München: Mitmachen beim Doppelspiel

Wie sich ein Islamist als Modernisierer verkauft – und hiesige Akteure mitmachen

Vor einigen Tagen war der tunesische Politiker Rachid al-Ghannouchi in München bei der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) zu Gast, wie Benjamin Idriz mitteilt:

Da der Beitrag nicht mehr öffentlich verfügbar ist, hier das Belegbild:

Quelle: Account https://www.facebo ok.com/benjamin.idriz , Abruf 25.02.2019, Belegbild

Der Münchner Imam Dr. Benjamin Idriz selber ist hinsichtlich seiner Betätigungen und Kontakte dem Aktionsgeflecht der deutschen Muslimbruderschaft zuzuordnen.

Al-Ghannouchi hat als politischer Akteur in Tunesien sicher seine Bedeutung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rached_al-Ghannouchi

Eine andere Sache ist jedoch, wie man ihn in Deutschland einführt und darstellt.

In dem unten verlinkten Artikel der Zeitung DIE WELT sind all jene problematischen Einbindungen, die Weiterlesen

DITIB und die Muslimbruder-schaft: derweil in Istanbul…

Hochrangiges Treffen in Istanbul zwischen Diyanet und ECFR

Anfang des Jahres veranstaltete die DITIB, die Dependance der türkischen Religionsbehörde Diyanet auf deutschem Boden, in der noch recht neuen Großmoschee in Köln eine Tagung. Da die vormals unterstützende Kölner Lokalpolitik weder informiert noch eingeladen war, vielmehr einige international bekannte Funktionäre der Muslimbruderschaft stattdessen die erwählten „Dialogpartner“ waren, gab es im Nachhinein einiges an Verstimmung und Ernüchterung. Siehe zur Einordnung:

https://vunv1863.wordpress.com/2019/01/05/ditib-tango-mit-verfassungsfeinden-iii/

https://vunv1863.wordpress.com/2019/01/07/koelner-erklaerung-muslimische-forderungen/

Exemplarisch zu den hervorgerufenen Irritationen:

Ex-OB Fritz Schramma (71) sagte, es sei unüblich, dass die Ditib die Stadtspitze nicht über ihre internationalen Gäste informierte. Die Ditib teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, man habe einen „innerislamischen Dialog“ führen wollen. Bei 100 Teilnehmern solle man die Anwesenheit von zwei Vertretern der Muslimbruderschaft „in Verhältnismäßigkeit“ setzen, so die Organisation.

https://www.rundschau-online.de/politik/koelner-moschee-scharfe-kritik-an-ditib-nach-treffen-mit-muslimbruedern-31839778

[Anm.: Es waren natürlich mehr als die zwei auf Nachfrage eingeräumten Personen aus dem Muslimbruderspektrum anwesend. Dies ergibt sich aus den vorliegenden Bildern von der Tagung. SHM]

Anwesend war unter anderem der stellvertretende Generalsekretär des „European Council for Fatwa and Reearch“ (ECFR), Dr. Khaled Hanafy. Hanafy ist auch der Vorsitzende des „Fatwa-Ausschusses Deutschland“ sowie der Dekan des „Europäischen Instituts für Humanwissenschaften“ (EIHW). Der Fatwa-Ausschuss ist der deutsche ECFR-Ableger. Alle genannten Strukturen sind der Muslimbruderschaft zuzuordnen.

Am 9. und 10.02.2019 fand nun in Istanbul eine weitere Tagung in diesem Kontext relevanter Akteure statt:

Hier noch einmal eine Aufnahme der wichtigsten Akteure:

Von links nach rechts: Akram Kalash (Ekrem Keles), Ali al Qaradaghi, Ali Erbas, Khaled Hanafy

