

Nach verschiedenen Videoprojekten ist Chourak nun für „Tuba TV“ bzw. die Bekleidungslinie Tuba Collection“ aktiv. Diese Betätigung steht im Zusammenhang mit einer Kleidungsvermarktung eines Kevin Schneider aus Wuppertal**. Keine gewöhnliche Kleidung, sondern Kleidung mit Message: Zwar nach Eigenangabe fair gehandelt; jedoch wird unter „fairem Handel“ etwas verstanden, was eine zusätzliche Bedeutung hat (und die mit ökologisch fairem Handel wohl eher weniger zu tun zu haben scheint):

Daher bezieht TUBA COLLECTION von der Herstellung bis zum Verkauf verschiedene muslimische Unternehmen ein, denen dabei die unikale Möglichkeit gegeben wird in angebrachter Weise ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

https://www.tuba-collection.de/tuba-startseite/%C3%BCber-uns/

[Sprachliche Merkwürdigkeiten original.]

Saif Eddine Chourak macht Werbung für die Linie:

 

Man beachte die Sprachmelodie und die Gestik. Das ergibt sich häufig, wenn das soziale Umfeld einschlägig eingeengt ist.

Eine Facebook-Seite gibt es auch:

https://www.facebook.com/Tubacollectiongermany/?hc_ref=PAGES_TIMELINE

Das wird von Seiten wie der von Sven Lau, die in Abwesenheit weiter geführt wird (er sitzt ein; sein Verfahren nähert sich dem Ende), verbreitet.

Wo der bisherige online-Shop „Tuba Collection“ unterkommt? Bei Ansaar International. Da vergrößerte gerade  Weiterlesen

Vogel und Krass: Mummenschanz mit IHED

Hinter die Reisetätigkeiten der Prediger Pierre Vogel und Marcel Krass geschaut

Die beiden Konvertiten Pierre Vogel und Marcel Krass sind schon lange in islamistischen Kreisen zugange. Der eine eher laut und seit mehreren Jahren bundesweit bekannt, der andere nicht weniger fanatisch wirkend, aber meist ruhiger auftretend. Krass schafft es, völligen naturwissenschaftlichen Nonsense mit bebender Stimme als letzte Wahrheiten zu verkaufen. Selbst nicht Verstandenes wird weniger formal Gebildeten (Krass ist nach eigener Angabe Ingenieur) zusammen mit Wundergeschichten nahegebracht. Das wirkt auf manchen, als ob da Gehaltvolles zur Welt und wie sie funktioniert, geäußert würde. Aber Letzteres ist nicht der Kern der Kritik.

Beide bieten auch seit einigen Jahren durch sie begleitete Mekka-Reisen an.

Pierre Vogel kooperiert dabei mit dem Anbieter „Bakkah Reisen“. Das nächste Mal wird zusammen mit Abul Baraa gereist:


Krass bietet beim nächsten Mal einen drei Tage längeren Aufenthalt als Vogel und Baraa an, jedoch im gleichen Zeitraum Ende August – Anfang September über den Anbieter IME:

Bei Bakkah Reisen findet sich im Impressum eine Lame gUG: Weiterlesen

Rechenschaft vor den Kuffar

Vierter Tag der Verhandlung gegen Aria L. vor dem OLG Frankfurt am 17.05.2016

Teil 1: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/03/schoene-landschaft-mit-viel-blut/
Teil 2: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/04/ausser-kontrolle/
Teil 3: https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/11/mucke-muckis-und-moschee/

 

Zur Verlesung kommen weitere Auszüge aus der Telekommunikationsüberwachung (TKÜ). Aria L. telefoniert viel und lange zu nächtlicher Stunde. Viel mit Hayat L., die er nach der Rückkehr kennen lernte. Ihr erzählte er auch von der Zeit vor der Ausreise.

Zeitweise bestand bei L. wohl der Plan, gemeinsam mit einem Kumpanen nach Marokko zu gehen, dort einen Laden zu eröffnen. Der Vater werde alles vorbereiten und organisieren. Er sei für das Leben hier nicht geeignet, meint er. Der Plan zerschlägt sich dann.

Es wird im Verlauf deutlich, dass L. viele marokkanische Freunde aus Nador hat. Er sei von den älteren Marokkanern der Moschee, in der er verkehrte, häufig eingeladen worden. Gegessen habe er bei ihnen, aber auch den Kindern Nachhilfe in Mathematik erteilt. Auch Glaube sei ein Thema gewesen. Viel Dawa habe er aber auch mit R. gemacht, habe viel mit den Brüdern von Lies unternommen. [gemeint ist wohl Tunay R. aus Dietzenbach; es wird nicht ganz klar, in welchem Zeitraum das erfolgte, SHM]

Er habe auch viele Vorträge gesehen auf seinem Tablet. Das sei jetzt noch in Syrien, das habe er vergessen. Es seien sehr viele Videos darauf. L. empfiehlt anderen die Vorträge von Abul Baraa und Marcel Krass. Letzterer halte jetzt „undercover“ Vorträge. Gemeint ist wohl die Wohnungsdawa wie sie auch Vogel durchführt, oder die „Seminare“, die er offiziell seinem „Dex-Institut“ zuordnet.

