Hijabi: Voll verschleiert

Zur Darstellung des Hijabi Stores in der gestrigen FAZ Frankfurt

Dreimal vor dem Schaufenster stehen geblieben, dreimal das bodenlange Kleid mit dem ungewöhnlichen Schnitt, dem dezenten Muster, dem leichten Stoff bewundert, dreimal nicht den Schritt über die Türschwelle gewagt. Der Name des Geschäfts ist es, der vom bedenkenlosen Eintreten abgehalten hat. Hijabi. Abgeleitet vom arabischen Wort „Hidschab“. Der Begriff umfasst die Verschleierung, primär die Kopfbedeckung, für muslimische Frauen. Und nein, eine Kopfbedeckung fehlte im Kleiderschrank nun wirklich nicht.

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/geschaeftsgang/zurueckhaltende-mode-frankfurter-laden-fuer-islamische-kleidung-15768436.html

Derart harmlos deskriptiv steigt Mari Lisa Kehler in einen Beitrag im Lokalteil der FAZ zum Laden „Hijabi“ in der Frankfurter Lange Str. 15 ein. Ebenso wie der weitere Artikel ist das nett, eher modisch interessiert denn argwöhnisch und man kann Frau Kehler sicher zu Gute halten, dass sie ihren Eindruck frei von Vorurteilen gewann und in einer freundlich-naiven Art an Leser weitervermittelte.

Um Vorurteile geht es jedoch nicht. Journalismus sollte ja eigentlich von einer guten Portion ordentlicher Recherche und inhaltlicher Absicherung leben, auch der Lokaljournalismus. Leser erwarten in der Regel also keine vorurteilsbehafteten Momentaufnahmen, sondern überprüfte Sichten, die professionell gewonnen werden. Und wenn es doch um Vorurteile ginge, dann eher um das positive Vorurteil von Frau Kehler, die dem Anschein nach lediglich Stoffe und Eigenmarketing sah. Das Urteil, also die Einschätzung jenseits von oberflächlicher Sicht und dem Glauben an das Eigenmarketing der Inhaberin, ist jedoch begründet ein anderes.

Wie kommt man nun auf diese andere Einschätzung? Auf der aktuellen Facebook-Seite des Geschäfts eher nicht:

https://www.facebook.com/hijabistore/

Dort freut man sich auch schon – berechtigt – über den Artikel:

Da wurde also jemand genasführt, insofern freut man sich.*

Wo kann man sich weiter erkundigen? Auf der Unternehmensseite auch nicht, die ist im Wartungsmodus:

https://www.hijabistore.com/

Und so kommt man drumherum, allgemein übliche Unternehmensdaten angeben zu müssen.

So käme man also nicht weiter. Aber schon google hilft:

https://www.rtl.de/cms/undercover-auf-einer-islamischen-mode-messe-shoppen-und-spenden-fuer-eine-salafistische-hilfsorganisation-4113095.html

In dem RTL-Beitrag ist es etwas aufgelöst.
Bei weiterem googlen findet man auch Weiteres. So man denn sucht. Schon der Name der Inhaberin führt da weiter. Vor allem also käme man weiter, indem man Geschichte und Einbindungen dieses Ladens kennt, z.B. hier beschrieben:

https://vunv1863.wordpress.com/2015/06/12/neue-homezone-fur-den-scheich/

Auch der HR hatte seinerzeit wiederholt berichtet zum Mekka Shop und seinem Nachfolger, eben jenem Hijabi Store.

Letztlich zielführend ist schon das Facebook-Profil der Inhaberin:

Quelle: https://www.facebook .com/latifa.maiwandi , Abruf 05.09.2018

Zusammen betrieb man – wohl Vater und Tochter – den Mekka-Shop.
Auch beim Hijabi Store ist der Vater der Inhaberin wohl einer der „Geschäftspartner“.
Er tritt aber nicht mehr im Vordergrund auf.
Abdellatif Rouali ist der ehemalige zentrale Kopf des 2013 verbotenen Netzwerks Dawaffm.
Er ist weiterhin aktiv, u.a. auf seinem youtube-Kanal:

https://www.youtube.com/channel/UC3agB4RbLeKqTCp7gioFOGA

Aber auch die Tochter selber ist eigenständig einschlägig zuzuordnen, nicht nur über den RTL-Beitrag, Weiterlesen