Hier die Erläuterungen von Khaled Hanafy dazu: Weiterlesen

ECFR bestimmt neue Führung

Tagung des European Council for Fatwa and Research

Das European Council for Fatwa and Research (ECFR) ist eines der wichtigsten Gremien der Muslimbruderschaft in und für Europa. Besetzt ist das Gremium dominant mit Personen, die nicht in Europa residieren, die aber die Strömungsstrategie für den europäischen Raum mit bestimmen. Das ECFR ist Teil eines relevanten und dichten Aktions- und Organisationsgeflechts und eine der maßgeblicheren Instanzen. Dort werden Verhaltensregeln für die Gläubigen vorgegeben und religiös (selbst-)legitimierte Sichten auf politische Fragen vorgestellt. Deutsche Vertreter in diesem Gremium sind u.a. Dr. Khaled Hanafy, ein Frankfurter Bürger, und Wolfgang Borgfeldt alias Muhammed Siddiq, der lange im hessischen Lützelbach wirkte („Haus des Islam“, HDI). Hanafy ist Vorsitzender des deutschen Ablegers „Fatwa-Auschuss Deutschland“ und Dekan des „Europäischen Instituts für Humanwissenschaften“ (EIHW). Borgfeldt begründete einst die Jugendorganisation „Muslimische Jugend in Deutschland“ maßgeblich mit. Zu beiden und den Einbindungen seien diese beiden Beiträge empfohlen:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/03/12/muslimbrueder-einmal-dublin-und-zurueck/

https://vunv1863.wordpress.com/2017/03/30/fatwa-ausschuss-ecfr-filiale-deutschland/

Langjährig war Yusuf Al Qaradawi Vorsitzender des ECFR, ein wichtiger, wenn nicht der einflußreichste Vordenker der Muslimbruderschaft. Al Qaradawi im aktuellen Bericht des LfV Baden-Württemberg, S. 64 f.:

Auf Twitter empfahl AL-QARADAWI am 20. Dezember 2017:
“Der Jihad um das [muslimische] Land zu verteidigen (difa’an ani l’ard) stellt eine individuelle Pflicht (fard ain) für die Leute [in diesem Land] dar. Sollte die Verteidigung der Anwohner sich als ungenügend erweisen, so sind deren Nachbarn – dies mag sogar alle Muslime mit einschließen – verpflichtet, sie dabei zu unterstützen. Der Islam gestattet es nicht, auch nur eine Handbreit muslimisches Land abzutreten. Und handelt es sich bei diesem Land um Jerusalem, so ist dies die ruhmreichste und ehrenhafteste [Form des Jihad].“ Mit dieser Äußerung zeigt Al-Qaradawi, dass er weder Jerusalems als Hauptstadt Israels anerkennt, noch den israelischen Staat selbst. Vielmehr ruft er darin, unter Verweis auf eine „individuelle Pflicht“, die Palästinenser zum bewaffneten Widerstand und damit zu jihadistischen Handlungen auf.

Klicke, um auf 20180524_-Verfassungsschutzbericht_BW_2017.pdf zuzugreifen

Al Qaradawi wird in ein paar Tagen 92:

https://de.wikipedia.org/wiki/Yusuf_al-Qaradawi

Er konnte wohl auch nur noch eingeschränkt teilnehmen:

Von der Tagung, Eröffnung:

Die Spitze im screenshot:

Ganz links könnte Prof. Ali Erbas sein, der Diyanet-Präsident. 4. v.l. Qaradawi. 4. v.r Jedaie, 3. v.r. Falah (s.u.). Stehend rechts Hussein Halawa aus Irland.

Möglicherweise in Reaktion auf nachlassende Kräfte Al Qaradawis (Hanafy gibt im post düstere, aber nicht altersunübliche Gedanken Al Qaradawis wieder) gab es einen Wechsel an der Spitze.

 

Präsident soll nach Angaben Hanafys jetzt einer der ehemaligen Stellvertreter sein (Google-Übersetzung): Weiterlesen

Berlin: Verwaltungsgericht bestätigt Sicht des Verfassungsschutzes zur NBS

Wichtiges Urteil zur Benennung im Verfassungsschutzbericht Berlin ergangen

Wie rbb und Tagesspiegel melden, ist die Benennung der Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) im Verfassungsschutzbericht nach Sicht des Berliner Verwaltungsgerichts rechtlich nicht zu beanstanden:

Zur Begründung hieß es, die NBS unterhalte nachweislich Kontakte zur „Islamischen Gemeinschaft in Deutschland“, die als größte Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft in Deutschland gilt. Es sei daher nicht zu beanstanden, beide Organisationen dem Spektrum des „legalistischen Islamismus“ zuzuordnen.“

