Islamforum in Frankfurt – nicht so neu, wie es scheint

Bekannter Akteur aus dem Netzwerk der Muslimbruderschaft verwirrt Frankfurter Lokaljournalisten.

Nach Angaben des Vereins „Islamforums Frankfurt“ wird in der Frankfurter Rundschau und in der Frankfurter Neuen Presse (Artikel liegt nicht vor) den Lesern der noch recht neue Verein vorgestellt: Die Organisation ist erst seit einigen Monaten eingetragen. In einem „Infokasten“ macht sich nun die FR die Eigendarstellung der Akteure zu eigen und gibt sie ungeprüft an die Leser weiter. Daraus:

Das Forum ist unabhängig und frei von Gruppierungen, Ländern und politischen Richtungen. Entsprechend möchte es zu Vorträgen Experten einladen, die ihre theologische Ausbildung in Deutschland und nicht im Ausland absolviert haben. Die Mitglieder lehnen jegliche Art von Extremismus, Radikalismus und Diskriminierung ab.

https://www.fr.de/frankfurt/islamforum-frankfurt-nicht-fragt-bleibt-dumm-12228089.html

Auf einer Seite der Stadt Frankfurt ist der Vereinsvorsitzende Khaled el Sayed als Tätiger in der Jugendarbeit aufgeführt:

https://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/de/kontakt/khaled-el-sayed

https://frankfurter-islamforum.de/index.php/der-verein/impressum

Tatsächlich ist der Verein aber eine weitere Strukturbildung muslimbrudernaher Akteure.

Khaled el Sayed ist im Vereinsregister als Vorsitzender des Vereins „Islamforum in Frankfurt“ eingetragen:

Bei dem Frankfurter Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen (IIS) hatte er eine Funktion. Das IIS gilt als IGD- und DMG-nah. Die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) bzw. neu „Deutsche muslimische Gemeinschaft“ (DMG) ist als Dachverband die größte Organisation in Deutschland, in der sich Muslimbrüder zusammenfinden. Die Funktion beim IIS wurde letztes Jahr aufgegeben:

IIS HE-Frankfurt_am_Main_VR_10898+Chronologischer_Abdruck-20190505144413

Sie war aber langjährig augenfällig, hier von 2006:

http://www.taz.de/!575301/

Dort hält er auch seit Jahren schon Predigten:

El Sayed tritt jedoch auch noch unter anderem Namen auf: Weiterlesen

Berliner Selbstbilder

Über die Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) und ihren Imam Taha Sabri sowie einen Jugendimam, Mohamed Matar (BILD: „Radikal-Imam“ von der Breitscheidtplatz-Gedenkfeier letzten Dezember) war hier schon etliche Male berichtet worden. Die Einrichtung wird vom Berliner Verfassungsschutz der Muslimbruderschaft zugeordnet. Der Deutschlandfunk gefällt sich jedoch darin, mehr Marketing für die Einrichtung zu senden. Verantwortet wird der Beitrag von dem Journalisten Igal Avidan.

Der Vorstand der NBS verfolgt eine klassische Doppelstrategie, die in Mehrheitsgesellschaft und „eigener“ Community jeweils ein anderes Bild, ein geradezu gegensätzliches Konstrukt, erzeugt, Diese Doppelstrategie wird in sehr vielen Kommunen gleichermaßen verfolgt. Eine allgemeine Einordnung, warum das problematisch ist, kann man hier finden:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/01/01/muslimbrueder-ein-puzzle-mit-vielen-teilen/