Hilfsvereine: der gute Name der anderen

„Aktion Europa hilft“ imitiert Masche von „Medizin ohne Grenzen“

Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen e.V.“ ist hochseriös und in vielen Ländern leisten die beteiligten Ärzte in ihrer Urlaubszeit schier Übermenschliches. Eine Organisation also, deren Ruf einerseits tadellos ist und die daher andererseits jedwede Unterstützung verdient. Jeder Spendeneuro ist da gut angelegt und kommt Menschen in Not zugute.

Dieses wunderbare Image bewog vor Jahren die in salafistischen Kreisen bekannten Brüder Mohamed und Brahim Belkaid (letzterer v.a. unter dem Namen „Abu Abdullah“), ihren Hilfsverein mit dem Namen „Medizin ohne Grenzen e.V.“ zu versehen:

https://www.facebook.com/MedizinohneGrenzenFrankfurt/?fref=ts

 

Die „Ärzte ohne Grenzen e.V.“ wurden nach Hinweis und dann auch Berichterstattung seinerzeit aktiv. Der Verein „Medizin ohne Grenzen e.V.“ musste sich wegen der Verwechslungsgefahr umbenennen. Mittlerweile agieren dieselben Personen unter dem Namen „Medizin mit Herz e.V.“:

https://www.facebook.com/MedizinMitHerz/?fref=ts

Es werden nach Eigenangabe Brunnen z.B. finanziert:

 

Vor allem wird aber auch Mission betrieben:

 

Bei einem anderen Verein ist ein ganz ähnliches Muster zu verzeichnen. Der Verein heißt „Aktion Europa hilft e.V.“ und er benutzt die Namensähnlichkeit zur seriösen „Aktion Deutschland hilft e.V.“.

Der Verein „Aktion Europa hilft“ fiel vor etwa einem Jahr auf mit einer Sammelaktion für ein todkrankes Kind, die v.a. in Salafistenkreisen propagiert wurde:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/02/07/lebt-hanan-noch/

Auch in anderem islamistischen Umfeld ist man präsent, so gestern in der Frankfurter Jahrhunderthalle beim „Hijabi Fashion Day“: Weiterlesen

Hijabi-Fashion-Day: Mode… und mehr?

Über den „Hijabi-Fashion-Day“ in Frankfurt – und die, die dahinter stehen

Ein Event, das schon mehrfach für Frauen veranstaltet wurde, ist der „Hijabi-Fashion-Day“. Er ist auch dieses Jahr wieder angekündigt, für den 7. Mai in Frankfurt:

https://www.facebook.com/events/255804924851271/

Die Jahrhunderthalle ist kein ganz billiger Ort in der Anmietung. Aber auch das klärt sich, von einem zurückliegenden Event Ende 2015, aus einem Interview:

BASMA: Wie finanziert ihr den Hijabi Fashion Day?

Latfia: Wir haben alhamdulillah einen Sponsor gefunden, der uns finanziell unter die Arme greift, um ein solches Event zu stemmen. Durch das Anmieten der Location entstehen z.B. natürlich auch Kosten, die wir decken müssen. […]

BASMA: Du selbst bist Ehefrau und Mutter und hast dich mit deinem Geschäft selbstständig gemacht. Wie bekommt man da noch den Hijabi Fashion Day mit unter den Hut?

Latifa: Um ehrlich zu sein, fällt mir das alhamdulillah gar nicht schwer. Der Hijabi Fashion Day ist eine Herzensangelegenheit und ein Hobby für mich. Ich mache die Arbeit gerne und dadurch empfinde ich die damit einhergehenden Aufgaben nicht als Last. Ich habe alhamdulillah auch sehr viel Unterstützung von meiner Familie und Freunden. Ich finde trotz Ehe und Kindern sollte man sich dennoch die Zeit nehmen seine Träume und Ziele zu verfolgen.

http://basmamagazine.com/2015/12/08/hijabi-fashion-day-im-interview-mit-teamleiterin-latifa/

Wer steht nun dahinter? Weiterlesen