Warnung vor Hamburger Al-Azhari-Institut

Der Hamburger Verfassungsschutz warnte diese Woche vor einem „Institut“, das extremistische Bezüge hat. Das Institut, ein seit 2016 eingetragener Verein, soll als Zielgruppe seiner Aktivitäten auch „Behörden, Lehrkräfte und Schulklassen“ anvisieren. Schon aus dem Eindruck, die die Eigenveröffentlichungen des Leiters des „Instituts“ in den sozialen Medien hinterlassen, stellt sich eine Organisation im Zwischenfeld von Muslimbruderschaft und Salafisten dar. Doch die Einbindungen reichen weiter.

Der Hamburger Verfassungsschutz veröffentlichte am Donnerstag eine eindringliche Warnung vor dem Al-Azhari-Institut. Kernpunkte der behördlichen Einordnung sind die wiederkehrenden Bezüge zu radikalen Gruppen und Akteuren sowie antisemitische Klischees. Der Verein sei breit aktiv. „Das Lehrangebot richtet sich dabei ausdrücklich auch an Lehrer, Erzieher, Eltern, Schulklassen, Behörden oder kulturelle Einrichtungen„, heißt es in dem Beitrag. Daneben habe man eine Partei gegründet, eine „Friedenspartei“, mit der man an der diesjährigen Hamburger Bürgerschaftswahl habe teilnehmen wollen. Gescheitert sei dies nur an den unzureichenden Unterstützerunterschriften, einer notwendigen Formalie. Auch mit dem Hinweis auf die Doppelstrategie, die der Verein verfolgt, wurde der Verfassungsschutz deutlich: „So ist das Al-Azhari-Institut als „Kooperationspartner“ des ursprünglich für den 24. bis 26. April 2020 geplanten „Ramadan-Pavillon“ aufgeführt. Dieser Pavillon ist eine Zeltstadt, die im muslimischen Fastenmonat Ramadan in St. Georg aufgebaut wird und seit 2013 stattfindet. Insofern strebt auch der Institutsleiter die von zahlreichen extremistischen Gruppierungen verfolgte Strategie der „Entgrenzung“ – der gezielten Besetzung gesellschaftlich relevanter Themen, um mit demokratischen Initiativen Bündnisse zu schließen.

Auch wenn in der Warnung des Verfassungsschutzes vor allem das Institut zentriert wird, so steht dieses nicht alleine, sondern ist in einem radikalen Aktionsgeflecht, das zur Gesellschaft hin entgrenzt, während keine Distanz zu den extremistischen Mitgliedern eingehalten wird. In dem erweiterten  Aktionsgeflecht, ausgehend vom Al-Azhari-Institut als zentralem Akteur, ist Raum für verschiedene extremistische Bezüge, die der Vorsitzende Mahmoud Ahmed und der Kassenwart Zeki Ay (nach Vereinsregister) zu verantworten haben. Deutlich wird das an den vertretenen Haltungen, Einladungen und Unterstützung Dritter. Bei der Kampagne gegen ein Verbot des Kinderkopftuchs an Schulen aus dem Jahr 2018 etwa positionierte sich Ahmed an der Seite der Hizb ut-Tahrir-nahen Initiatoren.

Das war nicht immer so. In der Bergedorfer Zeitung etwa wurde Ahmed 2011 noch als als Vorzeige-Imam bezeichnet. Inzwischen sind jedoch entweder die Haltungen radikaler geworden oder auch nur besser sichtbar. Schließlich bezeichnet sich Ahmed jetzt als „Scheikh“ und bietet neben Unterricht auch religiöse Reisen in seiner Begleitung an. Da mag also auch ein finanzielles Interesse eine Rolle spielen.

Die radikalen Bezüge des Instituts sind im Feld zwischen Muslimbruderschaft und Salafisten Weiterlesen

Evidence: Islamologen auf Süd-West voraus

Junger Verein „Evidence e.V.“ in Stuttgart mit problematischen Akteuren

Der noch relativ junge Verein „Evidence e.V.“ aus Stuttgart ist seit etwa anderthalb Jahren eingetragen. Trotz dieser kurzen Bestehenszeit ist es dem Verein nach eigenen Angaben gelungen, das „Demokratiezentrum Baden-Württemberg“ als „Kooperationspartner“ zu gewinnen:

https://www.evidence-institut.de/referenten/

Das allerdings kann nicht mit rechten Dingen zugehen. In der „Präambel“ finden sich zwar schöne Worte über den Wert der Verfassung, über deren Ethik und Moral:

Die Mitglieder des Vereins “Evidence e.V.” geben sich
– geleitet von der gemeinsamen Überzeugung, der deutschen Verfassung und dem Islam, insbesondere ihrer Moral und Ethik verpflichtet zu sein:
– einig darin,
das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, die Verfassung der Bundesländer, und das deutsche Recht in seiner Gesamtheit zu befolgen.“

Und weiter:

Bei der Auswahl der Mittel und Wege zur Erfüllung der gemeinsamen Aufgaben des Evidence e.V. werden die islamischen Lehren im Rahmen des Grundgesetzes und im Einklang mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland angewendet. Ist ein solcher Einklang nicht gegeben oder bestehen Zweifel daran, so geht die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland vor.

Klicke, um auf Satzung%20des%20Vereins%20Evidence%20e.V.pdf zuzugreifen

Fragt sich immer, wo und bei wem solche Zweifel aufkommen könnten. So mancher ist da ja überaus flexibl und sieht keinen Widerspruch – sofern er nicht darauf angesprochen wird und am besten erst gar keinr die Widersprüche entdeckt. Auch sind die Herrschaften, die im Vereinsregister auftauchen, (noch) weniger bekannt:

Gemeinschaftlich vertretungsbefugt im Vorstand sind:

Herr Phillip Nürk
Frau Hyat Abdul Ghani
Frau Süreyya Simsek-Merdivan
Frau Amaal Misir
Frau Sara Behr

https://www.evidence-institut.de/rechtliches/impressum/

Doch schon in seiner Satzung heißt es unter § 2:

Der Verein strebt zudem nach einer eigenen Einrichtung zur islamwissenschaftlichen und islamologischen Aus- und Weiterbildung für Muslime und Nichtmuslime.

https://www.evidence-institut.de/rechtliches/satzung/

Wenn man denn kundig ist, ist das ein wichtiger und auch oft weiterführender Hinweis, denn dann muss man schauen, wer dies betreibt und ob die Spur nicht nach Wien führt. Völlig offensichtlich wird es dann beim Angebot der Veranstaltungen, Lehrinhalte und vor allem bei dem genaueren Blick auf die Referenten*:

https://www.evidence-institut.de/referenten/

Dr. Amir Zaidan ist ebenso langjährig einschlägig bekannt wie Dr. [Michael Frank Ahmad] Abdurrahman Reidegeld. Zum Herrn Zaidan, der in Wien das „Islamologische Institut“ betreibt, siehe unter anderem:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/08/30/mainzer-huetchenspiele/

Man machte beim „Islamologen-Tag“ 2017 mit:

http://islam.de/28793

https://www.islamische-zeitung.de/von-empoerung-zum-engagement/

Beim Blick in das Video von dem Tag klärt sich wohl auch die Sache mit dem „Kooperationspartner“:

Man beachte bei 1:21 etwa auch unerwartete Besucher: Das sind wohl die Herren Hoffmann und Kil von „Realität Islam“ **:

Quelle: obiges Video

[Bemerkenswert auch die Geschlechtertrennung schon beim Essen.]

Das „Demokratiezentrum Baden-Württemberg“ machte dort wohl schlicht einen Stand. So flott wird Weiterlesen

Offenbach: Grüße aus Medina

Offenbacher Al Huda Moschee lädt zur Sira-Fortbildung

Die Offenbacher Al Huda Moschee war bereits mehrfach Thema auf diesem blog:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/09/18/offenbach-schulbesuche-bei-fundamentalisten/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/12/07/islamisten-skat/

Der Verein bot schon dem aktuell unter dem Verdacht terroristischer Planung einsitzenden Tarik ibn Ali ein Podium. Zur Stadtgesellschaft hin versucht man, anders aufzutreten. So wurden bereits Schulklassen eingeladen, deren Lehrer um die Einbindungen dieser Gebetsstätte wohl nicht wußten.

