Mainz: Kinder unter dem Einfluss von Fundamentalisten?

In einem Mainzer Gewerbegebiet befindet sich seit einiger Zeit eine neue Gebetsstätte. Die Einrichtung, die sich „Masjid al-Ikhlas“ nennt, weist verschiedene problematische Bezüge auf. So war erst am 28. Juli ein regional bekannter Prediger eingeladen, der seit Jahren eine feste Größe in salafistischen Netzwerken ist. In dem Mehrzweck-Gebäude werden aber auch kleine Kinder unterrichtet.

Die Gebetsstätte des Islamisch-Afghanischen Kulturvereins in Mainz (Bild: Sigrid Herrmann-Marschall)

Bei der Fahrt durch die Wilhelm-Maybach-Straße in Mainz fällt nicht auf, dass sich in dem Eckgebäude mit der Nummer 9 eine Gebetsstätte befindet. Der Trägerverein der Einrichtung, die sich „Masjid al-Ikhlas“* nennt, ist der Islamisch-Afghanische Kulturverein e.V. Dessen Sitz ist im Vereinsregister in der Alten Mainzer Straße 119 verzeichnet. Nach öffentlichen Angaben wurde die Organisation bereits im Mai 2015 gegründet. Ein Video von der kleinen Veranstaltung nach Fertigstellung und Bezug der Räumlichkeiten zeigt auf, dass bereits zur Eröffnung geplant war, Kinder zu unterrichten:

https://www.facebook.com/323985218043656/videos/324770131298498/

Vereinsvorsitzender ist Ahmad Walid Aslamzada, der abseits seiner religiösen Betätigung einen Bekleidungshandel unterhält.** Als Ansprechpartner für den Verein wird jedoch mehrfach Hamed Rassa benannt.

Bilder und Videos zeigen Unterricht von Kindern

Belegbild: Facebook-Account der Einrichtung, Abruf 1.8.2019

Von der Betreuung und dem Unterricht der Kinder finden sich im Internet eine Vielzahl an Bildern und Videos. Diese legen nahe, dass bereits sehr junge Kinder – möglicherweise bereits ab zwei oder drei Jahren – diesen Unterricht besuchen und offenbar dazu gebracht werden, Inhalte auswendig zu lernen, die sie noch gar nicht verstehen können. Aus diesem Video geht hervor, dass auch Kinder aus Wiesbaden unterrichtet werden (etwa ab Minute 13):

Video

Die islamischen Vorträge werden oft in Dari, einer Variante des Neupersischen in Afghanistan, oder in Deutsch gehalten. Am 28. Juli nun war der Mannheimer Prediger Amen Dali in dieser Einrichtung. Dali war Imam der Mannheimer al-Faruq-Moschee und wichtiger Akteur sowie Vortragsreisender eines salafistischen Aktionsgeflechts im Südwesten (siehe dazu Beiträge zum „Ausschuss für Mondsichtung“ auf diesem Blog).

Belegbild: facebook.com/sheikhamendali/photos/a.1448987138729883/2061721470789777/?type=3&theater, Abruf 2.8.2019

Dali verweist in seinem neuen Vortrag, der als Handy-Aufzeichnung auf der Facebook-Seite des Weiterlesen