Mahnwache vom 15.10.2016

Vor dem Brockhaus-Brunnen von 17-19 Uhr. Herzlichen Dank an die Frankfurter Polizei für den freundlichen Schutz.

In den vergangenen Wochen fand keine Mahnwache statt. In dieser Zeit wurde von einem Wiederaufleben der Betätigungen der LIES-Aktivisten berichtet. Dies kann eine einfache Korrelation sein und ist wahrscheinlich nicht kausal bedingt. Die Aktivisten von LIES laufen mit Flugblättern auf der Zeil herum, stehen v.a. aber auch vor dem „My Zeil“ oder auf der Freifläche zwischen Karstadt und P&C herum:

 

Zwei jüngere Männer traten heran. Der größere von ihnen – eine Kommunikation war nur auf englisch möglich – fragte nach dem Grund der Aktion. Nach Erläuterung verstanden sie den Sinn und stimmten spontan zu. Sie seien Flüchtlinge, schilderte der junge Mann, und sie wüßten ganz genau, was wir meinten. Er selber käme aus Waziristan, sein Freund aus Afghanistan, sie würden den Krieg und die Islamisten kennen. Er selber habe gekämpft und es sei schrecklich, man müsse alles nur mögliche dagegen tun. Sie bedankten sich und gingen.

Einige Jungen bedrängten immer wieder von einer Seite eine Mitstreiterin. Man musste sehr autoritär auftreten, um sie von der Stufe um den Brunnen herunter zu bekommen. Das funktionierte manchmal, wenn ein Mann mir sozusagen beisprang und es den Jungen *auch* sagte. Es war deutlich zu spüren, dass sie es wenig gewohnt schienen, Frauen zu akzeptieren. In ein ähnliches Horn stieß ein älterer, sehr großer und ungepflegter Mann. Er schrie ständig einen Bibelvers, wonach die Frau dem Mann zu gehorchen habe: „Die Frau muss dem Mann gehorchen, steht in der Bibel.“ Er wiederholte das wieder und wieder und wieder. Immer schreiend und aggressiv. Das war seine Entgegnung auf angemahnte islamistische Frauenfeindlichkeit. Da er schon häufiger vorbei gekommen sei, wie meine Mitstreiterin anmerkte und er eher sie aussuchte als „Opfer“, erinnerte ich mich an ihn nicht. Ich antwortete immer nur darauf: „Es ist irrelevant, was in der Bibel steht.“ und „Interessiert mich nicht“. Zwischendrin fordert er von mir aggressiv, ich solle erst einmal meine Zähne putzen (sonst eine beliebte Aufforderung von Kindern). Dann wieder der Bibelvers. Anscheinend wartete er darauf, dass ich ihm gehorche, wenn er mich nur genügend lange anbrüllen würde. Da kann er lange warten.

Zwei jüngere Personen fragten nach meinem Glauben. Sie konnten es nicht glauben und auch gar nicht fassen bzw. sich vorstellen, dass man Atheist sein könne. In ihrer Welt gibt es nur Götter, mal mehr, mal weniger stark oder groß. Aber eigentlich nur einen Gott, ihren, den man zwingend anerkennen und sich ihm unterwerfen müsse. Dass ich dazu keinen Anlass sah, war für sie nicht vorstellbar, auch nicht, dass ich keinen Gott brauche oder mich vor einem fürchte. Es ist eine dunkle Welt voller Regeln und Ängsten, die sich da vor meinem Auge entrollte. In ihrer Aggressivität taten sie mir trotzdem leid auf eine seltsame Weise.

Nach weiteren Gesprächen kam ein junger Mann Anfang 20 lächelnd auf mich zu. In seinem Wollmantel wirkte er wie ein Student. Er hielt einen Kamera-Stick und wollte mich in ein Gespräch ziehen. Auf Nachfrage, wofür er Aufnahmen machen wolle, gab er an, dass dies für Facebook sei. Ich beharrte darauf, dass er mit mir sprechen könne nur wenn die Kamera aus sei. Er verstellte etwas an dem Gerät, ein rotes Lämpchen brannte unverdrossen weiter. Da ich mich darauf nicht einließ, stellte er das dann doch aus. Was ich denn hier mache und warum. Ich erläuterte es kurz. Er meinte, dass ich den Koran sicher nicht gelesen hätte. Er zückte ein Bündel Flugblätter. Es waren Flugblätter der LIES-Kampagne. Ich meinte, dass ich neben anderen Übersetzungen auch diese schon in verschiedenen Auflagen besäße. Er kündigte mir dann an, dass ich in die Hölle käme. Ich musste in dem Moment lächeln und meinte, nun, wir werden sehen.

