Salafistische Kinder-Indoktrination: Häkelschwestern

Über ein Abbild salafistischer Kindererziehung

Der WDR berichtet aktuell über einen bemerkenswerten Fall salafistischer Kinder-Indoktrination. Eine Frau stellt Stoffpuppen her und bietet diese dann zum Kauf den Glaubensgechwistern an:

https://www1.wdr.de/nachrichten/salafisten-radikalisieren-kinder-100.html

Islamistische Kinder-Indoktrination war hier schon mehrfach Thema, beispielhaft:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/04/14/zielobjekt-kind/

Hier schiitisch-islamistisch:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/10/06/hizbollah-kinder-in-bremen/

Schon früh soll bei Kindern von islamistischen Eltern klar sein, dass sie nicht Teil dieser Gesellschaft werden, sondern Teil der Ummah, der muslimischen Gemeinschaft, die hier als islamistische Gegengesellschaft konstruiert wird. Alle Bedürfnisse von Kindern müht man sich in diesem Sinne zu decken. Auch die nach Spielzeug. Ist das bei Lego etc. noch unproblematisch, kommt bei Puppen ein fundamentalistisches Abbildungsverbot bei islamistischen Eltern zum Tragen.

Unter den vielfach vertriebenen, oft selbst gefertigten Spielzeugen für muslimische Kinder heben sich einige Angebote doch recht stark ab. Angebote, die nicht nur gesichtslose Puppen beinhalten, sondern eine typische, fundamentalistische Ausstattung aufweisen. Hier ein weiteres (gehäkeltes) Beispiel einer anderen Anbieterin:

Das Angebot von „Jumana Doll“, das auch vom WDR aufgegriffen wird, ist jedoch noch mal von anderer Qualität. Spielzeug zeigt auf, welche Zukunftsvorstellungen den Kindern vermittelt werden. Man sieht die klaren Rollenvorstellungen, die Kindern beigebracht werden. Die Kinder sollen nicht Ärztin oder Astronaut werden. Diese Jungen sollen Kämpfer werden. Mädchen Mütter von Kämpfern. Da ist Weiterlesen

Frauen in der Grauzone der Gewalt

In einem aktuellen Beitrag greift der BR eine Warnung des Verfassungsschutzes auf, wonach auch zurückkehrende Frauen aus den Kriegsgebieten eine Gefahr darstellen könnten:

Das Gefahrenpotenzial von Frauen und Kindern, die aus Dschihad-Gebieten kommen, wird von uns ganz besonders gewichtet“, sagt Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

https://www.br.de/nachrichten/verfassungsschutz-warnt-vor-salafistischen-frauen-kampfverbaenden-100.html

und weiter:

In Einzelfällen habe es schon Frauenkampfverbände gegeben.

Das fokussiert vielleicht zu sehr, auch wenn das zutrifft. Dass Frauen andere an der Waffe schulen könnten, ist zwar möglich, aber die Wahrscheinlichkeit, dass andere Wege vorgeschlagen werden, ist höher. Z.B. Selbstmordattentate, bei denen weltweit eine erhebliche Anzahl von Frauen verübt werden*. Das ist auch ohne längere Vorbereitung und einen genaueren Plan ausführbar. Dass auch Frauen in einer ganz anderen, todes- statt lebensbejahenden Form eine Art Emanzipation umsetzen wollen, dass sie nicht weniger fanatisch sind als Männer, zeigt ein kürzlich übersetzter Brief:

WOMEN OF ISIS DEMAND EQUAL RIGHTS TO WAGE VIOLENT JIHAD, CLAIM TO BE GIRLS WITH THE SOULS OF MEN, ACCORDING TO LETTER

“To be brief, and without putting ourselves in the spotlight, our problem is that we are girls! But we are not like other girls! Our concerns are different from other girls… Our concern to raise the flag of ‚There is no God but Allah‘ over the shadow of our swords. Death for us is life… and life for us is Jihad!” reads the letter, which was translated by the SITE Intelligence group on Tuesday.

http://www.newsweek.com/women-isis-demand-equal-rights-wage-violent-jihad-claim-be-girls-souls-men-800710

Allgemein:

The Archivist: Stories of the Mujahideen: Women of the Islamic State

Frauen, die derart denken, stellen eine erhebliche Gefahr dar. Das bezieht sich jedoch nicht nur auf Rückkehrerinnen, sondern auch Frauen, die hier geblieben sind. Nur ein Beispiel für ein derartiges Denken:

Frauen spielen eine wichtige Rolle: Sie stehen für die Stabilität der Bewegung, sei es im Kampfgebiet, sei es in der Gesellschaft. Unterstützende und gleichermaßen überzeugte Frauen sorgen dafür, dass die Männer sich wegen körperlicher Bedürfnisse nicht aus der Szene begeben müssen, auch wenn das Rollenbild vorgibt, dass der Mann die wesentlichen Entscheidungen trifft. Ohne unterstützende, verfügbare Frauen in der Szene oder als familiärer support während des Gefängnisauffenthalts hätte man sicher sehr viele Extremisten weniger: Heiraten, auch Kinder kriegen, ist wesentlich und würden sich die Frauen hierzulande verweigern bzw. aggressive Islamisten schlicht verlassen oder gar nicht erst heiraten, wäre die Lage eine andere. Nicht umsonst wird von islamischen Fundamentalisten darauf gepocht, dass es kein weibliches Verweigerungsrecht gibt. Lysistrata wäre im islamischen Kontext keine Heldin, sondern eine Frau, der das ewige Höllenfeuer drohte.

[Im Folgenden Beispielbilder von Profilen, auf denen von Frauen eingestellt wird, die eine utopische Vorstellung von dem Kalifat haben bzw. dieses anderen Frauen nahelegen.]

An solchen Bildern zeigt sich die romantisierte Umdeutung von Gewalt und ihrer Heroisierung zum Weiterlesen

Frauennetzwerke unter Beobachtung

In einer aktuellen Stellungnahme weist Burkhard Freier, der Chef des Verfassungsschutzes NRW, auf bestehende Frauen-Netzwerke hin:

Wir haben in Nordrhein-Westfalen ein sogenanntes Schwestern-Netzwerk mit 40 Frauen im Blick“, sagt Freier. Dieses Netzwerk habe ein komplettes salafistisches Programm im Angebot – von der Kindererziehung über das Kochen und die Interpretation von Religionsvorschriften bis zur Hetze gegen „Nichtgläubige“. Das Salafistinnen-Netzwerk werbe und missioniere aggressiv im Netz, sagte Freier.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/salafisten-verfassungsschutz-in-nrw-nimmt-islamistische-frauen-ins-visier-a-1185053.html

Quelle: Fb-Profil einer Islamistin

Dass es Frauen-Netzwerke gibt, ist lange bekannt. Vielleicht nicht dieses konkrete Netzwerk, aber verschiedene, lokal oder aufgründ ihrer gemeinsamen Auslegung begründete Zusammenschlüsse. Das hängt mit der islamischen Geschlechtertrennung zusammen. Besonders glaubensstrenge Frauen stellen in der Nutzung ihrer sozialen Medien-Accounts sofort klar, dass Freundschaftsanfragen von „Brüdern“ nicht erwünscht sind. Das wird über Pictogramme oder auch explizit zum Ausdruck gebracht.

Hier auf dem blog wurde bereits mehrfach auf Ausprägungen und Handlungsmuster der weibliche Szene hingewiesen:

https://vunv1863.wordpress.com/category/frauen/page/4/

An weiblichen Aktivitäten gibt es einen ganzen Strauß an abgesonderten Möglichkeiten: Weiterlesen

Kostenpflichtige Demütigung

Kursus zum Frauenschlagen – für Frauen

Dr. Khaled Hanafy ist Frankfurter Bürger. Er ist in Glaubensdingen höchst aktiv und bei diversen Aktivitäten, die grob der Muslimbruderschaft zugeordnet werden können, immer wieder gern gesehener Gast und Vortragsredner. Dem Anschein nach macht er das hauptberuflich und man kann sich durchaus fragen, wie das funktioniert. Schließlich sind die Vereine, die ihn laden, nicht selten unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, müssen also alles selber aufbringen. Man fragt sich schon da, wie die Anmietung der Räumlichkeiten, Nebenkosten und die Bezahlung eines Imams finanziert werden. Das aber ist nebensächlich. Ob Fatwa Ausschuss für Deutschland, ob verschiedene Gelehrtengremien, ob Events der verschiedenen Muslimbruderstrukturen – Herr Dr. Hanafy ist oft mit von der Partie. Seine Expertise wird über Deutschland hinaus geschätzt.

