Den Düsseldorfer Medien wird die Omar-Moschee im sogenannten Maghreb-Viertel nicht selten als Vorzeige-Moschee präsentiert. Auf der Facebook-Seite des Moschee-Vereins finden sich jedoch über Jahre hinweg viele radikal-islamistische Bezüge, etwa zu salafistischen Predigern. In jüngerer Zeit zeigen sich eher Bezüge zu Muslimbruder-nahen Strukturen.

Die Marokkanisch-Islamische Moschee-Gemeinde in der Düsseldorfer Aderstraße (Bild: Sigrid Herrmann-Marschall)
Die „Marokkanisch-Islamische Moschee-Gemeinde“, die die Omar-Moschee in der Düsseldorfer Aderstraße betreibt, ist ein eingetragener Verein, der laut Vereinsregister seit 1986 besteht. Die Aderstraße liegt im „Maghreb-Viertel“, einem Stadtgebiet, das wegen seiner schon seit den 60er-Jahren hauptsächlich auch aus Nador (Marokko) zugezogenen Wohnbevölkerung in Düsseldorf scherzhaft auch „Klein-Marokko“ genannt wird.
Die Gemeinde ist nach eigenen Angaben stark frequentiert. Mit der Rheinischen Post (RP) gab es 2016 wohl ein Missverständnis: „Diese Entwicklung zeichnet sich auch bei der marokkanisch-islamischen Moscheegemeinde an der Adersstraße 91-93 in Friedrichstadt ab. Der Verein hat zurzeit 320 Mitglieder. ‚Zum Freitagsgebet oder an Festtagen kommen aber inzwischen bis zu 800 Gläubige zu uns‘, sagt Jawad El Boujddaini, Erster Vorsitzender des Vereins.“
Laut Vereinsregister war El Boujddaini jedoch nie Vorsitzender der Moschee-Gemeinde, ist aber seit 2015 im Vorstand des Vereins. Als dessen Wohnort wird im Vereinsregister Meerbusch angeben. Außerdem ist er Zweiter Stellvertretender Vorsitzender des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM), dem die Moschee-Gemeinde auch angehört.
Kontaktbeamter der Polizei lobt die Moschee-Gemeinde
In der Westdeutschen Zeitung (WZ) lobte Dirk Sauerborn, Kontaktbeamter der Düsseldorfer Polizei für muslimische Gemeinden, Mitte 2017 die Verantwortlichen der Gemeinde, als er Journalisten dorthin geführt hatte: „In der Hinterhof-Moschee der marokkanisch-islamischen Gemeinde an der Aderstraße kredenzten der Vorstand Moustapha Bakkouki und das Beiratsmitglied Ahmed Saysay süßen Tee. Und Sauerborn lobte die Geistlichen, sind sie doch beispielhaft in der Zusammenarbeit mit deutschen Behörden.“
Auch bei einem Rundgang mit Journalisten Sauerborns in diesem Jahr war die Omar-Moschee schon wieder Anlaufstelle: „Die nächste Station des Spaziergangs befindet sich streng genommen in Friedrichstadt, ist aber dennoch untrennbarer Bestandteil der Oberbilker Kultur: die Marrokanisch-Islamische Moschee in einem Hinterhof an der Mintropstraße. Auf dem blauen Teppichboden des Männerraums sind Männer wie Frauen willkommen, auch mit offenen Haaren und nackten Schultern, dafür aber ohne Schuhe. Die Gemeinde ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, dass das Freitagsgebet aus Platzgründen zwei Mal hintereinander abgehalten werden muss – mit jeweils 400 Teilnehmern. ‚In unseren Bildungsräumen finden auch Deutsch- und Arabisch-Kurse statt‘, erzählt Jawad El Boujddaini aus dem Vorstand der Gemeinde. ‚Außerdem bieten wir Koranunterricht für alle Altersgruppen an.’“
Moustapha Barkouki ist im Verein laut Registerauszug seit 2011 in Verantwortung, als Vorsitzender seit 2013. Jawad El Boujddaini ist seit 2015 im Vorstand; zunächst zwei Jahre als Stellvertreter und seit 2017 als stellvertretender Finanzreferent.
In jüngerer Zeit wurde mehrfach auf die Deutsche Gesellschaft für islamische Bildung (DGIB), Weiterlesen