Als ich zu einer Mitstreiterin wollte, verstellte mir wieder der Jungen-Pulk den Weg. Sie gaben nach, als ich mein Plakat vor mir her schob, schrien aber zugleich, dass ich sie nicht anfassen solle. Das tat ich ja gar nicht, sie schienen aber auf eine seltsame Weise sich als Opfer meiner Willkür gerieren zu wollen. Ob ich den Platz gemietet hätte, meinten sie schnippisch. Ich verwies auf die Anmeldung und die Sondernutzungssatzung der Stadt Frankfurt, wohl wissend, dass mich keiner verstehen würde. Als ich dies anmerkte und meinte, dass das aber nicht schlimm sei, schließlich seien sie erst 13 oder so, schrien sie auf, sie seien nicht 13. Da ich auf der Straße schon 14 Jährige angebliche „Abiturienten“ erlebt und anderes Unwahres, aber Schmückendes gehört hatte, nahm ich das milde lächelnd hin.

Ein junger Mann Mitte 20 wollte mich partout nicht durchlassen (ich wollte der Mitstreiterin etwas sagen). Er war fast so groß wie ich und versuchte, sich breiter zu machen als er war. Auch ihn verwies ich auf das Recht als Versammlungsleiterin. Das akzeptierte er nicht, er teilte mit, das interessiere ihn nicht. Ich machte dann der Polizei ein Zeichen, woraufhin sie ihn erst baten, doch wegzugehen. Er verweigerte auch ihnen dies. Als sie ihn dann weg ziehen wollen rief er aggressiv „Fassen sie mich nicht an“, wich aber nicht. Natürlich fassten sie ihn dann doch an und führten ihn weg. Ob seine Personalien aufgenommen wurden, war nicht mehr zu sehen.

In einigen guten, kürzeren Gesprächen konnte ich das Anliegen verdeutlichen. U.a. zwei junge Muslimas sahen die Notwendigkeit ein, etwas gegen die Strassenradikalisierung zu unternehmen.

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Ein großer Ahmadi, vielleicht 35, trat heran. Wir unterhielten uns über die salafistische Szene. Er meinte, dass sie etwas gegen die LIES-Leute unternähmen und ihre Flyer verteilen würden.Ich erzählte, dass mir bekannt sei, dass die Ahmadiyya mit den Salafisten nichts zu tun hätten und oftmals auch ihre Verteiler, v.a. Jugendliche, von diesen belästigt würden. Er ging dann herum und ich führte andere Gespräche. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er seine Flyer in der umstehenden Menge verteilte. Nachdem das einige Zeit so ging, bat ich ihn, angemessenen Abstand zu halten, da unser beider konkreter Bezug, auch wenn wir beide gegen Strassenradikalisierung seien, doch unterschiedlich sei. Zudem erklärte ich ihm, dass es sicher nicht zweckmäßig sei, wenn er seine Flyer unter den Passanten verteile, die bei uns ankamen. Ich bedankte mich für das angenommene Verständnis und führte einige andere Gespräche. Da ich dachte, dass dies deutlich genug gewesen sei, verfolgte ich die Sache nicht weiter. Nach einigen Minuten sah ich ihn neben einer Mitstreiterin sehen. Sie sprach zu Personen, die vor ihr standen, in der Hand hatte sie ein Transparent, auf dem Problembereiche des Islamismus aufgeführt waren. Der Ahmadi versuchte die ganze Zeit, sie zu übertönen: „Diese Frau lügt!“

Meine Bitte, dies doch zu unterlassen und zu gehen, überhörte er die ganze Zeit arrogant von seinen 1,95 m auf mich herabblickend. Es war, als ob ich mit einer Wand redete und er schien das zu genießen.