Von ihm gibt es – oftmals übersetzt – verschiedene Videos von Vorträgen über verschiedene Themen, die in der Ausübung des Glauben ihm und den Veranstaltern relevant erscheinen oder von allgemeinem Interesse sein sollen. Einer dieser Vorträge wendet sich demnächst konkret an Frauen. Dr. Hanafy will Frauen gegen Gebühr von 30 € Euro vermitteln, was das „Grundwissen der europäischen Muslima“ sei. Die Plattform, von der das organisiert wird, klingt neutral: „Schreibrohr“ heißt der Verein, bei dem es neben Kleidung und Schmuck auch um das Schagen der Frau gehen soll:

 

 

Da das eine Handlung ist, die sich – Denken in hiesigen Kategorien* vorausgesetzt – sowieso verbietet, macht diese Ankündigung stutzig. Wenn das Schlagen einer Frau sowieso etwas ist, was selbstverständlich verboten ist wie es das Schlagen jedweder Person ist, ist der Kontext wichtig. Dr. Weiterlesen

Frankfurt: Mädelsache

Über einige (auch) städtischen Projekte, die vom Integrationsdezernat nicht genannt werden, weil sie vielleicht diesem nicht bekannt sind oder weil man sie nicht so an die große Glocke hängen mag, war schon berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/02/04/ein-sofa-fuer-die-gegengesellschaft/

Aktuell soll in einer seit Jahren bekannten Problem-Moschee, die der Muslimbruderschaft zugerechnet werden kann, ein Selbstverteidigungskurs angeboten werden:

 

Zum Islamischen Zentrum Frankfurt:

Der IGD sind bundesweit verschiedene Moscheegemeinden und sogenannte Islamische Zentren zuzuordnen, die formal von ihr unabhängig sind. In Hessen befinden sich solche Zentren unter anderem in Frankfurt am Main und Marburg.

https://lfv.hessen.de/sites/lfv.hessen.de/files/Bericht2012/static/node147.htm

Was genau soll der Sinn dieser Maßnahme sein? Weiterlesen

Eremitin, ledig, jung sucht…

Neues islamistisches „Hilfswerk“ für weibliche Eremiten

Die islamische Geschlechtertrennung wird von verschiedenen islamistischen Gruppierungen und Kreisen unterschiedlich streng gehandhabt. Am rigidesten wird dies wohl im Mutterland des Wahabismus in Saudi-Arabien gehalten, wo Frauen wenig alleine tun dürfen. „Es gibt ein Sprichwort: „Eine gute Frau ist nur zweimal in ihrem Leben auf der Straße zu sehen: das erste Mal, wenn sie als Braut in das Haus ihres Gatten kommt und das zweite Mal, wenn sie es auf der Bahre wieder verläßt“.“

https://www.ibka.org/artikel/miz95/frauen.html

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Frankfurterin Quelle: fb

Diese Vorschriften scheinen sich manche Fundamentalistinnen nun zur Lebensmaxime auch hierzulande zu machen. Was noch rein in der Umsetzung funktionieren kann, wenn man einen Gatten oder Angehörige hat, die es unterstützen oder gar fordern, dass Frauen gar nicht mehr das Haus verlassen, funktioniert nicht mehr, wenn Familie oder Mann fehlen.

Ein neues islamistisches Hilfswerk „Ansarul Akhawat“, dt. „Unterstützer der Frauen“, hat sich zusammengefunden, um dort abzuhelfen: Die Glaubensschwestern sollen „beschützt“ weitgehend zu Hause bleiben dürfen. Man darf berechtigt fragen, wie der Lebensunterhalt erwirtschaftet wird, wenn weder Betätigung noch Familienunterhalt dazu beitragen. Selbst staatliche Unterstützung ist ja an Kooperation hinsichtlich der eigenen Arbeitsaufnahme geknüpft sofern man jung und gesund ist. Zum Vergleich die Lage in Weiterlesen

Der falsche Freund

Über einen von mehreren Wegen zur weiblichen Radikalisierung

Konkrete Zahlen dazu, wie viele Personen zum Islam konvertieren, gibt es nicht. Relativ häufig ist jedoch die Konstellation, dass die Konversion einem Partner zuliebe erfolgt, dass z.B. Frauen einen Mann kennenlernen und dann konvertieren. In dieser Richtung ist das zwar nicht unabdingbar. Muslimische Männer dürfen nach ihren religiösen Regeln auch Jüdinnen oder Christinnen heiraten. Bei einem Konkubinat ist diese Vorgabe noch weiter gefasst. Bei Frauen jedoch gibt es das Konkubinat nicht. Die praktizierende Muslima darf nur einen Muslim heiraten und nur in einer solchen Ehe ist Sexualität für sie statthaft.

