Integrationspreis für problematische Organisationen

Der Hessische Integrationspreis wird jährlich vom Landessozialministerium vergeben. Der Preis, der eine Würdigung von Integrationsleistungen sein soll, ging dieses Jahr erneut auch an Projekte, bei denen problematische Organisationen mitarbeiten. So wurden unter Beobachtung stehende Einrichtungen ebenso ausgezeichnet wie eine auf völlige Geschlechtertrennung abzielende Organisation. 

Mit der Auszeichnung für die Frauenorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde wird indirekt auch ein problematisches Frauenbild gesellschaftsfähig gemacht (Symbolbild: Sigrid Herrmann-Marschall)

Am 19. November gab das Landessozialministerium die diesjährigen Preisträger des Hessischen Integrationspreises bekannt. Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) beglückwünschte die Preisträger. Diese wurden in der Pressemitteilung dazu aufgeführt:

Erster Platz für Projekt aus Offenbach
Der erste Platz geht an das Projekt „Meschugge – Der Hass, der uns spaltet, geht uns alle etwas an“, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Offenbach e.V.[…]

Fünf Projekte werden gemeinsam mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.
Projekt „Forum der Religionsgemeinschaften Dreieich“, Religionsgemeinschaften in Dreieich – Integrationsbüro[…]

Projekt „Rat der Religionen im Kreis Gießen“, Evangelische Kirche im Kreis Gießen
Nach der Gründung im Oktober 2006 haben sich inzwischen 13 Gemeinschaften aus sechs Religionen zum Rat der Religionen zusammengeschlossen. […]

Projekt „Rat der Religionen Frankfurt“, Frankfurt am Main
Seit der Gründung im Jahre 2009 fördert der Rat der Religionen Frankfurt den Dialog zwischen den Frankfurter Religionsgemeinschaften und der Stadtgesellschaft. […]

Projekt „Runder Tisch der Religionen in Fulda“
Der Runde Tisch der Religionen wurde im Jahre 2012 ins Leben gerufen. Er setzt sich aus 13 Gemeinden und Organisationen zusammen. Die religiöse Vielfalt der Stadt ist durch diesen Runden Tisch ebenso sichtbar wie Vertrauen, Verständnis und Wertschätzung zwischen den Religionen, die das Gremium fördert. […]

Projekt „Runder Tisch der Religionen Kassel“
Der Runde Tisch besteht seit 2010 in Kassel, vertreten sind insgesamt 15 Gemeinden und Organisationen. […]

Dritte Plätze für Projekte aus Marburg und Frankfurt
Mit einem dritten Platz wird das Projekt „Gemeinsam – יחד – معا “ der Jüdischen Gemeinde Marburg e.V. und der Islamischen Gemeinde Marburg e.V. ausgezeichnet. […]

Ein weiterer dritter Platz geht an das Projekt „Ich bin eine Muslima – Haben Sie Fragen?“, Lajana Imaillah Deutschland, Frankfurt […]

Bei Lajana Imaillah Deutschland handelt es sich um die Frauenorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland. Von weiteren der obigen Ausgezeichneten wird die Zusammensetzung hinsichtlich der Mitgliedsorganisationen, insbesondere der muslimischen Gemeinden, nicht öffentlich bekannt gemacht. So etwa in Gießen, wo aufgrund der Einlassung des hessischen ZMD-Vorsitzenden Said Barkan angenommen werden kann, dass die Einrichtung, an der Muslimbrüder aktiv sind, beteiligt ist. Ausgezeichnet wurde auch ein Projekt in Frankfurt, wo die organisatorische Zuordnung Weiterlesen

Marburg: Nur nicht drüber reden

Mahnwache mit Antisemit

Über die verschiedenen Manöver, in Marburg eben nicht über das vorliegende und relevante Problem mit Strukturen u.a. der Muslimbruderschaft zu reden, war hier bereits mehrfach geschrieben worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/25/marburg-eine-stadt-liebt-die-muslimbrueder/

https://vunv1863.wordpress.com/2017/01/27/marburg-nicht-ganz-gesund/

Immer wenn die Firnis ein paar Risse bekommt, wird eine weitere Schicht Tünche darüber gepinselt. Das Problem ist nur: Wann will man das thematisieren? Will man das wirklich der nächsten Generation überlassen? Hat die Verantwortungsverweigerung dieses Maß  erreicht?

Ein dokumentierter Judenhaß wird von einzelnen Protagonisten im Auftreten zur Mehrheitsgesellschaft hin verborgen, wohl um sogar die örtliche jüdische Gemeinde geschickt instrumentalisieren zu können. Antisemitische Haltungen werden zur „eigenen Community“ hin in aller Breite vertreten – und die ganzen religiösen Vertreter machen mit dabei, nur den von den muslimbrudernahen Kreisen erwünschten Ausseneindruck, dass man ja auch Juden ein guter Mitmarburger sei, mitzutragen. Sie geben sich als Testimonials her und verschlimmern und verlagern damit das Problem.