Die Zuordnung der NBS lässt sich gut begründen und breit und eindrucksvoll an den Handlungen und Betätigungen der wichtigen Akteure belegen. Trotzdem versuchen einige interessierte Personen in Politik, Stadtgesellschaft und leider auch Journalismus, wesentlich das Eigenmarketing von Berliner  Muslimbrudereinrichtungen als die statthafte Sicht zu propagieren. Nicht in der Lage mit Ambivalenzen umzugehen, werden hehre Worte gewählt. Manchmal wird in verschleiernder Absicht sogar ein Konzept aus dem Strafrecht, das eigentlich dem Schutz eines Beschuldigten gegen den anklagenden Staat dienen soll, vorgeschoben, um die mehrheitsgesellschaftliche Wahrnehmung von Eigenbekundungen (!) des Betreffenden in vermeintliches Unrecht zu setzen. Mehr Paternalismus und positiver Rassismus ist kaum vorstellbar, wenn Personen der Öffentlichkeit einreden wollen, gegen die Eigenzuordnung Mündiger gelte die „Unschuldsvermutung“. Oder sie sich gar weigern, die andere Seite wahrzunehmen. Es gibt also wohlmeinende Personen, die andere erwachsene mündige Personen wegen ihrer Handlungen derart in Schutz nehmen, dass sie ganz unmündig erscheinen: Ab wann darf man einem Erwachsenen seine freiwilligen Handlungen zurechnen? Nur dann, wenn es diesem Erwachsenen gefällt?

Ein aktuelles Beispiel, bei dem ein berichtender Journalist wohl nicht Willens ist, Erwachsenen ihre Handlungen zuzurechnen und dafür lieber einem ganzen  Feuerwerk an Testiimonialbekundungen Raum gibt, ist dieser Beitrag im Deutschlandfunk von Igal Avidan zur NBS:

https://www.deutschlandfunk.de/berliner-moschee-ein-imam-zwischen-den-stuehlen-100.html

3.v.l. hinten Taha Sabri beim radikalen Rat der Imame und Gelehrten

Die mittige Definition der Ziele der Muslimbruderschaft ist als Zitat gekennzeichnet. Von wem ist allerdings erst nicht ersichtlich. Es entstammt den Berliner Verfassungsschutzberichten, der allgemeinen Einordnung der Bewegung. Im Zitat wird unscharf von einem „Spektrum“ gesprochen, das Weiterlesen

Gießen: Mitten drin statt nur dabei

Wie von der IGG PR gegen Belege gesetzt wird
[update wegen Bilderlöschung, siehe unten, 17.04.2018]

Die Islamische Gemeinde Gießen (IGG) war schon mehrfach Thema auf diesem blog:

https://vunv1863.wordpress.com/2018/02/23/giessen-doppelte-buchfuehung/

In einer aktuelle Ausgabe des Gießener Anzeigers wird nun vom Blatt eine weitere Darstellung verbreitet, die wiederum mehr die Meinung der Betroffenen denn die Belege zentriert:

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten-giessen/aiman-mazyek-vorbildliche-integrationsarbeit-der-islamischen-gemeinde-giessen_18645422.htm

Der Vorsitzende der Gemeinde, Dr. Diaa Rashid stellt sich selber als Opfer dar, wortgewaltig flankiert von Aiman Mazyek, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime (ZMD). Eine Information, dass Herr Mazyek in seinem Verband genau den Dachverband drinnen hat, also die IGD, die wiederum Interessenvertretung ist für Organisationen, die Bezüge zur Muslimbruderschaft haben, erwartet man vergeblich. Das wäre eine wichtige Infiormation für den Leser gewesen, dass sich da sozusagen die Interessenvertretung zu Wort meldet. Von diesem ist auch die bislang nicht öffentlich bekannte Behauptung, Diaa Rashid sitze im Aufsichtsrat des ZMD:

„… berichtet der Vorsitzende des Zentralsrats, dessen Aufsichtsrat Rashid angehört. Mazyek beobachtet, dass die Diffamierung und Diskriminierung über Blogs und Internetportale in den letzten Jahren zugenommen habe. „Diese privaten Verfassungsschützer, die in Wirklichkeit als selbstgerechte Denunziationsplattformen daherkommen, schaden unserer Demokratie und spielen zudem den Rechten extrem in die Hände“, analysiert der Zentralratsvorsitzende.“

