Offenbach: Salafistische Vernetzung

Fragwürdige Aktivitäten in Offenbach

Die Moschee Al Fath des marokkanischen Vereins in der Offenbacher Waldstraße besteht seit etlichen Jahren. 2006 sollte dorthin Pierre Vogel kommen, was aber dann doch nicht stattfand. Weniger wahrzunehmen war jedoch, dass eine Reihe noch problematischerer Prediger immer wieder zu Gast war. Das beginnt mit Tarik ibn Ali, der wiederholt auftrat.* Der Prediger sitzt mittlerweile in Großbritannien ein und steht unter dem Verdacht, eine Terrorgruppe instruiert zu haben. Allgemein wurde vermutet, dass er Gelder nicht nur für Moscheebauten, sondern auch für die Unterstützung des IS einsammelte. Seine Betätigungen sind in etlichen Beiträgen hier auf dem blog dokumentiert. Das geht über Amen Dali, der Anfang 2016 in der Einrichtung predigte. Dali ist der Imam des unter Beobachtung stehenden Al Faruq Centers:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/04/seelenfang-statt-seelsorge/

Dali ist im Netzwerk des Stuttgarter Imams Fathy Eid und des Neil bin Radhan. Dieses Netzwerk ist salafistisch ausgerichtet und seit Jahren Gegenstand der Beobachtung des baden-württembergischen Verfassungsschutzes. Siehe dazu auch:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/01/30/heilbronn-stuttgart-und-halal/

Zu bin Radhan:

http://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Neil+ibn+RADHAN+propagiert+den+bewaffneten+Angriffskrieg+und+eine+als+islamisch+verstandene+_Sex_Sklaverei_

In diesem Netzwerk ist auch Issam Abu Abdallah alias Abu Abdallah At Tunissi alias Issam Benhamed – wohl in Frankfurt wohnhaft – immer mal aktiv (Benhamed ist wie Dali tunesischstämmig).**

 

So hier in Stuttgart:

 

Oder beim gemeinsamen Seminar mit dem Herrn bin Radhan:

 

Benhamed war vor wenigen Tagen wieder in der Al Fath Moschee in Offenbach:

 

Dies war jedoch wohl nicht der erste Besuch:

2016, beispielhaft:

 

Letzten Dezember, beispielhaft für verschiedene Aktivitäten im Jahr 2017:

 

Und hier eine Konversion in der Al Fath letzten November:

 

In den Jahren 2016 und 2017 gab es also etliche Gastauftritte in der Al Fath.

Benhamed scheint auch Wohnungs-Dawa zu machen:

 

Der Herr Benhamed legt seine Vorstellungen zu Neuerungen dar:

Es wird maximale Unterwerfung und Gehorsam gepredigt, Die einzig richtige Gottesliebe ist Gehorsamkeit. Jede Neuerung (bida) wird abgelehnt.**

Über seinen youtube-Kanal verbreitet er seine Predigten und die Inhalte anderer ausgewählter Personen:

https://www.youtube.com/channel/UCzM1Ei8XY8UkGjLgo6xliJw

Das ist so exklusiv, dass neben ihm fast nur Fathy Eid bzw. die Kommentierung eines Buchs von Eid selektiert wird:

https://www.youtube.com/channel/UCzM1Ei8XY8UkGjLgo6xliJw/videos?sort=dd&view=0&shelf_id=1

Unter anderem die Videos werden auch auf Facebook verbreitet:

https://www.facebook.com/al.estiqamah.de/

Mit Amen Dali und anderen werden Seminare veranstaltet:

 

Diese Einbindung in salafistische Kreise wird auch hier deutlich:

Gefällt mir Angaben fb Profil Benhamed

Wohl nicht nur über den Studienort Darmstadt – eigene Angabe – bestehen Kontakte auch zur dortigen Szene, siehe Facenook-Profil, Interaktionen von Aktivisten der „Darmstädter Muslime“, „gefällt mir“ Angabe bei „Islamic Care“ (siehe Beiträge dazu auf diesem blog).

