Am 8. März ist Frauentag und er wird seit Begehung immer hierzulande von Aktionen div. Akteure begleitet. ver.di ist wie andere Gewerkschaften da ebenso vertreten wie Parteien und andere Gruppierungen.
Eine dieser Gruppierungen – ich kannte sie bislang nicht – stach auf fb ins Auge: „Frauenkampftag“ stand da, es existiert eine eigene facebook-Seite und man macht dort Demos etc. publik.
https://www.facebook.com/8MaerzFrauenkampftag?fref=nf
Aktuell wird dort ein Vorfall gemeldet, der als „Angriff von Nazis auf die Frauenkampftagdemo“ bezeichnet wird. Darunter ein Video mit „Spuck auf rechts“.
Natürlich bin ich bekanntermaßen keine Freundin von Faschos (leger ausgedrückt) jeglicher Art. Ich nutzte jedoch diesen Eintrag, um auf die Islamisten, die Frauen definitiv mindere Rechte zuordnen, hinzuweisen und dass man sich auch da auch mal kümmern könnte. Und ja, schlimm, ich habe die Parole „Spuck auf rechts“ auch als infantil und primitiv bezeichnet. Spucken ist – egal auf wen – keine Auseinandersetzungsform unter Erwachsenen, die ich akzeptabel finde. Auch auf Menschen, deren Meinung man klar nicht teilt, sollte man nicht spucken. Es ist unwürdig. Vielleicht sehe ich das auch so, weil ich schon zu oft bespuckt oder vor mir ausgespuckt wurde. Wenn man das von real existierenden Fanatikern jeglichen Alters schon erlebt hat, wird man da empfindlicher.
In der Presse stellt sich das so dar:
Das ist natürlich völlig inakzeptabel und völlig unverständlich obendrein. Warum die 10 Neonazi-Aggressoren auf eine Demo dieser Ausrichtung losgingen, erschließt sich mir politisch nicht im Mindesten. Da spielten wohl einfache Reflexe a´la: „Links? Und druff!“ eine Rolle. Glücklicherweise war die Polizei da, um die Störer in die Schranken zu weisen, und wichtiger noch, niemandem ist etwas passiert. Gekämpft hat glücklicherweise niemand, obwohl die Polizei Pfefferspray einsetzen und einige der aggressiven (und vermummten!) Burschen vorübergehend aus dem Verkehr ziehen musste.
Warum man allerdings meinen Hinweis löschte, erschließt sich mir ebenso wenig, obwohl ich da noch zweimal nachfragte. Jeweils gelöscht. Da ist man wohl nicht in der Lage, real existierende Frauenverachter auch in diesem politischen Spektrum auszumachen.
In gewisser Weise ist das (bis auf den Vorfall!) symptomatisch: Wer nach Sicht der Linken als Mitglied einer Gruppe Opfer gesellschaftlich-struktureller Abwertung ist, kann nicht gleichzeitig oder ausschließlich Täter eben solcher struktureller Menschenverachtung sein. Das ist natürlich bizarr. Eine Abwertung von Frauen nicht weniger schlimm, wenn sie unter dem Deckmantel religiöser Pflichten oder kultureller Traditionen daherkommt. Wer sich da die rosa Brille aufsetzt, lässt diese Frauen allein.
Die Linke muss noch einen weiten Weg der Erkenntnis (und Selbsterkenntnis!) gehen, bis gruppenbezogene Menschenverachtung in jeder Form wahrgenommen wird und da die Handelnden wirklich gleich gesehen und gewichtet werden.