Es ist ein spannendes Verständnis von „Demokratie“ (kleiner gehts wohl nicht), wenn dier Bezug auf EIGENzuordnungen von öffentlich agierenden Erwachsenen als demokratiegefährdende Denunziation bezeichnet wird. Eine Frage: Die Personen aus der eigenen Community, die die Botschaften des RIGD, die r. Rashid verbreitete, oder Dr. Rashids Bilder teilten, „denunzieren“ die auch oder nehmen die statthaft wahr? Ein Aschenputtelprinzip von Öffentlichkeit? Die einen dürfen wahrnehmen und kommentieren, die „Falschen“ wiederum nicht? Worin genau besteht die „Denunziation“? Öffentlicher machen, als der öffentlich machende Akteur, der SELBER am Beginn dieser nun für ihn unangenehmen Kausalkette steht?

Ich war bei der Veranstaltung der IGD, weil dort so viele von den Gelehrten waren, von denen ich mich verabschieden wollte“, erinnert sich der Pohlheimer.

Das war nur eine Sache, zu der nun diese halbgare Erläuterung geliefert wird, die aber nicht mal binnenkonsistent ist. Warum sollte ein Muslim, der mit dieser ganzen Szene eher wenig zu tun hat, davon ausgehen, dass er ausgerechnet dort viele Bekannte treffen könnte, von denen man sich verabschieden möchte? Aber geschenkt.

Es gibt ja Weiteres* (update 17.04.2018: Einige Fotos wurden entfernt. Deswegen einige Beispiele aus Sicherungen, die zu Beweiszwecken getätigt wurden.). Herr Dr. Rashid mit bekannten Akteuren:, darunter Khaled Hanafy und Mohamed Ibrahim. Und natürlich dem Studiendekan des EIHW, dem Herrn Obaida:

 

Aus dem Artikel:

Die Gemeinden und Moscheen machen in erster Linie Seelsorge und religiöse Betreuung“, erklärt Mazyek, der der „Deutschen Islamkonferenz“ als Mitglied angehört. Die meisten Gemeinden seien völlig damit überfordert, die ganze Bandbreite der Politisierung und Kriminalisierung zu übersehen, die sich hinter solchen Misstrauensdiskursen verbergen kann.

Dr. Rashid war also – nur fürs Protokoll – in folgenden Gremien (evtl. nicht vollständige Liste) zugange:

– Vorstand der IGG
– Aufsichtsrat des ZMD (nach Auskunft des Vorsitzenden)
– Generalsekretär der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen (nach Vereinsregisterauszug vom 05.04.2018)
– immer wieder beim RIGD
– Mitglied beim DIV (bzw. die IGG)

In der Gesamtschau wirkt das nicht wie eine „Überforderung“ einer eigentlich ganz unpolitischen, unbeteiligten Person. Dass da jemand, der nur halb des Googelns und Lesens mächtig ist, überfahren wurde. Sondern das wirkt wie eine relevant vernetzende Tätigkeit eines Multi-Funktionärs (was statthaft ist). Mazyeks Argument beleidigt zudem (neben den Lesern, aber das ist v.a. auf den Journalisten zurückzuführen) die Intelligenz von Dr. Rashid. Dr, Rashid ist Facharzt. Er hält Vorträge in islamischen Einrichtungen. Da den „Gretchenbonus“ in Anspruch nehmen zu wollen ist schon recht unverfroren. Herr Mazyek Weiterlesen

Gießen: Doppelte Buchführung

Stellungnahme der IGG befremdet

In einem aktuellen Artikel nimmt die Islamische Gemeinde Gießen (IGG), hier schon mal thematisiert

https://vunv1863.wordpress.com/2017/09/10/giessen-es-hat-geklickt/

Stellung zu Befunden, die der VGH in einer Urteilsbegründung zusammengefasst hatte. Es ging um ein versagtes Einbürgerungsbegehren. Aus der Entscheidungsbegründung gingen auch die Einbindungen des damaligen Vorsitzenden der IGG hervor, der den Antrag gestellt hatte. Konfrontiert mit den Befunden des VGH, ist die Empörung des aktuellen Vorsitzenden groß*:

Ihr Vorsitzender Dr. Diaa Rashid reagiert im GAZ-Gespräch mit Unverständnis und Empörung auf obige Aussagen. »Die Islamische Gemeinde Gießen ist traditionell durch ihre Vielfalt geprägt. Um diese zu bewahren, ist Autonomie erforderlich. Das bedeutet, wir sind nicht abhängig von irgendeiner Richtung oder irgendeiner Bewegung und stehen auf dem Boden des Grundgesetzes«, sagt Rashid und betont: »Wir sind eine Gießener Gemeinde«.

Und er verweist auf Aktivitäten: »Wir stellen den islamischen Vorsitzenden der Christlich-Islamischen Gesellschaft und engagieren uns im Rat der Religionen. Wir sind auch die muslimische Gemeinde in Gießen, die sich immer wieder klar und unmissverständlich gegen jede Form religiös motivierter Gewalt gestellt hat.« Nun werde so ein Verdacht geäußert. »Man engagiert sich seit Jahrzehnten, man macht und tut und wird dann als Schläfer oder Trojanisches Pferd hingestellt. Das ist sehr beleidigend«, sagt Rashid.

In den DIV sei die IGG damals eingetreten, weil man sich von einem starken Dachverband, der zum Zeitpunkt des Eintritts der IGG noch vom Bundesfamilienministerium gefördert worden sei, mehr integrationspolitische Schlagkraft versprochen habe.

https://www.giessener-allgemeine.de/regional/stadtgiessen/Stadt-Giessen-Extremismusverdacht-empoert-Islamische-Gemeinde-Giessen;art71,393204

Dr. Rashid kennt alle Vokabeln, die in der Mehrheitsgesellschaft und von Kirchenvertretern gerne gehört werden, bringt sie flüssig und eindringlich rüber. Vokabeln, an die man so gerne glauben möchte:

 

oder hier:

Vielfalt, Bereicherung und ganz viel Liebe.
Wie schön.

Das Problem ist, dass das nur die eine Seite ist, die Marketing-Seite. Der Herr, dessen Einbürgerung Weiterlesen

IGD-Vorsitzender Falah führt FIOE an

IGD-Funktionär Samir Falah zum Vorsitzenden gewählt

Anläßlich einer Tagung in der Türkei vom 20-28. Januar 2018 hat die Föderation Islamischer Organisationen in Europa, eigentlich „Federation of Islamic Organisations in Europe“ FIOE) nach eigenen Angaben einen neuen Vorstand benannt. Die Organisation stellt eines der obersten Gremium muslimbrudernaher Strukturen in Europa dar. Zu dieser europäischen Organisation:

https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6deration_Islamischer_Organisationen_in_Europa

https://en.wikipedia.org/wiki/Federation_of_Islamic_Organizations_in_Europe

Oder im Schaubild, die Pfeile visualisieren „aus diesem Kreis Personen wurde das nachfolgende Gremium u.a. gegründet bzw. auf dessen Anregung hin initiiert:

Bild: Eigene Grafik

Die Stellungnahme wurde auf der Facebookseite vor wenigen Stunden veröffentlicht:

This session ended with the election of Mr. Samir Falah as the new FIOE president for the 11th term (2018-2022). Similarly, the European Shura Council was elected along with the Statutory Board, as a regulatory body and reference to the FIOE laws and regulations.

 

Samir Falah ist der amtierende Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland (IGD). Hier ein Bild mit Taha Sabri (Mitte) und Ibrahim El Zayat (rechts) anläßlich einer Ehrung Sabris im Jahr 2015:

Ibrahim El Zayat ist weiterhin in etlichen strukturell assoziierten Organisationen aktiv.

