Öffentliche Gelder für Israelfeinde? Teil III

Fortsetzung von

https://vunv1863.wordpress.com/2016/06/30/oeffentliche-gelder-fuer-israelfeinde-teil-i/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/07/01/oeffentliche-gelder-fuer-israelfeinde-teil-ii/

Zur Erinnerung noch einmal die Aussage des isr. Verteidigungsministeriums:

Änderung/Update 25.01.2017: Eine Einordnung des israelischen Verteidigungsministeriums, die auch von der B.Z. zitiert worden war, war von IRD auch gegenüber diesem blog angemahnt worden, s.u.. Vor dem LG und dem OLG F wurde diese Klage auf Unterlassung vorgebracht. Mittlerweile wurde jedoch diesbezüglich obsiegt. Die Aussage des Verteidigungsministeriums ist daher wieder verfügbar:

In einem Dokument des israelischen Verteidigungsministeriums, das der B.Z. vorliegt, wird der deutsche Ableger von Islamic Relief als „Teil des Finanz-Systems der Hamas-Organisation“ genannt. Aus diesem Grund ist es ihr verboten, in Israel Geschäfte abzuwickeln. Im Juni 2014 wurde eine vormalige Entscheidung aus dem Jahr 2008 bestätigt.

„Es handelt sich um eine Organisation, die Spenden für die Hamas sammelt, dies tut sie mit weltweiten Chapters, darunter in Europa und Deutschland“, sagte ein Sprecher der B.Z

http://www.bz-berlin.de/berlin/hamas-unterstuetzer-werben-in-der-berliner-u-bahn

Dieser Vorwurf nicht nur des israelischen Verteidigungsministeriums ist bereits älter. Er geht auf das Jahr 2008 zurück. Als dies im Jahr 2014 in ein Betätigungsverbot mündete, gab es auch von Islamic Relief Reaktionen. Über immerhin die BBC wurde verkündet, ein Audit habe die Vorhalte entkräftet.

Britain’s biggest Islamic charity says an audit of its activities in the Occupied Palestinian Territories has found no evidence to support accusations it has funded terrorism.

http://www.bbc.com/news/uk-30443693

Leider hat der befasste Journalist am gleichen Tag noch des Erscheinens der Pressemitteilung die IR-eigene Meldung wohl nur ein wenig umgeschrieben. Pixel sind geduldig:

These findings accord with those of dozens of independent audits conducted each year into our operations in more than 40 countries where Islamic Relief has offices or aid and development programmes – including a rigorous audit of our operations in Gaza in 2013. Not one of these many audits over many years has found a shred of evidence that Islamic Relief funds terrorism or has terrorist links anywhere in the world.“

http://www.islamic-relief.org.uk/news/independent-investigation-of-islamic-relief-operations/

Keines dieser angeblichen Audits ist öffentlich einsehbar. Ich lasse mich da gerne korrigieren. Es ist nicht bekannt, wer sie wie durchführte. Ein britisches Medienkritik-blog, das sich besonders der Berichterstattung zu Israel widmet und bei dem eine Person mitschreibt, die Erfahrung im NGO-Monitoring hat, merkt als Fazit zu Recht an:

So, to recap the story so far: a charity banned in Israel because of Hamas ties commissions and pays for an audit by an unidentified company which produces a report not made accessible to anyone other than a selected few chosen by the charity itself and, on the basis of the charity’s own interpretation of the unpublished findings, the BBC rushes to inform its audiences (on the same day that the charity puts out its press release) that the organization is above-board, implying that Israel’s reasoning for banning the charity is invalid.

Clearly the BBC is remarkably unperturbed by the blatant lack of transparency displayed by Islamic Relief Worldwide. It also apparently lacks any journalistic curiosity with regard to the methodology used in this audit such as, for example, the critical questions of how the auditors chose to define “links to terrorism” and “funding terrorism”. As John Ware explained in an article from August of this year, the answers to those questions are far from obvious, but very important: an issue which clearly Matthew Price did not find cause for concern.

https://bbcwatch.org/tag/islamic-relief/

Wenn Journalisten dort nicht tiefer einsteigen, nicht selber eingehender recherchieren, sondern nur die eine Meinung veröffentlichen und dann die andere, kommen solche Darstellungen zustande. Diese unzureichenden Darstellungen werden dann – jetzt kommt sozusagen die eigene Pressemitteilung ja von der BBC – wiederum benutzt.

Schaut man da nicht genauer hin, kann dies täuschen. Die Täuschung beruht auf einer Weiterlesen