Islamisches Erwachen

Über verschiedene verdeckt islamistische Portale, die sich eher an jüngere Personen aus der Bildungsschicht wenden

Der Ansatz, wonach sich Muslime in nichtmuslimisch dominierten Ländern zusammenschließen müssten, also sozusagen in der Diaspora eine Gemeinschaft bilden als Gegenpol zur meist westlich genannten Gesellschaft, wird von einigen Gruppen forciert. Grundgedanke ist dabei, gemeinsame muslimische Interessen zu formulieren und in demokratischen Gesellschaften in der Minderheit durchzusetzen (wobei gegen eine Interessenvertretung im demokratischen, also nicht islamistischen Spektrum und nicht segregativ, nichts spricht; das ist gutes Recht. Hier sind jedoch islamistische und segregativ agierende Gruppen gemeint). Muslime werden also absichtlich dazu gebracht, sich eben nicht primär an den vielen anderen Eigenschaften, die ein Mensch hat, zu orientieren, sondern sollen sich zuallererst immer und überall als Muslime und folglich die anderen gesellschaftlichen Akteure als Nichtmuslime zu definieren.*

Die muslimische Weltgemeinschaft wird von Kader-Gruppen wie Hizbut Tahrir bis hin zu eher losen Facebook-Gemeinschaften beschworen. Hinter etlichen der letztgenannten mögen tatsächlich Aktivisten von Kadergruppen stecken, die ihre Ansichten und Ziele so in die Gesellschaft vor allem der jüngeren Menschen transportieren wollen.

Gemacht werden solche Portale von jüngeren Menschen, oft hier geboren, oft haben sie hier die Schule durchlaufen. Beschworen wird die Rückkehr zur Religion, zum Islam. Als Gegensatz, als Gegenmodell. Maximale Rückbesinnung auf eine Gruppe, die es so bislang nicht gab, die aber geformt werden soll. Eine Ummah weltweit, lokal, aber auch transnational agierend.

Mal nur den Opferdiskurs propagierend mit dem Ziel, die Vereinigung der Muslime als Weg aufzuweisen, mal mit expliziteren Hinweisen, wohin die Reise gesellschaftlich gehen soll. Mal, wie unten, mit explizit extremistischen Inhalten. Opferdiskurs und antiwestliche, meist auch antiisraelische Haltung ist fast allen gemein, um die oben erwähnten Solidarisierungseffekte auszulösen.

Ein Beispiel ist das youtube-Portal und die zugehörende Facebookgruppe „Islamisches Erwachen“:

 

 

https://www.facebook.com/islamischeideen/timeline

Was verbirgt sich nun hinter einer Gruppe, die „intellektuell“ sein will und „den Euro-Islam“ ablehnt? Weiterlesen

Teetrinken unter Freunden

Treffen islamistischer Aktivisten in Istanbul

Muhammed Ciftci, türkischstämmiger Prediger, tritt seit Jahren in den verschiedensten islamistischen Zusammenhängen auf: Ursprünglich an die in Deutschland mittlerweile endgültig verbotetene IHH bzw. ihren türkischen Zweig angeknüpft, machte er mit Sven Lau gemeinsam den Verein „Einladung zum Paradies“. Dieser entging dem Verbot durch Selbstauflösung. Seine Verbindungen in die Türkei mögen aus den 90er Jahren stammen, in denen er für die in IHH tätig war. Die IHH besteht in der Türkei allerdings fort. Als „Abu Anas“ ist er Imam einer Braunschweiger Moschee. Er bereist die Moscheen der Republik, gibt Unterricht, vernetzt. Braunschweig, Fulda, Karlsruhe, Hannover und noch einige andere Anlaufstellen. Zwischendrin bietet er seit Jahren Begleitung bei religiösen Reisen an über den Pforzheimer Anbieter Kaaba Reisen:

 

Immer wieder wird Ciftci in den Medien auch mit Gewalttätern in Verbindung gebracht: Weiterlesen