Kaiserslautern: Antisemitismus im Islamischen Zentrum

Beim Islamischen Zentrum Kaiserslautern (IZK) haben Caritas und Handwerkskammer 2015 eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Die Übersetzung einer in Arabisch gehaltenen Predigt des IZK-Imams ergab jedoch bösartige Stereotype über und Hetze gegen Juden.

Das Islamische Zentrum Kaiserslautern (IZK) bekundet auf seiner deutschsprachigen Seite, die Verständigung mit anderen hier lebenden Menschen suchen zu wollen:

Seine Aufgabe ist insbesondere die religiöse, soziale und kulturelle Betreuung der in Kaiserslautern lebenden Muslime und die kulturelle und religiöse Verständigung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu fördern, zur Integration der Muslime in der Gesellschaft beizutragen und somit ein friedliches Zusammenleben zu erreichen, für die ausländischen Muslime eine zukunftsorientierte Infrastruktur zu schaffen.

http://izkl.de/?p=647

Ein derartiges Eigenmarketing verfängt oftmals, auch deswegen, weil es dem entspricht, was Vertreter der Mehrheitsgesellschaft gerne so hören möchten. Hinterfragt wird es aber zu wenig oder sogar gar nicht.

Flankierend werden nicht selten Testimonials gesucht. So nimmt ein Missverständnis seinen Lauf. Unterstützt vom „Europäischen Integrationsfond“, dem rheinland-pfälzischen Integrationsministerium und dessen Beauftragten führten die örtliche Caritas sowie die Handwerkskammer der Pfalz 2015 in dieser Einrichtung eine Informationsveranstaltung durch:

 

Völlig gegensätzlich zu dieser moderat und freundlich klingenden deutschsprachigen Selbstdarstellung ist jedoch das Bild, das sich bei Sichtung der Verflechtungen sowie der Prediger und Predigten ergibt.

So hat MEMRI, das Middle East Media Research Institute, im Mai einen Beitrag des IZK-Imams Said Abu Hafs aus dem Arabischen ins Englische übersetzt. Das arabische Original wurde vom IZK am 30. März auf YouTube hochgeladen. Die Zusammenfassung der Übersetzung der Predigt ergab laut MEMRI-TV: „German imam Said Abu Hafs said at a lecture titled ,The Position of the Jews towards Islam‘, which he delivered at the Islamic Center of Kaiserlautern, Germany, that Jesus came to the Jews and told them to ,leave their money‘ and follow him. Imam Abu Hafs laughed, saying that requesting such a thing from the Jews is ,pointless‘ and that this is why the Jews turned against Jesus. He said that the Jews have been miserly and greedy since ancient times and, explaining that they have always been ,enamored with gold‘, that they worshipped the golden calf simply because it was made out of gold. Imam Abu Hafs also said that the Jews, their rabbis, and their leaders are arrogant and look down on others because they see themselves as God’s chosen people, and that it has always been pointless to call them and their forefathers to Islam because they do not want to be equal to everybody else and because they would then not be able to unlawfully take other people’s money. Abu Hafs added that the Jews have fought Islam by ,tearing apart the unity of the Muslims‘, and he claimed that this is still taking place today.“

https://www.memri.org/reports/antisemitic-lecture-german-imam-said-abu-hafs-jews-are-miserly-greedy-enamored-gold-they-are

Das übersetzte Video von MEMRI ist auf obiger Seite eingebunden.

Der Imam des IZK findet es ganz normal und auch belustigend, bösartige Stereotype über und Hetze gegen Juden zu verbreiten. Er phantasiert zudem von einer Einheit „der“ Muslime, gegen die sich die Juden verschworen hätten.