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/04/moscheeverein-nbs-scheitert-mit-klage-gegen-verfassungsschutz.html

Der Imam gibt sich tolerant, er verurteilt den Terrorismus und gibt auch einem Juden oder einem Schwulen die Hand. Liegt der Berliner Verfassungsschutz also daneben, wenn er bei der Dar-as-Salam-Moschee den Verdacht extremistischer Bestrebungen hegt? Zumal sich der Moscheeverein betont integrativ „Neuköllner Begegnungsstätte“ nennt? Das Verwaltungsgericht hat sich jedenfalls im Rechtsstreit zwischen Moscheeverein und Nachrichtendienst nicht von freundlichem Vokabular beeindrucken lassen. Die Richter lehnten den Antrag des Vereins ab, dem Verfassungsschutz die Nennung der Moschee in seinem Jahresbericht zu untersagen.

https://www.tagesspiegel.de/politik/begegnungsstaette-in-neukoelln-der-verfassungsschutz-laesst-sich-vom-moscheeverein-nicht-taeuschen-gut-so/21220520.html

Damit wird auch meine Einstufung der Einrichtung, über die ich seit 2 Jahren immer wieder zeitnah informiert habe, bestätigt (siehe Beiträge auf diesem blog zum Fatwa-Ausschuss u.s.).

Die Richter überzeugte wohl die Vielzahl an Belegen und Beweisen. Beweise, bei denen man auch versuchte, sie dem Blick der Öffentlichkeit wieder zu entziehen, nachdem man sie zuvor selbstbewußt präsentierte. Nur nicht zur Mehrheitsgesellschaft hin. Zur „eigenen“ Community hin hatte man nämlich diese „anderen“ Betätigungen umfangreich dokumentiert. Es gab und gibt hunderte Bilder, die so in der Gegengesellschaft kursierten. In diesen Nachweisen zeigte sich ein deutlich anderes Bild als das Marketing-Image, das man zur Mehrheitsgesellschaft hin zu erwecken versuchte. Aus dem Tagesspiegel zum Marketing-Bild:

Sein Anwalt argumentiert, der Imam der NBS, Mohammed Taha Sabri, sei „ein Verfechter eines europäischen Islam“ und „Anhänger der Deutschen Verfassungsordnung“. Sabri selbst, der öffentlich betont tolerant auftritt, hat mehrmals bestritten, die NBS sei mit den Muslimbrüdern liiert.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-verwaltungsgericht-neukoellner-moscheeverein-scheitert-vorerst-im-rechtsstreit-mit-verfassungsschutz/21218812.html

Die Bilder für die „andere“ Community verschwanden im Laufe des Prozesses, wurden gelöscht. Da man aber sehr mitteilsam auch in die Gegengesellschaft war, sind natürlich an vielen Orten noch klare Belege öffentlich verfügbar. Taha Sabri auf einer Schulung des Europäischen Instituts für Humanwissenschaften (EIHW), Frankfurt:

Und wer überreicht da das bunte Diplom?

Der stellvertretende Vorsitzende des European Council of Fatwa and Research, (ECFR), Scheich Dr. Abdullah bin Yousef Al Jedaie, der Stellvertreter von Al Qaradawi:

https://www.e-cfr.org/members/

[Löschen zwecklos – alles ist gesichert.]

Das EIHW gilt nicht nur nach Sicht des hessischen Verfassungsschutzes als Kaderschmiede der Weiterlesen

Aachen, ZMD: ein wenig Historie

Zur Frage, wie die Verbindungen des Islamischen Zentrums Aachen zu muslimbrudernahen Organisationen verlaufen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (ZMD) ist ein in Köln eingetragener Verein, der als Dachverband konzipiert ist. Gegründet nach der dem Vereinsregister vorgelegten Satzung am 26.03.1995 wurde er am 21.11.2003 eingetragen.