Nach eigenen Angaben auf der Seite der IGD hat Falah in Frankreich ein Zusatzstudium absolviert: Weiterlesen

Muslimbrüder: Danaergeschenke

Über eine Marketing-Strategie der Muslimruderschaft

Kaltaquise ist eine schwierige Sache: Wie knüpft man an, wie kommt man ins Gespräch, wie stellt man sich als vertrauenswürdige Person dar, die nur – natürlich! – das Beste für den Angesprochenen will? „Kaltaquise“ ist ein Begriff aus dem Marketing. Er bezeichnet das Ansprechen von Personen oder Organisationen durch eine andere Person, ein Unternehmen oder eine Organisation, die diese vorher noch nicht kannte oder die die -angeblichen oder realen – Vorzüge des beworbenen Produkts oder der Organisation noch nicht kannte. In der Kaltaquise wird also direkt angesprochen und beworben.

Nun ist eine solche Ansprache immer dann erfolgreicher, wenn sie sofort einen Nutzen bietet und die Bezahlung erst hinterher ersichtlich oder fällig wird. Das ist bei „Probeabos“ so und das ist auch bei anderen Werbemaßnahmen so: Der Ansprechpartner kann sich dann entscheiden, ob er von weiteren Aktionen erfähhrt, ob er mitmacht oder ob er z.B. auch den Newsletter erhalten will.

Der organisierte Islam in Deutschland kennt ja die verschiedenen Dachverbände von der Islamischen Gemeinschaft in Deutschalns (IGD) bis hin zu den VIKZ, einem Verband, in dem sich Türkischstämmige religiös organisieren. Da es aber auch sehr viele freie Moscheen gibt ohne Dachverbands-Anbindung, können diese freien Moscheen natürlich auch das Ziel von Verbands-Begehrlichkeiten sein. Viele dieser Moscheen gehen auf Marokkanischstämmige oder andere Personen aus dem nordafrikanischen Raum zurück, wo oft noch eine sehr starke Religiosität herrscht. Da sie – im Gegensatz zu so einigen lange bestehenden Gemeinden – nicht immer von Führungsfiguren gegründet wurden, also oftmals einer echten Selbstorganisation entstammen, haben sie von den Leitungsgremien der Muslimbruderschaft evtl. eher weniger gehört. Das ist natürlich ein Zustand, der der Spitze der Verbände missfallen mag.

Was liegt also näher, etwas gegen die „Führungslosigkeit“ dieser Gemeinden zu machen? Macht will manchmal auch erarbeitet sein.

Vor diesem Hintergrund ergeben Projekte, mit denen man v.a. auch freie Moscheen ansprechen kann, Sinn. Man fällt nicht mit der Tür ins Haus, wenn man etwas hernimmt, was auf einem Konsens positiver Wahrnehmung oder Assoziation beruht. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich, so werben allerlei fragwürdige Tierschutz-Organisationen in Innenstädten gerne mit: „Sind sie auch für Tierschutz?“ Wer wäre das in dieser allgemeinen Form nicht.

Die Lebensgeschichte des nach Binnenkonsens vorbildlichsten Menschen, die des Religionsbegründers Mohamed, ist so eine Idee, die binnenkonsensual ausschließlich positiv wahrgenommen, assoziiert und dargestellt wird. Eine Bezugnahme ist daher etwas, womit man überzeugte Muslime auf einer sehr basalen Ebene und breitestmöglch ansprechen kann. Das weiß z.B. auch Pierre Vogel, der mit seinem Sira-Prokekt „We love Muhammad“ in den Innenstädten unterwegs ist und dort Anhänger sammelt. Das weiß aber auch die Muslimbruderschaft. Bei der Sira handelt es sich um die Biographie Mohammeds, also die Lebens- und Verkündigungsgeschichte.

So angesprochen wird ein überzeugter, nicht informierter Muslim das erst einmal positiv wahrnehmen und assoziieren.