Ist der Mann eine Person, die den Glauben fundamentalistisch auslebt, wird es heikel für die konvertierte Frau. Sie hat nach fundamentalistischer Lesart weniger Rechte, der Mann ist ihr klar übergeordnet, sie ist zu Gehorsam verpflichtet. Er hat ein Züchtigungsrecht. Teilt sie schon vor der Ehe oder nach einiger Zeit die fundamentalistischen Inhalte, ist das zwar etwas, was persönlich bedauerlich ist, das die Gesellschaft weniger angeht. Der freiwillige Gang in Unfreiheit und Unterordnung unter einen Mann steht einer Frau frei, das ist deren Privatsache. Nur ist dies meist eine Einbahnstrasse und bewirkt häufig, dass bisherige soziale Umfelder abrupt gewechselt werden. Oft genug steht die eigene Familie sprach- und fassungslos vor der Wandlung der Schwester oder Tochter. Auch wenn die Tochter oder Schwester schon über 18 ist, ist für viele Familien jedoch der Versuch, die Angehörige aus dieser Szene wieder herauszulösen, alternativlos.

Manche fundamentalistische Muslime täuschen auch über die wahren Absichten, sogar Konvertitinnen gegenüber. Immerhin scheint das Problem so virulent, dass der Prediger Brahim Belkaid alias Abu Abdullah dies aufgreift. Das Video ist weiterhin ein Beispiel für seine Vorstellungen hinsichtlich der Ehe und Eheschließung:

[Man beachte die Denkweise, dass die „Sünde“ des Vaters sich darüber „räche“, dass seine Töchter sich „falsch“ entwickelten.]

Wie zeigt sich das nun konkret, so in der eigenen Familie? Brahim Belkaids eigene Frau Weiterlesen

Offener Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin

Sehr geehrte Frau Reker,

die Kölner Exzesse sind um die Welt gegangen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Sie sich Ihren Amtseinstieg unter anderen Vorzeichen gewünscht hätten. Nur vom Wünschen alleine wird es jedoch nicht besser.

Aktuell hat sich auch der Imam der Kölner Tauhid-Moschee zu den Vorgängen der Silvesternacht eingelassen. Gegenüber einem russischen Sender stellte er seine Sicht dar, wonach die Opfer selber schuld seien.

Das Statement:
http://ren.tv/…/imam-mecheti-v-kyolne-poyasnil-chto-bezhenc…

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Sex, Lügen und Videos

Der Kölner Sündenfall

„Jetzt sind sie halt da“ soll Frau Merkel vor einiger Zeit gesagt haben, als sie auf die überraschend große Anzahl Ankommender angesprochen wurde.

Wer da ist, wissen wir nicht genau und wollen es – wenn die Regierung den eingeschlagenen Kurs fortsetzt – auch weiterhin nicht so ganz genau wissen. Menschen, die da ein wenig mehr Augenmerk haben wollten, die wissen wollten, ob gänzlich Unberechtigte, vielleicht sogar schon wiederholt, Einlass begehren, die wissen wollten, ob derjenige ein Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtling sei, wurden wechselnd der Herzlosigkeit, des Geizes oder des mangelnden Glaubens an Frau Merkels Plan geziehen (nebenbei geht es auch um viele Menschen, die sich nach Deutschland aufmachten und bei denen Hoffnungen geweckt wurden, die zu oft wahrscheinlich nicht zu erfüllen sind). Doch: Vorsicht ist keine Herzlosigkeit, eine gute Verteilung der verfügbaren Mittel kein Geiz und die Nachfrage mehr als berechtigt. Spätestens jetzt, nach einem exemplarischen Vorfall, der aber kein Einzelfall ist, sollte man wissen wollen, wer da ist und wer kommt.