Der Imam und die Einrichtung sind nicht unbekannt. Sie sind Knotenpunkt eines Netzwerkes. Weiterlesen

Zu radikal für Erdogan

Über den radikalen Imam Nureddin Yildiz und einige hessische Bezüge nicht nur, aber auch in IGMG-Einrichtungen

Milli Görüs (IGMG) ist eine in Europa, aber auch weitergehend international agierende Bewegung, die wesentlich von Necmettin Erbakan begründet wurde. In der Türkei ist die Saadet Partei das politische Pendant:

https://de.wikipedia.org/wiki/Saadet_Partisi

Erbakan und Recep Tayyib Erdogan waren lange Weggefährten, zumindest bei der Anhängerschaft geben sich die Verehrung für den einen wie den anderen oft kaum etwas. Die IGMG steht wegen der islamistischen Ausrichtung, v.a. aber auch lokaler Umtriebe, die gegen die Verfassung gerichtet sind, vielfach noch unter Beobachtung verschiedener Landesämter für Verfassungsschutz. Bestrebungen, die gegen Verfassung und gleichberechtigtes Zusammenleben gerichtet sind, können bei einer Organisation, die international agiert, nun im Inland, aber auch zurechnungsfähig im Ausland stattfinden. Unter anderem deshalb sind Informationen, die man über die Medien in anderen Ländern gewinnen kann, auch wichtig für die Sicht auf diese Bewegung hierzulande. Die Informationen dieses Artikels gelangten vor einiger Zeit in die niederländische Öffentlichkeit:

Milli Görüş, a Turkish mosque organization in the Netherlands, has taken dozens of Turkish-Dutch youngsters to Turkey in recent years to have them taught by Nureddin Yıldız, a radical imam, the Dutch NRC daily reported on Friday. […] Yıldız and fellow imams told young people that Muslims worldwide must be in “unity” according to reports on the training camps, which were in operation until at least 2016. Whether Milli Görüş still organizes the trips to Turkey is unknown. A spokesman for the association did not respond to questions last week.

Yıldız has long maintained a warm relationship with the Turkish establishment. He was a regular speaker for a foundation led by President Recep Tayyip Erdoğan’s son. But at the beginning of this year Yıldız overplayed his hand. The imam said in a video that you can marry a 6-year-old child and that God “allowed men to beat women.” A Turkish prosecutor started an investigation for hate speech, and President Recep Tayyip Erdoğan was forced to distance himself from Yıldız. The president said in a speech that “there is no place in our religion for this kind of preacher.

https://www.turkishminute.com/2018/08/19/milli-gorus-in-netherlands-takes-turkish-dutch-youngsters-to-turkeys-radical-imam-report/

Die Seiten der Stiftung kann man hier einsehen:

https://www.sosyaldoku.com/

In der Huffington Post wurden nun einige Fälle von Bezügen zu deutschen Vereinen belegt. Wie weit die grundsätzliche Überordnung islamischen Rechts nach seiner Auslegung geht, sei am Beispiel Kinderehe aufgezeigt:

Er wirbt für Kinderehe, Gewalt gegen Frauen und den Dschihad
Yildiz sorgt seit Jahren international für Schlagzeilen.

Im Jahre 2015 empörte der Kleriker mit der Aussage, Kinder könnten bereits “vor der Pubertät heiraten“. Der 58-Jährige aus dem türkischen Trabzon bezeichnete die hypothetische Ehe eines 7-jährigen Mädchens mit einem 25-jährigen Mann als unproblematisch. “Für Muslime, die an den Koran glauben, gibt es kein Alterslimit beim Heiraten. […]

Für Milli Görüs ist das offenbar keine rote Linie.

Ortsvereine in Braunschweig, Hannover und Köln haben in den vergangenen Jahren Fotos veröffentlicht, die Gruppen junger Männer mit dem Prediger zeigen. Augenscheinlich wurden die meisten in den Räumlichkeiten der Sosyal-Doku-Stiftung in Istanbul aufgenommen.

