IZA und Muslimbruderschaft: Aachener Finten

In den Verfassungsschutzberichten wird das Islamische Zentrum Aachen (IZA) schon seit Jahren nicht mehr erwähnt. Viele problematische Verknüpfungen werfen jedoch Zweifel daran auf, ob sich die ideologische Ausrichtung und die Bestrebungen des IZA wirklich geändert haben.

Die Bilal-Moschee in Aachen (Bild: Sigrid Herrmann-Marschall)

Das Islamische Zentrum Aachen (IZA) war wegen seiner Bedeutung und seiner Bezüge zur Muslimbruderschaft schon mehrfach Thema auf diesem Blog. Die Bedeutung resultiert nicht nur aus der langen Zeit, in der die aus Syrien stammenden Gründerpersönlichkeiten in Aachen wirken; sie ist vor allem auch den Betätigungen der Gemeindemitglieder geschuldet. So wird der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD) üblicherweise aus den Kreisen des IZA gestellt, erst bei den Stellvertretern oder anderen Vorstandsmitgliedern finden die anderen großen Mitgliedsverbände ihre Repräsentanz. Mit Mohamed Hawari stellte das IZA darüber hinaus nicht nur den Vorsitzenden des wichtigen DIWAN-Ausschusses des ZMD, sondern er war auch bis zu seinem Tod 2015 unter anderem eine Repräsentanz beim einflussreichen European Council for Fatwa and Research (ECFR). Das ECFR wird vom Verfassungsschutz der Muslimbruderschaft zugeordnet.

Neben Ahmad Mazyek, dem 2019 verstorbenen Vater des aktuellen ZMD-Vorsitzenden Aiman Mazyek, sowie dem langjährig vielfach aktiven vormaligen ZMD-Vorsitzenden Nadeem Elyas, spielte Issam al-Attar eine zentrale Rolle. Al-Attar war von 1957 bis 1975 formales Oberhaupt der syrischen Muslimbruderschaft. Er lebt seit Ende der sechziger Jahre in Aachen und war einer der Gründer des IZA. Laut eines Vereinsregisterabrufs vom 5. Juli ist al-Attar auch immer noch Vorsitzender der „Vereinigung der Freunde und Förderer der Bilal-Moschee“. Bei der Bilal-Moschee handelt es sich um die Moschee des IZA.

al-Attar im Kreise von Gästen und Vertrauten, darunter Issam al-Mrayati 2013. Belegbild: Facebook-Seite der WSU, veröffentlicht am 18.09.2013

Auf seiner Facebook-Seite, die wahrscheinlich unter anderem von Issam al-Mrayati, dem Sohn seines langjährigen Weggefährten Ahmad al-Mrayati, einem Mönchengladbacher Arzt, betreut wird, hat al-Attar über 300.000 Follower. Geleitet wurde das IZA laut Vereinsregister jedoch von Imam Salahdin Nakdali. Gemeinsam mit Ahmad al-Mrayati und Adnan Nakdali, dem Sohn von Salahdin Nakdali, der auch als Imam im IZA aktiv ist, ist er für den dem IZA zuzuordnenden Islamischen Info.Dienst (IID) verantwortlich. Auf den zugehörenden Internet-Seiten dieses Informationsdienstes (hier und hier) sind die ganzen Betätigungen dieses Kreises um das IZA herum über mehrere Jahrzehnte dokumentiert. Die Aktivitäten dieser Medien dauern zumindest auf Facebook bis heute an.

Auch al-Attars Kinder übernahmen Funktionen

Al-Attars Stellvertreter in dem Förderverein ist laut des Vereinsregisterauszugs vom 5. Juli noch immer Weiterlesen