ZMD VR NW-Köln_VR_12030+Chronologischer_Abdruck-20170412134554

Nach dieser Urkunde waren im ersten Vorstand Dr. Nadeem Elyas und auch Wolfgang Borgfeldt („Borgfeldt, Wolfgang, gen. Muhammad Siddiq“). Elyas war länger Vorsitzender des ZMD. Heute sitzt er u.a. im „Interkulturellen Rat in Deutschland e.V.“* in Darmstadt:

http://www.interkultureller-rat.de/wir-ueber-uns/mitglieder/

[Man gehe die Mitgliederliste durch und wundere sich, wer alles offensichtlich nichts daran findet, mit jemandem, der derart reaktionäre Sichten vertritt, im gleichen Gremium zu sitzen. Dies wäre in anderem Kontext kaum denkbar.]

Der Herr Borgfeldt ist der langjährige Vereinsvorsitzende des „Haus des Islam e.V.“ (HDI) und steht als einer der Organisatoren (darunter auch die IGD und das Darmstädter Bilalzentrum!) hinter den Betätigungen von „Islam leben“, die häufiger einmal groß angelegte Treffen organisieren:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/08/21/bruederliches-familientreffen/

http://www.islamleben.de/12-0-Die-Organisatoren.html

Das „Haus des Islam e.V.“ ist Gründungsmitglied des ZMD.

Der Herr Borgfeldt ist darüber hinaus Mitglied im European Council of Fatwa and Research (ECFR), das hier auf dem Blog schon häufiger Erwähnung fand (Borgfeldt ist Mitglied Nr. 24):

https://en.wikipedia.org/wiki/European_Council_for_Fatwa_and_Research

Er ist Mitglied im neuen Fatwa-Ausschuss Deutscland des ECFR.

Über den Vereinsvorsitzenden des HDI war also ein EGFR-Mitglied länger im Vorstand des ZMD und ist nach letztem Kenntnisstand (der ZMD hat seine Mitgliederliste verdeckt letztes Jahr) auch noch als Mitglied dabei:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralrat_der_Muslime_in_Deutschland

Vorstand des ZMD, u.a. der Herr Borgfeldt bis 2006:

ZMD VR sept 17 NW-Köln_VR_12030+Chronologischer_Abdruck-20170923080958

Nach der Satzung des ZMD können nur die Gründungsmitglieder Mitglieder sein sowie darüber hinaus explizit nur juristische Personen („Dachorganisation“):

http://zentralrat.de/14559.php

Es ist allerdings nicht explizit festgehalten, dass sich der Vorstand aus den Entsandten der Mitglieder-Organisationen rekrutieren muss (das sei der Vollständigkeit halber erwähnt). Das Islamische Zentrum Aachen ist Gründungsmitglied des ZMD. Aiman Mazyek wohnte lange in Aachen und ist auch dort geboren.

https://www.pressreader.com/germany/der-tagesspiegel/20150726/281608124132621

Der Vater Ahmad Mazyek ist nach den Angaben aus dem Video zur 50 Jahres-Feier frühes Mitglied des dortigen Islamischen Zentrums (IZA) und hat die PR gemeinsam mit Hilfe von Dr. Nadeem Elyas aufgebaut. Die Mutter war nach den Angaben aus diesem Video 14 Jahre auch im Vorstand und macht(e) Dialogarbeit.

Hier die Verweise auf den Sohn Aiman ab 3:25: Weiterlesen

NBS: Der achte Mann

Über Rochaden und andere Manöver

Vor etwa zwei Wochen hatte der Verein „Neuköllner Begegnungsstätte e.V.“ (NBS), Betreiber der „Dar as salam Moschee“, mit einer Pressemitteilung auf die aktuelle Berichterstattung des RBB u.a. zum Fatwa-Ausschuss Deutschland (FAD) reagiert:

http://www.nbs-ev.de/presse/nbs-pressemitteilungen

In dieser Pressemitteilung wird ausgeführt:

Der Hinweis Sabris [gemeint ist Mohamed Taha Sabri, der Imam der Moschee undVorsitzender des Vereins, SHM], dass der FAD sich in einem Hotel gegründet hat, wird nur zusätzlich genannt und dadurch den Eindruck erweckt es hätte zwei Orte gegeben oder Sabri hätte etwas verschwiegen.

