Berliner Teiba-Moschee baut an neuem Standort Einfluß aus

Zweiter Vorsitzender Hajjaj sitzt mit Berliner Senat am Tisch, Ausbau des Netzwerks

Der Verein, der die Berliner Teiba-Moschee betrieb, taucht seit Jahren verlässlich im Berliner Verfassungsschutzbericht auf. Der Verein zeigt sich in vielerlei Hinsicht als Teil eines Netzwerkes, das nicht nur Berlin durchzieht. Geleitet wird der Verein von Ferid Heider, einem bundesweit bekannten Prediger, der vor allem junge Menschen ansprechen und zu einer fundamentalistischen Lesart hinbringen will. Heider tritt auch im ganzen Bundesgebiet in einschlägigen Vereinen auf, die der Muslimbruderschaft zuzuordnen sind. Über den youtube-Kanal „Islam Media“ werden seine Video-Botschaften (neben anderen einschlägig bekannten Akteuren wie Mohamd Matar oder Taha Zeidan) überall verfügbar gemacht.

https://www.youtube.com/channel/UCeVYiJ7jFIoLaswemAltvcQ/videos

Im letzten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes aus dem Jahr 2017, Seite 75:

Die mitgliederstärkste Organisation von MB-Anhängern in Deutschland ist die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.“ (IGD), die aus der 1960 in München von dem ägyptischen MB-Mitglied Said Ramadan gegründeten „Moscheebau-Kommission e.V.“ hervorging. Die IGD hat Verbindungen zu einer Reihe von Vereinen. In Berlin zählen hierzu das „Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung e.V.“ (IZDB), das „Islamische Kultur- und Erziehungszentrum e.V.“ (IKEZ), die „Neuköllner Begegnungsstätte e.V.“ (NBS), auch bekannt als „Dar as-Salam Moschee“, und das „Teiba Kulturzentrum zur Förderung der Bildung und Verständigung e.V.“ (TKZ). Das TKZ verfügt über keine eigenen Räumlichkeiten mehr und nutzt für ihre Freitagspredigten stattdessen eine Turnhalle in Spandau.

https://www.berlin.de/sen/inneres/verfassungsschutz/publikationen/verfassungsschutzberichte/

Der Verein hat nach Angabe des Vorsitzenden eine neue Räumlichkeit in Berlin Spandau gefunden:

Aus dem Zusammenhang wird auch deutlich, dass dem Verein anscheinend immer noch nicht die Gemeinnützigkeit entzogen worden ist. Das ist skandalös und sollte, auch nachträglich, angepasst werden, da die Vorgabe des BFH nach der Entscheidung vom Mai eindeutig ist.

Weniger in Erscheinung tritt in seiner Funktion dort beim Teiba-Verein der zweite Vorsitzende Mohamed Hajjaj: Weiterlesen

Frankfurt: Verspieltes Vertrauen

Tarik ben Ziad Moschee mit Doppelstrategie

Die Frankfurter Tarik ben Ziad Moschee war vor Jahen immer wieder einmal in den lokalen Medien, weil sie Prediger einlud, die problematisch sind. Mal war es 2012 der Wuppertaler Prediger Abu Jibriel alias Mohamad Gintasi*:

An diesem Sonntag sind es rund 400, die gekommen sind um Muhammad Abu Jibril zu hören, der durch seine Videos im Internet bekannt ist. Er wird vom Verfassungsschutz beobachtet und soll laut den Staatsschützern salafistische Inhalte predigen und sogar Kontakte zu dschihadistischen Netzwerken haben.

http://www.fr.de/frankfurt/tarik-moschee-kein-platz-fuer-radikale-gedanken-a-858730

Mal war es der seit einem Jahr wegen Terrorverdachts in Großbritannien einsitzende Tarik ibn Ali:

 

Mal war es der Herr Bouniss, den man ähnlich verorten kann und der sich mit Tarik ibn Ali sozusagen einen Dolmetscher teilte:

 

Die Tarik ben Ziad Moschee war nach letztem Kenntnisstand, also bis der Deutsch-islamische Vereinsverband (DIV) seine Mitglieder dann nach der Bekanntgabe der Beobachtung durch das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) im August 2016 nicht mehr öffentlich machte, Mitglied im DIV:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/12/07/islamisten-skat/

Der Herr Mohammed Mustafa Antar**, seinerzeit Imam in der Tarik ben Ziad, war älteren Angaben zufolge, die jetzt nicht mehr auf der aktuell benutzten Seite vorzufinden sind, 2. Vorsitzender des Rats der Imame und Gelehrten (RIGD):

https://rigd.wordpress.com/vorstand/

https://www.facebook.com/notes/iis-mainz-die-gruppe-der-begegnung/der-rigd-rat-der-gelehrten-und-imame-in-deutschland-verurteilt-die-untat-von-ale/120044564731814/

Auch der RIGD steht unter Beobachtung des LfV, weil er als Struktur der Muslimbruderschaft gilt (auch wenn dort noch einzelne anders zuzuordnende mitmachen).

