Wuppertal: Die offene Tür für die Gegengesellschaft

Zu einer Gegengesellschaft in Wuppertal

Über einen Wuppertaler Jungprediger und sein Nahfeld war bereits berichtet worden:

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/23/essen-jungprediger-im-pott/

https://vunv1863.wordpress.com/2016/05/24/wuppertal-ein-jungprediger-viele-vaeter/

Wie sieht es nun im weiteren Kreis aus? Wie und wo möchte er die Inhalte, die er vertritt, verbreiten?

Nach diesem Vortrag, den Saif Chourak in einer Essener Moschee hielt vor einer Jugendgruppe und der sein zweiter Vortrag gewesen sein soll nach eigener Angabe, versucht er in allen Lebensbereichen seinen Glauben als Maßstab zu implementieren.

 

 

Er möchte, dass Kinder in der KITA schon den Koran lernen anstelle von „Alle meine Entchen“. Seine dreijährige Schwester würde schon Suren auswendig aufsagen können, meint er. Er will, dass Kinder schon sich nach den Regeln seiner Religion richten und macht den Jugendlichen ein schlechtes Gewissen, arbeitet mit der Angst vor einer Abrechnung („sobald jemand Gut und Böse unterscheiden kann, zählt es vor Allah“).

Aus dem Video geht auch hervor, dass er auch bei der Gruppierung Darul Arqam in Wuppertal zugange war. Darul Arqam ist die Gruppierung von Sven Lau, der derzeit einsitzt. Anklage:

Lau sei nicht nur „Bindeglied“ zu Jamwa, sondern auch „Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige, insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf“ gewesen.“

http://www.derwesten.de/politik/sven-lau-vom-katholischen-familienvater-zum-hassprediger-id11730624.html#plx452687093″

Weitere Personen dort teilen die Ansichten von Lau und auch bei Saif und seinem Vater finden sich Solidaritätsadressen für Lau. Marcel Krass, ein Extremist, der von einer kommenden Jugend schwadroniert, ging dort auch hin. Ein brandgefährliches Umfeld also, in dem der junge Mann und vielleicht auch sein Vater sich seit Jahren bewegen. All diese Inhalte möchte er weitertragen. Nicht nur in die Moschee und per Video zu anderen Jugendlichen. Sondern auch in das reale Leben. Seine Mitarbeit bei der Koranverteilungsaktion LIES ist da nur ein Teil des Gesamtpakets.

Chourak wird, das geht aus dem Video hervor, sogar beim Nachhilfe-Unterricht aktiv. Er hat sich ein entsprechendes Sport-Studio ausgesucht, in dem er wahrscheinlich auch missionarisch aktiv werden wird bei Gelegenheit. In der Schule hat er gar einen „Tag der offenen Tür“ genutzt, um einen kleinen LIES-Stand mitten in seiner Schule zu präsentieren:

Chourak Schule Koran 160524

Screenshot fb-Seite Saif-Eddine Chourak 24.05.2016

 

Bei Kindern und Jugendlichen direkt besteht die Möglichkeit, ihnen Hilfsangebote zu machen. Dazu ist jedoch Kooperation von Seiten der Betroffenen nötig. Wird nicht kooperiert, wird es auch dort schwierig. Dann ist nur noch möglich, den Einfluß, den ein Jugendlicher auf andere haben könnte, zu begrenzen. Beim genannten Wuppertaler Jungprediger ist das an verschiedenen Stellen, an denen Interventionen denkbar waren, möglicherweise unterlassen worden.

Auch hier, schon Monate zuvor, wahrscheinlich in der gleichen Schule ein Koran von Abou Nagie.

 

 

Bei der Schulleitung – es handelt sich wohl um eine Schule in Wuppertal Barmen – steht im Raum, dass sie schon so offensichtliches Treiben nicht als das erkannte, was es ist: Oben ein LIES-Werbestand an einer Schule, unten ein Schüler, der den speziellen Koran einer der hinsichtlich Radikalisierung gefährlichsten Gruppierungen in Deutschland in die Schule mitbringt. Öffentlicher Aufruf zum öffentlichen Gebet beim „Tag der offenen Tür“ – auch da hätten die Alarmglocken schrillen müssen, deutet das doch auf eine überstarke Religiosität hin, die für einen Jugendlichen untypisch ist. Wenn Bestrebungen einer Gegengesellschaft nicht erkannt werden, wenn z.B. eine Schulleiterin nicht weiß, dass so etwas mit Missionierung in allen Lebensbereichen einhergeht, wird es schwierig. Dann erkennen sie und all die Kollegen, die am „Tag der offenen Tür“ vorbeiflanierten, auch wesentlich subtilere Einflußnahmen eher nicht. Nämlich wenn Kinder untereinander sich im Ramadan ermahnen, den ganzen Tag nichts zu essen und zu trinken. Dann wird evtl. als kulturelle Eigenart hingenommen, dass weiblichen Lehrkräften nicht mehr die Hand gereicht wird. Dann bemerken sie kaum, dass Mitschülerinnen, die sich „unpassend kleiden“, ermahnt werden von den Jungen, die sich als Sittenwächter aufspielen, besonders wenn sie ihr erwachendes Begehren noch nicht im Griff haben. Vielleicht auch nicht dass der nach außen nett scheinende Junge andere dazu anhält, sich nicht mit den Kuffar gemein zu machen. Dass er sie im Grunde verachtet, auch wenn er lächelt, und diese Art der doppelten Buchführung Runde macht. All dies gibt es an Schulen und noch einiges mehr. Man muss es aber auch sehen.