Die Kölner Jugendorganisation der IGMG postete so am 12. Oktober 2016 Fotos einer Gruppe bei Yildiz auf Facebook. Dazu heißt es: ”Wir haben unseren sehr ehrbaren Lehrer Nureddin Yildiz während unserer Türkei-Reise besucht. (…) Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft, die die Sosyal-Doku-Stiftung uns gezeigt hat.

https://www.huffingtonpost.de/entry/islamische-vereine-in-deutschland-organisierten-jugendreisen-zu-dschihadisten-imam_de_5b82bcefe4b0348586017618

Sein Facebook-Account findet sich hier:

https://www.facebook.com/NureddinYildiz/

Und das „Fatwa-Zentrum“, ein Auftritt, von dem aus er seine deutschsprachigen Botschaften verbreitet:

https://www.facebook.com/FatwaZentrum/

Die übliche Internetseite von Yildiz bzw. des „Fatwa Zentrums“ wird von einem Stockstädter betrieben:

Oryal Civek
Friedrich-Ebert-Str. 16
63811 Stockstadt a. Main

https://fatwazentrum.de/datenschutzerklaerung/

Das wird dann wiederum z.B. von der IGMG-Jugend Giessen wahrgenommen:

Quelle: https://www.facebo ok.com/IGMGJugendGiessen/ , Abruf 08.09.2018

Der gleiche Stockstädter zeichnet auch für einen Verlag verantwortlich, der vornehmlich Yildiz-Schriften im Angebot hat, so dass sogar die Seite „Biographie des Autors“ heißt: Weiterlesen

Aachen: ein wenig Historie II

Zu einer der Gründerfiguren der Muslimbruderschaft in Deutschland

Fortsetzung zu:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/09/23/aachen-zmd-ein-wenig-historie/

Der syrischstämmige Issam el Attar ist ein alter Herr, der seit etlichen Jahrzehnten in Aachen residiert. Zusammen auch mit dem Vater von Aiman Mazyek hat er die erste islamische Aachener Gemeinde aufgebaut:

https://vunv1863.wordpress.com/2017/09/23/aachen-zmd-ein-wenig-historie/

In den 60er Jahren war er mit der Tatsache konfrontiert, nach einer Mekka-Reise nicht mehr nach Syrien zurück zu können*. Er wählte dann Deutschland als Zielort:

https://de.wikipedia.org/wiki/Issam_al-Attar

El Attar ist ein geprüfter Mann: Seine politischen Betätigungen waren in den 80er Jahren wohl der Grund, weshalb seine damalige Frau ermordet wurde. Der Täter konnte nie gefunden werden und die Tat blieb weitgehend im Dunkeln.

Er blieb jedoch eine wichtige Person, die abseits der Wahrnehmung der Mehrheitsgesellschaft agierte. El Attar ist jenseits der Sicherheitskreise kaum bekannt. Er hat – das mag angesichts des Alters erstaunen, er ist Jahrgang 1926** – öffentlich einsehbare Facebook-Profile.

https://www.facebook.com/issam.elattar.75

Und das arabischsprachige:

https://www.facebook.com/Issam.ElAttar1/

Diese werden wohl von Helfern betrieben, denn insbesondere der arabischsprachige Account hat einen nennswerten output. Das deutschsprachige Profil ist relativ mager und unauffällig. Das arabischsprachige hat jedoch weit über er 300.000 Follower und dort wird immer wieder auch zu aktuellen Vorgängen Stellung bezogen. So heute z.B. zur Beerdigung von Fuat Sezgin, einem auch deutschlandweit bekannten Orientalisten, der lange in Frankfurt wirkte:

Quelle: ar. fb-Profil von El Attar, Abruf 02.07.2018

El Attar bezeichnet Erdogan als eine Hoffnung für die islamische Welt:

Quelle: ar. fb-Profil El Attar, Abruf 02.07.2018

Hier das Original:

Das Placet des alten Herrn hat durchaus Gewicht.

Auf dem Profil werden mehrheitlich eher religös wirkende Botschaften an die Anhänger verbreitet. Interessanter sind da schon die Besucher. Da kommt mal Dr. Omar Abdelkafi zu Besuch (links):

Abdelkafi war auch bei der Konstituierung des Fatwa-Ausschusses Deutschland zugegen. Ein alter Freund, im folgenden Video schon 2003 in Aachen: Weiterlesen