Hamed Abdel-Samad beschreibt im folgenden Artikel eine Kluft, die zu nicht wenigen besteht, die kamen. Es ist ein kultureller Background, der Frauen abwertet, schon von früh auf vermittelt:

http://www.cicero.de/berliner-republik/zu-den-ereignissen-koeln-religion-ist-mitverantwortlich/60341

Viele werden sich, erstmals in Freiheit zu wählen, davon lösen wollen. Viele andere wahrscheinlich nicht. Die Frage ist legitim: Wie viele werden das sein? Schon die Anzahl derer, die sich am Kölner Hauptbahnhof zusammenfanden in der Silvesternacht führte wegen heute über Smartphones so leicht zu organisierender Übermacht zu schweren Mängeln in der Sicherheit. Etwas reißerisch und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung voreilig überschrieb die BILD das Phänomen als „Sexmob“. Zur Zeit sind alleine aus Köln etwa 200 Anzeigen gestellt, von denen 75 % einen starken sexuellen Beiklang haben oder rein sexuell motiviert scheinen. Die Bezeichnung war also so falsch nicht.

Betrachtet man diesen Fall, so wie er sich jetzt darstellt, sind etliche von offizieller Seite an die Öffentlichkeit gegebenen Informationen schlicht falsch gewesen. Die Zuordnung der Personen („keine Flüchtlinge“), ihre Motivationslage („Trickdiebe“), ihre Vorgehensweise (alles „Antänzertrick“) wurden von verantwortlicher Seite wohl bewußt falsch dargestellt.

 

 

Eine Auswahl aktueller Artikel macht das klar:

http://www.focus.de/regional/koeln/zwei-festnahmen-in-koeln-nordafrikaner-machten-videos-der-belaestigungen-und-drohungen_id_5196807.html

http://www.ksta.de/koeln/sote-deutsch-arabischer-uebersetzungs-zettel,15187530,33480596.html?originalReferrer=http%3A%2F%2Fm.facebook.com&originalReferrer=https://www.facebook.com/

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-spur-gestohlener-handys-fuehrt-auch-in-fluechtlingsheime-a-1071075.html

Es ging also durchaus um Sex. Von den Übergriffen wurden sogar Videos gedreht. Zur Verdeutlichung, wie so etwas abläuft ein Video aus der Menge seinerzeit auf den Tahrir-Platz, zur Demonatsration, wie eng und unausweichlich die Bedrängung ist:

http://www.liveleak.com/view?i=3aa_1452198144

Soweit der Eindruck, so weit zu den Tätern. Und der durchaus informierte Polizeichef Albers log darüber.

Wurde das primär gemacht, um die Rechten nicht zu befördern? Man darf daran erhebliche Zweifel haben. Ja, man hatte vielleicht Befürchtungen, die Realität werde beunruhigen und werde Wasser auf die Mühlen der allzu Selbstgerechten sein. Aber muss man seiner Bevölkerung so sehr misstrauen, dass man sie belügt? Muss man das tun bei der allgemein freundlichen Stimmung im Land, die jetzt final aufs Spiel gesetzt wird? Glaubte man ernsthaft, bei einem derart großen Vorgang damit durchzukommen? Wem soll der Bürger noch vertrauen, wenn nicht der Polizei?

Wahrscheinlicher erscheint, dass keiner die wirkliche Verantwortung übernehmen will. Zu allererst hat Albers wahrscheinlich seine Vorgesetzten belogen: Geschafft, wie befohlen. Die Unwahrheit schien der bequemere Weg. Doch kann er das wirklich alleine entschieden haben, welcher großen Linie man folgen sollte? Das erscheint wenig glaubhaft.

Nicht der Polizeiobere, nicht der Innenminister, schon gar nicht noch höhere Ebenen scheinen die Verantwortung tatsächlich tragen zu wollen, wenn was schief läuft, wenn es nicht geschafft wird. Das setzt sich nach oben fort. Anders ist – mir zumindest – nicht zu erklären, dass allgemein einfach weiter gemacht wird. Es wird über Gesetzesänderungen gesprochen und so mancher gibt jetzt den Law and order-Mann (oder -Frau). Aber die allgemeine Linie? Nein. Entweder der Augen zu und durch-Kurs oder? Ja was? Mit jedem Tag wird guter Rat teurer, wird die Verantwortung schwerer und die Lage unübersichtlicher.

