Neue islamische Partei: IDP

Über die Gründung einer neuen Partei im Umfeld von „Realität Islam“

Die Frankfurter islamistische Gruppierung „Realität Islam“ (RI) erlangte zuletzt breitere Bekanntheit, als Medien ihre Strassen-Aktivitäten aufgriffen. RI hatte v.a. in hessischen Fußgängerzonen Unterschriften für ihre Petition gegen ein „Kopftuchverbot“ gesammelt:

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/verfassungsfeindliche-gruppe-mobilisiert-in-fussgaengerzonen-gegen-kopftuchverbot,realitaet-islam-kampagne-100.html

Diese Petition erhält erheblichen Zulauf von Personen, denen oftmals nicht bewußt ist, dass ein allgemeines Kopftuchverbot nicht im Raum steht und auch die ursprüngliche Vorstellung in NRW mindestens aufgeschoben wurde. Weiterhin dürfte den meisten die Nähe von RI zu Hizb ut Tahrir, einer hierzulande seit 2003 verbotenen islamistischen Strömung, nicht bewußt sein.

Breiterer Kontext:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/08/14/wertediktatur-in-frankfurt-ruesselsheim-offenbach/

Die Gruppe ist stramm identitär* ausgerichtet und hat in den letzten Wochen weitere Aktivitäten entfaltet.** Die führenden Köpfe von Realität Islam, Raimund Suhaib Hoffmann und Ali Kil, betreiben in Mörfelden-Waldorf einen kleinen Versandhandel mit Lebensmitteln. Am Firmensitz finden immer wieder Treffen der Gruppierung statt.***

Im Umfeld gibt es noch weitere Akteure. Vor einigen Tagen wurde in Fulda eine neue islamische Partei gegründet, die „Islamisch-demokratische Partei“ (IDP). Das Vorhaben war zuvor auf Facebook von einem Martin Ayyub Halim Hoffmann angekündigt worden:

https://www.facebook.com/events/200732377205703/

Im Vorfeld war bereits eine Projektgruppe aktiv:

https://www.facebook.com/groups/168531876877828/members/

Während sich die Resonanz auf die Betätigungen des überwiegend vorantreibenden Martin Hoffmann meist in sehr überschaubaren Rahmen hielten, war eine Person der Projektgruppe im Vorfeld etwas aktiver: Dr. Abdullah Frank Bubenheim. Zu Bubenheim:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/07/29/bubenheims-dystopie/

Bubenheim hatte schon vor Gründung einige Anmerkungen zur Partei gemacht und hatte sich eigentlich auch angesagt, blieb dann aber doch weg, weil er keinen Fahrer von Köln (er war zum Zeitpunkt der Gründung in Deutschland) nach Fulda auftreiben konnte.

Schaut man sich die Projektgruppe an, in der sich neben Dr. Bubenheim und Raimund Suhaib Hoffmann auch Fatima Özoguz vorfindet, so konnte man im Vorfeld durchaus den Eindruck gewinnen, da sei etwas größeres geplant. Immerhin verwies der Parteigründer Martin Hoffmann verstärkt auf RI. Mit dem langjährigen Wissen von Bubenheim, der immer noch als eine Art Graue Eminenz auf einige deutsche Islamisten-Szenen einzuwirken scheint, unter Einbindung des schiitischen Netzwerks von Frau Özoguz (aus dem familiären Umfeld der Muslim-Markt-Gründer) und mit der Wucht der eher jüngeren aktiven Unterstützer von RI (nicht zu vergessen die über 140.000 Unterzeichner der Petition) schien da einiges vorstellbar. Dies auch ungeachtet des Umstandes, dass seitens der offengelegten Dokumente der zu gründenden Partei der Islam eher diffus übergeordnet wird:

https://www.facebook.com/groups/168531876877828/files/

Aber auch bei einer ernst zu nehmenden islamistischen Partei würde man ja nicht zwingend die verfassungsfeindlichen Inhalte in den Gründungsunterlagen schon vorfinden. Man möchte ja erst einmal unter den Schutz des Parteiengesetzes schlüpfen. Die Unterlagen haben ebenso wie die beteiligten Personen erst einmal nur Hinweischarakter. Die Gründung war schon im Mai ins Visier genommen worden.

Am Gründungstag am 15 September war u.a. auch das Projekt Hessencam**** vor Ort und hat nunmehr diese Aufnahmen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Das Interview mit Herrn Hoffmann:

 

Die Beteiligung war zumindest zum Zeitpunkt der angesetzten Gründungsveranstaltung (ab 10 Uhr) im einstelligen Bereich. Die Gruppen-eigenen „Prominenten“ waren wohl nicht dabei. Die Darstellung Weiterlesen

Berlin: Einmal Petrus, bitte!

Über den Jugendseelsorger Mohamed Matar, der ein weiteres Mal mittendrin statt nur dabei war

Die meist jährlich abgehaltene Veranstaltung „Islam leben“ ist ein Event, für das Wolfgang Borgfeldt verantwortlich zeichnet:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/08/21/bruederliches-familientreffen/

Borgfeldt alias Muhammed Siddiq ist Konvertit und im Bereich der Muslimbruderschaft ein alter Fahrensmann, der für die Strukturbildung in Deutschland erhebliche Verdienste erworben hat. In dem Wikipedia-Artikel kommen seine vielfachen Betätigungen und Einbindungen nur unzureichend vor:

https://de.wikipedia.org/wiki/Muhammad_Siddiq_Borgfeldt

Mittlerweile sitzt er in wichtigen Gremien wie dem ECFR und dem Fatwa Ausschuss für Deutschland.

https://vunv1863.wordpress.com/?s=siddiq

Im Jahr 2016 lud man für „Islam leben“ einmal breiter ein. Üblicherweise ist man aber eher unter sich. Unter sich heißt hier, dass fast ausschließlich Personen mit dabei sind, die dem Muslimbruderschaftsumfeld angehören. Schließlich sind meist Größen der Bewegung wie Ibrahim El Zayat mit dabei. Das ist also eine weitgehend exklusive Veranstaltung. Da anwesend zu sein – die Veranstaltung 2016 einmal ausgenommen – ist nahezu belegend, der Bewegung anzugehören.

Der Pfarrer der Berliner evangelischen Gedächtniskirche, Martin Germer, hatte in den vergangenen Wochen keine Gelegenheit ausgelassen, sich öffentlich massiv in Pose zu werfen für die Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) und ihre sichtbaren Protagonisten. Wie man hört, ging er auch aktiv auf die Medien zu, um seinen durchaus bescheidenen „Wissensstand“ immer wieder und wieder – ausgestattet mit der Position, die er nun einmal inne hat – heranzutragen. Da will jemand auch gegen die Indizien unbedingt Recht behalten. Da wurde relativiert, da wurde immer klar, Weiterlesen