Von der Mekka-Reise im Dezember 2013 kehrt L. in einem desolaten psychischen Zustand zurück. Er Weiterlesen

Pierre Vogel macht (verspätete) Aprilscherze

Pierre Vogel trifft sich mit Hassprediger Bilal Philips

Der umtriebige Prediger Pierre Vogel, aktuell wieder auf Reisen, hat sich vor einigen Tagen mit Dr. Bilal Philips getroffen. Gegen Philips gibt es immer wieder Einreiseverbote, so z.B. in die USA und Australien, da er als radikaler Hassprediger gilt. In Deutschland gilt er als eher unerwünschte Person. Als 2011 bekannt wurde, dass er im Lande ist, wurde ihm eine Ausreiseverfügung binnen 3 Tagen zuteil.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bilal_Philips

Wer sich mit Philips trifft, setzt damit Zeichen für die Szene*. 2011 war Philips nämlich auf Vogels Einladung zu einer Frankfurter Kundgebung geladen. Ideologisch sollte, zumindest wenn die Kameras aus sind, wenig inhaltliche Differenz zwischen beiden bestehen.

Von dem kürzlich absolvierten Besuch gibt es das Video „Dr Bilal Philips & Pierre Vogel – Verändert die Lage der Umma durch Bildung, nicht durch Anschläge!“: Weiterlesen

Bilal Gümüs und das alles erklärende Fliwatüt

„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell, englischer Mathematiker und Logiker, 1872-1970

Die Evolutionslehre ist für Personen, die einem fundamentalistischen Glauben anhängen, meist ein Stein des Anstoßes. Hinsichtlich der Ablehnung dieser Lehre sind sich die Argumentationsmuster außerordentlich ähnlich. Am liebsten würden sie sie ganz verbieten. Wissenschaft ist des Teufels und die Evolutionslehre die Mutter aller Teufel.

Russel hatte auf der persönlichen Ebene schon recht hinsichtlich der subjektiven Wirkung, die auch Eigenreflexion hat. Aber natürlich kann man Abläufe in der Natur, sofern sie der Beobachtung zugänglich sind, so gehaltvoll abklären, dass man von Sicherheit sprechen kann. Der einzelne Mensch ist vielleicht unsicher, Wissenschaft aber als Gemeinschaftsprojekt in der ständigen selbstgewählten Verbesserung baut auf und aus. Treten bahnbrechende neue Erkenntnisse oder Schlüsse hinzu, werden sie inkorporiert. Es geht vom Speziellen zum Allgemeinen.

Die Evolutionslehre zählt zu den Erkenntnissen, die so gut abgesichert und mit so vielen Beispielen untermauert sind, dass andere Vorstellungen recht abwegig sind. Man findet immer wieder Aspekte, die Nuancen beleuchten. Wer jedoch etwas gegen den Kern der Evolutionslehre vorbringen will und ernst genommen werden möchte, muss unserer Tage mit sehr, sehr guten Belegen kommen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird es ein kleiner Trugschluss sein, Bedingungen, die nicht beachtet wurden etc.

Personen, die die Lehre jedoch nicht verstanden haben und auch sonst in der Schule wohl entweder nicht gut aufpassten oder schon dort „doppelte Buchführung“ vollzogen, haben nach wie vor Probleme mit den Aussagen. Zu schwierig, zu kompliziert, da gefallen einfache Metaphern und Bildchen besser. Die Vorstellungskraft, die bei Imaginiertem ganz ordentlich ist, versagt bei der Vorstellung langer Zeiträume oder chemischer Abläufe. Auch der narzisstische Verlust ist hoch: Von der Krone der göttlichen Schöpfung, von Gottes Ebenbild degradiert zu einem Wesen, das Ergebnis von Zufällen ist. Das gefällt ganz und gar nicht.

Der Frankfurter Lies-Protagonist Bilal Gümüs meint aktuell, einen Beitrag zur Debatte liefern zu müssen.

 

Da freut sich die Zielgruppe: Doch so einfach? Ja, wenns der Herr Gümüs sagt…

Dieselbe Verkennung und Unwissenheit über naturwissenschaftliche Grundfakten und Fehldeutungen sowie Trugschlüsse, aber schon in der Version für die „Intellektuellen“ von Marcel Krass, der das gläubige Klientel immer wieder mit seinem in diesem Zusammenhang völlig belanglosen Dipl. Ing. zu beeindrucken sucht. Er fordert Beweise für Nichtexistenz gleichermaßen wie für Existenz. Schon da hapert es, denn Beweise für Nichtexistenz sind weder Usus noch erbringbar. Das ist zumindest theoretisch so; in der Praxis arbeitet man da mit Wahrscheinlichkeiten.

 

 

Auch die anderen Prediger fühlen sich immer wieder berufen, über diese Dinge zu schwadronieren. Immer irgendwo zwischen direkter Textauslegung und Intelligent Design* Plagiat. Der türkische Kreationist Harun Yahya ist da sozusagen höchste Instanz. Er hat sein Archtekturstudium abgebrochen (was keine Schande ist) und macht seit vielen Jahren auf Biologie-Guru (was eine Schande ist bei dem Kenntnisstand).

Gümüs befindet sich also in illustrer Gesellschaft.
So wird es also weitergegeben. Warum sich mit Chemie quälen, wenn es doch sowieso nur Trugbilder sind? Warum Biologie begreifen wollen, wenn es nur Gottes prüfungen sind, die den wahren Gläubigen verwirren sollen?

Bilal Gümüs auf jeden Fall ist den einfachen Weg gegangen. Den ohne Chemie und Biochemie, aber dafür mit einer Selbstgewißheit, die aus allen Poren quietscht.

 

 

* „Intelligent Design“ ist die US-amerikanische, fundamentalchristliche Variante, die nur dezent anders daherkommt. Es werden meist immerhin Beispiele genannt, die aber dann so falsch benutzt werden, dass aus einer statthaften Frage eine bizarre Antwort erfolgt. q.e.d.