Der „Verein für Dialog und Völkerverständigung in Karlsruhe e.V. – Annur Moschee“ betreibt eine Gebetsstätte mit angeschlossener Schule. Zur Karlsruher Stadtgesellschaft hin gibt man sich dialogorientiert. Doch es gibt auch noch eine andere Seite des Vereins – die zur Muslimbruderschaft hin.
Der „Verein für Dialog und Völkerverständigung in Karlsruhe e.V. – Annur Moschee“ betreibt neben der Moschee auch eine Schule. Nach eigenen Angaben seit 1994 in das Vereinsregister eingetragen, bietet der Verein auf den ersten Blick übliche religiöse Betätigung für Muslime. Mit dem Angebot einer „Annur-Schule“ zielt man dem optischen Eindruck nach auf Muslime der Mittelschicht. Auf der Facebook-Seite der Schule sieht man fröhliche Kinder bei allerlei Betätigungen. Größere Mädchen tragen jedoch fast durchgängig ein Kopftuch.
Hinsichtlich der Außendarstellung des Vereins finden sich gängige Muster; so wird auf der „Über-uns“-Seite des Vereins auch auf die Kontakte zur Mehrheitsgesellschaft hin und das Engagement im interreligiösen Dialog verwiesen:
„Das andere richtungsweisende Ziel ist das Fördern eines besseren Miteinanders zwischen Muslimen und ihren Mitbürgern.
Um diesem Ziel näher zu kommen, hat der Verein folgende Aktivitäten:
„Tag der offenen Moschee“, jährlich am 03. Oktober
Moscheeführungen für Schulklassen, andere Institutionen und interessierte Menschen
Mitarbeit in der „Christlich-Islamischen Gesellschaft in Karlsruhe e.V.“
Teilnahme an verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen
Kontaktpflege mit der Stadtverwaltung und anderen Vereinen
Kooperation mit anderen muslimischen Vereinen in Karlsruhe.“
Zur Stadtgesellschaft hin spiegelt sich dies vor allem in der Repräsentanz durch Personen und dem Eigenmarketing wie hier letztes Jahr.
Bei solchen Gelegenheiten wird schon mal erzählt, wovon man annimmt, dass es ankommt, aber wenig mit den tatsächlichen und durch die Ausrichtung zur „eigenen“ Community hin dokumentierten Zielen zu tun hat.

Belegbild: https://www.facebook.com/IIFGe.V/, Abruf 19.8.2019
In der „Christlich-Islamischen Gesellschaft“ ist die tunesischstämmige Najoua Benzarti seit 2015 als „muslimische Vorsitzende“ bestellt. Benzarti ist noch unter dem anderen Namen Skandrani seit Gründung 2002 als Vorsitzende der „Islamischen Internationalen Frauengemeinschaft Karlsruhe und Umgebung e.V.“ eingetragen. Bereits auf der Facebook-Seite dieses Frauenvereins finden sich nun Bezüge zur Muslimbruderschaft, wenn auch nicht sofort erkennbar.
So wird wiederholt Werbung für die spirituellen Reisen von Mohammed Siddiq gemacht. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Konvertit Wolfgang Borgfeldt, der lange das einschlägig bekannte „Haus des Islams“ in Lützelbach leitete und immer noch als einer der deutschen Vertreter im „European Council for Fatwa and Research“ sowie dessen deutschem Ableger „Fatwa-Ausschuss Deutschland“ geführt wird. Beide Strukturen sind der Muslimbruderschaft zuzuordnen. Borgfeldt unterhielt aber auch eine Art Reisebüro für Pilgerfahrten und andere muslimisch-spirituelle Reisen. Auch verlinkte Inhalte des Deutschsprachigen Muslimkreis Karlsruhe und des Deutsche Muslimischen Zentrums (ehemals Deutschsprachiger Muslimkreis Berlin) weisen in diese ideologische Richtung.
Schwerer wiegen jedoch die Bezüge, die sich durch Veranstaltungen und in die Moschee geladene Personen darstellen lassen. So findet am 7. und 8. September in der Moschee eine „Sira-Schulung“ statt: Weiterlesen