Der Rat der Imame und Gelehrten in Deutschland ist eine Organisation, die nicht nur vom hessischen Verfassungsschutz der Muslimbruderschaft zugeordnet wird. Auf internationaler Ebene ist man stark eingebunden. In Deutschland gibt es die vernetzenden Akteure wie Khaled Hanafy, die über Seminare Kontakte knüpfen.

Will man jedoch die Gemeinden strkturiert einbinden, bietet sich Kaltquise an. Man bietet einen direkten Vorteil an, der sogar noch unter Bezugnahme auf etwas durchweg positiv assoziiertes verbreitet werden kann: perfekt für die Kaltaquise geeignet ist daher etwas, was man anbieten kann. Etwas schönes, unverfänglich wirkendes kann daher ungehemmt beworben werden. Man wirbt ja nicht offiziell für die Muslimbruderschaft, sondern die Verbreitung der Glaubensgrundsätze.

Eine Wanderausstellung ist daher sehr gut geeignet, das Angenehme (für den RIGD) mit dem Nützlichen (die Gemeinde hat mal etwas schönes, verbindendes zum Vorzeigen auch für Kinder und ahnungslose politische Akteure z.B.) zu verbinden:

https://rigdonline.de/sira-team-deutschland/?lang=de

Bild: Eigene Grafik

 

Dass dahinter der RIGD steht, wird und muss man ja erst einmal nicht kundtun. Die offiziellen Ziele sind freilich andere: Weiterlesen

Zurück zur Schrift: Deutscher Bund für den edlen Koran

„Deutsche Koran Gesellschaft“ als „Deutscher Bund für den edlen Koran“ eingetragen

Über die Gründung dieser Struktur im Graubereich zwischen Muslimbrüdern und Salafisten war schon berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/06/neue-struktur-in-frankfurt/#more-7356

Vor einigen Wochen ist diese Organisation nunmehr eingetragen worden:

Quelle: Vereinsregister München, Abruf 07.12.2017

Der Sitz ist identisch mit dem Sitz des Vereins „Schreibrohr“ (s. blog)*:

Quelle: Vereinsregister München, Abruf 07.12.2017

 

 

Ihre Ziele werden in diesem Flyer dargestellt und sind wohl u.a., „Hilfslehrer“ in Sachen Koranlehre auszubilden und an die Moscheen zu entsenden:

Es gab bereits erste Betätigungen, eine Auswahl aus Moscheebesuchen, Veranstaltungen usw. ist auf der Facebook-Seite ersichtlich. Vor einigen Wochen machte man dann eine kleine NRW-Tour:

Der Deutscher Bund für den Edlen Koran e.V.besuchte diese Wochenende
– Bochumer Moscheen
– Ainda e.V. (Köln)
– Islamische Kurdische Liga (Gelsenkirchen)
– Kurdischer Kulturverein (Wuppertal)
Gemeinsam wurden neue Ansätze für eine deutschlandweite Zusammenarbeit gesetzt. Hauptschwerpunkt: Aus- und Weiterbildung von Koranlehrkräften.Weiterlesen

Islamistische Missionierung: Sira Projekte

Sira Projekte verschiedener problematischer Akteure

Die sogenannte „Sira“ ist die durch rein islamische Geschichtsschreibung umrissene und aus islamischer Sicht wiedergegebene Biographie des Religionsgründers des Islams Mohammed. Es gibt eine Reihe von biographischen Darstellungen aus unterschiedlichen Zeiten.

https://de.wikipedia.org/wiki/As-S%C4%ABra_an-Nabaw%C4%ABya

Der wichtigste Text ist der von Muhammad ibn Ishāq aus dem 8. Jahrhundert. Der Originaltext ging verloren, aber eine Bearbeitung von Ibn Hischām, der zwei Generationen später lebte, ist verfügbar. Eine alte deutsche Übersetzung dieser Prophetenbiographie findet sich hier:

https://archive.org/details/DasLebenMohammedsNachMohammedIbnIshak

Mohammed als der nach Binnensicht vorbildlichste Mensch stellt eine Figur dar, deren Wertschätzung die allermeisten gläubigen und praktizierenden Muslime eint. Will man also Muslime allgemein ansprechen, so liegt es nahe, diese Person als Ankerpunkt für wenig strittige Gemeinsamkeiten zu nehmen. Ähnlich wie bei christlichen Missionierungswerken („wir möchten mit ihnen über Jesus sprechen“ o.ä.) erfolgt dann die Kontaktaufnahme mit Gesprächen über diese vorbildhafte Person.

