Die Sache mit der Wahrheit

DIV diffamiert Journalisten in öffentlicher Stellungnahme

Der hessische Deutsch-islamische Vereinsverband e.V. (DIV) war in den letzten Wochen häufiger Thema auch hier. Wegen seiner Zusammensetzung. Wegen der unkritischen Einbindung durch staatliche Stellen, die Empfehlungen anderer staatlicher Stellen nicht ernst genug nahmen oder – wegen anderer, gegenläufiger Rechtsgrundlagen oder Vorgaben für ihr Handeln – eher nur pro forma einholten. Wegen der öffentlichen Förderung durch Programme, die demokratisches Bewußtsein fördern sollen und religiös-politische Arbeit durch problematische Akteure nicht fördern dürfen, schon nach den eigenen Leitlinien. Weil es inakzeptabel ist, auch expliziten Verfassungsfeinden die öffentliche Hand zu reichen.

Zuletzt wurde dies hier aufgegriffen:

https://www.tagesschau.de/inland/bundesprogramm-islamisten-101.html

Gegenüber kritischen Nachfragen gab es vom DIV e.V. bislang eher weniger Klares. Anfragen wurden teilweise ignoriert, wie es zu lesen ist: „Weder DIV noch seine beiden Mitglieder EIHW und IIS haben sich bislang auf hr-iNFO Anfrage zu den Vorwürfen geäußert.“ Entweder wurde, wie im Tagesschau-Beitrag angemerkt, gar nicht reagiert oder es wurde, wie im Beitrag der Allgemeinen Zeitung dokumentiert, der Kernpunkt der Kritik ausgespart oder gar nachweislich Falsches behauptet, um Journalisten zu täuschen:

Der Sprecher, der Islamwissenschaftler Mohammed Khallouk, sagte, der Verband setze sich für die „Einhaltung der Werte unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung“ ein. Er bestätigte ferner, dass das EIHW eines der 47 Mitglieder des Verbandes ist. Allerdings wollte er „zu islamistischen Strömungen jeglicher Ausrichtung wie der Muslimbruderschaft“ keine Stellung nehmen. Der hessische Verfassungsschutz habe „immer betont, dass die deutschen Vereine, die den Muslimbrüdern nahestehen, sich auf der Basis des deutschen Grundgesetzes und unserer Rechtsordnung bewegen“.

http://www.allgemeine-zeitung.de/politik/hessen/wiesbaden-hat-bundesfamilienministerium-islamisten-unterstuetzt_17051786.htm

 

wallup.net

Bild: wallup.net

Nun gibt es eine Stellungnahme des DIV e.V., die der Anschauung lohnt. Der Titel ist „„Islamisten sitzen mit im Boot“ – Eine Verleumdungs-kampagne gegen DIV“ Zum einen soll man ja auch die andere Seite zu Wort kommen lassen, etwas, was die kritisierten Journalisten fachüblich taten bzw. hinreichend Gelegenheit boten. Zum anderen, weil diese Stellungnahme dokumentiert, wie wenig man in der Gesellschaft, von der man auch pekuniär profitieren möchte, angekommen ist. Oder nur so weit, dass man sie zu nutzen versteht in seinem Sinne, sie aber in weltanschaulicher Hinsicht nicht mitträgt. Spätestens, wenn man öffentliche Unterstützung haben möchte, muss man sich daran Weiterlesen

Eine halbe Wahrheit…

Über ein säkulares Frankfurter Jugend-Präventionsprojekt an Moscheen – und die halbe Wahrheit

Das Scheitern des Versuchs, säkulare Jugendarbeit an drei Frankfurter Moschee-Vereinen zu implementieren, war bereits berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/16/rechtgeleitete-jugend/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/30/praevention-unheilige-allianzen/

Bestätigung im HR:

http://hessenschau.de/gesellschaft/audio-2366.html

Und in der FR:
http://www.fr-online.de/frankfurt/salafismus-frankfurter-moscheen-verlassen-pilotprojekt,1472798,34362232.html

Daraus:

Das Bundesfamilienministerium, das mit 130 000 Euro pro Jahr einen Großteil der Projektmittel bezahlt, teilte der Frankfurter Rundschau am Montag auf Anfrage mit, dass die beteiligten Moscheegemeinden bereits Ende Februar ausgestiegen seien. Zur Begründung hätten sie angegeben, „dass für sie kein Vorteil aus der Zusammenarbeit erwachse“. Das Ministerium bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des Hessischen Rundfunks.