Aktuelles Beispiel*, bei der anberaumten Mahnwache anläßlich einer Brandstiftung an einer Gebetsstätte eines fundamentalistischen Vereins wurde Dr. Hamdi Elfarra als Vertreter der Islamischen Gemeinde** entsandt (mit schwarzer Jacke, 2.v. rechts im Bild mit Brille):

 

Die von der jüdischen Gemeinde gegenüber der betroffenen Einrichtung demonstrierte Solidarität sagt etwas über diese Gemeinde aus. Sie sagt jedoch nichts über das Gegenüber aus. Sich derart mit seinen expliziten Feinden an eine Seite zu stellen – ja, dazu bedarf es schon einer besonderen Projektionsfähigkeit und Hartnäckigkeit in der Weigerung, das Gegenüber als das zu sehen, als das er sich z.B. auf seinem Facebook-Account ungeniert outet, s.u.

Dr. Hamdi Elfarra, der das Anfangsstatement spricht, weiß die Marburger Stadtgesellschaft wohl zu nutzen. Bei Kundgebungen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, also Bereichen, bei denen er selber betroffen sein könnte, ist er vorne dabei. Das steht natürlich frei und es ist ja auch gut, dass sich die Marburger da so klar positionieren (das sagt etwas Gutes über die freundlichen Marburger aus). Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind Probleme, denen man beherzt entgegentreten muss. Personen, die einen eigenen gruppenbezogenen Menschenhaß pflegen, sind dort jedoch deplaziert.  Dass die Marburger bei solchen öffentlichkeitswirksamen Aktionen eine Person mit dabei haben, die Juden als Gruppe persönlich dem Anschein nach die Vernichtung wünscht, scheint wenigen klar. Alternativ sind solche Haltungen den Anwesenden egal:

Screenshot Facebook-Account Dr. El Farra, Abruf 28.01.2017

Übersetzung:


Nun – da gibt es wenig Deutungsspielraum. Selbst wenn man dieses einzeln noch positiv umdeuten Weiterlesen

Lila Charme-Offensive

Über Vielfalt im Marburger Spektrum islamischer Angebote

Die Marburger Dar al Salem-Moschee war vor einiger Zeit auf diesem blog Thema, weil die hochgeladenen Videos dieser Einrichtung Anlass zur Bedenken gaben:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/02/01/marburg-noch-eine-problemzone/

Verantwortlich sind nach Vereinsregister derzeit Djamel Amitouche und sein Stellvertreter Ahmed Ouhab.

Viele der Videos wurden mittlerweile gelöscht, Inhalte verschwanden, wohl auch in Reaktion auf öffentliche Wahrnehmung wie z.B. hier. Von sich selber verbreitet sehen möchte man dem Anschein nach lieber ein anderes Bild, eines, das gefälliger in der Außenwirkung ist. Da wird dann aus der Abgrenzung zu Nicht- und Andersgläubigen schon einmal die Förderung der „Herausbildung einer islamischen Identität“

 

Islamisch Identitäres also, wie es auch von der Muslimbruderschaft durchaus üblich ist; das ist nichts, was auf Salafisten beschränkt wäre.

Mit den Journalisten vom HR wollte man darüber zunächst nicht sprechen, wie man einem Hessenschau-Beitrag entnehmen kann:

http://www.hessenschau.de/tv-sendung/video-41762.html

Statt dessen machte man es so wie es strategisch nunmehr viele fragwürdige Einrichtungen halten: Anstatt den Journalisten für Fragen zur Verfügung zu stehen, verweigert man sich wohl der offenen Aussprache und dem transparenten Gespräch mit der Presse, wartet die Berichterstattung ab und setzt dann – ohne Möglichkeit des Hinterfragens – mit solchen Behauptungen seine Sicht in die Welt:

 

Gegenöffentlichkeit.

Auch in der Oberhessischen Presse findet sich keine Stellungnahme der Verantwortlichen, dafür eine eher um Verständnis werbende Stellungnahme von Dr. Bilal El Zayat: Weiterlesen

Marburg: Cui bono?

Die der Muslimbruderschaft zuzuordnenden Einrichtungen in Marburg waren die letzten Wochen mehrfach Thema. Anlass war die von der Stadt und ihren Offiziellen mit sehr viel Wohlwollen und Unterstützung begleitete Feier der Islamischen Gemeinde Marburg (IGM) ihres 30 jährigen Bestehens, obwohl Einrichtung und Organisation unter Beobachtung des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz stehen:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/25/marburg-eine-stadt-liebt-die-muslimbrueder/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/26/marburg-eine-stadt-liebt-die-muslimbrueder-ii/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/29/marburg-mehr-verschwoerungstheorien/

In Marburg verweist man immer wieder darauf, dass die dortigen Aktiven überaus integriert seien. Was wohl in Marburg unter Integration verstanden wird? Wohl nur das Minimalprogramm: Im Gegenzug für sehr, sehr wenige Fragen der Stadtgesellschaft zur dahinterstehenden Ideologie des Vereins Orientbrücke e,V, nach außen demonstriertes Wohlverhalten.