Einige Kurden kamen von einer anderen Demo an der Hauptwache. Sie gesellten sich spontan hinzu bzw. wir führten ein kurzes Gespräch. Auch sie verstanden sofort und sicherten ihre Solidarität zu. Es sei wichtig, gegen die zunehmende Radikalisierung Jugendlicher aktiv zu werden. Sie machten da auch, was ihnen nur möglich sei. Sie waren aus Stuttgart zur Demo angereist. Wir vereinbarten weiteren Austausch.

Gegen Ende verteilten LIES-Jünger und der Ahmady friedlich zueinander, aber die interessierte Menge nutzend, nicht an dieselben Leute, aber doch irgendwie gemeinsam ihre Flyer in dem Passantenaufmarsch um unsere Aktion herum. In dieser Konstellation und von diesen Ausübenden gesehen, waren somit wir die Gegner. Das war neu so und ist interessant.

Als wir zusammenpackten, skandierte eine kleine Menge um eine Mitstreiterin herum „Allahu akbar“. Bis zum nächsten Mal.

Ein Gedanke zu „Mahnwache vom 15.10.2016

  1. Der Bericht einer Mitstreiterin:

    Gleich zu Beginn der Mahnwache kommt ein Mann mit Migrationshintergrund zwischen Vierzig und Fünfzig auf mich zu und fragt, was der Begriff Islamismus auf dem Plakat bedeute. Ich sage es ihm, erkenne in ihm aber auch sofort jemanden wieder, der mich schon einmal übel beschimpft hat. Auch dieses Mal verfährt er nach demselben Schema, verfolgt mich mit derselben, immer wiederkehrenden Frage und unterstellt mir ständig, ihm nicht zu antworten, da er meine eingangs gemachte Aussage nicht anerkennen will. Zudem sei der Begriff Islamismus eine Erfindung des Westens. Er schreckt auch nicht davor zurück, auf körperliche Tuchfühlung zu gehen und beleidigt dabei meine Mitstreiterin ganz persönlich. Er unterbricht die Diskussionen und bezichtigt mich der Lüge.

    Ein weiterer Mann mittleren Alters und mit Migrationshintergrund kommt, wohl mit seiner Frau und jugendlichen Tochter unterwegs, zu mir und fragt mich, woher ich komme. Ich antworte ihm, dass ich Deutsche sei. Er sagt nun ohne jeglichen Zusammenhang und ohne weitere Begründung sowie in ständiger Wiederholung, dass ich dumm sei. Eine Nachfrage meinerseits führt nur wieder zur besagten Äußerung. Es ist wie in einer Endlosschleife; er will mich einfach nur beschimpfen.

    Ein junges Paar liest das Plakat, das ich versuche, ständig hochzuhalten und kommt auf mich zu. Er hat einen türkischen Migrationshintergrund, betrachtet die Religion ausschließlich als Privatsache und meint, der Islam müsse der Moderne angepasst werden. Ihn interessiere die Religion nicht wirklich während seine junge Begleiterin explizit sagt, sie sei gegen den Islam.

    Ein junger Mann um die Zwanzig mit Migrationshintergrund und männlicher Begleitung schaut aus der Ferne zu, wie so viele andere auch. Ich erkenne ihn und begrüße ihn freundlich. Er fragt mich daraufhin, ob ich keine Angst habe, schließlich sei er Muslim. Bevor ich antworten kann, wird er von seiner Begleitung zum Weitergehen animiert.