Nächstes Wochenende soll ein Referent in Offenbach in dieser Moschee eine zweitägige „Fortbildung“ durchführen:

 

Mitveranstalter ist wieder der im hessischen Verfassungsschutzbericht aufgeführte Rat der Imame und Gelehrten (RIG oder RIGD). Der Referent Dr. Mounia findet sich im Zusammenhang eines „Instituts Sira“. Sira ist eine Biographie des Religionsbegründers Mohammed. Auf der Facebook-Seite steht übersetzt aus dem Französischen: „Zur Erinnerung, Dr. Munla, Doktor der Wissenschaften des Hadith ist der Gründer der Abteilung der Manuskripte und Archive des Zentrums für Studien und Forschung in Medina.“ Ein Bild findet sich dort auch: Weiterlesen

Stralsund: Goethe war gut

Über die aktuellen Betätigungen des „Weimar Institut für geistes- und zeitgeschichtliche Fragen e. V.“

Das „Weimar Institut für geistes- und zeitgeschichtliche Fragen e. V.“ ist ein Verein, der maßgeblich auf die Initiative des Rechtsanwalts Andreas Abu Bakr Rieger und einiger anderer Konvertiten (vornehmlich) im Jahr 1996 zurückgeht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Weimar_Institut

Der Vereinssitz ist in Weimar. Das Institut ist Herausgeber der Islamischen Zeitung, deren Chefredakteur Stefan Sulaiman Wilms ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Zeitung

In den Jahren nach 2000 wohl war das Institut in Potsdam aktiv:

Ganz anders sieht es in der Weinbergstraße 21 aus – die zweite Anlaufstelle für Potsdamer Muslime: das Gebäude des Weimar Instituts für geistes- und zeitgeschichtliche Fragen e.V.. Die hübsch sanierte Villa besitzt im Gegensatz zur Al Farouq-Moschee mehrere großzügige Räume für das Gebet. […] Neben Bosniern, Iranern und Marokkanern gehören vorwiegend zum Islam Konvertierte dem Institut an. Rund 50 Mitglieder hat der Verein in Potsdam, darunter viele Familien mit rund 40 Kindern.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Gebäude: Was die Gemeinden in der Leipziger und in der Weinbergstraße eint, ist ihre offizielle Ablehnung des politischen Fundamentalismus und seinem verkündeten Hass gegen die Werte des Westens. […] 

Vorwürfe anderer Art bestehen gegen das Weimar-Institut. Hinter ihm steht die international agierende Murabitun-Sekte. Der Potsdamer Instituts-Geschäftsführer Ahmad Gross war sogar Schüler des Sektenführers Ian Dallas, der sich Scheich Abdalqadir Al-Murabit nennt. Dallas soll in seinen Schriften Adolf Hitler „als erstaunliches und enttäuschend unerfülltes Genie“ gerühmt haben. Auch die deutsche Murabitun-Bewegung soll laut Verfassungsschutz schon in den 90er Jahren mit „aggressiv-antidemokratischen“ und „antisemitischen“ Publikationen auf sich aufmerksam gemacht haben. Jedoch sei bei der Gründung des Weimar-Instituts ein direkter Bezug zu den Murabitum vermieden worden – allerdings ohne im Kern von den Ideen des Scheichs abzurücken. Gegenüber den PNN bestätigte Gross diese Verbindungen.

http://www.pnn.de/potsdam/58971/

Zu den Betätigungen in Potsdam 2006/2007 siehe auch den Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg 2008, S. 140:

Klicke, um auf VSB_2008.pdf zuzugreifen

Die Eigendarstellung des Instituts bzw. das Marketung der Betätigungen finden sich auf der Internetseite des Instituts:

In diesem Sinne lassen sich die regelmäßigen Aktivitäten und Angebote des Weimar Institut e.V. folgendermaßen gliedern:

• Bildungsarbeit und Dienstleistungen für muslimische Frauen und Jugendliche
• Organisation und Durchführung von Bildungsreisen
• Organisation und Durchführung von öffentlichen Vorträgen und Seminaren
• Teilnahme an und Mitgestaltung von Dialog-und Trialogveranstaltungen, Seminaren und Podiumsdiskussionen
Bürobetrieb in Weimar, als Dienstleistung für Kulturinteressierte aus aller Welt.
• Kooperation mit öffentlichen Schulen im Bereich Dialog, Integration und Information
• allgemeine Integrationshilfe
• religiöse Hilfestellung und Beratung für junge und neue Muslime
• Kooperation mit kulturellen und sozialen Einrichtungen in Europa und Afrika
• Betrieb eines Seminarzentrums in Stralsund
• Größere Textübersetzungen
• „Tag der Begegnung“
• Kurse zum Studium von Quellentexten
• Vorträge und Seminare
• Interreligiöser Dialog
• Sprachkurse Deutsch für ImmigrantInnen und StipendiatInnen
• Sprachkurse Arabisch für Erwachsene, Jugendliche und Kinder
• Stadtführungen durch & Seminare in Weimar“

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