Der Fehler bei dieser breit getragenen städtischen Linie ist, dass man sich in eine Einbahnstraße begeben hat: Wer erst einmal mit anderen vereinbart hat, dass er A, B und auch C nicht hinterfragt, ja deckt, wird es bei D, E und F zunehmend schwerer haben, weil schon bei D A, B und C mit zur Disposition stehen: Der einzelne Akteur sieht sich einer wachsenden Zahl von Personen gegenüber, die alle schon ihr eigenes Haus in diesem speziellen Potemkinschen Dorf bauten. So wird dann lieber angebaut als abgerissen, lieber auf die Marketing-Abteilung gehört als die Bauaufsicht, um in der Metapher zu bleiben.

Schon dem früheren Oberbürgermeister Vaupel (SPD) dürfte die Weiterlesen

Kaderkinder

Jugendangebote der Muslimbruderschaft in Hessen – Verflechtungen

Die Jugendverbände der muslimischen Gemeinden bieten oftmals ein ganzes Programm an, das bei manchen von Nachhilfe bis hin zu Freizeiten reicht. Ziel ist, nicht nur eine „islamische Identität“ zu schaffen, sondern auch die Jugendlichen im eigenen Verband zu halten. Allgemeines soziales Engagement für die eigene Gruppe, aber auch Heranziehen des organisationseigenen Nachwuchses.  Die Gemeinden sind oft national separiert und richten sich an der Herkunftsnationalität der Eltern aus. Marokkanische Jugendliche gehen in marokkanische Moscheen, Ahmadiyya-Jugendliche zu den Khuddam, Kinder von Muslimbrüdern zu den Jugendunterstrukturen der Muslimbruderschaft. Türkische Jugendliche haben etwas mehr Auswahl (zumindest theoretisch), aber das wird in einiger Zeit wohl auch der Vergangenheit angehören. Könnte man das bei sehr grobem Blick von außen für einen „Markt der Möglichkeiten“ für muslimische Jugendliche halten, lässt man den Aspekt der räumlichen Nähe einmal außen vor, so ist bei näherer Betrachtung der Flow zwischen den Gruppierungen doch gering.

Die Muslimische Jugend in Deutschland (MJD), die länger analog dem Erwachsenenverband Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand oder mancherorts noch steht, bemüht sich seit Jahren, als eigenständiger Verband wahr genommen zu werden. Der Verband ist verhältnismäßig groß und bei Jugendtreffen kommen schon einmal hunderte oder tausende junge Menschen zusammen. Eine kurze, wenn auch schon ältere Zusammenfassung der ideologischen Eckpunkte und der Handlungslinien:

http://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/36402/jugendorganisationen?p=1

Daraus:

In einem Grundsatzreferat zum Thema dieser IGD-Jahrestagung „Integration statt Ghetto?!!“ hatte Ahmad von Denffer erklärt: „Die Muslime sollten Integration nicht als ‚Teil werden‘ oder ‚Teil sein‘ der Gesellschaft verstehen, sondern als ’sich beteiligen‘ an der Gesellschaft, also von einer passiven zu einer aktiven Rolle finden. Wenn die Muslime ihre eigentliche Aufgabe wahrnehmen, nämlich ihren Mitmenschen hierzulande das Wort Allahs nahe zu bringen und den Menschen zu nützen, dann wird all das, worum man sich ansonsten so sehr bemüht, sich eigentlich von selbst erledigen.“ (10) Die Tatsache, dass man in einer säkularen Demokratie lebe, schreibt Ahmad von Denffer, müsse für die Muslime nur ein Ansporn sein, „sich nach besten Kräften dafür einzusetzen, die Gesellschaft in eine islamgemäße umzuwandeln.

Mittlerweile ist man bei diesen Bemühungen (obiger Artikel stammt aus 2007) weiter vorangeschritten. Zum Einstieg ein Überblick über die Veränderung alleine schon optischer Natur, mehr Bilder, noch weniger (eigene) Namen:

Die alte Webseite:

http://www.muslimische-jugend.de/

Die neue Internetpräsenz:

http://www.mjd-net.de/

Prominent auf der Seite das „Projekt“ „Tea-Time“, das aktuell vom Bundesfamilienministerium unterstützt wird. Schon in der Vergangenheit wurden Projekte mit der MJD vom Famiilienministerium des Bundes oder einzelner Länder gefördert, aber manchesmal auch wieder die Förderung eingestellt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Muslimische_Jugend_in_Deutschland

Häufig als Sponsor der Jugend-Aktivitäten dabei: Islamic Relief

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