    Dieses Mal erhält die Mahnwache Besuch von jungen Männern der LIES-Gruppierung, die vermutlich, wie an den vergangenen drei Samstagen auf der Zeil beobachtet, des Nachmittags ihre Korane verteilt haben. Ein junger Mann um die Zwanzig ist sehr erstaunt, mich dort zu sehen und weist auch seinen „Bruder“ auf „die Frau“ hin, für die er für ein Foto posiert hatte und die er selbst aufforderte, zur Auswahl ruhig noch eine Aufnahme mehr zu machen. Beide „Brüder“ bleiben länger am Ort stehen und verwickeln mich in ein Gespräch über den Islam, den sie, wie gewohnt, mit dem Begriff „Islamismus“ und den auf dem Plakat gemachten Zuschreibungen angegriffen sehen. Ich werde wie üblich gefragt, welchen Glauben ich habe. Meine Antwort, dass das in der Diskussion keine Bedeutung haben sollte, wollen sie nicht akzeptieren. Ich nehme dann die Position einer Ungläubigen ein und erhalte zu Erwiderung, dass ich mich dann nicht über den Islamismus und den Islam äußern dürfe. Überhaupt kommen in der Vorstellungswelt dieser muslimischen Heranwachsenden Menschen, die nicht an Gott glauben, gar nicht vor. Ich sagte ihnen zuvor, dass in Deutschland über dreißig Prozent der Bevölkerung keinem Glauben anhängen und dass Gott für viele dieser Menschen nur eine Phantasiefigur sei.
    Der Wortführer der LIES-Aktivisten will mir nun mit einem Kuh-Gleichnis beweisen, dass es Gott gibt. Zudem beweise doch die sicherlich auch bei mir täglich aufkommende Frage, was hinter der Welt steckt, schon die Existenz Gottes. Und wer dem nicht folgen könne, der sei dann weniger wert wie das Vieh, wie es in der von mir zitierten Sure 8, 55 ja auch ausgedrückt sei. Als ich den Koran heraushole, um der Aufforderung zum Vorlesen eines Verses zu entsprechen, werde ich wieder einmal gefragt, ob ich denn meine Hände gewaschen habe. Außerdem dürfe ich ihn als Ungläubige sowieso gar nicht anfassen. Diese Aussage wurde von dem jungen Mann der LIES-Gruppierung dahingehend korrigiert, dass dies nur für das arabische Original gelte. Als ich über die Vernichtung der Juden in Medina und ihre Enthauptung mit Billigung Mohammeds und unter seiner Anwesenheit spreche, wird sehr zügig auf die Juden in Israel und ihre Untaten gegenüber den Palästinensern in der Jetztzeit verwiesen. Dass das Jüngste Gericht erst stattfinden wird, wenn der letzte Jude durch die Muslime umgebracht wurde und sogar Steine dabei den Muslimen verraten, wenn sich ein Jude dahinter versteckt – dieser Hadith ist zumindest dem jungen Mann der LIES-Gruppierung bekannt. Er fragt mich gleich, ob es ein starker oder schwacher Hadith sei und spricht jedes Mal die vorgeschriebene Segensformel, nachdem er den Namen des Propheten erwähnt hat.

    Ein Anhänger der Ahmadiyya-Sekte, der seine Flyer auf der Zeil verteilt, greift massiv in die Diskussion ein und sagt den jungen Muslimen, sie sollen meinen Ausführungen keinen Glauben schenken („die Frau lügt“). Mohammed habe das Urteil über die Juden in Medina, die Verrat begangen hätten, nicht selbst gefällt, sondern ein Richter. Die „Tatsache“ an sich stellt er nicht in Zweifel. Dass Mohammed die Juden ihre eigenen Gräber vor der Enthauptung ausheben ließ und dem Ereignis beiwohnte, bestritt er vor den Heranwachsenden. Dieser Mann mit orientalischem Käppi bleibt bis zum Schluss der Mahnwache und klärt über den Islam nach Ahmadiyya-Art auf.

    Ein 86jähriger Mann, aus Ostdeutschland stammend, spricht mich an und führt aus, dass nach seiner Meinung der Islam reformiert werden muss („sie müssen sich reformieren“). Mohammed würde heutzutage als Kinderschänder verurteilt, meint er, weil er als älterer Mann mit einer Neunjährigen geschlafen habe und zudem ein Verbrecher sei. Er erzählt mir, dass er selbst seinerzeit Flakhelfer und von Hitler überzeugt gewesen sei und genauso wie die Deutschen damals Adolf Hitler, einem Verbrecher, zugejubelt haben, so bejubelten die Muslime Mohammed.

    Ein junger Mann um die Dreißig mit Migrationshintergrund und kleinem Kind auf dem Arm beobachtet die Szenen. Ich spreche ihn direkt an und es stellt sich heraus, dass er Syrer aus dem nördlichen Grenzgebiet zur Türkei und vor drei Jahren nach Deutschland gekommen ist. Er spricht eher gebrochen Deutsch, ich frage nach, um zu verstehen. Ich beuge mich zu ihm hin; er spricht eher leise und sagt nur zu mir, dass 99 Prozent aller Muslime Islamisten seien. Er ist Christ.