Gegenwärtig versuchen Pierre Vogel und der Frankfurter Bilal Gümüs dem Anschein nach weiterhin, die durch Ibrahim Abou Nagie aufgebaute Struktur der Strassen-Missionierung ergo Strassen-Radikalisierung aufrecht zu erhalten und auszubauen. Vor drei Tagen erneut in Frankfurt (wieder vor „My Zeil“):

 

Auch wenn dieses Projekt nicht den gleichen Erfolg hat wie das von Abou Nagie initiierte, so stellt dies dennoch eine persistierende Gefahr für jüngere Personen dar. Es ist zu hoffen, dass die Überprüfungen des Bundesinnenministeriums hinsichtlich eines Verbots als ähnliche Struktur zur im November verbotenen LIES!-Aktion bald zu Ergebnissen führen.

Die von Vogel und Gümüs verteilte Ausgabe der Prophetenbiographie ist dieses Buch von Jotiar Bamarni:

Quelle: Screenshot von http://boxvogel.blogspot.de/2016/11/we-love-muhammad-verteilt-pierre-vogel.html

Dem Verfasser selber war die Verbreitung eigentlich 2010 untersagt worden, sofern bestimmte Passagen enthalten waren:

Klicke, um auf Bamarni-Urteil.pdf zuzugreifen

Ob die nachfolgend verteilten Exemplare die angemahnte Passage enthielten, ist nicht bekannt. Belegt ist aber, dass der Herr Bamarni im Jahre 2013 munter in Offenbach genau diese seine Schrift begann kostenlos zu verteilen: Weiterlesen

Werben für die „Große Koalition“

Ali Al-Qaradaghi auf Europa Tournee

Dr. Ali al-Qaradaghi war im blog schon verschiedentlich als Funktionär problematischer Strukturen benannt worden. Er war z.B. bei der Gründung des als fundamentalistisch zu betrachtenden „Fatwa-Ausschuss Deutschland“ in der Berliner Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) mit dabei:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/03/18/fatwas-made-in-germany/

Zur Person bei Bloomberg:

https://www.bloomberg.com/research/stocks/private/person.asp?personId=82312139&privcapId=49445967

Der Herr Al Qaradaghi kehrt also schon mal in der NBS ein. Seine Haltung zu Israel beispielsweise:

The almost daily Palestinian knife attacks and clashes between Israeli soldiers and stone-throwing Palestinians are not at the levels of violence of past Palestinian uprisings, but the escalation has prompted talk of a third „intifada“.

Ali al-Qaradaghi, a prominent Muslim cleric, urged worshippers on Saturday to join what he described as an uprising. „Every Muslim should contribute to the Intifada that started for the sake of al-Aqsa and Palestine,“ he wrote on his Twitter account. Al-Qaradaghi is a cleric at the Doha-based International Union of Muslim Scholars, headed by the spiritual leader of the Muslim Brotherhood, Sheikh Youssef al-Qaradawi.

http://in.reuters.com/article/israel-palestinians-idINKCN0S407C20151010

Aiman Mazyek preist ihn jedoch anläßlich eines Deutschland-Besuchs im Dezember 2015 der Mehrheitsgesellschaft als freundlichen Vermittler, als einen echten Mann der Mitte, an:

Dass die Mehrheutsgesellschaft, will sagen Nichtmuslime, unter „Mitte“ und „Extremismus in der Religion“ etwas anderes versteht als Muslime bzw. diese noch weitere Bedeutungen für die Metapher „Mitte“ kennen, bleibt unerwähnt: Es wird mit den unterschiedlichen Deutungsmustern gespielt.