Da war demnach von einem anderen Gründungsort, aber wohl – es gab keinen Hinweis zur Zeit – keinem eklatant differierenden Zeitpunkt die Rede. Verwiesen wurde dem Anschein nach auf nachfolgendes Event in deutlich kleinerem Rahmen als der Begegnungsstätte, von dem ebenfalls reichlich Bilder vorliegen:

 

Quelle: Maher E-Chooöi, Abruf 12.04.2017

[Anwesend waren neben dem Podium u.a. der Herr Heider, der Herr Camouss, der Herr El Yazidi, der Herr Ibrahim El Zayat, der Herr Zeidan und der Herr Dr. Khalifa]

Hier wurde von der IZBD, also ebenfalls Community, ein Event am 10.03.2016 „anläßlich der Gründung“, beworben:

Die einzelnen Darstellungen wurden hier eingeordnet:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/09/06/nbs-nie-sollst-du-mich-befragen/

Das war der Stand zum 06.09.2017.

[Update 12.01.2018:

Immer noch abrufbar das Gründungsdatum von der Info-Seite des Fatwa-Ausschusses selber:

https://www.facebook.com/pg/FatwaDeutschland/about/?ref=page_internal

update Ende.]

Ja, das Jahr ist mit „2015“ angegeben. Tag und Monat stimmen überein und sich beim Jahr zu vertun – das kommt Anfang März schon noch mal vor.

Nur wenige Tage später hat jedoch die Berliner Unschärferelation erneut auf geheimnisvolle Weise gewirkt: Nunmehr soll auch der Zeitpunkt der Gründung ein ganz anderer sein:

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Fatwa-Ausschuss: ECFR-Filiale Deutschland

Der Fatwa-Ausschuss Deutschland war schon verschiedentlich Thema seit seiner Gründung im März letzten Jahres in der Neuköllner Begegnungsstätte (NBS):

https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/18/fatwas-made-in-germany/

Bestanden – auch wegen der Einbindung der DITIB/Dyanet – anfangs noch Unschärfen hinsichtlich der ideologischen Zuordnung (obwohl man ahnen konnte, wohin die Reise geht), so hat sich das nun mit der neuen Internetpräsenz eindeutig geklärt. In dankenswerter Transparenz ordnet man sich selber so zu:

 

 

Die Muslimbruderschaft also als ideologische Einbindung:

https://de.wikipedia.org/wiki/European_Council_for_Fatwa_and_Research#cite_note-4

Aus diesem Grunde ist der Fatwa-Ausschuss in Deutschland das erste gemeinschaftliche Fatwa-Gremium, das in beiderlei Sprachen operiert: deutsch und arabisch. Er ist ein spezialisierter Fiqh-Ausschuss, welcher dem European Council for Fatwa and Research folgt.

http://www.fatawa.de/ueber-uns/

Auf der zugehörenden Facebook-Seite werden schon Tagungen und Kolloquien angekündigt (die Fotos sind von der Gründungsveranstaltung am 12.03.2016 in der NBS):

Die Organisation von wissenschaftlichen Tagungen in verschiedenen Städten Deutschlands.[…]
In naher Zukunft wird ein großes Kolloquium in einer der größeren Städte Deutschlands veranstaltet, in šā Allah.

 

Man ahnt: Sonderschichten für den Verfassungsschutz.

Die hiesigen bin Bayyah-Jünger hingegen wird das freuen: Endlich kurze Wege zur ersehnten Gelehrsamkeit!

Zur Erinnerung, das europäische Gremium: Weiterlesen

Bin Bayyah: Business as usual

In den letzten Tagen gab es Presseberichte, in denen Prof. Dr. Fuess (wohl immer nur dieser) von der Marburger Universität Abdallah bin Bayyah für die Öffentlichkeit einschätzte. Der Zweck der Übung war wohl, den Besuch einer Konferenz in Abu Dhabi als harmloses Privatvergnügen von bildungsbeflissenen jungen Muslimen darzustellen:

Der islamische Geistliche war ursprünglich einmal den Muslimbrüdern zugerechnet worden. Manchen gilt er deshalb immer noch als verdächtigt. Doch er ist auch einer der einflussreichsten Rechtsgelehrten in der islamischen Welt.