Nach einer aktuellen Umfrage haben 37 % der Frauen und 30 % der Männer derzeit Angst in größeren Mengen. Das ist zwar im Einzelfall i.d.R. unbegründet und unwahrscheinlich, aber Ängste sind nicht immer rational beherrschbar. Pfefferspray ist ausverkauft.

http://www.ksta.de/politik/-sote-menschenmengen-meiden-umfrage,15187246,33479552.html

Es ist natürlich kein Zustand, dass Menschen generell Angst haben. Das ist eine Umfrage, die erhoben wurde, noch bevor der arabisch-deutsche Spickzettel, einer Kurzanleitung dazu, was Mann von Frau will und was er androhen könnte (es kann aber auch eine schlechte Übersetzung sein; wir kennen ja auch die Bezeichnung „jemanden halb totküssen“ oder … nun ja; das müssen arabische Muttersprachler deuten) öffentlich wurde. Ein einzelner Zettel, zumal fraglicher Authentizität (ja, aus Polizeikreisen, aber das ist noch nicht bestätigt). Und trotzdem schafft er es in alle Medien. Jetzt. Weil er eine Angst zu bestätigen scheint, die jetzt da ist.

Was man aber schon die letzten Wochen wusste: Wenn nun ca. 700.000 junge Männer da sind, die – ganz natürliche – Bedürfnisse haben, besteht ein Problem. Merkel mag sie als Kinder sehen, aber es sind junge Männer. Personen, die sich gemäß mancher Tradition auch schon selbst als Männer sehen, obwohl so einige nach europäischen Maßstäben noch halbe Kinder sind. Männer, die manchmal nicht gelernt haben, sich in europäisch angemessener Weise mit Frauen auseinanderzusetzen, die Triebverzicht zwar üben können, aber nicht üben wollen, wenn sie eine Möglichkeit sehen. Weil sie nicht auf eigene moralische Instanz hin konditioniert sind, sondern auf Repression. Der Fluch der autoritären Erziehung in einem patriarchalischen Land. Trotzdem wissen alle, dass das, was sie da taten, verboten ist. Das war schon im Heimatland so.

Mal überschlagen und angenommen, dass die Kölner Flüchtlinge typisch sind, also nicht besonders ausgelesen und die Angabe stimmt, dass die über 1000 Personen überwiegend Flüchtlinge waren:

Köln: ~ 10.000 Flüchtlinge
http://www.radiokoeln.de/koeln/rk/1337220/news/koeln

Düsseldorf: ~ 6500 (Stand Ende November)
http://duesseldorf.de/fluechtlingsbeauftragte/faq/index.shtml#q01a

Mit Neuzuweisungen etwa 18.000 insgesamt (die Hinzunahme von D ist eigentlich nicht ganz statthaft, weil nicht sehr viele die Anreise gemacht haben werden, aber es ist sowieso nur ein Überschlag). Davon etwa 70% Männer, zumindest nach Antragsstatistik:

http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/statistik-anlage-teil-4-aktuelle-zahlen-zu-asyl.pdf?__blob=publicationFile

Das sind 12.600 Männer als Grundgesamtheit. Etliche werden mit Familie gekommen sein und sich eher nicht aufgemacht haben in der Silvester-Nacht, älter sein oder einer Schicht angehören, in der das obsolet ist. Grob mal 30 % hinweggedacht, also bleiben etwa 9.000. Es habe sich also grob überschlagen 10 % der Männer an den Festivitäten der speziellen Art alleine durch Anwesenheit beteiligt. Gewichtet man D nicht mit, ist es etwa die doppelte Quote. Wer das jetzt hoch findet: Nicht alle werden von dem Treffpunkt informiert worden sein, die Zahlen sind also unter diesem Aspekt eher niedrig. Sie sind zu hoch, wenn man bereits Residierende hinzudenkt, aber das werden die Erkenntnisse hinsichtlich der Personalienfeststellungen ergeben, die ja auch eine Stichprobe darstellen.

Man kann verstehen, dass das – auch ohne da überschlagen zu haben – eine schwierig politisch zu vermittelnde Größe ist. Das ist nicht nur heikel, wie der Dienstgruppenleiter es formulierte, das ist politischer Sprengstoff. Das hieße nämlich übers Land verteilt etwa 70.000 junge Männer, die ein so problematisches Frauenbild haben, dass sie sich an entsprechenden, primitiven und einseitig ausgerufenen Bacchanalien gerne beteiligen würden und evtl. dafür auch entsprechende Flashmobs organisieren wollen und können (oder entsprechend die Polizei nicht allzu ernst nehmen). Oder die sich ggf. – bei Gelegenheit – anders organisieren würden, um ihre Interessen durchzusetzen. Wie wollte man – sollte das in dieser Größenordnung zutreffen – damit umgehen? Zehntausende junge Männer nacherziehen? Geht nicht. Familiennachzug? Schwierig. Ausweisung? Schlecht durchsetzbar, widerspruchsintensiv und personalaufwendig.

