Über die Mahnwache

Die Mahnwache ist eine Aktion, die von September 2014 bis November 2016 an vielen Samstagen auf der Frankfurter Zeil stattgefunden hat. Mit wenigen Plakaten wurde auf das Problem der Strassenradikalisierung aufmerksam gemacht. Gruppierungen werden konkret benannt. Ziel war, ein Verbot der Strassenradikalisierung durch bestimmte islamistische Gruppierungen zu bewirken oder wahrscheinlicher zu machen. Überdies wird die Diskussion mit Passanten gesucht: Aufklärung über die Radikalisierung auf der Strasse, die aber nachfolgend auch in Schulen und Jugendeinrichtungen eine fatale Wirkung entfaltet. Aus dem Lies-Umfeld haben sich viele Ausreisende nach Syrien rekrutiert.

Die Mahnwache fand meist vor dem Eingang des Frankfurter Einkaufszentrums „My Zeil“ statt, manchmal aber auch vor dem Brockhausbrunnen auf der Zeil. Der Ort wurde so gewählt, weil damals seit Jahren genau vor „My Zeil“ von Aktivisten der Koran-Verteilungs-Aktion „LIES!“ Korane verteilt wurde. Zeitweise verteilten die Aktivisten dreimal wöchentlich die Korane. Die Verteilungen werden im Internet vorher angekündigt. Wenn die Mahnwache vor Ort ist, kann wegen ordnungsrechtlicher Einschätzungen vor diesem wichtigen Punkt die Koran-Verteilungs-Aktion nicht parallel stattfinden. Die Mahnwache ist regelgerecht angemeldet, während die LIES!-Aktivisten nicht anmelden; sie müssen daher ausweichen.

Im Umfeld solcher „Freiluft-Sprechstunden“ salafistischer Aktivisten treffen sich häufig junge Männer. Neue werden von diesen angesprochen. Ziel der Ansprache sind häufig flanierende Gruppen junger Männer, die zum gemeinsamen „Chillen“ auf der Zeil unterwegs sind. Über die Abläufe und zur Einordnung ist der Film „Sterben für Allah“ des HR und SWR sehenswert.

Die Reaktionen von Unterstützer-Szene („Akhis“, Brüder in gegenseitiger muslimischer Ansprache) und Passanten wurden meist in einem Mahnwache-Bericht festgehalten. Ziel dieser Berichte war es, über den Tag hinaus die Reaktionen zu dokumentieren. Stilistisch wird versucht, einen – so weit das bei Eigenbeteiligung möglich ist – um Objektivität bemühten und trotzdem lebendigen Eindruck von den Abläufen zu vermitteln. Insbesondere die Berichte nach islamistischen Terror-Aktionen sind lesenswert, weil nach diesen versucht wurde, mit den Passanten über diese Ereignisse zu sprechen.

Die Teilnehmer wechselten nach persönlicher Verfügbarkeit. Anwesend waren Angehörige aller demokratischen Parteien und Parteilose. Ebenso Angehörige aller Weltreligionenen und Atheisten.

Durch die Teilnehmer spiegelte sich zusätzlich der klar demokratische und aufklärerische Ansatz der Aktion.

Verwendet wurden je nach Zulauf verschiedene Plakate. Teilnehmer konnten aus einer mitgebrachten Auswahl das Plakat nehmen, das sie vertreten möchten. Das ging von allgemeiner Islamismuskritik bis hin zum Schild „Friedliche und säkulare Muslime, schließt euch an!“

Die Uhrzeit wechselte nach dem Jahreslauf, meist nachmittags bis hin zum frühen Abend.

Die Aktion wurde immer per Facebook angekündigt.

 

Ein kleiner filmischer Eindruck von den Strassenaktionen – aufgenommen im Jahr 2015, kurz nach den Pariser Attentaten. Das war eher ein ruhigerer Tag. Die Schlußbilder entstanden nach 2 Stunden im Schneeregen.

Mein Dank gilt allen Mitstreitern, die nicht weniger standhaft waren und sich nicht weniger bemühten, trotz aggressiver Passanten und manch organisierter Störung Aufklärung zu betreiben. Freundlich zusammengestellt von stern tv:

Einige Eindrücke:

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Beispielfoto aus einer Akton

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Beispielfoto aus einer Aktion

 

Update 22.06.2018