Ibn Baiya gehöre einer konservativen Denkrichtung an, so Islamwissenschaftler Fuess. Extremistisch sei er nicht.

http://www.main-spitze.de/politik/hessen/hessen-wiesbaden-vpn-praevention-extremismus-islamismus-deradikalisierung_17735879.htm

Das wurde nahezu textgleich in verschiedenen Zeitungen der Gruppe berichtet.

Zu Prof. Fuess muss man allerdings wissen, dass er langjährig auch unter Verfassungsschutz-beobachtung stehende Muslimbruder-Einrichtungen für gänzlich harmlos hält. Das dürfte wohl eine Mindermeinung sein. Für so harmlos immerhin, dass er in einem Förderverein als dessen Präsident sogar Gelder für diesen Verein sammelte:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/26/marburg-eine-stadt-liebt-die-muslimbrueder-ii/

Auch die Muslimbruderschaft als Ganzes hält er für harmlos, wie er bei einer öffentlichen Veranstaltung im letzten Oktober* einem staunenden Publikum erzählte und auch bei Nachfragen darauf beharrte. Das dürfte wohl auch Mindermeinung sein.

Nicht jede Mindermeinung muss falsch sein. Aber viele halt schon, wenn sie erheblich von der üblichen Meinung von Personen abweichen, die sich mit dem Gegenstand beschäftigen, oder wenn so interessengeleitet erscheinen, dass sie zu Ergebnissen kommen, die nicht mehr vertretbar sind. Wenn also jemand wie Prof. Fuess, der einen unter Verfassungsschutzbeobachtung stehenden Verein aktiv unterstützt, Verdachtsmomente gegen eine Person abtut der gleichen fundamentalistischen Richtung, dann ist das meiner Ansicht nach ungefähr so gehaltvoll wie der Persilschein einer Person, die Reichsbürger z.B. aktiv unterstützt für die NPD.

Es wundert also daher wenig, wenn jemand mit einem anscheinend so ausgeprägten und selektiven Bedürfnis, für eine wohl völlig, völlig missverstandene Gruppe den Leumundszeugen zu geben, auch hochrangige Vertreter für harmlos ausgibt, die in fundamentalistischen bis extremistischen Gremien so mitmachen.

Schließlich sind das ja die Ober-Harmlosen.

Aber auch das ist meiner Ansicht nach Mindermeinung, wenn man sich die Art der aktuellen (!) Betätigungen bin Bayyahs anschaut.

Der Herr bin Bayyah, dessen Marketing in Deutschland für den westlichen Geschmack wunderbar zielgruppengerecht gestaltet ist mit vielen bunten Bildchen und vielen, vielen weisen Sprüchen, halt so Dalai Lama-mäßig, nimmt nämlich an Fachtagungen teil. Fachtagungen von Extremisten. Auch von Muslimbruder-Extremisten, aber auch anderen Ultras. Dort geht es weniger bunt und kindlich und weniger für den westlichen Geschmack erbaulich zu, sondern mehr knallhart fundamentalistisch. Dinge, die einen demokratischen Europäer bereits in Schnappatmung verfallen lassen, gelten dort als kühn modernistisch und deswegen indiskutabel.

Über dieses Gremium für Europa in dem bin Bayyah wohl seit langem mit Muslimbruder- und anderen Hardlinern sitzt, war schon berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/03/12/muslimbrueder-einmal-dublin-und-zurueck/

Zur Zeit tagt ein anderes Komitee in Mekka. Dieses Komitee schloß seinerzeit übrigens die Ahmadiyya aus der Gemeinschaft der Sunniten aus – eine der Ursachen, die heute für ihre Verfolgung mancherorts als Herleitung hergenommen werden. Die Muslim World League:

 

Zur Einordnung:

„The NGO was funded by the Saudi government from its inception in 1962, with that contribution growing to approximately $13 million by 1980. Because of the Saudi funding, the League is widely regarded as promoting Wahhabism. […] The organization funds the construction of mosques, financial reliefs for Muslims afflicted by natural disasters, the distribution of copies of the Quran, and political tracts on Muslim minority groups. The League says that they reject all acts of violence and promote dialogue with the people of other cultures, within their understanding of Sharia, but they are no strangers to controversy, having been the subject of several ongoing counterterrorism investigations in the U.S. related to Hamas, al Qaeda and other terrorist groups.Weiterlesen