Betätigungen der Gruppe „Wacht auf!“ – neues Video
Die Offenbacher Gruppe „Wacht auf!“ besteht aus etlichen jungen Männern, die teilweise mit verschiedenen anderen extremistischen „Projekten“ bzw. deren Verantwortlichen (wie LIES! oder Dawaffm) in Kontakt standen oder für sie aktiv wurden. Einige sind seit Jahren extremistisch vernetzt. In Offenbach selber machten sie schon verschiedene auch öffentlichkeitswirksame Aktionen. Man hatte z.B. auf Schulhöfen mit Jungs kleine „Seminare“ abgehalten. In der Offenbacher Fußgängerzone patroullierte man und versuchte, junge Muslime zu gewinnen:
Mitte der Jahres wurden in der Offenbacher Innenstadt in bestimmten Bereichen wiederholt einfach gemachte Flugblätter gesteckt, die möglicherweise der Gruppe zuzuordnen sind:
Die Gruppe war in der Vergangenheit immer wieder durch eine besondere Beziehung zu Kassel Weiterlesen →
Über die „Schariah-Polizei“ von Sven Lau erregte sich vor etwa einem dreiviertel Jahr die halbe Republik. 5 junge Männer hatten sich Warnwesten aus dem Supermarkt besorgt, „Schariah Police“ darauf geschrieben und waren durch die Wuppertaler Innenstadt gezogen:
Man verstärkte die Polizeipräsenz, es gab Stellungnahmen, man verkündete, unsere Gesellschaft dürfe sich so etwas nicht bieten lassen. Man hörte davon in den letzten Monaten weniger. Es scheint bundesweit so nicht mehr vorgekommen zu sein. Ganz Deutschland? Nein, in einer kleinen Großstadt in Hessen, sieht man das wohl anders.
Aus diesem Artikel:
„Die Islamisten sagten an, dass auch in anderen Städten solche Aktionen geplant seien.“
Man lässt die Warnwesten weg, nennt es „abendliche Street Dawa“, zieht aber durch die Offenbacher Innenstadt mit genau dem gleichen Ansatz:
„Street-Dawa von Heute Abend in OFFENBACH
الأمر بالمعروف والنهي عن المنكر
Das Rechte gebieten und das Verwerfliche verbieten!
Allah sagt im Quran (sinngemäße Übersetzung):
„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah.“
[3:110]“*
und
Auch die Optik ist ähnlich. Gelernt ist gelernt.
Man beachte auch die Mütze bzw. den Aufdruck auf der Mütze im unteren Bild: Da spricht man schon die Bekenner an, also hier einen Muslim, der durch seinen Kleidungsstil zum Ausdruck bringt, dass er das Kalifat der demokratischen Gesellschaft vorzieht.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Protagonisten der Gruppierung durch Offenbach ziehen. Das sind keine harmlosen Frömmler, sondern Männer, die in der Nachfolge der nun verbotenen Gruppierung „Tauhid Germany“ stehen. Diese jungen Männer sind bei Lies! aktiv, zumindest die beiden links im unteren Bild (der eine bis vor einigen Monaten, der andere auch aktuell noch), und der Dritte ist bereits im Jahre 2012 im Umfeld von Dawaffm in Offenbach aufgefallen. Z.B. an dem Tag, an der der berühmt-berüchtigte Mohamed Mahmoud Offenbach besuchte. Mohamed Mahmoud hatte den „Tauhid Germany“-Vorgänger „Millatu Ibrahim“ initiiert und kämpft mittlerweile in Syrien. Das ist der, der den einprägsamen Spruch „…bis der Kopf fliegt…“ prägte.
Das ist also nicht die Heilsarmee, sondern das sind Werber, die zum IS hin die Kontakte haben und auch genügend Fanatismus, das zu vermitteln.
In Offenbach scheint das keiner so recht wahrzunehmen. Von Gegenwind, Stellungnahmen erst gar nicht zu reden.
Der Islamist und bekennende Al Qaida-Anhänger Bernhard Falk macht immer wieder durch extremistische Propaganda und seine spezielle Art der bundesweiten Gefangenenbetreuung auf sich aufmerksam. Mal verschafft er inhaftierten „Geschwistern“, die für ihn allesamt „politische Gefangene“ des „BRD-Apparates“ sind, Zugang zu Szene-Anwälten, mal sorgt er dafür, dass durch szeneöffentlichen Druck die Gefangenen auf ihrem fatalen Weg bleiben, mal führt er Gespräche mit Medienvertretern. Eine Eigendarstellung:
Falk, der alleine mit seiner Erscheinung, weniger wegen der kurzen Hosen und Militärjacke, mehr mit Körpergröße und „Verhandlungsmasse“ den einen oder anderen Inhaftierten beeindrucken könnte, ist so jedoch nicht vom Himmel gefallen. Er hat eine extremistische Vorgeschichte, die ihn von einer kleinen RAF-Nachfolge-Organisation in die Arme Bin Ladens führte.