Auch andere Behörden und Einrichtungen sind nicht immer schon gewappnet für diese Art, wie sich Gegengesellschaft ausbreitet. Jugendamt und selbst der Verfassungsschutz können nicht alles überprüfen, dazu reicht die Manpower nicht. Ihnen sind manchmal auch die Hände gebunden. Manchmal klappt aber auch schlicht die Kommunikation nicht:

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/jugendamt-wundert-sich-ueber-die-duenne-akte-von-yussuf-t-id11855443.html

Um so wichtiger sind aufmerksame Pädagogen. Offenheit ist gut, aber sie muss ergänzt werden durch Wachsamkeit. Damit man als Pädagoge, wenn man etwas bemerkt, auf der sicheren Seite ist, empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen und die Weiterleitung an alle Behörden, die zuständig sind, so lange man nicht sicher sein kann, dass auch weitergegeben wird. 5 statt einer mail sind kein Problem, eine mail zu wenig kann eines werden. Sonst kommt es so wie in Frankfurt, wo unter den Augen von Pädagogen sogar beim betreuten Wohnen ein Junge nach dem anderen konvertierte und fanatisiert wird. Von 6 jungen Männern waren nach dem „gelungenen“ Missionswerk 5 Salafisten. Von einem gibt es Bilder, auf denen er mit Köpfen in Syrien posiert. Das kann passieren, wenn man das nicht ernst nimmt und sich als Pädagoge erst mal naiv darüber freut, dass der Junge jetzt religiös ist statt kriminell. Wenn die Kommunikation zwischen den Zuständigen nicht klappt. Nein, Religion führt nicht per se zum besseren Menschen. Und besonders nicht, wenn es diese fanatische Spielart ist, die junge Menschen wie in eine Sekte hineinzieht und sie dazu bringt, auch andere sektenmäßig zu werben.

Das ist islamistische Gegengesellschaft, die sich formiert, die politisch und wie eine Sekte agiert. Das wäre bei Scientology oder rechtem Extremismus zu Recht undenkbar. Offenheit für islamistisches Agieren muss Grenzen haben. Vor allem in der Schule. Aber alle, die mit jungen Menschen zu tun haben, müssen da wachsamer werden. Da muss man auch mal eine Tür schließen, wenn es nicht anders geht. Zum Schutz der anderen Schüler.

Vor allem kann man aber zunächst eins tun: Wachsam sein und darüber reden.

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Nachtrag 30.07.2016:

Da sich bislang nichts tat sei die Schule hier genannt, um Eltern und auch den Pädagogen eine entsprechende Achtsamkeit hinsichtlich der Netzwerke zu ermöglichen. Es handelt sich um die Realschule Hohenstein.

Ein Gedanke zu „Wuppertal: Die offene Tür für die Gegengesellschaft

  1. Mit diesem Problem dürfen Pädagogen nicht allein gelassen werden. Hier ist die Untersützung der gesamten Gesellschaft vonnöten, etwa die der Sektenbeautragten der Kirchen, die viel Erfahrung in der Bekämpfung menschenrechtswidriger Weltanschauungen haben.
    Wäre der Salafismus eine rein deutsche Erscheinung wäre er verboten. Momentan bestehen bei vielen Menschen Schwierigkeiten bei der Einordnung dieser Spielart des Islam. Ihre Einbettung in die Gesamtheit der Umma hindert viele daran, den Salafismus als das zu sehen, was er ist: eine verfassungsfeindliche Weltanschauung, die bekämpft werden muß. Die Religionsfreiheit steht nicht über dem Grundgesetz. Deswegen darf der Salafismus auch von Befürwortern des Islam abgelehnt werden, denn er will die FRGO abschaffen. Ihn als „kulturelle Eigenart“ anzusehen, verkennt die wahre Natur des Salafismus. Er ist eine faschistisch-extremistische, vormoderne Ideologie mit Gottesbezug, die sich die Beseitigung unserer Lebensweise zum Ziel gesetzt hat. Er ist deutlich von anderen Formen des Islam abgegrenzt und kann daher isoliert betrachtet und verboten werden, samt aller Aktivitäten, wie z.B. das Missionieren.
    Kinder und Jugendliche mit verfassungsfeindlichen Einstellungen zu indoktrinieren kann sich verherrend auf deren Entwicklung auswirken. Eine ähnlich gelagerte Gruppe stellt die Hitlerjugend dar. Die menschenverachtenden Theorien der Nazis haben sich prägend auf diese damals jungen Menschen ausgewirkt. Trotz besseren Wissens ist es ihnen selten gelungen ihre geprägten, fatalen Grundeinstellungen wieder loszuwerden. Soziale und psychologische Prägungen sind sehr haltbar und überdauernd. Deswegen ist die Arbeit der Salafisten so gefährlich, denn sie creieren ein nicht unerhebliches Gewaltpotenzial in unseren eigenen Reihen. Und wenn ein Sohn nicht mehr am Tisch mit seiner Mutter (weil sie Kuffar und Frau ist und unislamisch kocht) sitzen will, kann man das nicht mehr als „kulturelle Eigenart“ abtun.

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