Stiftung Islam verfolgt weiter Doppelstrategie

Weitere Informationen zur „Stiftung Islam in Deutschland“

Über eine neue Betätigung des Predigers Abdul Adhim Kamouss war bereits berichtet worden. Kernpunkt der Kritik war, dass Kamouss seit einiger Zeit eine andere Strategie in der Darstellung verfolgt und diese Doppelstrategie verfängt:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/07/21/lernen-bei-den-muslimbruedern/

Zunächst ein weiterer Blick auf die Struktur der Stiftung und ihres Treuhänders.

Die Stifter sind nach den Angaben im Impressum Änis Ben-Hatira und Abdul Adhim Kamouss:

https://stiftung-iid.de/impressum/

Man beachte auch, dass die KT-Bank die Konten führt.

Zu Änis Ben-Hatira, der die problematische Hilfsorganisation Ansaar International unterstützte, siehe Beiträge auf diesem blog.

Beider Stiftung ist eine Treuhandstiftung der Maecenata Stiftung:

https://stiftung-iid.de/ueber-die-stiftung/

https://web.maecenata.eu/actuelles2

Diese Stiftung wurde selber erst 2010 gegründet; hinsichtlich deren Stiftern geht es ein wenig bunt zu. Eine grobe Übersicht:

Ohne Gewähr Eigene Grafik nach Daten aus Bundesanzeiger, Stiftungsverzeichnis, Unternehmens- und Vereinsregister. Blaue Pfeile organisatorische Veränderungen Roter Pfeil: Stiftungskapital Orangefarbener Pfeil Treuhandvermögen als Verwaltungsgut

Nach den Angaben hier ist die Maecenata Mangement GmbH schon 1987 gegründet worden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rupert_Graf_Strachwitz

Die Maecenator-Stiftung griff unter die Arme:

Aus der Taufe gehoben wurde sie wegen nicht ausreichenden Eigenkapitals als Treuhandstiftung der Maecenata Stiftung, die zivilgesellschaftliches Engagement fördert. Nach ihren Angaben ist die „Stiftung Islam in Deutschland” die erste Stiftungsneugründung nach islamischen Grundsätzen.

https://www.bz-berlin.de/berlin/neue-stiftung-will-miteinander-zwischen-muslimen-und-nichtmuslimen-foerdern

Das dürfte dann wohl einerseits für Ben-Hatira eine preiswerte Sache gewesen sein:

Von den Stiftungsaufsichtsbehörden der Länder wird für die Gründung von selbstständigen Stiftungen mit eigener Stiftungsverwaltung häufig eine Mindestvermögensmasse von € 50.000,00 empfohlen, ohne dass dies in den Stiftungsgesetzen der Länder normiert ist.

https://www.stiftungsagentur.de/glossar/stiftungsvermoegen

Das kann auch sehr viel weniger gewesen sein; nirgendwo taucht zumindest nach meiner Kenntnis das eigene aufgebrachte Stiftungskapital auf. Und andererseits bringt man so den schönen seriösen Schein natürlich zum Leuchten: Ach, eine Treuhandstiftung von der seriösen Maecenator-Stiftung. Das muss ja gut sein.* Diese Stiftung ist allerdings selbst sehr klein:

Klicke, um auf 2018_MST_BilanzGuV.pdf zuzugreifen

Hier der Jahresabschlluss:

Klicke, um auf 2018_MST_BilanzGuV.pdf zuzugreifen

Ein Großspender war im Jahr 2017 Alexander Otto:

Zweckgebundene Spenden zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung von Herrn Alexander Otto in Höhe von 7.22 Mio EUR im Jahr 2017.

https://web.maecenata.eu/die-stiftung

Ob die Treuhänder da so im Bilde sind? Oder vertrauten sie den Unterstützern, die gemeinhin für respektable Personen gehalten werden, aber auch irren könnten, nicht genügend informiert sein können oder irgendwelchen Sachzwängen unterworfen?

Der Mehrheitsgesellschaft, explizit der Presse wurde ja so etwas vorgeführt, der Imagefilm:

In der Stiftungsmappe der Deutschen Islamstiftung werden allerlei Pläne geschmiedet. U.a. ist auch ein Moscheebau anvisiert. Ein Zentrum für Bildung, eine Sozialkasse etc.