    Mit einem jungen Muslim steige ich in ein ernsthaftes Gespräch über den Koran ein, welcher in jeder Diskussion sofort angeführt wird. Als ich sage, dass es im Koran sowohl Verse des Hasses als auch des Mitgefühls gebe, stimmt er mir noch zu. Meinen Vorschlag, den Koran vielleicht nicht als letztes und ewiges Wort Gottes, sondern als Menschenwerk zu lesen, kann er aber nicht mehr nachvollziehen. Er wünscht mir noch einen schönen Tag und geht weiter, kehrt dann aber irgendwann zurück, denn ich sehe ihn in dem Pulk junger Menschen, die vor mir stehen. Seiner Mimik konnte ich entnehmen, dass er nun nicht mehr so zugewandt ist.

    Drei junge Mädchen, die lange in diesem Pulk standen, erklären mir nachher ganz ernsthaft, dass ich ihre Religion beleidige. Sie seien stolz, Musliminnen zu sein. Der Islam sei die beste aller Religionen, das stünde auch geschrieben und sie würden nie zu einem anderen Glauben wechseln. Obwohl noch so jung, sind sie unerschütterbar in ihrer Überzeugung und ohne jeglichen Zweifel. Sie sind im Übrigen modern und westlich gekleidet. Hier stellt sich schon die Frage, woher diese absolute Gewissheit rührt.
    Junge, westlich gekleidete Mädchen sind es auch, die mich fragen, ob ich denn keine Hobbys habe und warum ich hier stehe. Ich solle doch nach Hause gehen und meine Kinder erziehen.

    Eine Autochthone mittleren Alters lässt sich erklären, worum es bei der Mahnwache geht. Sie habe sich gefragt, warum ich immer so beleidigt werde und erklärt sich mit unserer Aktion einverstanden. Ein junger Fahrradfahrer, Autochthoner, kommt extra vorbei und will mir nur sagen, dass er die Mahnwache gut findet. Mitmachen will er allerdings auf Nachfrage nicht. Auch zwei junge Männer mit Migrationshintergrund und um die Zwanzig, einer von ihnen kommt aus Dietzenbach, fragen nach und lassen sich die Aussagen auf dem Schild erklären. Sie verstehen und bejahen sie, wünschen noch einen schönen Tag und gehen weiter.

    Eher gegen Ende der Mahnwache fragt mich ein junger Mann, offensichtlich noch unter Zwanzig, ob ich sterben will. Ich verneine und frage ihn, wie er darauf kommt. Er sagt mir, er sehe es in meinen Augen!

    Mir fällt zudem dieses Mal besonders auf, dass ein junger Mann mit Migrationshintergrund ständig Aufnahmen der Szenen macht.

    Ein Autochthoner, nach eigenen Angaben noch nicht ganz sechzig Jahre, kommt auf mich zu und sagt mir, dass ich mutig sei, mich so zu exponieren. Er habe sich schon in den 80er Jahren mit dem Islam beschäftigt und damals bereits gesagt, dass irgendwann der Break-Even-Point erreicht ist; die demographische Entwicklung und die Demokratie spielen den Muslimen in die Hände. Die Deutschen sterben nach seiner Meinung sowieso aus, die Muslime halten zusammen und der Individualismus tue ein Übriges. Er würde nicht bei einer solchen Aktion wie einer Mahnwache mitmachen, da er Angriffe auf seine Person und seine Sachen befürchtet; man habe davon ja schon gehört. Er möchte seine verbleibende Lebenszeit in Ruhe verbringen nach dem Motto „Für mich reicht es noch“. Denn nach seiner Auffassung hat nach einigen Jahrzehnten die Demographie entschieden. Er erzählt mir dies völlig sachlich und abgeklärt. Diese Auffassung habe ich bei der Mahnwache schon des Öfteren gehört, allerdings überwiegend aus dem Mund der Muslime selbst.

    Auch dieses Mal bedeuten mir Passanten aus der Ferne und Nähe, dass sie mit den Aussagen auf dem Plakat bzw. mit unserer Aktion einverstanden sind.

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