Was sich jetzt Stück für Stück zeigt, wird eine Dynamik entfalten, die von besonneneren Stimmen kaum noch einzufangen ist. Die Leidtragenden werden Kriegsflüchtlinge sein, die wahrscheinlich nicht mehr aufgenommen werden können, sollte man JETZT die Linie ändern, weil andere, Wirtschaftsflüchtlinge, ihren Platz einnehmen. Die ungeprüft kamen, um hier ein besseres Leben zu genießen (das ihnen persönlich ausdrücklich gegönnt sei – aber durch Arbeit und Leistung, wie überall auf der Welt), nehmen schlicht die Ressourcen weg, die vielen anderen dringlicher wären. Wer keine Triage macht, riskiert unnötiges Leid, das bei kluger Auswahl vermeidbar wäre.

Das Schlimme ist, dass diese Milchmädchenrechnungen auch die Bürger machen werden, die dann weniger differenzieren wollen. Die Flüchtlinge prinzipiell ablehnen oder andere Menschen aufgrund äußerer Merkmale. Die, die gar mehr rechnen wollen, werden noch undifferenzierter sein – und noch gefährlicher. Sie werden vielleicht ihrerseits lokal Übermacht organisieren und dann könnte es völlig entgleiten, denn dann wird es verbreitet Übergriffe geben. Wenn niemandem mehr getraut wird, nicht der Politik, nicht den Medien, nicht der Polizei, wird es sehr schwierig. Wenn die Bevölkerung Angst hat, den Eindruck hat, dass man sie hintergeht und sie im Zweifelsfall ohne Schutz dasteht an einem ganz beliebigen Ort wie einem Bahnhof, dann kommt die Stimmung auf, das sei schon längst nicht mehr das eigene Land.

Die Lage ist also höchst verfahren.

Die Polizei hat jetzt vielleicht – ausgehend von den eher unteren Rängen – die Notbremse gezogen. Der übliche Ablauf wurde ausgesetzt, die Informationen direkt an die Bevölkerung gegeben durch die Medien (es ist zu hoffen, dass die aufrechten Beamten keine disziplinarrechtlichen Folgen zu tragen haben). Die Medien ziehen mit und nach. Auch viele Medienvertreter werden sich nun als diejenigen fühlen, die ebenfalls hintergangen wurden. Und im Gegensatz zu den einfachen Bürgern haben sie auch die Macht, auch zwischen den Wahlen auf die Politik relevant rückzuwirken. So tun als ob wird nun auch bei vielen anderen Sachverhalten nicht mehr gehen. Sie haben genau jetzt die Gelegenheit und die Pflicht mehr als sonst, Vertrauen zu rechtfertigen und zurückzugewinnen. Die Bevölkerung kann jetzt zeigen, dass sie diese beunruhigenden Informationen verträgt, aber Handlungen einfordert. Von der Politik. Denn das letzte Wort hat – der Bürger. Es ist zu hoffen, dass nicht zu viele ins Lager der Nichtwähler wechseln oder sich ganz rechts orientieren.

Opfer-Regeln für Köln

Die Stuttgarter, Hamburger und Kölner Vorgänge in der Silvesternacht, Raub und sexuelle Übergriffe in größeren Männergruppen, haben es denn doch breiter in die Medien und die internationale Presse geschafft. Sogar die New York Times berichtete nachfolgend. Die Politik greift es auch auf und spricht von ungeheuerlichen Vorfällen. Hinsichtlich der Einordnung ist man sich jedoch noch nicht so sicher. Was heißt das nun?