Es fragt sich also, warum man bei der Al Fath einen Prediger etliche Male wiederholt einlädt, der derartig eingebunden ist und derartige Inhalte verbreitet. Man muss auch deutlich damit rechnen, dass ein solcher Prediger ähnlich strukturiertes Publikum zusätzlich anzieht. Solche Auftritte sprechen sich ja herum. Will man in Kauf nehmen, dass v.a. Jugendliche zusätzlich auf einen sehr fundamentalistischen Weg geführt werden? Integrativ ist das alles nicht.

Und auch ein Trauerspiel: Die andere Moschee, in der sich marokkanischstämmige Mitbürger in Offenbach engagieren bzw. aufsuchen, wirkt zunehmend muslimbrudernah (die zugehörende Koranschule sollen über 400 Kinder (!) aufsuchen). Marokkanischstämmige Muslime sollten in Offenbach darauf achten, was ggf. ihren Kindern beigebracht wird. Und die Stadtgesellschaft sollte hinschauen, in welcher Weise an diesen Einrichtungen agiert wird.

 

 

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Aus den Jahren 2012 und 2013 liegen Videos vor.
ibn Ali war aber neben weiteren Problemmoscheen auf seinen Tourneen auch in der Al Huda-Moschee in Offenbach (das ist die weitere Einrichtung Marokkanischstämmiger, die im Beitrag benannt wird). ibn Ali tourte im Schnitt zweimal pro Jahr in der Region.

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Man beachte den Hintergrund:

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Eune aktuelle Predigt, gehalten an unbekanntem Ort. So zwischendrin, ab 11:40 auch etwas in deutsch (was mir aber unwesentlicher erscheint):

Vernetzungen Darmstadt – Offenbach

In Offenbach treten immer wieder Prediger in bestimmten Moscheen auf, die auch in anderen problematischen Vereinen anderer Städte schon gesichtet wurden. Tarik ibn Ali, Amen Dali und andere, weniger bekannte Gesichter. Es gibt lokal Gruppierungen wie „Wacht auf“, das als Derivat des Millatu Ibrahim-Nachfolgers Tauhid Germany gesehen werden kann (beide Organisationen sind verboten). Die „Muslime Offenbach“ wirken, es gibt eine kleine Dependance von Ansaar International in der Friedensstraße und bei so manchem anderen Verein tut man sich schwer damit, den Spagat zwischen öffentlicher Wirkung, die beabsichtigt ist, und Realität, die mancherorts durchleuchtet, wirklich in einer für Verein UND Öffentlichkeit befriedigenden Weise zu gestalten. So manches Mal ist das, wie der Verein sich darstellt und die Realität schlicht nicht in Kongruenz zu bringen. Vieles ist aber sehr abgeschottet und die Aktivitäten zur Mehrheitsgesellschaft hin beschränken sich schon bei den „offeneren“ Vereinen auf mal eine Moschee-Führung in jahrelangem Abstand. Erst jenseits dieser offeneren Vereine wird es jedoch meist erst relevant in der Betrachtung hinsichtlich islamistischer Aktivitäten. Die Vernetzungen zwischen Darmstadt und Offenbach kann man auf verschiedenen Radikalisierungsstufen beobachten.

Zwischen Darmstadt und Offenbach gibt es – auf beiden beiden betrachteten Stufen – mehr gemeinsame Netzpunkte als zwischen diesen beiden Städten jeweils und Frankfurt (das wiederum etwas anders vernetzt ist). Darmstadt ist auch mehr zu Fulda vernetzt als zu Frankfurt (Ausnahme: Muslimbruderschaft).

Für die islamistische Szene gibt es in Offenbach einige Anlaufstellen. So traf man sich einige Zeit vor den Koranverteilungen immer vor der Tauhid-Moschee in der Karlstrasse. Das ist die Moschee, vor der das SWR-Team einen Übergriff erdulden musste 2013. Längere Zeit war man dort auch Prüfungsort für die Bilal Philips- online University. Manchmal trafen sich die LIES-Aktivisten auch bei der El Fath Moschee. Die Einrichtung in der Waldstrasse selber lud wiederholt Tarik ibn Ali ein, hier beispielhaft:

 

Auch Amen Dali, ein Imam aus der unter Beobachtung stehenden Al-Faruq Moschee in Mannheim und Mitglied im RIGD, ist ein gern gesehener Gast in Darmstadt. Er war vor einem Jahr etwa auch schon in in der El Fath in Offenbach: Weiterlesen