Wenn das – nach Mehrheitsgesellschafts-Verständnis einer Mitte – ein gemäßigter Mann ist, sagt das sehr viel über das Marketing aus. In einem anderen Verständnis von Mitte ist dies der gerade Weg, der ins (islamische) Paradies führt, nicht die Irrwege (Christentum und Judentum), die ins Höllenfeuer führen. In einem noch anderen Verständnis ist die Mitte die gemäßigte Haltung der persönlichen Lebensführung, die weder zu viel noch zu wenig an Religion beinhaltet. In jeder dieser Bedeutungen mag Al Qaradaghi subjektiv mittig sein (nach Herrn Mazyeks Mitte). Nach den Regeln der FDGO aber ist der Herr Al Qaradaghi ein Extremist, einer, der auch andere (Intifada!) durchaus schon mal zur Gewalt oder zur Unterstützung von Gewalt aufstachelt (es kommt auf das Gegenüber an; und das auch, wenn er auf seiner Seite aktuell den Anschlag in Manchester verurteilt). Das war in Bochum Ende 2015 der erste Auftritt in Deutschland laut Aiman Mazyek. Er bekundete, ihn gleich wieder eingeladen zu haben. Und tatsächlich war er dann auch im März in der NBS vor Ort.

Al Qaradaghi wird also in muslimbrudernahen und anderen fundamentalistischen Kreisen sehr als Prominenz und Instanz betrachtet. Seine vermehrte Präsenz in Deutschland verheißt also wenig Gutes.

Ende April / Anfang Mai war es mal wieder so weit. Besuchstour in Deutschland und einigen anderen Ländern Europas. Weiterlesen

Hase und Igel

Über das Versteckspiel islamistischer Strukturen in Frankfurt und Darmstadt

Die Struktur und die Einbindungen des Deutsch-Islamischen Vereinsverbandes Rhein-Main e.V. (DIV) waren bereits etliche Male Thema auf diesem blog. Nachdem die offizielle Beobachtung durch das Landesamt für Verfassungsschutz im August öffentlich wurde, wurde erst noch ebenfalls öffentlich geklagt. Mittlerweile ist es sehr still geworden um den Verband. Die Verbandsseite ist seit Monaten im Wartungsstatus:

https://www.div-rm.de/

Da scheint nicht nur der Internetauftritt komplett überarbeitet zu werden. Prominente Vertreter des Verbandes, die vorher sehr lautstark und öffentlich vernehmbar agierten, sind nahezu in der Versenkung verschwunden. Die Vereine selber treten meist wieder einzeln in Erscheinung. Das Frankfurter Europäische Institut für Humanwissenschaften (EIHW) und der Verein Islamische Informations- und Serviceleistungen e.V. (I.I.S.) beispielsweise machen ihre Veranstaltungen unbeirrt weiter*. Gemeinsam mit dem neuen Gremium „Deutsche Koran Gesellschaft“:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/11/06/neue-struktur-in-frankfurt/

veranstaltet man z.B. solche Events für die Glaubensgenossen aus dem Ruhrgebiet anreisten und sogar aus Kalifornien:

 

Zumindest die problematischeren und muslimbrudernahen Vereine im DIV scheinen also schon eine neue gemeinsame überregionale Struktur aufgebaut zu haben. Es wird sicher weitere Kooperationen und absehbar wahrscheinlich auch einen neuen, anderen Dachverband geben: Protagonisten, Strukturen und Motivation sind weiterhin vorhanden. Jetzt fehlt es nur noch an einer Struktur, mit der man erneut gegenüber der Mehrheitsgesellschaft gemeinsam auftreten kann und darauf pochen kann, dass man als Gremium, als Organisation neu betrachtet werde.

Ähnliches scheint sich nun in Darmstadt abzuzeichnen. Das B.I.S. ist ein Dachverband aus Bilal e.V., Weiterlesen