Die Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg lässt sich heute nach etwa 4 Monaten, in denen anscheinend schon Gespräche geführt wurden (wurde der Beirat eingebunden?) zwischen dem Träger KUBI e.V., dem AmkA, dem Bundesfamilienministerium und den Moscheevereinen, dazu so ein, Auszug: Weiterlesen

Das Leben ist nur Ablenkung

Über Jugendarbeit in Frankfurt von und für Muslime

Vor einigen Tagen war über die Frankfurter Jugendarbeit berichtet worden, die sich speziell an muslimische Jugendliche richten soll. Säkulare Jugendarbeit an Frankfurter Moscheen zu bringen war zunächst gescheitert:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/04/16/rechtgeleitete-jugend/

Die im Beitrag genannte „Kick off-Veranstaltung“ hat mittlerweile stattgefunden. Auch von diesem Event existiert ein Video, das dankenswerterweise – es ist im Netz verfügbar – wenigstens für ein wenig Transparenz sorgt und einen Einblick gibt. Nach gesanglicher Einstimmung werden die verschiedenen Vorträge gehalten:

 

 

Ein Vortrag soll die Grundausrichtung wohl verdeutlichen. Er ist mit „Zwischen Religion und Ablenkung“ überschrieben und hat den Untertitel „Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg“. Der vorgesehene Redner fiel aus, ein anderer sprang ein.

Der Redner stellt das Leben als vergänglichen Transit dar, als Bewährungszeit. Mehr Erfolg über mehr Religion. Zwar erst im Jenseits, aber dann… Der Einzelne Weiterlesen

Rechtgeleitete Jugend

Jugendeinrichtungen stellen wichtige Anlaufstellen für all diejenigen dar, die zu Hause zu wenig Platz für eigene Beschäftigung oder Betätigung oder auch zu wenig Anregung vorfinden. Oft werden Freizeitangebote gemacht und Sozialpädagogen kümmern sich um die Jugendlichen. Man hilft, eigene Ziele zu entwickeln, sich als angehender Erwachsener im eigenen Leben und den neuen Verantwortlichkeiten zurecht zu finden. Man trifft andere Jugendliche, denen es ähnlich geht.

Wegen der soziokulturellen Änderung und Schwerpunkten an bestimmten Wohnorten werden Jugendeinrichtungen in manchen Gegenden bzw. in manchen Kommunen mehrheitlich von Jugendlichen mit Migrationshintergrund besucht. Es gibt verschiedene Träger dieser Jugendarbeit. Viele sind in Dachverbänden organisiert.

 

In den letzten Jahren wird vermehrt eine Jugendarbeit gefordert, die muslimischen Jugendlichen spezielle Angebote macht. Auch wenn man es für wenig integretionsförderlich halten kann, muslimische Jugendliche abzusondern, wird dies gegenwärtig als Maßnahme auch gegen Radikalisierung vorangetrieben. Es ist zwar in der Breite falsch und benutzt Integrationsgelder für Segregation. Politischen Entscheidern wird von Lobbyisten jedoch erzählt, dass genau diese Art der Separation im Grunde integrationsförderlich sei und es nur im Sinne einer auch organisierten Partizipation sei, da was ganz eigenes zu machen. Die speziellen Angebote könnte man zwar auch bei anderen Trägern gestalten, aber das erschient einigen nicht angenehm. Die Forderung nach spezialisierten Angeboten, die auch eher nur von musimischen Akteuren umgesetzt werden, wird breit getragen, von Mazyek bis Weiterlesen