Als Mittzwanziger und Physikstudent hatte er etliche Anschläge und Mordversuche begangen als Kopf einer „Antiimperialistischen Zelle“, einer RAF-Nachfolgegruppe:
Für diese Taten saß er viele Jahre ein. In dieser Zeit konvertierte er zum Islam.
Auch heute noch hört man diese ideologische Vorgeschichte aus seinen Vorträgen heraus. Die Sprache wurde nur leicht modifiziert und durch islamische Floskeln ergänzt. Beispielhaft sein Kurz-Vortrag vom 07.09.2013, dem Tag, als Pierre Vogel in Frankfurt auf dem Goethe-Platz war:
Oder kurz ein ZDF-Interview von diesem Tag, in dem aber nicht so klar wird, wo er seine ideologische Heimat hat:
[Man beachte die Symbolik Fahne – Weltkugel und das Messer-Geräusch.]
Das Ziel, nämlich den Kampf gegen den Imperialismus und Kapitalismus fortzusetzen, ist im Grunde ähnlich geblieben. Nur wurde das Proletariat, das er als einheitliche Gruppe wähnte, aber real wenig aktivierbar war für diese politische Idee, ersetzt durch die Ummah, also alle Muslime. Das Utopia des RAF-Ablegers wurde ersetzt durch den „Islamischen Staat“ (der von Falk gedachte ist nicht identisch mit dem derzeit real existierenden). Alter Wein im neuen Schlauch also.
Auch Falks Mittäter, Michael Steinau, soll zum Islam konvertiert sein:
Wie Falk und Steinau werden sich auch andere aus der ultralinken und gewaltbereiten Szene neue Spielwiesen für ihren angeblich klassenkämpferischen Extremismus und ihre Menschenverachtung gesucht haben. Horst Mahler zum Beispiel, der aktuell immer noch einsitzt wegen Volksverhetzung, den sein Weg zur NPD und islamistischen Gruppen führte. Aber auch Extremisten, die weniger stark im Fokus der Öffentlichkeit stehen, könnten ihre frühe Legitimation von Gewalt gegen Personen aus einem angeblich linken Kampf gegen den Westen bezogen haben. Zum Beispiel Marc-Daniel Jungnitz, Hintermann von Millatu Ibrahim, danach Tauhid Germany. Kontakte zur terroristischen Sauerland-Gruppe werden vermutet. So schließt sich vielleicht der Kreis.
Trotz islamischer Formeln wirken diese Personen so, als habe man nur ein Etikett vertauscht. Dieses lag nahe. Da beide Gruppierungen, Millatu Ibrahim, und Tauhid Germany nun verboten sind, darf man gespannt sein, wohin Jungnitz Weg nun führt. Sicher nicht ins normale Leben, denn dazu haben all diese Protagonisten ein zu festgefahrenes Selbstbild von sich als letzte aufrechte Kämpfer.
Dabei sind sie nur Wiedergänger des extremistischen und gewaltbereiten Klassenkampfes, aus dem sie nun den Kampf der Kulturen gemacht haben.
So kündigte ein Aktivist der Tauhid Germany Gruppierung vor Tagen neue Ereignisse in Offenbach an. Eine Offenbacher Gruppe „Wacht auf!“ war im Januar von einigen Personen, die vorher bei LIES! Frankfurt und Offenbach zugange waren, gegründet und als neues Projekt in Angriff genommen worden. Am 22.03. gab es ein Treffen, bei dem man angeblich große Zukunftspläne schmiedete. Diese Einlassung ist um so interessanter, da an diesem Wochenende Sven Lau und der belgische Jihadisten-Werber Tarik ibn Ali im Frankfurter Raum waren.
Es finden „umfangreiche Durchsuchungs- und Beschlagnahmemaßnahmen“ statt. Auch in Hessen.
Die Gruppe „Wacht auf!“ war vor allem in Offenbach aktiv, so hier bei einer Straßenaktion vor dem Offenbacher Parteibüro der SPD:
Vorher bei LIES!:
In Offenbach hatte man Jungen auf Schulhöfen anzuwerben versucht. Es wurde mit den Jungen Hallenfussball gespielt und ein Boxtraining angeboten. Man solle sich, so der Tenor, „fit machen für Allah“:
Zwei der Aktivisten von „Wacht auf!“ sind mindestens seit 2012 islamistisch orientiert. Ich habe dazu noch Fotos von dem Tag, als Mohamed Mahmoud, der österreichische „bis der Kopf fliegt“-Spezialist und Millatu Ibrahim-Vorreiter, in Offenbach war.
Auf die Offenbacher Aktivisten kommt aber nun anderes zu als vermutet: Der Staatsschutz.