Ein Projekt der Stiftung soll zudem die Neugründung einer muslimischen Gemeinde in Berlin sein, der Kamouss dann selbst als Imam vorstehen will. Noch hat die Gemeinde kein eigenes Objekt.

https://www.bz-berlin.de/berlin/neue-stiftung-will-miteinander-zwischen-muslimen-und-nichtmuslimen-foerdern

Welche Ausrichtung dieses möglicherweise haben wird, wenn der viele weiße Rauch sich verzogen hat, macht Kamouss zumindest hinsichtlich seiner eigenen Empfehlungen weiter öffentlich erkennbar (neben der Anmutung, dass es sich um eine Einrichtung für den Verein Tauhid drehen soll): Weiterlesen

Testimonials gegen Belege?

Teil 5 einer Einordnung zu einem 5. Teil eines „Ermittlungsblogs“ ohne Ermittlungen

Wiederholung hier vom blog zum Einstieg für neue Leser:

Der Journalist Yassin Musharbash hatte vor zwei Jahren für die Zeit den Artikel „Schluß mit Dschihad“ verfasst. Es ging im Artikel um Deradikalisierungsarbeit im Allgemeinen und den Leipziger Imam Hesham Shashaa im Besonderen. […] Aktuell haben andere Journalisten diese Vorgänge bei der Deradikalisierung kritisch aufgegriffen, nachdem Shashaa im April in Spanien festgenommen worden war. Zwar gibt es wenig Neues aus Spanien und auch sonst nach der Berichterstattung des BR und des MDR. […] Der Autor wurde in dem „Fall Peter“, über den er hier neutral zu „ermitteln“ vorgibt, gegenüber der Presse als „Fachjournalist“ von Claudia Dantschke angeführt. Er ist also Beteiligter in der Sache, was auch seine Sicht beeinflussen mag.“*

Der letzte Teil zum blog-Artikel Nummer 4:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/12/13/fruehes-ende-der-ermittlungen/

Heute der fünfte Teil dieses „Ermittlungsblogs“, der tatsächlich nun ganz ohne weiteres selbst ermitteltes (sollte ich etwas übersehen haben, bitte ich um Korrektur) zu Hesham Shashaa alias Abu Adam auskommt. „Ermittelt“ wurde nämlich îm Wesentlichen hier auf dem blog in meinen Entgegnungen und in Zuschriften an Musharbash (aus denen er ja frei wählen kann; Glückwunsch):

http://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/12/15/ich-bitte-sie-meine-worte-zu-veroeffentlichen/

Immerhin, so könnte man meinen, s.u.: Musharbash greift einige, kleinere Hinweise auf.

Sie stellt außerdem die Frage, ob es sein könne, dass die Vorsitzende des Vereins „Darul Quran“, der Abu Adam als Extremismus-Experten eingestellt hat, seine Ehefrau ist. Kurze Antwort: Ja, ist sie. Ich hatte auch vor, das an der Stelle zu erwähnen, wo es meiner Meinung nach sinnvoll ist: in dem Blogpost, den ich zu Abu Adams Finanzen noch schreiben werde.

Nun, warum nicht gleich? So spannend ist dieser Aspekt nun auch wiederum n.m.M. nicht. Vielmehr drängt sich mir auf, dass das eher doch nicht erwähnt werden sollte, denn die Darstellung deutet auf diese „Enthüllung“ nicht hin:

Die Moscheegemeinde in München, die er gegründet hatte, beschäftigte ihn als Anti-Extremismus-Beauftragten, was er offiziell bis heute ist. (Der Arbeitsvertrag liegt mir vor.)

Soweit der Herr Musharbash selber in Teil 2:

http://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/12/08/der-fall-peter/

Da wird nicht erwähnt,  dass er sehr lange Vorsitzender war. Dass im Vereinsregister die Gattinnen auftauchen von Beginn an. Und eine Gattin wohl nunmehr Vorsitzende ist. Vielmehr wird durch diese Darstellung der Eindruck erweckt, der Vertrag mit diesem Verein sei sozusagen nunmehr ein relativ unabhängiger Beleg für die Eigenschaften Shashaas, als habe da irgendwie jemand anderes die Kontrolle als er selber. Der erzeugte Eindruck ist, wenn schon nicht ein falscher, so doch einer, der in diese Richtung leitet. Mir erscheint das als Absicht und ich glaube auch, dass Herr Musharbash dachte, dass diese seine Darstellung nicht überprüft würde, sondern man seine „Ermittlungen“ für Ermittlungen hält. Immerhin muss er den „ihm vorliegenden Arbeitsvertrag“ dem Anschein nach von der einen Gattin (alternativ: dem Umfeld) erhalten haben.

Die Hinweise auf die Fragwürdigkeiten im Ganzen sind ja belegt. Keine Fragen meinerseits ohne Weiterlesen