In den letzten Jahren wurde die Strategie verbessert. Man machte einiges zusätzlich im Rahmen einer doppelten Wahrnehmung bzw. einer zur Mehrheitsgesellschaft hin suggerierten Konformität:

Der Tarik-Ben-Ziad-Verein steht hinter dem Angebot – auch, wenn zunächst Aufklärungsarbeit nötig war, wie Vorstandsmitglied Ahmed Araychi sagt. „Aber wir haben nur positive Erfahrungen gemacht. Die Kooperation zeigt, dass wir offen sind für alle“, meint Araychi.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt-frauen-trainieren-kampfkunst-in-moschee-14156410.html

Man liess sich vom OB besuchen:

http://islam.de/29181

Man lud andere Gäste ein (beispielhaft):

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Panorama-2/Der-Tarik-Ben-Ziad-Verein-lud-ein-Zum-Fastenbrechen-in-die-Moschee-27370.html&login=1#sozial_kommentar

– um doch der gleiche Verein zu bleiben und die „andere Seite“ weiterhin auszuleben. Nur das Marketing wurde wohl „verbessert“. Man lädt jetzt freundlich die Vertreter der Mehrheitsgesellschaft ein und tut ein bisschen so als ob. Denn der Verein blieb wohl weiterhin im DIV, der Herr Antar ist in vielerlei Muslimbruderzusammenhängen bundesweit unterwegs. Das ist nicht unüblich, denn die Imame gehen mal in diese, mal in jene Moschee des Verbundes, mal von Mainz nach Frankfurt, mal von Rüsselsheim nach Frankfurt usw.

Und dann sind da die Veranstaltungen, bei denen man „unter sich“ bleibt. Da ist dann nicht die Weiterlesen

Ideologie-Marketing und Realität I: Frauen

Oftmals bestehen bei legalistischen islamischen Verbänden große Unterschiede darin, was zur Mehrheitsgesellschaft hin vertreten wird und dem, was aufscheint, wenn man genauer hinsieht.

Teil I: Frauen

Pünktlich zum Weltfrauentag, dem 8. März, beging man diesen Tag auch im Bundesfrauenministerium. Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime (ZMD), hatte wohl eine Einladung erhalten. Man darf fragen: An wen ging das? An den ZMD, an Herrn Mazyek persönlich, an die Frauenbeauftragte des ZMD (ja, der ZMD hat eine, s.u)? Eine solche Einladung bekommt sicher nicht jeder. Aber da man sich so wunderbar zu präsentieren weiß, geht doch was. Es menschelte tüchtig:

Empfang bei der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zum #weltfrauentag im historischen Museum in Berlin. Bin mit meiner Familie da gewesen und wir folgten mit kleinen Störungen durch meinen Sohn:) den Worten von Frau Schwesig.

Weiter dazu auf der facebook-Seite von Herrn Mazyek:

https://www.facebook.com/AimanMazyek2?fref=ts

Bilder dazu:

 

Verwiesen wird auch auf einen Text auf Islam.de, wo man ausführt:

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert zum heutigen Weltfrauentag noch mehr Einsatz der Politik für Chancengleichheit und Gleichstellung.

Weiter hier (ist aber knapp gehalten):

http://zentralrat.de/28515.php

Ein kurzer Text mit Worten, die gerne gehört werden, sofern sie nicht nur Hülsen sind. Sie stimmen ja auch – bei all den berechtigten Konnotationen – bis auf die Gewichtung, die Frau Dr. Houaida Taraji dort anführt. Frau Dr. Houaida Taraji ist im Vorstand des ZMD und die Frauenbeauftragte. Dr. Taraji war eine zeitlang Vizepräsidentin der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD), die sich selber im islamischen Niemandsland verortet, jenseits dieser organisatorischen Nebelbomberei jedoch vom Verfassungsschutz als größte Organisation in Deutschland gesehen wird, in der sich Anhänger der Muslimbruderschaft organisieren.

Bei diesen schönen Gelegenheiten wird jedoch nicht erwähnt, wofür man tatsächlich steht. Die Frau Schwesig scheint es nicht zu interessieren, dass der Gast zweierlei erzählt. Ihr das eine. Seiner Community wird durch reines Handeln schon etwas anderes signalisiert. Für sie – als mittelbare Geldgeberin – sind solche schönen Sachen gedacht wie „Safer Spaces: Respekt & Teilhabe„. Das hört sich ganz wunderbar an. Besonders für SPD-Ohren. Das ist wie abgeschrieben aus unseren Programmen.

So weit das Marketing.

Leider ist die Realität weniger herzerwärmend. Weiterlesen

… und noch ein falscher Weg

Arbeitet auch Wegweiser mit muslimbrudernahen Protagonisten zusammen?

Über das NRW-Präventionsprogramm „Wegweiser“ war bereits berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/10/09/wohin-des-wegs/

[Ebenso über einige Protagonisten.]

Nun kann man sich berechtigt fragen, wie eng mit problematischen Strukturen kooperiert wird und wie nah man sio einigen muslimbrudernahen Personen tatsächlich steht. Glücklicherweise hilft an dieser Stelle der Herr Mazyek am 24.11.2016 aus:

Ein Schwerpunkt liegt in den kommenden Monaten und im nächsten Jahr im Bereich „social media“. Zudem bestehen Kooperationen z.B. mit dem Präventionsprogramm „Wegweiser in NRW“, die etwa in einer gemeinsamen Veranstaltung noch in diesem Jahr in Wuppertal mündet.

https://causa.tagesspiegel.de/politik/gehoeren-salafisten-vereine-verboten/der-glaube-hat-eine-immunisierende-wirkung-gegen-extremismus.html

Wuppertal? Wegweiser? „Noch in diesem Jahr“ (gemeint war in seiner Einlassung Ende November das Jahr 2016)? Es gibt keinen vernünftigen Grund hier an der Wahrhaftigkeit von Herrn Mazyek zu zweifeln. Es sei also als zutreffend angenommen.

Das muss dann wohl dieses hier sein:

Zur Örtlichkeit, allerdings ein älterer Artikel:

http://www.wz.de/lokales/wuppertal/islam-verein-in-vohwinkel-radikal-oder-liberal-1.183706

Halten wir einmal fest: Nicht nur „safer spaces“ hat keine Probleme mit diesen beiden seit Jahren einschlägig bekannten Herrschaften, sondern auch Wegweiser [siehe Nachtrag unten]. Die von Bund und Land bezahlten Weiterlesen