In Köln gab es heute eine „Krisensitzung“, in der Vorgänge und evtl. Versäumnisse beleuchtet werden sollten. Die Polizei hatte in ihrem Bericht von der Silvesternacht zwar von einer Gruppe von etwa 1000 Personen berichtet. Sexuelle Übergriffe kamen darin jedoch nicht vor. Heute wurde nun ergänzt, dass die Lageeinschätzung wohl falsch war:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/henriette-reker-sieht-keine-hinweise-auf-fluechtlinge-als-taeter-13998784.html

Man muss sich fragen, wenn die Lageeinschätzung so falsch war und es wohl zu etlichen Übergriffen kam, wie dann von einer ausreichenden Präsenz gesprochen werden kann. Wenn Übergriffe nicht einmal bemerkt wurden, ist „ausreichende Präsenz“ schon die nächste falsche Einschätzung. Polizisten werden nicht wie Tannenbäume nach Fläche berechnet, sondern ob die Aufgaben erfüllt werden konnten, was hier offenkundig nicht der Fall war. Man sollte aufhören, das zu beschönigen.

Sicher muss bei den nun vorliegenden 90 Strafanzeigen geschaut werden, was eine Relevanzschwelle überschreitet. Unter dem Aspekt, dass eine solche Strafanzeige von weiblichen Personen, die meist wissen, dass vor Gericht im Zweifelsfall penibel und peinlich nachgefragt wird, eher nicht erstattet wird bzw. große Hemmungen bestehen, kann man jedoch eine gewisse weitere Anzahl im Hintergrund vermuten. Solche Strafanzeigen werden, zumal sie nicht in einem Beziehungszusammenhang stehen, in dem Falschanzeigen schon mal vorkommen, meist nicht leichtfertig gestellt.

Es wird eine Aufarbeitung geben, die sicher einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Da mit dem Kölner Karneval bereits das nächste Großereignis absehbar ist, haben die Kölner Verantwortlichen auch bereits dieses in ihre Überlegungen einbezogen. Ab diesem Punkt wird es jedoch ebenso weltfremd wie bizarr..

So soll es etwa „Verhaltensregeln“ für junge Frauen und Mädchen geben, „damit ihnen solche Dinge nicht widerfahren“, sagt Reker mit Bezug auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht. Es gebe bereits einen Verhaltenskatalog, der nun aktualisiert würde und bald online abrufbar sein wird.

Einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits:

Frauen sollen zu Fremden „eine Armlänge“ Distanz halten

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/koeln-krisenstab-will-verhaltensregeln-fuer-karneval-aufstellen-aid-1.5669639

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Verhalten-der-Taeter-war-absolut-intolerabel-article16695326.html

 

atoms

Kölner Modell gegen Vergewaltigung im Bild rechts Bild: http://www.chemguide.co.uk/atoms/properties/atradius.html

 

Das wird sicher ein Exportschlager.

Reker und der Kölner Polizeipräsident scheinen die eigenen Berichte nicht gelesen zu haben und auch nicht die aus Hamburg. Da war von Jagden auf Frauen die Rede und Umzingelungen. Reker und Albers scheinen sich so etwas gar nicht vorstellen zu können: Personen, die einen feuchten Kehrricht auf die eigenen Distanzbemühungen geben, sondern trotz Aufforderung und eigenem Abrücken so nah kommen, dass man ihren Atem im Nacken spürt. Eine Armlänge Distanz ist irrelevant, wenn man gejagt wird. Ist man umzingelt auch. Rekers und Albers Tipps hätten – eingehalten – den Opfern ungefähr so geholfen wie der Knoblauch auf der Fensterbank.

Es ist aber mehr als Hilflosigkeit, wenn solche Statements erfolgen: Es ist der alte Minirock im neuen Schnitt: Mädchen, passe dein Verhalten an, dann passiert weniger. Regeln für die Frauen zu machen, heißt Regeln für die Opfer zu machen, weil man die Regeln bei potentiellen Tätern nicht durchsetzen kann. Man macht weitere Regeln für diejenigen, die Regeln einhalten, weil man bei denen, die Regeln nicht einhalten, nicht oder nicht spürbar genug durchgreifen kann. Und natürlich ist das im Vorfeld schwierig. Diese Bankrotterklärung nebst mehr Regeln für die Regelgetreuen hätte man sich aber sparen sollen. Dann lieber ehrlich gesagt: Wir denken noch mal in Ruhe drüber nach, was man zweckmäßig machen kann.

Ich gebe zu, dass das Sicherheitskonzept für den Karneval herausfordernd ist. Was aber Reker und auch Albers dringend begreifen müssen, ist, dass Regeln für den sind, der sie bricht. Bei den Männern, nicht bei den Frauen.

Sonst ist das erste wirklich abschließend Geschaffte der Kölner Karneval.